Weltbewegendes Ereignis --->>> Mietwohnung

  • Nehmen wir mal an es passiert etwas, was die Welt stark verändert z.B. Finanzcrash (Geldscheine sind nichts mehr Wert) oder irgendwas anderes.


    Wie bezahlt man dann die Miete für die Mietwohnung, damit der Vermieter einen nicht rausschmeißt? Da kann es nicht so einfach werden eine Lösung zu finden.
    Wenn Anarchie herrscht und man sich nicht einig wird, dann wird man denke ich kaum 3 Monate Kündigungsfrist haben, wenn der Vermieter mich raus haben will.

  • Wenn Anarchie herrscht, dann kommt sicherlich niemand vorbei um Dich aus der Wohnung raus zu holen. Der Vermieter ist ja in der selben Klemme und hat dann Besseres zu tun als die Mieter die nach dem Crash wieder Miete zahlen werden zu kündigen. Selbst in zivilisierten Zeiten ist eine Zwangsräumung (zumindest in D) eine langwierige und schwierige Angelegenheit (Stichwort Räumungsklage etc.). Vermieter wissen das auch. :winking_face:



    Beste Grüße


    Fire

  • Ich denke da muss man sich Was einfallen lassen.
    Da wäre es gut wenn man Dinge sein Eigen nennt die der Vermieter brauchen könnte und aktzeptiert.


    Es wäre auch gut sich damit zu befassen ,was habe ich für Kenntnisse und Fähigkeiten die ich notfalls verwenden oder noch ausbauen kann.
    Wie zu Beispiel: Ich bin ein guter Bäcker also mache ich Brot für Andere oder ich bin handwerklich geschickt, habe Werkzeug und kann Dinge herstellen oder reperieren.


    Habe ich ein Netzwerk aufgebaut und kenne Leute die mir helfen könnten oder ich ihnen?
    Wo gibt es Dies oder Das?


    Gibt es keine Geldscheine mehr, so wird es sicher einen anderen Weg geben. Siehe in der Vergangenheit.

  • Moin,


    ich lebe als Mieter in einer Doppelhaushälfte hier. Vermieterin kümmert sich seit Jahren nicht mehr um das Haus. Die Nachbarwohnung wird nicht mehr genutzt. Ländliche Wohnlage, nette Nachbarn, plattes Norddeutschland.


    Vermieterin ist froh darüber, dass sich noch jemand um dieses Haus "kümmert", darin wohnt. Die Vermieterin "mag" mich, eine alte Dame von 78 Jahren, ich kann hier schalten und walten, wie es mir gerade beliebt, gut. :gratuliere:


    Gruss Michel

  • Rein rechtlich betrachtet kann man zumindest in der Schweiz - ich weiss nicht wie das in DE ist - eine Fristerstreckung erwirken bis man etwas neues gefunden hat.


    Rein realistisch betrachtet dürfte das zum Zeitpunkt des Geschehens kein Schwein interessieren da vermutlich alle Leute damit beschäftigt wären die Supermärkte leer zu kaufen und schon bald die grosse Plünderei los gehen würde.
    Und wenn totale Anarchie herrschen sollte, dann wäre dies vermutlich das letzte was jemand tun würde.

  • Zitat von Computerbenutzer;90015

    Wie bezahlt man dann die Miete ...


    Solange der Mietvertrag gültig bleibt, ist dort festgehalten, wie die Miete bezahlt wird: per Überweisung zum Soundsovielten. Daran ändert ein Crash nichts. Ist genau das aber nicht in Verantwortung des Mieters, könnte man fein raus sein.


    Der Vermieter könnte versuchen, auf Cash-Bezahlung zu bestehen. Falls das Geldsystem der Banken jedoch ausgefallen ist, bekommt niemand "frisches" Geld, es verbleibt das Cash-Geld in den privaten Geldbörsen und Firmenkassen. Denke ähnlich wie die Vorredner, es wird wichtigeres geben als Miete zu bezahlen. Trotzdem kann ein vorübergehender Ausfall des Bankensystems für einigen Ärger danach sorgen, bspw. Firmen stellen ihre Lohnüberweisungen ein, gehen insolvent - jeder Kreditgeber stellt seine Forderungen in der Kette - und Monate später will der Vermieter die ausgebliebenen Mietzahlungen, mit Fristsetzung, weil er selber finanziellen Druck über aufgelaufene Kosten hat. Um in so einem Fall nicht schnell auf der Straße zu sitzen, braucht es Planung (Geldvorsorge, Wohnalternativen, Stauraum für Möbel etc.)


    Krisenzeiten mögen dramatisch sein, aber die Rückkehr zur Normalität kann es ebenfalls werden, nicht nur was Recht und Ordnung (Straftaten in der Krise) angeht.

  • hallo beisammen,


    als Vermieter würde ich beim Zusammenbruch der Geldversorgung prinzipiell mal versuchen , einen anderen Zahlungsmaßstab zu finden. Allerdings denke ich mir, daß ich als Landbewohner dann eher in der besseren Lage bin , als mein Stadtwohnungsmieter. Nach zwei Monaten Mietverzug kann ich in D fristlos kündigen, muß dann eine Räumungsklage machen und habe dann zB in MUC nach einem halben Jahr ein Räumungsurteil , das ich dann dem Gerichtsvollzieher geben kann, der mir dann ein paar Monate später den Mieter dann aus der Wohnung entfernt. Wenn die Geldwirtschaft nicht funktioniert, darf ich mit der Gerichtskasse diskutieren , wie die Kartoffel in € für die Gerichtskosten umrechnen. Abgesehen von dem kleinen Problemchen stellt sich die Frage, ob die Justiz dann noch funktioniert und wie lange das dann dauert.


    Im Chaos könnte ich natürlich auch mit dem Vorschlaghammer in die große Stadt fahren und den Mieter dann illegal aus meiner Wohnung entfernen. Das ist dann die Rache dafür, daß er wie alle anderen seinen Verflichtungen nicht nach kommen kann .
    Was mache ich dann mit der Wohnung, wenn der Ex-Mieter auf der Straße sitzt . Verbarrikadiere ich mich dann in der Behausung, damit kein Strolch die frei gewordene Wohnung "besetzt" ? Da dürfte es sinnvoller sein, den Mieter in der Wohnung zu belassen, auf eine Beruhigung der Situation warten, und dann irgend eine für beide Teile annehmbare Lösung zu finden.



    wolpi

  • Mir ist dieses Szenario gelinde gesagt ZU hypothetisch.
    WENN wirklich die Miete nicht mehr zu zahlen ist, weil die Zahlungsmittel ausfallen, dann haben zig Millionen Mieter und Vermieter dieses Problem.
    Und was wollen die Vermieter dann tun? ALLE rausschmeissen?
    Wohl kaum.


    Im C-Fall wird mein (gemietetes) Häusle zur "Festung" und da kommt dann auch mein Vermieter nicht mehr rein.
    Wenn ICH nichts dafür kann, dass ich in gewohnter Weise mit geübter Währung / Zahlungsmittel meine Miete begleichen kann, dann kann mein Vermieter da lange drauf warten.


    Was nicht bedeutet, dass nicht aufgerechnet wird!
    Wenn die Ordnung wieder hergestellt ist, dann zahle ich natürlich nach. Das ist klar.


    Aber, wenn es wirklich SO weit kommt, ich glaube dann geht es eh um "Leben und Leben lassen".
    Vermieter / Mieter - Verhältniss ist dann keine Einzelentscheidung mehr - das geht (fast) alle an.

  • Zitat von Computerbenutzer;90015

    Nehmen wir mal an es passiert etwas, was die Welt stark verändert z.B. Finanzcrash (Geldscheine sind nichts mehr Wert) oder irgendwas anderes.


    Wie bezahlt man dann die Miete für die Mietwohnung, damit der Vermieter einen nicht rausschmeißt?


    Genauso wie man dann andere Dinge auch bezahlen wird. Gold, Kaurimuscheln, Schnaps, Sexuelle Dienstleistungen, ...


    Zitat


    Da kann es nicht so einfach werden eine Lösung zu finden.


    Zwei Lösungen liegen auf der Hand.


    o.g. Zahlungsmittel oder aus der Mietwohnung ausziehen.


    Zitat


    Wenn Anarchie herrscht und man sich nicht einig wird, dann wird man denke ich kaum 3 Monate Kündigungsfrist haben, wenn der Vermieter mich raus haben will.


    Kommt auf den Vermieter an. Der meine hat kein Interesse an der Wohnung, sondern ein finanzielles Interesse durch die Vermietung. Solange ich besser bezahlen kann als andere bleibe ich in der Wohnung. Es ist durchaus auch wahrscheinlich, dass in Krisenzeiten Wohnungen extrem billig werden, weil die Mieter von sich aus kündigen und sich mehrere eine Wohnung teilen und danach ein gewaltiger Überschuss entsteht.
    Wenn eine Krise nur vorübergehen ist kann der Vermieter sogar ein sehr großes Interesse daran haben, Dir als bewährtem Mieter die Wohnung kostenlos zu überlassen, das ist nämlich für den Wert der Immobilie weitaus besser als eine Wohnung die leer steht und von Obdachlosen okkupiert wird.
    Da er dann keinen Schuldendienst leisten muss (so wie idR heute) kann der Vermieter das auch problemlos zulassen.


    Ich als Vermieter würde in der Krise lieber Mietkürzungen bis hin zu Null akzeptieren statt die Immobilie verwahrlosen oder gar abbrennen zu lassen, weil keiner mehr drin wohnt. Natürlich nur, wenn mich die Umstände dazu zwingen, nicht aus noblen Motiven heraus.


    Und wenn es doch anders kommt und man rausgeworfen wird: ja dann such ich mir eben was neues. Das ist ja der Vorteil, Mieter zu sein. Man hat zwar nix eigenes, aber eben auch keine Verpflichtungen.


    mfg


    PS: Es gibt ja dieses "Gold kann man nicht essen, Ravioli schon" Argument. Ich gehe allerdings davon aus, dass ich meine Miete besser mit Gold als mit Ravioli werde bezahlen können.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Bei der Sachlage würde ich der Dame eine Leibrente zum Kauf anbieten. Gib ihr 80 Euro mehr monatlich und sichere zu, bis an ihr Lebensende zu zahlen. Vertraglich wird festgelegt, dass das Haus mit ihrem Ableben dein Eigentum wird. Kein Kredit, kein Risiko..., die Miete wäre eh weg. Wenn die Dame hundert wird, ist das Haus für 21,120 Euro Mehraufwand deins. Plus Beratung /Vetragsausarbeitung beim Anwalt über Leibrente.
    Machen die hier bei uns auf dem Land dauernd. :)


    LG Luka