Bestehende Ölheizung auf Holzofen mit Schwerkraftsystem umrüsten ???

  • Hallo,
    ich beschäftige mich jetzt schon länger mit meiner Heizung und einem eventuellen Stromausfall.
    Es wurde hier ja schon mehrfach diskutiert für diesen Fall eventuell ein NSA zu besorgen, vorzugsweise Diesel.
    Ich möchte aber nicht über 1000,- Euro für ein NSA ausgeben, welches eventuell nicht zum Einsatz kommt und
    nebenbei ständig gewartet werden muss.


    Zu meiner Heizung:


    Ölbrenner mit 3000 Liter Öltank im Keller. Ich wohne im EG. Die Heizung versorgt nur meine Wohnung.


    Ich dachte mir nun folgendes:


    Wenn ich mir einen von diesen Kaminöfen mit Wasserdurchfluss besorge und diesen in das bestehende Rohrleitungssystem
    integriere, dann müsste das doch auch funktionieren, oder ? Aber wie funktioniert denn nun dieses Schwerkraftsystem,
    damit ich nicht auf eine elektrische Pumpe angewiesen bin ? oder wurde für die umwälzpumpe auch zur Not eine Autobatterie
    reichen die über Solar geladen wird ?


    So wie ich das verstanden habe (als Laie) steigt ja warmes Wasser nach oben. Aber muss ich nun den Kamin im Keller installieren,
    damit das warme Wasser nach oben steigt ?


    Vielleicht kennt sich von Euch jemand besser damit aus. Ich würde mich jedenfalls sehr über Infos zu verschiedenen Möglichkeiten
    der Umrüstung freuen.


    Mein Vermieter ist da sehr schmerzfrei und lässt mich gewähren (solange ich das bezahle).


    Gruß
    DrRalle


    P.S.. Kann jemand diese Aussage bestätigen ?


    "Ein Raummeter luftgetrocknetes Laubholz mit 15% Restfeuchte, das sind rund 450 Kilogramm Holz, enthält soviel Heizenergie wie 210 Liter Heizöl"

  • Hallo,


    eine Heizungsanlage, die mit einer Umwälzpumpe arbeitet, kann nicht ohen Weiteres auf eine Schwerkraftheizung umgerüstet werden. Schwerkraftheizungen funktionieren nur mit grossen Rohrleitungsdurchmessern und sehr hohen Wassertemperaturen. Der Vorlauf aus dem Kessel/Ofen muss z.B. 90° heiss sein, damit das Heizungswasser durch die temperaturbedingten Dichteunterschiede im Kreislauf aufsteigen kann. Das Rücklaufwasser kommt mit z.B. 70° wieder zurück zum Kessel/Ofen. Hohe Vorlauftemperaturen sind ungünstig, weil z.B. im Wasser enthaltener Kalk bei solchen Temperaturen beginnt, "auszufallen", es kommt zur Bildung von Kesselstein. Heizkörper von Schwerkraftheizungen sind in Betrieb sehr heiss. Wirkungsgrad und Regelbarkeit von SK-Heizungen ist lausig.


    Wenn Du nur eine Wohnung beheizen willst/musst und einen Kaminofen aufstellen könntest, warum stellst Du Dir für Notfälle nicht einen einzelnen Ölofen auf, den Du per Kanne mit dem Öl aus dem Kellertank befüllst? Die kriegen eine Bude auch warm und arbeiten völlig stromlos. Es stinkt halt etwas nach Öl in der Wohnung. Die Öfen gibts bei Haushaltsauflösungen günstig oder bei Abbruchfirmen nachfragen, die müssen sowas immer teuer entsorgen.


    Die Umwälzpumpe der bestehenden Heizung alleine aus einer Autobatterie zu betreiben, wäre über einen Wechselrichter z war durchaus möglich, macht aber wenig Sinn, wenn der Rest der Heizanlage keinen Strom hat (Ölpumpe, Brennergebläse, Brennersteuerung, Heizungsregelung, Mischer, Ventile, ...). Wenn schon Notstrom, dann muss die komplette Heiztechnik versorgt werden.


    Lass Dir von einem Elektriker die Stromleitung nach dem Heizungs-Notaus-Schalter steckbar ausführen z.B. mit den aus der Camping-Szene bekannten blauen CEE-Steckverbindern. Dann besorgst Du Dir ein passendes GS-geprüftes Notstromaggregat mit eingebautem FI- und LS-Schalter und lässt vom Elektriker eine der Steckdosen phasenrichtig auf eine blaue CEE-Dose umbauen. Dann noch ein CEE-Verlängerungskabel und bei Stromausfall stellst Du den Moppel in den Garten und stöpselst die Heizanlage dort ein. Selbst diese Variante dürfte immer noch günstiger als ein Kaminofen und Umbau der Anlage auf Schwerkraftbetrieb sein.
    Mit einem seriösen Stromerzeuger (Endress, Honda, Bosch) um 2kVA und den genannten Arbeiten durch einen Elektriker dürften die Kosten bei 2.000 Euro liegen.


    Ein Kaminofen mit Wassertasche kostet vergleichbar viel und dann ist die Anlage noch nicht umgebaut.


    Grüsse


    Tom

  • Ups, da habe ich mir das ganze wohl etwas zu einfach vorgestellt. Das mit dem Ölofen lass ich wohl besser. Meine bessere Hälfte erschlägt mich wenn ich so einen Stinker in die Bude stelle. Also dann doch besser ein NSA. Ich werde mich mal umschauen ob ich was günstiges finde. Danke für die schnelle Antwort.

  • Ich würde mir einen kleinen Holzofen (natürlich abhängig von der Wohnfläche) besorgen, ein paar Ster Holz dazu und fertig.


    Das ist nicht teuerer, braucht keine Wartung, ist unkompliziert und Holz bekommst Du z.B. auf Baustellen/Abrissarbeiten vielleicht geschenkt.


    Achte beim Ofen darauf, daß Du notfalls auch einen kleinen Topf oder einen Teekessel aufsetzen könntest.


    Arni
    McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Hallo,


    Zitat von DrRalle;92159

    Ich weis nicht ob das jetzt noch rein gehört, aber wäre das zu empfehlen ?


    von den Steckern her schon, aber ansonsten ist das ein Kampfpreis der auf einfache China-Ware hinweist. Kann man Glück haben mit, oder Pech. Die Verarbeitungsqualität solcher China-Stromerzeuger schwankt manchmal, da wird schonmal eine Kraftstoffleitung nach einem Jahr spröde und sifft oder laufen einfach isolierte Stromleitungen mit 230V über scharfe Blechkanten ohne Schnittschutz. Und die Lautstärke ist meistens zu hoch, sie haben häufig kein "Lärm-Güte-Siegel" und dürfen deshalb z.B. nicht gewerblich eingesetzt werden.
    Die Motoren werden in Grossserie z.B. bei Werken wie Jiangdong gefertigt und sind in der Regel lizenzierte oder illegal kopierte Nachbauten "westlicher" bzw. japanischer Motoren (Honda). Die Generatoren haben manchmal die Eigenschaft, dass sie bei längerer Nichtbenutzung den zur Selbsterregung notwendigen Restmagnetismus verlieren, d.h. dann liefert so ein Generator keinen Strom, weil er seine Erregerspannung nicht erzeugen kann. Das kann ein Fachmann zwar "heilen", aber dafür benötigt man Strom (den man von aussen kurzzeitig durch die Generatorwicklungen schickt).


    Ein Dieselgenerator hat natürlich einen Vorteil, dass er auch mit dem in Deinem Fall üppig vorhandenen Heizöl läuft, und das sogar ganz legal, wenn man gewisse Voraussetzungen beachtet. Bei strengem Frost tut man sich aber schwer, einen Dieselgenerator überhaupt in Gang zu bringen, "Knöpfchen drücken und läuft" reicht da nicht.


    Ich würde etwas mehr Geld investieren (ein seriöse Gerät hält einem auch 20 Jahre, das relativiert die Anschaffungskosten) und wenn es ein tragbares (im Wortsinne) Aggregat sein soll, ein Honda EU 20i (Benziner) nehmen oder wenn das Aggregat stationär bleiben darf, ein Dieselgenerator (Kirsch o.ä. mit Hatz-Diesel) aus Armeebeständen. Die sind solide und deswegen ultraschwer.


    Grüsse


    Tom

  • Ich würde zur Küchenhexe raten. Man kann mit ihr heizen, kochen und backen, sie sieht nett aus, stinkt nicht und steht nicht nutzlos herum.
    Gefunden bei Brennholz- check:
    Ein Raummeter (rm) bezeichnet das übliche Handelsmaß für Kaminholz. Es bezeichnet einen Quader von Rundhölzern die einen Meter lang sind und auf einer Fläche von 1m * 1m zu einer Höhe von 1m aufgestapelt wurden. 1rm sind ca. 0,7fm (Festmeter). Ein Festmeter ist ein massiver Quader Holz von 1m*1m*1m Kantenlänge







    [TABLE="class: shop"]
    [tr]



    [/TD]

    [/tr]


    [/TABLE]

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Danke für die Info mit der Küchenhexe. Das mit den Brennwerten scheint ja zu stimmen (ich frage mich wirklich warum ich noch mit Öl heize). Werde mich mal umschauen und noch Infos sammeln.

  • tomduly
    Auch Dir ein Danke für Deine ausführlichen Infos. Ich habe schaon einen BW-Generator gefunden. Muss halt noch ein Wechselrichter dran. Muss mal schauen was das so zusammen kostet. So ein BW-Moppel ist gar nicht so teuer wie ich dachte (550,- Euro) im Vergleich zu den Chinakrachern :) Leider ist zur Zeit die vebeg-Seite offline. werde da nächste Woche nochmal reinschauen.