Giftige Pflanzen und Tiere in Mitteleuropa

  • Ein Handwerker sagte mir mal, er sei beim Arbeiten in einem Lichtschacht von einer giftigen Spinne gebissen worden. Es sei zwar nicht lebensgefährlich gewesen, aber immerhin war er einige Tage so krank wie bei einer Grippe. Das bringt mich auf die Frage, welche giftigen Tiere und Pflanzen es in Mitteleuropa überhaupt gibt. (Ich meine giftig beim Kontakt, nicht beim Essen). Es geht mir dabei nicht um eine Grundsatzdebatte über Neobiota oder eine ökologische Bewertung, sondern um eine pragmatische Faktensammlung, um über vermeidbare Vergiftungen bescheid zu wissen. -- Abgesehen von der Kreuzotter bin ich auf folgende Verdächtige gestoßen: Riesenbärenklau (Herkulesstaude), Giftefeu (Eichenblättriger Giftsumach), Kreuzspinne, Wasserspinne und Dornfingerspinne. Weiß jemand weitere Pflanzen und Tiere, die mehr oder weniger giftig bei Kontakt sind? Viele Grüße

  • Bei der Eibe ist alles Giftig außer das rote Fruchtfleisch. Aber der Samen im Fruchtfleisch ist wieder Giftig.
    Gruß Baamkletterer

  • Nunja die weltweit meisten Todesfälle verursachen die , auch in unserem Lebensraum heimischen, Wespen und Bienen.


    Was Tiere im allgemeinen angeht: bei uns gibt es keine gefährlichen Tiere.
    Die klassische Giftschlange , die Kreuzotter, hat in den letzten sechzig Jahren nur einer alten Dame das leben gekostet!
    Ich durfte selber miterleben wie es jemandem ergeht der von einer gebissen wurde:grosses Lachen: ( man sollte beim indenwaldkacken halt aufpassen:peinlich:), das ist nicht schlimm.
    Wenn man schon die Kreuzspinne als Gifttier einstuft muss man auch andere Tiere wie die Spitzmaus aufzählen...
    Der Dornfinger ist die einzige Spinne die bei uns irgendwelche Symptome über ner roten Bisstelle hinaus erzeugen kann.


    Bei Pflanzen gibt es schon andere Gefahren wie den bereits genannten Riesenbärenklau der echt üble Verätzungen verursacht, dazu kommen noch unzählige, von verantwortungslosen Hobbygärtnern entsorgte, Exoten.

  • Gut, Kreuzspinne war vielleicht übervorsichtigt. Liegt wohl daran, dass ich jemanden kenne, der stark allergisch auf Insektengift reagiert. Ein Wespenstich, und der ärmste ist krankenhausreif. -- Vor Kreuzottern habe ich schon Respekt. Auch wenn ich zugeben muss, dass die Gefahr durch Kreuzottern winzig ist verglichen z.B. mit den Unfallrisiken im Straßenverkehr oder den Gesundheitsrisiken durch Luftverschmutzung.

  • Hallo,


    auf jedenfall würde ich die Raupe des Eichen-Prozessionsspinner dazuzählen.


    LG
    Günter

  • Giftige Pflanzen gibts einige hier in Mitteleuropa.


    Tollkirsche, Herbstzeitlose, Wasserschierling, Eibe (wie schon oben erwähnt), Roter Fingerhut, Bilsenkraut, Goldregen, usw.


    Um sie sicher zu bestimmen solltest du allerdings ein Handbuch verwenden.


    Grüsse Vengard

  • Die giftigste Spinne in unseren Breitengraden ist die Zitterspinne, deren Chelizeren Klauen jedoch zu kurz sind, um unsere Haut zu durchstossen. Da gäbe es noch die braune Einsiedlerspinne, die man Weltweit vorfindet und deren Gift eine Zellnekrose auslöst. Bei den Spinnentieren nicht zu vergessen bleibt natürlich der gemeine Holzbock, die Zecke.


    Da die Menge jedoch das Gift macht beherrscht die Biene noch immer die Top Ten unter den tödlichsten "Giftunfällen" dieser Welt. Bienengift ist potent und bei einem gereizten Schwarm hat man schlechte Karten. ich denke jeder ist als Kind mindestens einmal auf eine Biene getreten und kennt deren Giftpower. Bei mehreren Tieren hat man da selbst schlechte Karten, wenn man nicht allergisch reagiert.



    Was Pflanzen betrifft besitzen die bislang genannten Pflanzen vor allem eine "berauschende" Wirkung. Man muss schon sehr viel Bilsenkraut rauchen, um davon einen Schaden zu bekommen. Engelstrompeten hingegen sind eher toxischer Natur und bereits in geringen Mengen lebensbedrohlich. Dann wären da natürlich noch die Pilze. Auch hier gibt es berauschende Gifte und tödliche. Ich denke, dass jeder hier den Knollenblätter kennt und auch seine destruktive Wirkung. Fliegenpilze hingegen sind zwar toxisch, bewirken jedoch meistens einen "rauschartigen" Zustand. Natürlich ist von Nachtschattengewächsen abstand zu nehmen, da sie in keiner Weise Gesundheitsfördernd sind.


    Ich möchte mich hier nicht zu weit aus dem Fenster ragen, denn Suchtprävention gehört nicht zu meinen Interessen, aber wenn Zeiten kommen würden, da Bitterkeit und Furcht herrscht, würde ich mich noch über manche dieser Toxine freuen. :winking_face:

  • Ich bin dem Thema Gift noch etwas weiter nachgegangen. Wenn ein Tier geschlachtet wird oder verendet, dann entstehen Eiweißzerfallsprodukte wie Cadaverin und Putrescin, umgangssprachlich als Leichengift bezeichnet. Bei dem Zersetzungsvorgang von Fleisch (und Fisch) ist häufig das Bakterium Clostridium botolinum beteiligt und erzeugt das starke Gift Botolinum Toxin. Wissenswert finde ich, dass auch bei Speisepilzen solche Gifte entstehen können. Laut nachfolgendem Zeitungsartikel ist dass häufiger als man annehmen würde bei Pilzen aus dem Supermarkt der Fall: http://www.welt.de/print/wams/…lzen-aus-der-Packung.html Interessant finde ich außerdem, dass sogar heute noch Cäsium-137 aus Tschernobyl in Pilzen und im Wildschweinefleisch nachzuweisen ist: http://www.sueddeutsche.de/wis…astete-schweine-1.1012078

  • Das Maiglöckchen kann schon bei Berührungen giftig sein und zu Hautreizungen führen.
    Der gelbe Eisenhut ist auch hochgiftig.

  • In Österreich in den südlicheren Gefilden kommt die europäische Hornotter (Sandviper) vor.
    Diese Schlange würde ich nicht unterschätzen.
    Ein Biß kann durchwegs (lebens-)gefährlich sein.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Noch eine kleine Ergänzung: Dass Schimmelpilz die Gesundheit schädigt, ist ja bekannt. Was mir neu war, ist dass von Schimmelpilze (u.a.) das Gift Aflatoxin B1 produzieren, und dass das eine der stärksten krebserregenden Substanzen überhaupt ist. Die Aufnahme kann nicht nur oral (über die Nahrung), sonder auch durch Einatmen (z.B. Staub) erfolgen. Je nach Aufnahmeweg, Menge und Häufigkeit kann schlimmstenfalls z.B. Magen- oder Lungenkrebs die Folge sein. Ich finde das wissenswert, zumal in den Nachrichten gerade gesagt wurde, dass die Zahl der Krebserkrankungen in D immer weiter steigt. Ich habe ab sofort immer eine Staubmaske dabei.

  • Gibt es denn irgendwelche Faustregeln wie z.b.
    -glatte und glänzende Spinnen sind gefährlicher als behaarte
    -Schlangen mit schlitzförmigen Pupillen sind giftig
    -milchiger Saft bei Pflanzen => Pflanze ist giftig
    die auch für Pilze gelten?


    Gruß Ulfhednar

  • Dann solltest du die Staubmaske auch in der Stadt tragen, da die Dieselmotoren nämlich den sogenannten Feinstaub produzieren und der hochgradig kreislaufschädigend ist.


    Generell gesprochen, haben wir in D-Land und nördlich das große Glück, nicht allzuviele Tiere zu haben, die ernsthaft giftig sind.
    Mit giftig meine ich tödlich giftig und nicht magenverstimmend :)


    Nur so am Rande: die Kreuzotter ist durchaus hochgiftig! Nur beißt sie meistens "trocken" um Gift zu sparen und wenn doch einmal Gift austritt, dann nur in solch keinen Dosen, das keine unmittelbare Lebensgefahr besteht (außer bei Allergikern).
    Kleines Zitat aus de.Wikipedia.org:

    Zitat

    Obwohl das Gift der Kreuzotter etwa zwei- bis dreimal giftiger ist als das der Diamant-Klapperschlange (Crotalus adamanteus), ist ein Biss auf Grund ihres geringen Giftvorrats von nur zehn bis 18 Milligramm Trockengewicht in der Regel nur für Kinder und alte Menschen gefährlich.


    Meine persönliche Meinung zu dem Thema ist folgende:


    Was ich nicht kenne, das ess ich auch nicht.(Pilze z.B.)
    Nur weil ich es nicht kenne, es aber angeboten bekomme, probiere ich es wenigstens.(Ema Datshi z.B.)
    Unnütze Panikmache nutzt meist nur demjenigen, der sie verbreitet!(Siehe biologischtiefenrein in Küche und Klo...)


    Die Menschheit ist nun seit ca 2 Millionen Jahren durch den tiefsten Dreck bis an die Spitze der Nahrungskette geklettert, wir halten mehr aus, als die meisten "zivilisierten" Menschen denken.

  • Zitat von Altenpfleger;94520

    Dass Schimmelpilz die Gesundheit schädigt, ist ja bekannt..


    Laut einem unserer Kunden (Molkereibetrieb) gilt die Faustregel je dunkler der Schimmelpilz desto schädlicher.


    Grüsse, Gresli

  • @Kartoffelknilch: Volle Zustimmung zum Thema Dieselabgase. Viele Grüße