Survivalumschlag

  • Zitat von Papa Bär;96654

    Ich würde immer noch dazu raten, alles Informationsmaterial und Kopien der Dokumente auf dem Handy abzulegen...


    In meinem Fall ist das leider nicht so gut. Erstens hat die Freundin ein einfaches Nokia und kein Smartphone. Zweitens kämen manche ältere Familienmitglieder damit nicht zurecht. Drittens gibt es ja immernoch die EMP-Nerds. Wenn das Handy tot ist, dann ist der ganze schöne Plan futsch. Als Kopie für die, die ein Smartphone haben, kann ichs natürlich auf die Handys spielen.

  • Zitat von Largo;96653

    - Versteck von Ausrüstung auf Karte markiert (sowas hab ich zwar nicht, wär aber ne Überlegung wert)
    Staubmaske?? (schön flach)


    Die Verstecke würde ich nicht alle markieren, damit ein evntl. Überfall auf die Person mit dem Umschlag einen nicht die ganze Ausrüstung kostet.


    Zur Staubmaske würde ich noch eine Schutzbrille dazu tun, da dann alle Schleimhäute gegen Viren und Bakterien geschützt sind. Je nach Art der Schutzmaske schützt die evntl. auch gegen Reizgas.


    Gruß Ulfhednar

  • Zitat von Largo;96653

    So dann haben wir bisher:
    - Liste mit Treffpunkten bei unterschiedlichen Szenarien


    Unterschiedliche Treffpunkt für unterschiedliche Szenarien...
    Terroranschlag: Treffpunkt A
    Chemieunglück: Treffpunkt B


    Und bei einem Terroranschlag auf ein Chemiewerk treffen sich die einen bei A, die anderen bei B :frowning_face:
    Vergesst nicht, dass Eingangsszenario geht von absoluten Previval-DAUs aus, die sich am liebsten gar nicht damit befassen wollen.


    Besser ist ein gemeinsamer Treffpunkt in sicherer Entfernung zu den wirklich potentiellen Gefahrenquellen.

  • Gutes Argument, aber dennoch, bei einer Gefährdung der Gegend rund um den Treffpunkt, sollte er nicht der einzige auf der Liste sein :)


    Es sollte also nach ortsbezogenen Szenarien unterschieden werden, nicht nur thematisch. Manchmal gibt es keinen Ursprungsort nicht, wenn der aber bekannt ist, sollte man alternative Treffpunkte auf einer Liste haben.


    Ich denke da zum Beispiel daran wie in Kopenhagen die Sharia-Kämpfer (von Deutscher Presse als "Rocker" bezeichnet) zur Zeit einzelne Stadtteile einnehmen und die Polizei machtlos zuschaut. Wenn ich da meinen Treffpunkt hab, wär das unschön.

  • Hallo zusammen


    Ich sage es nochmals!


    Die Thematik des BOB wird in einem anderen Beitrag schon besprochen.


    Das ganze Zeug kriegt ihr nie in einen Umschlag.


    Zudem sehe ich Probleme mit sehr vielen Sachen für Personen die keinen Plan haben von den einzelnen Teilen.


    Nur schon das Feuer machen ..........., das ist auch mit Feuerzeug ein grosses Problem wenn man es noch nie gemacht hat. Denn der grosse Stappel Altpapier ist mit Sicherheit dann nicht dabei.
    Oder einfachste Grundlagen der Navigation ........, da könnt ihr die Karte notfalls zum Feuermachen verwenden. Sofern sie denn überhaupt gut brennt.
    Von einem Kompass ganz zu schweigen.


    Wenn die Karte eine einfache Skizze in bekanntem Gebiet ist so kann man sich das ja ohnehin merken.


    Also ......., wenn wir hier weitermachen möchten so beschränken wir uns auf die Eingangsfrage und bleiben beim "Umschlag"!


    Das ist kein Rucksack und kein Koffer .........., ansonsten können wir im entsprechenden Beitrag über BOB weiter diskutieren.


    Besten Dank; Ernst

  • Hallo Largo,


    Dein "Problem" besteht im Grunde genommen darin, dass Menschen, die Dir wichtig sind, sich nicht vorstellen können, dass eine wie auch immer geartete Katastrophe eintreten könnte und sie sich deswegen weder mit der Katastrophe und ihren Auswirkungen noch mit der Frage, was in einem solchen Fall getan werden müsste, beschäftigen (wollen).
    Im Ernstfall werden Sie also wahrscheinlich emotional irgendwo zwischen Ratlosigkeit und Panik schwanken.


    In diesem Fall ist das Wichtigste, dass Du Ihnen in Deinem Umschlag klare Handlungsanweisungen gibst. Dabei ist es vielleicht sinnvoll sich an den W-Fragen zu orientieren, so wie es auch auf den Unfallhinweisen in Unternehmen abgefasst ist.


    Bevor Du so etwas verfassen kannst, musst Du Dir natürlich überlegen welche Katastrophen Deiner Meinung nach eintreten können, weil die Handlungen je nach Vorfall unterschiedlich ausfallen können.


    Die erste W-Frage könnte z.B. lauten:


    WAS ist passiert (Szenarien):
    - Bombenalarm, Wohnung/Haus muss evakuiert werden,
    - Feuer in der Wohnung (wenn sich zum Beispiel Fett entzündet hat sollte man nicht auf den Gedanken kommen, diesen Brand mit Wasser zu löschen)
    - Chemieunfall
    - Gau
    - Stromausfall
    -...
    Berücksichtige ggf. auch, ob ein unterschiedliches Verhalten angebracht ist, in Abhängigkeit wo Du Dich zum Katastrophenzeitpunkt befindest. Wenn Dein Arbeitsplatz nur wenige Kilometer weg ist, könnte die Anweisung lauten, warte bis ich zurück bin. Wenn Du ein paar hundert Kilometer weg bist ein anderer Treffpunkt (siehe unten)



    Je Szenario dann Antworten auf die folgenden Fragen:


    WAS ist zu tun:Nimm Dir den blauen Rucksack aus dem Keller und packe alles Geld und Schmuck, Pässe, was zu schreiben, eine Flasche Wasser,...... ein.
    oder
    wenn Du nur wenige Kilometer entfernt bist: Packe... ein und warte bis ich nach Hause komme. Wenn ich nicht innerhalb von x Stunde gekommen bin, verfahre wie unten beschrieben.


    WO treffen wir uns
    Genaue Beschreibung:
    TREFFPUNKT A: Die Hütte am xy-See, im Gasthof "Zum Adler" wo wir immer die großen Schnitzel gegessen haben (dann weiß Deine Freundin welcher Gasthof gemeint ist, Dritte aber nicht),...


    WIE kommst Du zum Treffpunkt:
    Wenn es geht, nimm die Bahn, ansonsten das Fahrrad


    WANN treffen wir uns, bzw. WIE LANGE warten wir am Szenarienspezifischen Treffpunkt:
    -
    Z.B. Epidemie und Treffpunkt Gartenhütte am xy-See: Wenn der andere nach 3 tagen nicht gekommen ist fahre/laufe weiter zu Treffpunkt 2...



    WER soll noch informiert werden (Eltern, Geschwister, Freunde):


    Vielleicht macht es Sinn, dass Deine Freundin/ Verwandten etc. bevor sie aufbrechen eine Nachricht hinterlassen, für den Fall, dass Du - aus welchem Grund auch immer - nach Hause kommst bzw. bei Deinen Verwandten vorbei kommst und durch den Hinweis besser einschätzen kannst, wo sie mittlererweile sein könnten:

    Schema der Nachricht:
    WANN bist Du aufgebrochen :
    Bin am 1.4. um 12 los
    WOHIN bist du aufgebrochen:
    habe mich entschieden doch zu meinen Eltern zu gehen, ich kann sie nicht zurücklassen....
    WIE bist Du aufgebrochen:
    musste zu Fuß gehen, (weil keine Bahn mehr fuhr und die Fahrradreifen platt waren.)


    Dein Zettel ist also am Ende eine Tabelle


    1. Spalten: Katastrophenszenario
    2. Spalte: WAS Deine Freundin, etc. in diesem Fall tun sollen
    3. Spalte: WO ihr euch treffen wollt
    4. Spalte: WIE sie am besten dahin kommen
    5. Spalte: WIE LANGE sie dort warten sollen
    6. Spalte: WOHIN sie "gehen", wenn Du nicht im genannten Zeitraum eingetroffen ist
    7. Spalte: WER ggf. noch informiert werden sollte
    8. Spalte: "Vergiss den Hinweis nicht" und separater Zettel, auf dem der Aufbau des Hinweises schon wie beschrieben festgehalten ist


    VG Ranger

  • Ich hatte mit so was ähnlichem angefangen: Handlungsansweisungen bei
    Stromausfall (Plan S)
    Wasserausfall (Plan W)
    Heizungsausfall (Plan H)


    Das sind in erster Linie Kontaktnummern (Stadtwerke, etc) und Anweisungen, wass wann zu tun oder zu prüfen ist.


    Das habe ich dann irgendwann mal auf Faltkarten größe verkleinert.
    https://www.previval.org/forum…read.php/26322-Faltkarten



    Rangers Vorschlag mit der "Abwesendheitsnotiz" finde ich auch gut und habe sie direkt mal umgesetzt (siehe Anlagen)

  • Ich glaube man sollte in so einer Abwesenheitsnotiz noch Platz für Leute lassen die vor einem selber
    aber nach dem Ursprünglichen Verfasser da waren.
    Vielleicht hatte ja einer deiner Freunde dieselbe Idee wie du und wollte mal auf nen Kaffe vorbeischauen :grosses Lachen:

  • Zitat von Largo;96630


    ...
    Ihr werdet alle das Problem kennen, dass eure Vorbereitungen belächelt werden.


    Hallo Largo,


    interessanterweise nein. Für mich stellt sich das Problem nicht, Gründe siehe unten.

    Zitat von Largo;96630

    In den schlimmsten Survivalszenarien bleibt evtl. keine Kommunikationsmöglichkeit mehr, um den Zweiflern zu erklären, was sie tun sollen.


    Deshalb dieses Thema hier. Ich stelle mir vor einen großen roten Umschlag zu machen, zunächst für meine Freundin, evtl. später für Familie und enge Freunde.


    In diesen Umschlag sollen Informationen, was sie jetzt tun sollen. Also ich stelle mir eine Dokumentensammlung/Kartensammlung vor mit Sammelpunkten, zB alle treffen sich bei Freund A oder am Sammelpunkt "Sportplatz" oder sowas.
    Dazu evtl. ein paar Texte mit Survivaltipps. Evtl könnte man auch einen größeren Umschlag machen und dort ein Minisurvivalkit reinpacken. Ich denk da an sowas wie einen Aquamira Wasserfilter, für all die mit zwei Flaschen Wasser im Haus, etwas zum Feuer machen, ein ordentliches Messer/Multitool.


    Ich kläre mit Menschen, die mir etwas bedeuten ab, ob ihnen das Thema etwas bedeutet. Wenn ja, beziehe ich sie ein, wein nein, respektiere ich ihre Einstellung - mit allen Konsequenzen.


    Ich halte auch ehrlich gesagt wenig von Briefumschlägen. Verhalten im Notfall will trainiert sein, vor allem mental. Der entscheidende "Briefumschlag" ist im Hirn - oder er ist wertlos.


    Treffpunkt: Was ist denn nun, wenn der vereinbarte Treffpunkt "Sportplatz" gerade wegen Hochwasser 2m unter Wasser ist? Alternativtreffpunkte sind eigentlich ständig und situativ zu vereinbaren. Beispielsweise, wir fahren Samstags zum Einkaufen in die nächste Grossstadt und gehen wegen unterschiedlicher Einkaufslisten unterschiedliche Wege. Der Mobiltelefonakku ist leer? Wir haben (unvorbereiteterweise) kein Notladegerät dabei? Wo treffen wir uns? Da kann zum Beispiel eine Rangfolge von Zielen greifen. Wenn Heimfahrt 19 Uhr vereinbart wurde, dann beim Auto. Wenn nichts vereinbart wurde, dann im Zweifel (aber das ist schon eine Regel, die "common sense" voraussetzt) dort, wo wir uns getrennt haben.


    Notfall wie Tsunami in Japan. Die Kommunikation, sei das Festnetz oder Mobiltelefon bricht zusammen. Wie meine Vorredner schon sagten, PMR hilft im Grossstadtdschungel nicht wirklich weiter. Amateurfunk oder andere Funksyteme (z.B. BOS, je nach Bedingungen auch Flugfunk, Seefunk) täten es schon. Die Frage nach der Lizenz ist sekundär. In D greift da noch nicht einmal der rechtfertigende Notstand nach §34 Strafgesetzbuch, da "Schwarzfunken" seit längerem nur noch eine Ordnungswidrigkeit ist.


    Nur, jetzt nehmen wir mal eine Katastrophe in Süddeutschland an. Das dank Solarpaneelen autarke schweizerische Amateurfunkrelais auf dem Säntis funktioniert prächtig. Wie willst Du in einem roten Umschlag vermitteln, wie Relaisfunk funktioniert, auf welcher Frequenz der Säntis zu finden ist, was eine Tx/Rx-Ablage ist, wie man die einstellt, warum die auf 2m und 70 cm völlig unterschiedlich ist ...


    Zumal sich da jedes Funkgerät völlig unterschiedlich verhält. Ein Kenwood TH-D72 nimmt den Anwender ziemlich bei der Hand, kostet auch nur schlappe 470 Euro, ein chinesisches KG-UV2D kostet weniger als 100 Euro, will aber jede Einstellung manuell vorgegeben haben (=Wissen). Ein Amateurfunkkurs vermittelt daher ein wenig mehr als nur den Zugang zum legalen Funken mit einigen hundert Watt HF-Leistung auf diversen Bändern.


    Amateurfunkgeräte und ihre Infrastruktur - von Relaisfunk über Terrestrische Relais und Amateurfunksatelliten bis APRS und D-Star - sind übungsbedürftige Systeme. Jeder halbwegs intelligente Mensch findet sich da in einigen Stunden bis Tagen rein, aber definitiv nicht als völlig uninformierter Neuling im Notfall binnen fünf Minuten nach Aufreissen eines "roten Briefumschlags"



    Und was die Freundin angeht - jetzt wird es allerdings sehr persönlich. Meine Meinung und meine Lebenserfahrung ist: Verliebtheit ist ein sehr transienter Zustand. Was ein Paar letztlich zusammenschweisst, ist die Gewissheit "Wir sind ein Team" , wir können uns bedingungslos und ungefragt aufeinander verlassen. Wir haben keine Survivalumschläge- jede(r) weiss, was zu tun ist.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von TechHias13;96733

    Ich glaube man sollte in so einer Abwesenheitsnotiz noch Platz für Leute lassen die vor einem selber
    aber nach dem Ursprünglichen Verfasser da waren.
    Vielleicht hatte ja einer deiner Freunde dieselbe Idee wie du und wollte mal auf nen Kaffe vorbeischauen :grosses Lachen:


    Such dir ne'n Druckereibetrieb, die daraus einen 100er Abreißblock machen :grinning_squinting_face:
    Nee, ein paar Ausdrucke mehr kosten ja nix :winking_face: Also kann man natürlich noch solche Blankos dazulegen. Wenn jemand sie ausfüllen möchte, hat er oder sie ja deine Vorlage gefunden.

  • Hi,


    in Kontakt bleiben:
    Falls Du mich nicht erreichst, schick Nachricht an Opa / Oma / In unser gemeinsames Schließfach / ...
    Schreib in Deiner Wohnung einen Zettel und versteck den im Klo unter der Fußmatte mit Was Du vorhast und wie es Dir geht.
    Adressliste aller näheren Verwandten und Freunde (falls das Handy doch nicht mehr funktioniert)


    Werkzeug:
    Swisscard oder Vergleichbares.


    Medizin: Puder für Blasen an den Füßen. (Wirkt zwar nicht, ist aber gut für die Psyche)



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ich bin bald fertig mit der Zusammenstellung. Irgendwie hab ich den Eindruck meine Freundin hat am ende bessere Ausrüstung als ich, weil ich ihr nur Sachen kauf, die ich selbst gern hätte.


    Wenn er abgeschlossen ist, werd ich ihn ausführlich vorstellen :)

  • Sali zäme


    Zitat von Ranger;96681


    ...habe mich entschieden doch zu meinen Eltern zu gehen, ich kann sie nicht zurücklassen....


    Da zeigt sich mir ein weiteres mögliches Problem bei der Sache:


    Die Umschlaginhaber hängen so sehr an ihren Lieben, dass eine gemeinsame Flucht sehr viel komplizierter bis unmöglich wird.
    Da kannst du einen noch so schönen Brief schreiben, wenn deine Freundin (oder Schwester, Mutter, Bruder...) nicht mit dir fliehen will, wird auch nichts draus.


    Und für die, welche mitkommen wollen, sollten den Anleitung einige klare Bedingungen beiliegen und man sollte auch in die Anleitung schreiben, was die jeweilige Person nicht tun soll (z.B. die gehbehinderte Grossmutter, den Chihuahua und das Familien-Fotoalbum mitschleppen), wenn sie die Hilfe in Anspruch nehmen will.
    Sonst wirst du am Ende auch für Leute sorgen müssen, die du gar nicht kennst und denen du nicht helfen willst.


    Es ist in jedem Fall darauf zu achten, ob sich einer der Angehörigen, die man mithnehmen möchte, zu etwas entscheidet, was die gemeinsame Flucht erschwert.
    In diesem Fall sollte man sich von der Person trennen und sein eigenes Wohlergehen vorziehen (sofern einem das wichtiger ist als das der Freunde/Familie).


    Greetz
    Josua

  • Zitat von Largo;112070

    Ich bin bald fertig mit der Zusammenstellung. Irgendwie hab ich den Eindruck meine Freundin hat am ende bessere Ausrüstung als ich, weil ich ihr nur Sachen kauf, die ich selbst gern hätte.


    Wenn er abgeschlossen ist, werd ich ihn ausführlich vorstellen :)


    Hi Largo,
    wie sieht's aus? Wie weit bist du schon mit dem Umschlag?


    Mich persönlich würde schon interessieren, was du jetzt im Endeffekt alles drin hast.



    Viele Grüße
    Matze