Wie aufmerksam bist du?

  • Zitat von Meecrob;97746

    Ohne zu detailliert zu werden - ich kann mit den Dingern also keinen Fehler machen, indem ich es unnötigerweise benutze? Sobald jemand umkippt und ich als Laie verdacht auf Herz habe, ran mit den Dingern?


    Genau, die modernen Defis bringen einfach keinen Strom raus wenn nicht die Analyse entsprechend ist.

  • In manchen Wildnisschulen wird die Aufmerksamkeit ("Awareness") auch gezielt trainiert.


    Ein Beispiel dazu wäre die Tracker School von Tom Brown Junior, in New Jersey (USA).


    Dort wird den Schülern gezielt beigebracht ihre Aufmerksamkeit (sprich "Awareness") zu schulen, in dem man bspw. auf Tierspuren achtet, auf Fussabdrücke, auf Gesichter, auf Pflanzen, auf Insekten, auf Wolken (für Wettervorhersage), auf Geräusche, etc.


    Grüsse Vengard

  • Ich fahre viel Zug und bin dann am Hamburger Hauptbahnhof und am Bahnhof HH-Altona unterwegs. Da ich einen Terroranschlag nicht für gänzlich unwahrscheinlich halte, habe ich mir angewöhnt, die Mitreisenden zu scannen. Am Anfang waren es verwirrend viele Einzelinformationen. Aber inzwischen gibt es für mich so eine Art "Grundgeräusch"-Verhalten von Reisenden, das immer sehr ähnlich ist. Das ist sehr leicht und entspannt zu scannen. Dazwischen fallen dann einzelne, die sich anders verhalten, erstaunlich deutlich auf. Die gucke ich mir dann etwas genauer an, ihren Körperumfang, ihr Gepäck, ihren Gesichts- u. Körperausdruck. Die trenne ich dann in Originale und - was noch nicht vorgekommen ist - Verdächtige.

  • Ich persönlich habe gelernt den typische menschlichen Tunnelblick abzulegen und angefangen auch die Randzonen meines Blickfeldes gänzlich in die Wahrnehmung aufzunehmen. Ich glaube, man nennt das Sphärisches sehen. Dies lässt sich super trainieren, indem man anfängt Personen oder Objekte am Rand des Blickfeldes zu fixieren, ohne die Pupille darauf zu richten. Gerade in der Natur finde ich diese Art des Sehens enorm praktisch, da man dort nicht durch Häuserschluchten (Das Rattenlabyrinth, wie ich sie oft nenne) in der Masse kanalisiert wird, sondern in einem verwirrenden Muster aus Bäumen, Sträuchern und Geländeformationen zu gegen ist. Wenn ich also Brandbeschleuniger wie etwa Birkenrinde suche, fällt mir der weisse Stamm auch dann auf, wenn er in einer Randzone meines Blickfeldes steht (oder am Boden liegt).


    Gleichzeitig schule ich auch mein Gehör als ein praktisches, räumliches Ortungssystem. Sich in einen Wald setzen, die Augen schliessen und einfach mal bewusst hören wirkt extrem förderlich. Dazu noch mit geschlossenen Augen (was auch förderlich zur Beseitigung vor Ängsten im Umgang mit Naturgeräuschen z.b. nachts im Wald sein kann).


    Die dritte Wahrnehmung die ich intensiv Trainiere ist meine persönliche Empathie. Ich möchte jetzt vermeiden, dass ihr mich irrtümlich der Eso-Schiene zuweist, daher definiere ich Empathie nicht als "Gedankenlesen", sondern als eine erhöhte Form des Einfühlungsvermögens. Dies ist wichtig, um ein Gegenüber exakt einzuschätzen. Man kann gelegentlich mit Recht behaupten, zu "fühlen" wie ein anderer Tickt. Dazu kommt noch die Mimik und die Gestik.


    Da ich beruflich im Einzelhandel tätig bin und sehr viel Kundenkontakt habe, habe ich quasi eine Endlosversorgung an Versuchsprobanden. Da ich diese Fähigkeiten bereits seit vielen Jahren trainiere und anwende, sind meine Einschätzungen bezüglich Persönlichkeiten, Stärken und Schwächen inzwischen äusserst exakt geworden. Gerade im hart umkämpften Wirtschaftsplatz des Einzelhandels halte ich es für enorm wichtig, dass man weiss, wo, wie und wann man einen Menschen in seiner Meinung "gewinnen" kann. Böse Zungen nennen dies multiple Suggestion - Mehrfachmanipulation.


    Ein guter Kerl hat mal gesagt: Lache nicht über die Schwächen anderer; Sie sind deine Chance.



    Innerhalb der Gesellschaft ist das sphärische Sehen, Hören und die Empathie ein enormer Vorteil zur Vermeidung gefährlicher Situationen. Man lernt zu erkennen, welche "Grüppchen" gröhlender Kids nur am "chillen" ist, und welche sich möglicherweise als Wegelagerer entpuppen, noch lange, ehe man sie erreicht. Die ungeschulte Wahrnehmung kann zwischen diesen Gruppen kaum einen Unterschied feststellen, kann aber dennoch entscheiden, ob ein Umweg genommen werden soll. Auch im Strassenverkehr ist es wunderbar, wenn man eine komplette Kreuzung wahrnimmt und dennoch einen Fixpunkt in Bewegungsrichtung behält. Für die Rückendeckung sorgt das geschulte Gehör.


    Mit riechen habe ich mich hingegen noch nicht sonderlich beschäftigt. Ich rieche uns schmecke eher im engen Fokus (Ausser bei Feuer und sonstigen alarmierenden "Gerüchen".


    Allerdings - und das ist auch gut so - gibt es keinen Endpunkt in dieser Entwicklung (ausser den Tod natürlich). So kann man diese Fähigkeiten stets verfeinern. Es genügt, wenn man sie regelmässig, intensiv und sehr bewusst anwendet. Das kann auch spannend sein, denn man lernt sich so selbst viel besser kennen und manchmal überrascht man sich auch und sagt: "Wow! Das hätte ich niemals gehört / gesehen / geachtet!"


    Ein echter Flow :)




    Stets gutes Sehen und Hören


    Stefan

  • Zitat von Stefan;97785

    Ich persönlich habe gelernt den typische menschlichen Tunnelblick abzulegen und angefangen auch die Randzonen meines Blickfeldes gänzlich in die Wahrnehmung aufzunehmen.


    Meiner Ansicht nach geht es nicht bloss um den Tunnelblick im Sinne davon, dass man alles was links und rechts geschieht, nicht wahrnimmt. Die meisten Leute nehmen das wahr, was in ihr Weltbild oder zur Situation passt und blenden alles übrige aus. Somit geht's nicht nur darum, dass Sehen sondern auch die Wahrnehmung an sich zu schulen. Ein gutes Beispiel für selektive Wahrnehmung ist das folgende Experiment. Konzentriere dich auf die Spieler in weiss und zähle, wie oft sie sich den Basketball zuspielen. Lass dich nicht von den übrigen Spielern ablenken.

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  • Hab beim zählen den Gorilla gesehen und dabei aufgehört zu zählen... :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Hat sich nicht verhalten wie die Spieler :p


    lol
    DC

  • Zitat von Vengard;97765

    In manchen Wildnisschulen wird die Aufmerksamkeit ("Awareness") auch gezielt trainiert.


    Ein Beispiel dazu wäre die Tracker School von Tom Brown Junior, in New Jersey (USA).


    Entsprechende Schulungen gibt es auch in unserer Gegend. Kenne eine Schule die das in der Steiermark (Ö) macht. Auch in Deutschland gibt es ähnliche Kurse.


    Will hier mal nicht Werbung für andere Seiten machen - sollten die Links dennoch gewünscht sein, bitte um entsprechende Info :)

  • Zitat von Dreamcatcher;98003

    Hab beim zählen den Gorilla gesehen


    Ging mir damals auch so, als ich den Video zum ersten Mal gesehen habe. Nichtsdestotrotz war ich überrascht, dass etwa 9 von 10 Personen, denen ich den Film zeigte, den Gorilla nicht bemerkten.

  • Früher war ich oft tief in Gedanken versunken und daher mitunter unaufmerksam und ziemlich schusselig.


    Mein Aufmerksamkeitsgrad hängt sehr vom Interesse ab:


    Im Haushalt hab ich häufig Dinge verlegt, aber draußen im Wald kann ich mich noch nach einem Jahr an Fundstellen von Beeren+Pilzen erinnern oder an die kleinen Depots von Brennholz oder besonderen Steinen, die ich auf meinen Wanderungen anlege.


    Meine freilaufenden Schafe fand ich wieder, indem ich immer besser lernte, mich in sie hineinzuversetzen und die Landschaft mit Schafaugen zu sehen.


    Größere Ansammlungen fremder Menschen waren mir hingegen noch nie geheuer und ich habe mich schon immer bemüht, sie unauffällig zu umgehen.
    Z.B. parke ich nie in der Nähe des Supermarkt-Eingangs wie fast alle anderen, sondern stelle mein Auto möglichst so, daß ich ohne Rangieren sofort abhauen kann, ohne jemandem in die Quere zu kommen.


    Seit über 10 Jahren im Wachdienst trainiere ich das von Stefan beschriebene sphärische Sehen täglich, weil ich z.B.Lieferscheine entziffern und zugleich ein-und ausfahrende Fahrzeuge im Auge behalten muß - und blitzschnell entscheiden, ob es angehalten oder durchgelassen werden muß.


    Die nächtlichen Rundgänge übers Werksgelände, durch Hallen und Verwaltungsgebäude mache ich so weit wie möglich im Dunkeln beim diffusen Schein der Notausgangsbeleuchtungen.


    Mit zunehmender Erfahrung lernt man Geräusche, Luftbewegungen, Gerüche und Spiegelreflexe in Fensterscheiben oder an Metallteilen immer präziser zu deuten, was auch die nachlassende Seh- und Hörkraft etwas kompensiert.

  • Es freut mich echt, dass das Thema "Awareness" so großen Anklang findet.
    Spannend finde ich auch die ganzen Erlebnisse die jeder einzelne gemacht hat. Methoden die jeder einzelne anwendet kann in so einem Forum gebündelt und für alle zugänglich gemacht werden.


    Macht weiter so, es ist echt spannend :)

  • Die Aufmerksamkeit ist auch ein zweischneidiges Schwert. Klar ist es gut, möglichst viel wahrzunehmen. Allerdings sollte man es nicht unbedingt zeigen. Wenn man Leute auf Dinge anspricht die sie nicht wahrgenommen haben (so wie der Gorilla im Video) heißt es auch schnell mal man wäre besoffen / high / verrückt und würde halluzinieren (und wenn man dann Recht hat heißt es, es sei Zufall). Ging mir schon ein paar mal so.


    In einer extremen Survival Situation (totaler Zusammenbruch) würde man dann vielleicht auch als Hexer gelten, da man das Wissen ja "nur von Dämonen haben kann". Besonders extrem wäre so was wohl in erzchristlichen Gebieten (schon mal "Die Toten vom Schwarzwald" gesehen?:kichern:) Auf dem Scheiterhaufen will ja wohl niemand landen.


    Gruß Ulfhednar

  • Warum sollte man anderen zeigen, was man selbst wahrnimmt? Wenn jemand vor mir unachtsam in eine Schlägermeute hineinläuft sorgt das ja für Ablenkung und ich kann das Gemetzel gemütlich umgehen. Nicht der Stärkste überlebt, sondern der, der sich am besten Anpasst. Die Nachsichtigkeit anderer ist Teil meiner Vorsicht. Ein guter Survivor wird gar nicht erst bemerkt.


    Gruss Stefan

  • Zum Thema Aufmerksamkeit: Ich spiele beim Autofahren immer mit meiner Frau ein kleines Spiel. Wir fahren öfter mal ein bißchen abseits der großen Routen und fragen uns gegenseitig ab und an mal wo genau wir jetzt eigentlich sind. Wie heißt das Dorf das wir gerade durchquert haben? Oder, der Fluß, die Abfahrt, Himmelsrichtung ect. . Das übt ungemein und hat den Vorteil, daß, falls uns etwas passieren sollte, wenigstens einer von uns in der Lage wäre, den Rettungs.-/Pannendienst zu genau zu informieren wo wir uns gerade befinden. Hört sich einfach an ist auf Dauer aber gar nicht so leicht weil man schnell anfängt beim Autofahren rumzudösen.
    Gruß AND

  • Hi!


    SFGast, das ist eine gute Sache wie ihr das handhabt!
    Ich würde das Spiel noch ein bißchen erweitern (falls ihr das nicht eh schon macht)...auf die Bundesstraßennamen (nummern!),
    weil zb. in meiner Gegend gibt es etliche gleichartige Straßen, die von A nach B führen,
    aber doch recht weit voneinander entfernt liegen.


    :)


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Zitat von SFGast;99650

    Zum Thema Aufmerksamkeit: Ich spiele beim Autofahren immer mit meiner Frau ein kleines Spiel.


    Gute Idee, aber was ist Ziel des Spiels? Zählt ihr Fehler oder Punkte? Oder einfach nur des Spielens willen, weils Spaß macht, und am Ende gibts zwei Gewinner. Also macht ihr einen Wettstreit draus?

  • der Farbcode von Jeff Cooper ist eine relativ gute Variante um seine Bewußseinshaltung grundlegend zu trainieren, je nach Interessenschwerpunkt kann man das in seinem Bereich dann anwenden. Nach kurzer Zeit hat man diese antrainierte Aufmerksamkeit verinnerlicht und man geht trotzdem entspannt aber aufmerksam durch´s Leben:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Jeff_Cooper


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    ich muss dazu ausdrücklich erwähnen das dieser Farbcode defintiv nicht nur im Schußwaffengebrauch angewendet wird, sondern auch in alltäglichen Situationen im Leben.

  • Ich hatte die letzten 2 Wochen Urlaub und bin relativ nachtaktiv. Soll heißen ich gehe morgens um neun in Bett und stehe erst Abends wieder auf. Irgendwie gefällt mir dieser Tagesablauf besser.
    Eines Nachts stand ich um etwa halb 3 morgens vor unsrem Haus auf der Straße, um eine zu rauchen. Dabei stelle ich mich immer zwischen Hauswand und einen Busch, irgendwie fühl ich mich da in aller dunkelheit nicht so beobachtet :grosses Lachen:
    Auf jeden Fall kam es, dass ich am Ende der Straße einen PKW hörte, jemand stieg aus und ein paar Sekunden später fuhr der PKW weiter. Dann hielt er bei unsrem Nachbarn. Der Fahrer stieg aus, ging zum einen Briefasten, der Beifahrer stieg ebenfalls aus und ging zum Briefkasten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Beide schienen zu wissen, wo sie hingehen denn niemand drehte sich um und der Schriit war stramm um zielgerichtet. Der Fahrer stieg nach dresekündigem Aufenthalt am Briefkasten wieder ein und fuhr den PKW bis hinter die nächste Ecke, dort stieg der Beifahrer erst wieder zu. Ich dachte noch "komisch, um die Uhrzeit ein Lieferdienst?"
    Bis zum nächsten Tag hatte ich das ganze wieder vergessen, doch in der darauffolgenden Nacht passierte wieder das gleiche. Der PKW kam und die Personen gingen wieder zu den gleichen Briefkästen.
    An dieser Stelle weise ich nochmal darauf hin, dass die Briefkästen zu denen sie gingen allesamt direkt am Gehsteig positioniert waren, unserer hingegen ist 10Meter hinter der Hecke auf dem Grundstück, direkt am Hauseingang.
    Ich dachte da ist was faul und ging davon aus, dass sich wohl zwei für besonders schlauf halten und Nachts ungeleerte Briefkästen ausräumen, in der Hoffnung der Besitzer ist im Urlaub oder hat es einfach vergessen.
    Ich bin also am nächsten Tag gezielt ab 2 Uhr morgens auf der Straße und habe auf den PKW gewartet. Er kam auch. ich bin dann als er gehalten hat "Zufällig um die Ecke gekommen und habe so getan, also tippe ich gerade auf meinem Handy und laufe deshalb nicht vom Briefkasten weg.
    Wie sich herausstellte waren das am Ende wirklich zwei arme Hunde, die Nachts noch Reklame austragen um sich etwas dazuzuverdienen..
    Man sieht also, der Teufel steckt nicht überall, auch wenn es zunächst vielleicht so aussieht.

  • Vor ein paar Monaten hatte ich Nachts auch ein Erkenntnisreiches Erlebnis(hab es schon fast vergessen gehabt). Ab und zu gehen ich recht spät (oder früh) ins Bett. Frau und Kind schliefen schon tief und fest. Und auf einmal hörte ich Lärm von draußen. Dies ist zu dieser Stunde, an diesem Tag(Freitags) war nicht unbedingt ungewöhnlich, da der Weg vor unserem Haus gerne von Jugendlichen, zwecks Discobesuch, benutzt wird. Auf jeden Fall habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Irgendwann wurde es mir aber denn doch komisch, da es immer lauter wurde und Worte wie:"Telefon", "Polizei" und "...hol den Hund" fielen. Ich also zum Fenster. Mitgekriegt habe ich am Ende nur wie eine dunkle Person, schnellen Schrittes davonlief und ein Wagen mit quietschenden Reifen anfuhr. Auf unserem Gemeinschafthof stand mein Nachbar(Rentner) mit Hund(Rhodesian Ridgeback(Männchen.70cm Risthöhe)), wild schimpfend und gestikulierend. Am nächsten Morgen habe ich sofort nachgefragt was denn da los war. Mein Nachbar erzählte mir dann, dass erst ein Unbekannter mit osteuropäischem Dialekt ihn ansprach(mein Nachbar kommt immer recht spät nach Hause und stieg gerade aus seinem Auto(VW Geländewagen)). Auf die Aufforderung das Grundstück zu verlassen reagierte er nicht. Stattdessen kamen zwei weitere Unbekannte hinzu. Nachbar wurde lauter, Sohnemann, Telefon und Hund kamen hinzu. Als das Wort "Polizei" fiel machten sie sich vom Acker. Mit soviel verbalem und physischen Wiederstand, seitens eines "alten" Mannes hatten sie wohl nicht gerechnet. Hintergrund der Tat: Es ist wohl momentan Mode einem das Auto direkt unter dem Arsch wegzuklauen. Die Idee war gut. Alter Mann=leichtes Opfer(wahrscheinlich schon voher ausgekundschaftet), kommt regelmäßig Nachts nach Hause=Tat wird von niemanden bemerkt, hat natürlich Papiere und Schlüssel am Mann=man braucht noch nicht einmal das Auto zu beschädigen. Man braucht nur ein bischen Angst machen und losfahren.Ideal. Was mich dabei bewegte, um wieder auf das Thema zurückzukommen, war, dass ich zulange gebraucht habe, um zu merken, dass es um etwas ernstes geht. Ich habe einfach angenommen, dass wären nur wieder ein paar besoffende Jugendliche. In diesem Fall hatte mein Nachbar Glück gehabt. Es hätte für ihn auch schiefgehen können(waren wohl doch keine Profis). Meine Lehre aus dem Fall: Immer sofort zu reagieren, auch wenn es sich um einen Fehlalarm handelt. Und, da ich auch des öfteren dienstbedingt Nachts nach Hause komme: Immer die Umgebung im Auge behalten. Wenn einem was komisch vorkommt, lieber nochmal eine Runde um Block fahren.
    Gruß AND

  • Hallo zusammen,


    ein gutes Aufmerksamkeitstraining ist meiner Meinung nach das (zügige) Radfahren in der (Groß-) Stadt. Nicht nur dass man in alle Richtungen aufmerksam sein muss (dies sollte man beim Autofahren eigentlich auch sein, leider sind es viele nicht - gerade bezüglich Fußgängern und 2-Radfahrern), schnell reagieren muss (was in Fußgängergeschwindigkeit nicht immer so ist) sondern vor allem dass man dies auch noch unter körperlicher Anstrengung tun muss.
    Mit der Zeit trainiert man sich auch eine Art 6. Sinn an - man ahnt oft schon von woher bzw. von wem Gefahr droht, und auf wessen Verhalten man besonders achten muss, dies kann auch in anderen Gelegenheiten hilfreich sein.


    Gruß
    Paddy


    P.S. zügig fahren verstehe ich nicht als sich über die Verkehrsregeln hinwegsetzen.

  • Auch ich kann bestätigen, dass man beim Radfahren seine Aufmerksamkeit trainiert. Man bindet dabei vor allem auch den Hörsinn mit ein, wenn zum Beispiel ein Auto an der nächsten Kurve oder Kreuzung kommt.
    Außerdem versucht man als Radfahrer auch ohne Plattfuss ans Ziel zu gelangen. Daher achtet man nicht nur auf den Verkehr, sondern auch auf Dinge wie Scherben, Schlaglöcher oder Absätze um sie dann zu umfahren/ drüber zu springen etc.