Erfahrungsbericht von Sonntag bis Dienstag ohne fließendes warmes Wasser

  • Sonntag, 17.00 Uhr


    Nach getaner Garten Arbeit und unangenehmer Kälte draußen der Wunsch schön heiß Duschen gehen,
    nach dem shampoonieren der Haare plötzlich...eiskaltes Wasser... :crying_face:


    puuhh schnell fertig Duschen, durchgefroren zur Heizung gehen, schauen was los ist...Heizungsmonteur anrufen.... Warmwasserpumpe an der Heizungsanlage defekt, dauert 1-2 Tage sie neu zu besorgen.... ach, denke ich, das ist doch nicht so schlimm


    Sonntag, 18.00 Uhr


    Also Essen kochen macht ja nun gar keine Probleme, Wasserkocher ist auch vorhanden, wie gut das der Strom läuft....


    Montag, 5.30 Uhr


    Ofen anheizen für warmes Wasser um sich zu waschen , mit kaltem Wasser Zähne putzen ist ein bisschen unangenehm. Das Wasser heiß zu machen dauert natürlich eine Weile...


    Montag, 6.15 Uhr


    Kaffeekochen mit einer Kaffeemaschine deren Filter zur Seite geschoben werden muss ist nicht einfach. Notiz: einen Kaffeefilter den man auf Kaffeekannen stellen kann kaufen

    Frühstück und Mittag verlaufen ganz normal wie immer, das warme Wasser das gebraucht wird, wird schnell mit dem Wasserkocher heiß gemacht


    Montag, 16.00 Uhr
    Ich stelle fest, Putzen oder Wischen funktioniert auch gut mit kaltem Wasser....
    Haare waschen ist dagegen ein kleiner Kraftakt, bis das Shampoo aus langen Haaren ausgewaschen ist braucht Frau doch eine ganze Menge Wasser.


    Notiz: In einer Krise wäre es angebracht wenn Frau sich die Haare kürzt, bei langem Haar ist es schwierig die Menge an warmen Wasser zusammen zu bekommen .

    Montag, 18.30 Junior und Senior kommen nach Hause.


    Einen 5 Liter Kochtopf mit Wasser auf dem Werkstattofen aufgesetzt....
    Reicht für einen Handwerker absolut nicht....


    NOTIZ: unbedingt einen 10 Liter Topf kaufen...

    So, nun ist es passiert, ich dachte ja Wäsche ist nicht das Problem weil das kann ich ja wenn die Heizung wieder funktioniert, nun kam aber Junior mit einem Pullover nach Hause der mit Buttermilch vollgekleckert war....na, das musste ja nun gewaschen werden..


    Also Wasser aufgesetzt, durfte ja auch nicht zu heiß werden.... den Pullover erst mal darin eingeweicht...dann ordentlich gerubbelt und gedrückt....wieder Seife drauf...weiter gemacht, Wasser zum ausspülen genommen.. das ausspülen verbraucht eine Menge Wasser.... das ist ein ganz schöner Akt, wenn ich mir vorstelle ich muss alles so Waschen...das wird was


    Wie bekommt man die Wäsche eigentlich Hygienisch? Ich meine jetzt gerade Leibwäsche oder Handtücher? Reicht da die einfache Kernseife wenn das Waschpulver mal aufgebraucht ist?


    Und bitte wie mache ich das in einer Krise? Einfach die gewaschene Wäsche draußen aufhängen? Gut, kommt natürlich darauf an was für eine Krise, nur wie einige hier schon erwähnten, wenn man sich unsichtbar machen muss?


    Dienstag, 5.30 Uhr


    Wieder den Ofen anheizen, Wasser aufkochen, waschen..... so langsam hab ich doch das Bedürfnis schön unter der Dusche zu stehen und das warme Wasser zu genießen.


    Wieder der Akt mit dem Kaffee, das dauer auch eine Weile, ich stehe ja die ganze Zeit daneben und halte den Filter fest...


    Dienstag, 16.00 Uhr


    Der Monteur war da, mein Warmwasser funktioniert wieder....
    Also ab heute ist warmes fließendes Wasser Luxus für mich :lachen: und in einer Krise wird es eine ganz schöne Umstellung werden. Vielleicht besteht die Möglichkeit sich eine Duschvorrichtung zu bauen oder wie in den Südlichen Ländern, eine Tonne auf das Dach, mit Wasser füllen und von der Sonne beheizen lassen? Ob das was wird? So viele Sonnenstunden haben wir ja leider nicht.


    Ich bin gespannt auf Eure Ideen wie das für einen längere Zeit geregelt werden kann.


    Gruß Malllibast

  • Hi, Mallibast!


    Ein spannender und ausführlicher Bericht.
    Danke dafür.


    Allerdings bin ich persönlich etwas verwundert...
    ...weil ich während einem Großteil meiner Kindheit kein fließendes warmes Wasser hatte.
    Und auch sonst kaum technisches Gerät welches den Alltag meiner Mutter erleichtert hätte,
    welche als Hausfrau dafür sorgte, daß es ihren Kindern und dem Mann gut geht.


    Kann mich noch gut an den primitiven Holzofen erinnern, welcher im Zimmer stand
    und viele Funktionen erfüllt hat.
    Wäsche wurde mit der Hand gewaschen....und Unterwäsche wurde im Waschkeller
    gekocht.
    Kühlschrank? Im Winter sowieso kein Problem. Da wurden verderbliche Lebensmittel
    zwischen die Außenfenster gelegt.
    Im Sommer in einem abgedunkelten Regal abgelegt und rasch verbraucht.
    Duschen war Luxus. Es war zwar die Möglichkeit da mit heiß aufgekochtem Wasser
    in einem eigens dafür konstruierten Boiler (wieder mit Holz betrieben), aber der Aufwand
    war zu hoch.
    Deswegen gabs in der Regel warmes Wasser, eine Seife und tja, die Reinigung
    erfolgt halt mit Waschlappen und Hand über das Waschbecken oder die Waschschüssel gebeugt.
    Haarreinigung ebenso.
    Da es in den 70ern auch üblich war, daß Männer/Jungs Haare lang tragen, durchaus eine Herausforderung.


    Und....es funktionierte gut.


    Auch wenn ich es heute sehr genieße warmes Wasser aus dem Wasserhahn fließen lassen zu können.


    Schönen Abend,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Auch von mir ein herzliches Dankeschön für Deinen Bericht.


    Was das Thema: Tonne aufs Dach und von der Sonne aufheizen angeht, das funktioniert, zumindest im Sommer auch bei uns sehr gut. Zu DDR-Zeiten hat mein Vater 2 Kupfertanks aus alten Warmwasserboilern zusammengelötet, schwarz angemalt, sie auf das Dach unseres Gartenhäuschens gehievt und eine Duscharmatur angeschlossen.


    3 Personen konnten täglich warm duschen. Zwar nicht ewig lange aber zum säubern hat es allemal gereicht.


    lg

  • Hallo Occam,


    ja, als Kinder....nur jetzt ist man den Luxus fließendes Wasser zu haben gewöhnt, Wasserhahn auf, fertig.
    Ich wollte damit nur aufzeigen, wie abhängig wir doch sind, wenn dann mal nicht alles so läuft wie gewohnt, tja, dann haben wir erst mal ein Problem.
    Leider haben wir keine Warmwasserboiler zum Heizen mit Holz, große Schüsseln oder Töpfe hat nicht jeder gängig im Haus.


    Hallo Melusine,


    ja, genau so etwas meinte ich, nur wenn alles läuft macht man sich ja keine Gedanken, das macht man erst wenn etwas nicht so läuft....
    Gruß Mallibast

  • Ich hab das mit dem Kaffekochen nicht verstanden. Die läuft doch elektrisch und dürfte bei Warmwasserausfall kein Problem haben?


    Ich überlege gerade mir einen Outdoor-Duschsack zu kaufen. den kann man ja auch mit vorgewärmten Wasser füllen und an einem Besenstiel aufhängen, den man diagonal über die Duschabtrennung legt.


    Grüße Solarwind

  • Hi, Mallibast!


    Versteh`mich bitte richtig...ich finde es sehr gut,
    daß Du auf derlei hinweist.
    Deswegen ist es umso wichtiger, wenn einem bewußt wird,
    wie und ob es auch mit anderen Mitteln möglich ist,
    den Tagesablauf zu gut wie möglich beizubehalten.


    Und dann eventuell Mittel kauft/bastelt um im Fall des Falles
    auch gerüstet zu sein.


    Das ist dann, meiner Meinung nach, Preppen. Vorbereiten.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Wenn man mal ein paar Wochen unterwegs war und es keine warme Dusche gab, dann weiß man diese Selbstverständlichkeit auch wieder zu schätzen. Trotz alledem wäre jetzt fehlendes Warmwasser für mich noch kein Krisenfall. Bei uns war diesen Februar mitten in der Periode mit dem starken Frost die Heizungsanlage im Wohnhaus ausgefallen. Hatte dann eben 13°C in der Bude (statt 16°C) und ein, zwei Tage kaltes Wasser. Naja, was solls..

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi Mallibast,


    Danke für deinen Beitrag - Verstehe allerdings zwei Punkte nicht:
    - Kaffee kochen: meine Kaffeemaschine läuft mit kaltem Wasser und Strom - Warmwasser ist also hierfür entbehrlich
    - Wäsche waschen: s.o.; brauche auch dafür kein Warmwasser.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • [QUOTE=Solarwind;101643]Ich hab das mit dem Kaffekochen nicht verstanden. Die läuft doch elektrisch und dürfte bei Warmwasserausfall kein Problem haben?


    Hallo Solarwind,


    Entschuldigung, habe vergessen zu erwähnen das die Kaffeemaschine meinte sie müsste sich mit der Heizung zusammen dazu entschließen kaputt zu gehen....
    So kurzfristig war ich nicht auf die Probleme eingestellt
    Gruß Mallibast

  • - Wäsche waschen: s.o.; brauche auch dafür kein Warmwasser.[/QUOTE]


    Hallo Maresi,


    also auf Dauer Wäsche kalt zu waschen denke ich jetzt mal ist nicht besonders Hygienisch.... Gewisse Dinge sollten dann doch mit warmen oder heißem Wasser gewaschen werden


    Gruß Mallibast

  • Zitat von Cephalotus;101651

    Wenn man mal ein paar Wochen unterwegs war und es keine warme Dusche gab, dann weiß man diese Selbstverständlichkeit auch wieder zu schätzen. Trotz alledem wäre jetzt fehlendes Warmwasser für mich noch kein Krisenfall. Bei uns war diesen Februar mitten in der Periode mit dem starken Frost die Heizungsanlage im Wohnhaus ausgefallen. Hatte dann eben 13°C in der Bude (statt 16°C) und ein, zwei Tage kaltes Wasser. Naja, was solls..


    Cephalotus,


    für ein paar Tage macht es außer einer gewissen Umstellung auch nichts, für mich war es jetzt nur mal interessant zu sehen wie ich damit zurecht komme. Ob wir in einer größeren Krise überhaupt noch warmes Wasser haben bzw. überhaupt Wasser das ist die Frage.
    Gruß Mallibast

  • Stimmt. Aber meine Waschmaschine heizt das Wasser selber auf. Hat sowieso nur einen Kaltwasseranschluss.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Hallo Maresi,



    wir haben ein Heizungssystem an dem auch die Waschmaschine angeschlossen ist :-/ war wohl doch keine so gute Idee, soll ja Energiesparend sein nur wenn die Heizung dann mal nicht richtig funktioniert.......


    Gruß Mallibast

  • Zitat von mallibast;101588


    Wie bekommt man die Wäsche eigentlich Hygienisch? Ich meine jetzt gerade Leibwäsche oder Handtücher?


    Da brauchst Du Dir keine Sorgen, solange keiner in der Familie krank ist.


    Vergiß einfach, was die Werbung versucht Dir einzureden.
    Der Mensch ist nun mal nicht steril, sondern ein ganzes Biotop und kommt normalerweise bestens damit zurecht.
    Einige unsere Untermieter sind ausgesprochen nützlich.


    Schweis, Hautschuppen usw. bekommst Du durch das waschen zu größten Teil raus.
    Schweisgeruch nur mit kalten Wasser nicht so gut. Seife hilft, reicht aber nicht immer.
    Nachdem Trocken in der Sonne sind die Sachen dann meist ok (notfals also noch einen Tag raushängen).




    Zitat von mallibast;101588


    Reicht da die einfache Kernseife wenn das Waschpulver mal aufgebraucht ist?


    Flecken bekommst Du mit Kernseife deutlich schlechter raus.
    Die Wäsche wird mit der Zeit grau.