Meine Umkehrosmose-Anlagen Erfahrungen

  • In Anlehung an das folgende Thema möchte ich auch mal meinen Senf zu diesem Thema abgeben. :Cool:


    https://www.previval.org/forum…ose-Wasserfilter-Lagerung


    Auch ich habe mir eine Umkehrosmose - Anlage gekauft.
    Kosten: 80,-€ für ein 5 Stufensystem.
    Lieferumfang: 3 Vorfilter, die Membrane und ein Nachfilter, sowie ein 8L-Wassertank nebst Zapfhahn für die Spüle. Filter waren natürlich auch alle dabei. Zusätzlich gekauft habe ich dann noch

    eine Permeatpumpe für 50,-€.


    Nach langer Recherche im Internet und vielen fürs und widers möchte ich hier kurz die + und - einer Umkehrosmoseanlage darlegen (Nicht vergessen, ist alles nur meine subjektive Meinung).


    + Filtert allen Dreck aus dem Leitungswasser, wie z.B. Hormone der Pille, Medikamentenrückstände, Schwermetalle, Salze, Mineralien, Uran, Krankheitserreger, fast alles halt.
    + Saubillig wenn man sich zutraut das selbst zu Installieren.
    + Kein Wasserschleppen mehr
    + Keine Rückstände mehr aus den gekauften PET-Wässern
    + Kaffee/Tee schmeckt besser
    + fast reines H2O
    + Vorfilter variabel kiombinierbar (anstelle dem 1 Micron vorfilter kann man z.B. Entkalkungsfilter bei sehr hartem Wasser nehmen)
    + kein Entkalken des Wasserkochers/Kaffeemaschine
    + Weniger Zahnstein (siehe unten)
    + ist in anderen Ländern schon lange Standardtrinkwasser und die Leute da sterben auch nicht reihenweise... (Der Forenuser "Survival-Asia" hat bereits dazu was geschrieben)


    - PH-Wert des Reinwassers liegt über dem Rohwasser (etwas saurer)
    - 4 Liter Brauchwasser für 1 Liter Reinwasser (ohne Permeatpumpe wärens 10L für 1L)
    - Man ist auf den Nachkauf/Lagerung von Filtern angewiesen
    - Osmosewasser ist sehr aufnahmefähig/freudig - soll heissen, dass je nach Lagerung das Reinwasser gerne alles was es berührt aufnimmt, z.B. Kieselsäure bei Glasflaschen. ABER: Es ist immer noch weniger Dreck drin als vorher.
    - ist kein isotonischer Durstlöscher; wenn man viel Schwitzt (Salzverlust) löscht es möglicherweise nicht ordentlich das Durstgefühl

    Osmoseanlagen - bezogene Märchen/Fehlannahmen:

    Die deutsche Trinkwasserverordnung ist streng, Deutschland hat das beste Trinkwasser im internationalen Vergleich, unser Wasser ist gut, etc...
    Ja, die deutsche Trinkwasserverordnung ist in der Tat sehr streng und das ist auch gut so.
    Der obrigkeitshörige Durchschnittsdeutsche geht dann natürlich davon aus, dass diese auch stets eingehalten wird.
    Ich glaube das kein Stück!
    In einem anderen Forum schreibt ein User er bekäme ab und zu von einem Verwandten aus dem Wasserwerk einen Anruf,
    das Leitungswasser heute nicht zu trinken. Den Wahrheitsgehalt kann ich natürlich nicht beurteilen, die Story
    schien jedoch schlüssig. Auch wenn man einfach mal nachdenkt fragt man sich, wie das Wasserwerk denn allen
    Dreck aus dem Trinkwasser herausbekommen soll, ausser vllt Umkehrosmose. Gegebenenfalls mit noch mehr Chemie die dann auch wieder rausmuss ?!?


    Man verdurstet innerlich wenn man Osmosewasser trinkt (Mineralhaushalt).
    Dummes Zeug. Wenn man mal nachdenkt ist das Osmosewasser bereits im Mund kein Osmosewasser mehr.
    Im Speichel des (gesunden) Menschen sind so viele Mineralien gelöst dass sich diese sogar an Zähnen in Form von Zahnstein absetzen.
    Nach dem Schlucken gelangt das (nun nicht mehr reine) Wasser in den Magen und vermischt sich dort mit der Magensäure(Salzsäure) und dem restlichen Mageninhalt. Spätestens jetzt sind wir extrem weit vom reinen Osmosewasser entfernt


    "Die im Magen herrschende Peristaltik durchmischt den Speisebrei (Chymus) und drückt ihn durch den Pförtner (M. sphincter pylori), falls dieser entspannt ist, in den Zwölffingerdarm (Duodenum). Im Zwölffingerdarm wird die Magensäure durch Hydrogencarbonat-Puffer neutralisiert und mit Galle und Sekret aus der Bauchspeicheldrüse versetzt" (Wikipedia)

    Also ausgehend vom gesunden Menschen, der auch ab und zu mal ein Brot, eine Tüte Kartoffelchips oder eine Möhre isst, gibts keinen Grund zur Beunruhigung.
    Mangelernährungserscheinungen wird man allein durch Osmosewasser sicherlich nicht bekommen. Die paar wenigen Mineralien aus dem Normalwasser bekommt man auch durch die Ernährung.



    Meine Erfahrungen seit ich Osmosewasser trinke:
    Hmm eigentlich spüre ich nichts besonderes wenn ich ehrlich bin. Anfangs hatte ich den Eindruck das Wasser würde leicht auf der Zunge brennen. Entweder wars Einbildung oder Gewöhnungssache jetzt ist das jedenfalls weg.
    Achja, ich schleppe nun kein gekauftes Mineralwasser mehr, die Supermarktrechnung entsprechend günstiger. Auch das Leergutaufkommen ist jetzt natürlich kleiner. Die Nebenkostenabrechnung für das vermehrte Wasseraufkommen habe ich noch nicht vorliegen.
    Sollte ich irgendwann mal innerlich verdurstet sein, poste ich das hier natürlich :grosses Lachen:.


    Eine Geruchs- und Geschmacksvergleichsprobe von meiner Frau und mir ergab einen deutlichen Unterschied. Das Leitungswasser ist chlorig, kalkig und muffig, Osmosewasser nix dergleichen. Unglaublich :staun: was im Leitungswasser alles drin war.



    Achja, eines noch hinsichtlich Gesundheit: Auf den Schiffen der deutschen Marine wird auch Osmosewasser als Trinkwasser genutzt - die führen keinen Riesenvorrat Trinkwasser mit, wenn die auf 6 Monats-Fahrt gehen...



    Also meine Empfehlung für den cleveren Prepper:
    Einmal die Anlage kaufen, und dann Filter für 3 Jahre bereithalten. Die haben meines Wissens kein ernstzunehmendes Haltbarkeitsdatum.
    Das aktuelle Lebensniveau/Komfort steigt, sowie auch die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser im Krisenfall. (Für selbigen habe ich dann aber doch noch Jodsalz und Magnesiumtabletten gebunkert).

  • Zitat von borath;101900


    ... sowie auch die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser im Krisenfall.


    Ohne Leitungsdruck funktioniert so eine Anlage nicht.

  • Ja stimmt, den Druck müsste man dann anderweitig aufbauen. Da muss ich mir wohl noch mal Gedanken zu machen...

  • Nabend!


    Hatte ich auch schon mal zu geschrieben!


    Entweder man besorgt sich eine Druckerhöhungspumpe auf 12/24/230V Basis, oder benutzt eine Hand/Fuss - pumpe und ein Ausdehnungsgefäß um einen entsprechenden Druck aufzubauen und zu puffern!


    Handbetrieb dürfte zwar etwas mühselig sein, aber fürs Trinkwasser völlig reichen!, das Abwasser bekommen die Blumen, oder die Toilette, oder das Waschbecken


    Eine passende Pumpe müsste man mal raussuchen, dürfte aber nicht allzu schwer sein!


    Als Zulauf könnte ein Kubitainer mit Regenwasser und Kieselfüllung im unteren Bereich dienen, in dem sich der grobe Schmutz fängt!


    Gruß Bastian

  • Zitat von borath;101900

    ...

    eine Permeatpumpe für 50,-€.



    + Filtert allen Dreck aus dem Leitungswasser, wie z.B. Hormone der Pille, Medikamentenrückstände, Schwermetalle, Salze, Mineralien, Uran, Krankheitserreger, fast alles halt.


    Hallo Borath,


    Deine Idee ist okay, nur mal ein paar alternative Gedanken:


    Organika im Wasser (von Bakterien bis Medikamentenrückständen) zerstöre ich ziemlich effektiv und billig mit Hypochloriten, Peroxiden oder Iod.


    Schwermetalle lassen sich fast vollständig als Sulfide ausfällen, Uran, das "in freier Natur" praktisch nur als zweiwertiges Uranylmolekül UO2 2+ vorkommt als Phosphat. (Wo nehme ich in der Not Phosphorsäure her? Coca Cola ist mein Freund.) Chemische Wasseraufbereitung "mit der Hand am Arm" ist machbar.


    Wenn ich einen Verdacht auf radioaktive Kontamination hege, bin ich ohnehin gut beraten, mir mein Wasser mal mit einem Flüssigkeitszählrohr anzuschauen. Uran oder Plutonium ist da gar nicht so wirklich mein Feind, die Feinde heissen 90Sr, 137Cs und 131I.


    Trinkwasser ist in D das bestkontrollierte Lebensmittel. Alarme werden bereits bei absolut lächerlichen Abweichungen von den Standards ausgegeben. Ein gesunder Mensch mit einem funktionierenden Immunsystem kann übrigens auch gut von Teich- oder Flusswasser leben, das weit von jeder mikrobiologischen Grenze der Trinkwasserverordnung weg ist.


    Zitat von borath;101900


    Man verdurstet innerlich wenn man Osmosewasser trinkt (Mineralhaushalt).
    Dummes Zeug. Wenn man mal nachdenkt ist das Osmosewasser bereits im Mund kein Osmosewasser mehr.



    Da hast Du in der Tat recht. Die überlebensnotwendigen Mineralien, insbesondere die Mengenelemente Na, K, Mg, Ca holen wir uns aus der Nahrung, nicht aus dem Wasser.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Waldschrat,



    Zitat von Waldschrat;101915

    Organika im Wasser (von Bakterien bis Medikamentenrückständen) zerstöre ich ziemlich effektiv und billig mit Hypochloriten, Peroxiden oder Iod.


    Schwermetalle lassen sich fast vollständig als Sulfide ausfällen, Uran, das "in freier Natur" praktisch nur als zweiwertiges Uranylmolekül UO2 2+ vorkommt als Phosphat. (Wo nehme ich in der Not Phosphorsäure her? Coca Cola ist mein Freund.) Chemische Wasseraufbereitung "mit der Hand am Arm" ist machbar.


    Wenn ich einen Verdacht auf radioaktive Kontamination hege, bin ich ohnehin gut beraten, mir mein Wasser mal mit einem Flüssigkeitszählrohr anzuschauen. Uran oder Plutonium ist da gar nicht so wirklich mein Feind, die Feinde heissen 90Sr, 137Cs und 131I.


    Das sind sicher gangbare Wege, aber machst du das jeden Tag? Ich nutze die Anlage ja jeden Tag. Ich bin halt etwas faul was das angeht und jedesmal auf Verdacht die ganze Prozedur durchzuführen ist mir halt zu lästig.:grosses Lachen:



    Zitat von Waldschrat;101915

    Trinkwasser ist in D das bestkontrollierte Lebensmittel. Alarme werden bereits bei absolut lächerlichen Abweichungen von den Standards ausgegeben.


    Also das kann ich so nicht bestätigen. Im Gegenteil : In einem Studentenwohnheim in Bonn kam vom einem Tag auf den nächsten faulig stinkendes Wasser aus dem Wasserhahn. Als ich dann bei den Stadtwerken anrief wusste die freundliche Callcenterdame von nichts und versicherte mir die Unbedenklichkeit. Tage später stand in der Zeitung, dass wegen Probleme mit einer Pumpe mehr Oberflächenwasser aus der Wahnbachtalsperre ins Trinkwasser geriet. Also das Verhältnis Grundwasser zu Oberflächenwasser hatte sich geändert (Offizielle Pressemitteilung). Ich kenne das Wasser aus der Talsperre und das ist nicht faulig. Der ganze Vorgang war faul. Seit damals (auch schon fast 8 Jahre her) glaube ich nicht mehr an irgendwelche Alarme. Es war sicherlich nicht gesundheitsgefährdend da wie du selbst schreibst:


    Zitat von Waldschrat;101915


    Ein gesunder Mensch mit einem funktionierenden Immunsystem kann übrigens auch gut von Teich- oder Flusswasser leben, das weit von jeder mikrobiologischen Grenze der Trinkwasserverordnung weg ist.


    Aber eklig wars!
    Sicher - das war eine punktuelle Erfahrung von mir, aber das hat mich halt geprägt.


    Naja wie dem auch sei, ich nutze das Osmosewasser jetzt auch im alltäglichen Leben.
    Meine Frau findets auch toll zum Gesichtwaschen. Ansonsten kauft sie immer so ein Gesichtswässerchen beim DM.
    Das fällt jetzt auch weg...



    Viele Grüße,
    B

  • Zitat von borath;101919

    Hallo Waldschrat,




    Das sind sicher gangbare Wege, aber machst du das jeden Tag?



    Hallo Borath,


    ich mache das nicht jeden Tag. Ich betreibe mein kleines Hobbylabor wegen eines ganz anderen Steckenpferds, der Mineralogie und der Untersuchung von Mineralien.


    Aber ja, ich mache auch so ungefähr einmal im Jahr eine Trinkwasseranalyse, schlicht um auch auf diesem Feld in Übung zu bleiben. Da gibt es inzwischen phantastische und extrem sensitive Reagenzien, wo die Arbeit geradezu Freude macht. Früher hat man auf Arsen zum Beispiel die Marsh'sche Probe gekocht, etwa so sensibel wie ein Pflasterstein, heute nimmt man Ammoniumheptamolybdat, das einem ziemlich schnell und sensitiv zeigt, wo es lang geht. Ein äusserst empfindliches Spurenreganz auf Schwermetalle ist zum Bleistift auch Diphenylthiocarbazon.


    Analytische Chemie hat auch einen gewissen Unterhaltungswert, es macht Spass, in Dinge hineinzugucken: Was ist da drin?


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)