Winddaten, Fallout-Vorhersage

  • Hallo,
    ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit den Fallout eines defekten Kernreaktors vorherzusagen.
    Leider habe ich im Internet dazu nichts Hilfreiches gefunden. Nun habe ich mir gedacht, wenn ich wenigstens die meist vorherrschende Windrichtung und Windstärke für die Strecke zwischen mir und dem KKW wüsste, dann könnte ich es mir wenigstens ungefähr denken. Leider habe ich auch dazu nichts im Internet finden können.
    Hat von euch jemand Anregungen, Ideen, Weblinks, oder Vorschläge?



    MfG
    Wolfshund



    Edit:
    Habe doch noch was gefunden:
    http://www.meteocentrale.ch/de…tadt-kkw/details/S066660/
    eine allgemeine Vorhersage davon abzuleiten, erscheint mir aber nicht sinnvoll

  • Zitat von Wolfshund;103202

    ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit den Fallout eines defekten Kernreaktors vorherzusagen.
    Leider habe ich im Internet dazu nichts Hilfreiches gefunden. Nun habe ich mir gedacht, wenn ich wenigstens die meist vorherrschende Windrichtung und Windstärke für die Strecke zwischen mir und dem KKW wüsste, dann könnte ich es mir wenigstens ungefähr denken.


    Um dann was zu tun ?


    Zu flüchten nehme ich an. Verlässt du dich dann auf deine selbstgemachte Vorhersage ? Wäre es nicht besser, (1) unabhängig von der Windrichtung etc. einfach den größtmöglichen Abstand zum AKW zu gewinnen und zwar in kürzest möglicher Zeit ? Und (2) ein Fluchtland zu suchen, dass ein Weiterleben bzw. Verbleiben in diesem Fluchtland wahrscheinlicher macht, hingegen baldige Weiterreise nicht zwingend erfordert.


    Für mich sind das Gebirgszüge, die ich hinter mir lassen will. Sowie EU-Länder, innerhalb deren Aufenthaltsbereich ich als EU-Bürger mir gewisse Vorteile bei der Katastrophenversorgung verspreche. Nicht um mich darauf zu verlassen, sondern als wahrscheinlichere Variante für den Zugang zu (a) Lebensmitteln, (b) Geldmitteln und (c) Kommunikationsmitteln. Die (d) Unterbringung dürfte in allen Fluchtländern ähnlich gut bzw.schlecht sein, deswegen an anderer Stelle bereits andiskutiert, in so einem "optimalen Fluchtland" schon in Normalzeiten eine eigene Wohnung/Ferienhaus vorzuhalten.


    Fallout wie im historischen Beispiel Tschernobyl stellt m.E. eine überwindbare Gefahr dar, indem man zu Hause bleibt. Und Regen abwartet. Dann mit Schutzkleidung für den Körper notwendige Außenaufenthalte hinter sich bringt, um die Strahlenwirkung nicht abzukriegen. In diesem Fall dürfte das Radio (ggf. TV) die bestmögliche Informationsquelle sein, solange die üblichen Telekommunikationstechniken funktionieren und man vor Ort Zugang dazu hat.


    Ist man bereits auf der Flucht und hat konkrete Fluchtpläne halte ich ein Auto für ein "sicheres" Verkehrsmittel vor dem Fallout, soweit das überhaupt möglich ist. Verstrahlt das Fluchtfahrzeug muss das einkalkuliert werden, wenn man bspw. an den Kofferraum heran muss. Dh. Schutzbekleidung greifbar im Auto. Ob in solchen Situationen noch Autowaschanlagen funktionieren bzw. geöffnet sind ? Funktioniert der Katastrophenschutz (an welchen Grenzen immer) kann man ggf. mit Schleusen rechnen, wo professionelle Hilfe wartet.


    Bleibt man zuhause im eigenen Haus oder Wohnung, sehe ich großen Bedarf an Techniken, die Verstrahlung nicht in die Wohnung zu bekommen (Fenster, Türen, Kellerräume etc.). Wo fließt das verstrahlte Wasser hin, sind Regenfässer angeschlossen, wie bekomme ich diese konzentrierten "Lager" weg vom Haus, das gesammelte + verstrahlte Wasser von der Garage, aus dem Kellerabgang usw. Welche Hilfsmittel benötige ich für die Bedienung von Pumpen, Wassereimern, Putzlappen ... z.B. Sammelbehälter (Mülltonnen) abseits vom Haus.


    Das sind Überlegungen für den Fall zuhause zu bleiben und die korrekte Windrichtung zu bestimmen. :staun: Weil entweder ich bestimme noch die Windrichtung oder ich habe bereits Fluchtpläne trotz der ungünstigen Windrichtung. Ich kann die Windrichtung als unmittelbaren, gesteigerten Gefährdungsfaktor anerkennen. Jegliches Abwarten in dem Szenario Fallout erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, (1) zuhause oder (2) auf der Flucht "getroffen" zu werden. Deshalb mein Hinweis auf das Auto, darin zu flüchten bringt mich/meine Familie
    - sehr schnell aus dem Gefahrenbereich,
    - minimiert deshalb die "Trefferwahrscheinlichkeit" für Strahlenexposition,
    - transportiert in (absehbar bzw. dauerhaft) sichere Aufenthaltsbereiche.


    Bleibt man zuhause, ist die Bestimmung der Strahlenmenge außerhalb von Wohnung/Haus überlebenswichtig. Da setze ich auf funktionierende Kommunikationsmittel. Bei einem GAU ist nicht damit zu rechnen, dass unmittelbar danach die hiesigen Wetter- und Windverhältnisse von früheren Beobachtungswerten (täglicher Wetterbericht z.B.) abgeleitet werden können. Später aber sehr wohl, d.h. man "weiß" woher der Wind kommt, dort wo man schon lange wohnt kennt man sich ja aus. Ob das reicht, denke ich nicht, deshalb: Funk und Radio.


    Dennoch stimme ich dir, Information ist alles. Wäre auch dankbar, andere Antworten konkret zum Thema zu lesen.

  • Zitat

    Wäre es nicht besser, (1) unabhängig von der Windrichtung etc. einfach den größtmöglichen Abstand zum AKW zu gewinnen und zwar in kürzest möglicher Zeit ?

    Ja, wenn man aber die Windrichtung und Stärke weiß, kann man sich seitlich vom Wind absetzten.

    Zitat

    (2) ein Fluchtland zu suchen, dass ein Weiterleben bzw. Verbleiben in diesem Fluchtland wahrscheinlicher macht, hingegen baldige Weiterreise nicht zwingend erfordert.

    Das dumme ist: Das wollten alle Menschen mit denen ich je über das Thema gesprochen habe -.-

  • Für eine ordentliche Auswertung eines AKW-Störfalls brauchst du detailliertes Bodenwetter in Form einer "chemical downwind message/report (CDM/CDR)". Noch bevor wir unsere Auswertesoftware bekommen haben war es das einfachste und beste einen Kreis im Radius von 50km um das AKW zu ziehen. Anschließend wird dann mit den Windvektoren in 2 Stunden Zeiträumen gearbeitet. Manuell, sprich händische Auswertung ist aber mit sehr vielen Sicherheitsaufschlägen behaftet und so kommt man ganz schnell zu riesengroßen Gefahrenbereichen. Anders sieht es mit Auswertesoftware aus, da sind Lizenzen jedoch im Bereich um 10.000 Euro und aufwärts angesiedelt.


    Wie so eine manuelle Auswertung größentechnisch aussehen kann zeigt das (hoffentlich) angehängte Bild[ATTACH=CONFIG]8766[/ATTACH]
    Eine ABC-Wettermeldung konnte ich im deutschsprachigen Internet auch noch nicht finden. Die USA geben für die ein oder andere Militärbasis sowas öffentlich raus.
    Übrigens im rechten Fenster sieht man so eine klassische CDM Wettermeldung.

  • Für eine sehr grobe Einschätzung wohin eine potentielle Gefahr ziehen könnte, könnte dieser Link vielleicht ein klein wenig hilfreich sein:http://"http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=_dwdwww_spezielle_nutzer_hobbymeteorologen_meldungen&T19604531211153463017247gsbDocumentPath=Content%2FOeffentlichkeit%2FKU%2FKUPK%2FHobbymet%2FWettermeldungen%2FBoden%2FBoden__teaser.html&_state=maximized&_windowLabel=T19604531211153463017247&lastPageLabel=_dwdwww_spezielle_nutzer_hobbymeteorologen_meldungen"


    http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=_dwdwww_spezielle_nutzer_hobbymeteorologen_meldungen&T19604531211153463017247gsbDocumentPath=Content%2FOeffentlichkeit%2FKU%2FKUPK%2FHobbymet%2FWettermeldungen%2FBoden%2FBoden__teaser.html&_state=maximized&_windowLabel=T19604531211153463017247&lastPageLabel=_dwdwww_spezielle_nutzer_hobbymeteorologen_meldungen


    Ich weiße jedoch explizit darauf hin, dass dies keine Empfehlung meinerseits ist!
    Das Thema Auswerten und Erstellen einer Bedrohungsanalyse ist definitiv nichts für Jedermann und von Seiten der Bundeswehr auch als Verschlussache eingestuft. Dementsprechend rar sind auch deutsche Infos im Internet.
    Wer jedoch des Englischen mächtig ist, der kann sich gerne die NATO-Auswertebibel zu Gemüte führen. Sie ist ein grober Leitfaden an dem sich auch nationale Institutionen und NATO-Militärs in der Regel richten.


    Zu finden ist diese, weil nicht Verschlusssache hier: http://docimages.assistdocs.co…F4B5DA15C6EF8236D2990.pdf


    Die Bundeswehr nutzt als Software auf nationaler Ebene NEWS, die Firmenhomepage finden Interessierte hier: http://www.tms-bonn.de/de/produkte/news/


    Viele NATO-Partner nutzen wiederum NBC-Analysis, Infos findet man hier: http://www.bruhn-newtech.com/defense/products/nbc-analysis/

  • Grundsätzlich ist das gar nicht verkehrt, weil sehr genau! Eigentlich schon zu genau, denn es reicht eigentlich eine durchschnittliche Windrichtung in einem 2 Stundenzeitraum, Durchschnittsgeschwindigkeit und Lufttemperatur.


    Jetzt kommt jedoch mein ABER:


    Das sind Wetterwerte aus der Vergangenheit, nicht jedoch aus der Zukunft. ABC-Wettervorhersagen wird in der Regel für die nächsten 6, bzw. 12 Stunden erstellt. Natürlich könnte man mit diesen Wetterdaten grob ausrechnen wie sich der Fallout oder ein sonstiges Ereignis ausgebreitet hat und wo sich die Wolke im Moment grob befinden könnte. In die Zukunft kann man damit jedoch leider nicht blicken.

  • Zitat von Wolfshund;103202

    Hat von euch jemand Anregungen, Ideen, Weblinks, oder Vorschläge?


    trifft es zwar nicht exakt, aber evtl nützlich: http://www.mpic.de/Der-nuklear…-als-gedacht.34298.0.html

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.