Wie ernährt ihr euch?

  • Zitat von Largo;104339

    Deine Ideologie wird sicher gut durchdacht sein und du hast für dich schlüssige Gründe gefunden.


    Ja, so ist es. Meine Ernährungsweise ist das Ergebnis von mehr als 25 Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung, Produktion von Lebensmitteln und verwandten Themen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Gesundheitsaspekt. Das heisst: Die Ernährung soll in erster Linie den eigenen Körper gesund und leistungsfähig erhalten. Dies ist auch dringend erforderlich, haben sich die ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten, bedingt durch die heute übliche Zivilisationsnahrung, im Verlaufe der letzten 150 Jahre doch epidemieartig ausgebreitet und sind diese heute der mit Abstand grösste Krankheits- und Kostenfaktor im Gesundheitswesen überhaupt.


    Oder wie es jemand hier im Forum mal treffend ausgedrückt hat: "Die meisten Menschen bringen sich ganz langsam selbst um, völlig unspektakulär mit Messer und Gabel."


    Wie an anderer Stelle bereits kundgetan, halte ich eine robuste Gesundheit für die wichtigste Krisenvorsorge überhaupt. Und da ist eine hochwertige Ernährung der wichtigste Faktor, und (neben einem regelmässigen Fitnessprogramm) vor allem derjenige Faktor, den man am einfachsten selber beeinflussen kann und somit selbst in der Hand hat.


    Ebenfalls kann eine Ernährungsumstellung in der Krise ein grosser zusätzlicher Stress- und Belastungsfaktor sein, also am besten bereits jetzt zurück zu einer einfachen und gesunden Ernährung mit möglichst wenigen verarbeiteten Produkten (in etwa so essen wie ein Bauer vor 100 Jahren).


    Der Gesundheitsaspekt ist aber nur einer von vielen Faktoren, die ich mit meiner Ernährungsweise zu optimieren versucht habe. Weitere Faktoren sind beispielsweise Ökologie und Umweltschutz (Bioanbau ist für Boden und Klima eindeutig nachhaltiger), Energieverbrauch (zur Herstellung tierischer Nahrungsmittel sind in der Regel mindestens fünf Mal soviel Energie, Wasser und sonstige Ressourcen erforderlich wie zu Herstellung der gleichen Kalorienmenge pflanzlicher Lebensmittel, ebenso verbrauchen verarbeitete Nahrungsmittel z.T. enorme Energiemengen, genauso wie das Einfliegen von Nahrungsmitteln aus anderen Ländern und Erdteilen), Ethik (die Probleme der Massentierhaltung, das Töten von Tieren im Sekundentakt in Schlachthöfen, die Überfischung der Weltmeere usw. sind bekannt), soziale Aspekte (einkaufen beim Bauern nebenan fördert das lokale Sozialleben, ebenso hat der Kauf von Produkten aus fairem Handel, z.B. Max Havelaar, soziale Komponenten), und noch einige Aspekte mehr. Durch das Selberbacken von Brot findet auch die optimale Rotation der eigenen Getreidevorräte statt.


    Am schwersten für mich persönlich war es übrigens, komplett von Süssigkeiten (Schokolade, Kekse usw.) wegzukommen. Das war ein viele Jahre dauernder Prozess persönlicher Entwicklung und harter Arbeit. Mich schliesslich auch von der "Volksdroge" Zucker komplett befreit zu haben, erfüllt mich mit Stolz und Genugtuung, und die (geistige) Befriedigung darüber steht Lichtjahre über der (körperlichen) Befriedigung/Genuss, den/die mir ein Stück Schokolade zu geben vermag.

  • Hallo Cephalotus,

    Du hast geschrieben:


    Zitat

    Außerdem reduziere ich derzeit meinen Fleischkonsum etwas. Primär aus ethischen Gründen. Zum einen finde ich die Massentierhaltung ein absolutes Übel und die völlige Respektlosigkeit gegenüber den Tieren ist mir ein Gräuel, zum zweiten ist übermäßiger Fleischkonsum nicht nachhaltig.



    Danke Dir für diese Zeilen! Wenn jeder dieses Verantwortungsgefühl für Tiere und Umwelt hätte, würden wir in einer humanistischern Welt leben!

    Da Du aber Ethik und Nachhaltigkeit ansprichst, folglich Themen, die sich von der Ernährung nicht trennen lassen, möchte ich hier für die interessierten Mitglieder ein Video einstellen.



    Hallo Jörg


    Ich habe diesen Beitrag bearbeitet. Es hat nichts mit dem Eigangsbeitrag zu tun.
    Respektiere bitte den Beitragstitel.
    Danke für Dein Verständnis


    Ernst


    Gruß Jörg

  • Zitat von David;104416

    Respekt an den Thread-Eröffner! Wenn du das wirklich so durchziehst... der Wille dazu und die Kosten sprechen schon für sich.


    Danke für die Anmerkung.
    Okay, dann schauen wir doch mal, ob ich wirklich so viel Geld für meine Ernährung ausgeben muss.


    Ich behaupte: Mindestens 70 % der Personen in diesem Forum (wahrscheinlich sogar 90 %) geben mehr Geld aus für Essen, Trinken und Genussmittel als ich das tue. Zweitens behaupte ich, dass meine Ernährung krisentauglicher ist als die von mindestens 90 % der Personen hier im Forum. Und drittens behaupte ich: Meine Ernährung ist gesünder und somit besser für den Körper und die Erhaltung von dessen Leistungsfähigkeit als die von mindestens 99% der Nutzer hier im Forum.


    Aber der Reihe nach. Bis vor etwa 10 Jahren habe ich jahrelang alle meine Ausgaben exakt aufgeschrieben. Das tue ich jetzt nicht mehr, also kann ich die Ausgaben für meine Ernährung nicht 100% genau beziffern. Dennoch dürfte meine Schätzung ziemlich zutreffend sein.


    Also: Ich schätze, dass ich pro Monat zwischen Fr. 220.- und maximal 300.- (180 bis 250 Euro) für Essen, Trinken und Genussmittel ausgebe, alles inklusive. Im Schnitt schätze ich 260 Franken / 215 Euro. Ich wiege 77 Kilogramm (bei 1.88 m Körpergrösse), arbeite vorwiegend sitzend, mache regelmässig Sport. Meinen täglichen Kalorienbedarf schätze ich deshalb auf 2500 bis 3000 kcal (ich habe noch nie gezählt). Wer jetzt seine Ausgaben mit meinen vergleichen will, der möge aber bitte sämtliche Kosten miteinbeziehen, also auch die Ausgaben für Restaurant und Kantinenbesuche (und sei es nur um einen Kaffee zu trinken), die Ausgaben für Zigaretten, Alkohol, Kaffeepulver, Mineralwasser, Kaugummis, Pizzaheimlieferung, die Kosten für die Ernährung bei Ferienaufenthalten, und und und.


    Ausserdem möchte ich berücksichtigt wissen, dass ich im Hochpreisland Schweiz lebe. Ich weiss nicht genau was die Unterschiede zu Deutschland und Österreich sind, würde aus dem Bauch heraus aber sagen, dass wir in der Schweiz für die gleichen Nahrungsmittel 10 bis 20 % mehr bezahlen. Und wer sich jetzt, trotz Aldi-Einkäufen (und Bio meinerseits) fragt, warum er mehr ausgibt als ich: Nun ja, Fleisch und andere tierische Produkte, Genussmittel (z.B. Zigaretten) und Auswärtsessen sind halt am teuersten.

    Zweite Behauptung: "Meine Ernährung ist krisentauglicher als die von 90 % der Personen hier im Forum." Mit krisentauglich meine ich, dass ich in einem Krisenfall weniger an meiner Ernährung ändern müsste und mich weniger an neue Ernährungsgewohnheiten anpassen als die meisten hier. Dazu ist zu sagen: Ich esse sehr wenig verarbeitete Produkte und im Grunde sehr einfach. In Krisenzeiten, mit Energie- und Nahrungsmangel, dürfte der ganze heutige Ernährungsschnickschnack (von der Nahrungsmittelindustrie als "Veredelung" bezeichnet, in Wirklichkeit aber Denaturierung, Präparierung und Entwertung von Lebensmitteln) als erstes wegfallen und die Menschen, notgedrungen, wieder zu weniger verarbeiteten Produkten (und weit weniger Fleisch) zurückfinden.


    Ausserdem kaufe ich nichts in meinen Nahrungsvorrat, das ich nicht innerhalb von maximal zwei Jahren zu essen/trinken gedenke. Das heisst: Meine kompletten Nahrungsvorräte werden ständig rotiert bzw. gegessen und neu eingekauft. Das sehr gut haltbare Getreide (und das selber Brotbacken) bildet dabei die Grundlage. Von dem Grundsatz "buy and forget" (kaufen und vergessen) halte ich nicht sonderlich viel, erstens weil diese sterilisierten, vakuumisierten und begasten Langzeit-Fertignahrungsmittel meist "tot" sind, und somit zur Aufrechterhaltung der Gesundheit untauglich (zusätzlich Vitamine zu schlucken nützt da auch nichts), zweitens weil man die im "normalen" Leben nicht isst und drittens weil ich meine, dass ein bisschen Kochen können (auch aus dem Notvorrat) schon zu einer bewussten Lebensweise und einem bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln dazu gehört.

    Dritte Behauptung. "Meine Ernährung ist gesünder als die von mindestens 99 % der Menschen." Das steht (zumindest für mich) ausser Frage und muss (in meinen Augen) auch nicht näher begründet werden. Wer sich auch nur ein bisschen ernsthaft mit gesunder Ernährung, mit den wertvollen Randschichten und dem Keim des Getreidekorns (Vollkornprodukte), mit der Schädlichkeit von Zucker, Auszugsmehlen (entkeimtes und den Randschichten beraubtes Korn), Fast-Food, den üblichen billigen Salatölen und Margarinen, dem bedeutend höheren Gesundheitswert von Frischkost/Rohkost, der Eiweissmast des täglichen Fleischessers, den Ursachen der zahllosen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten sowie weiteren Lebensmittelaspekten befasst, wird ohne Zweifel erkennen, dass die eingangs dieses Themas beschriebene Ernährungsform für die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers nicht so schlecht sein kann, bzw. genauer: top ist.

    Und wer glaubt, das die Funktion des Essens in erster Linie Genuss wäre (und damit seinen Hang zu minderwertigen und ungesunden Lebensmitteln zu rechtfertigen versucht), der liegt meiner Meinung nach ziemlich weit neben der Wahrheit. Klar soll und muss essen auch schmecken, keine Frage. Im Wesentlichen ist Nahrung jedoch Betriebsstoff für den Körper und besteht die wichtigste Funktion dieses Betriebsstoffes in der Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit und Gesundheit des Körpers, so dass man sich bis ins hohe Alter auf den eigenen Körper und dessen Funktionieren verlassen kann. Für den Genuss ist in meinen Augen in erster Linie die Sexualität da, und sind die Gefühle, die uns die Sexualität ermöglicht, eh um einen Faktor 10 intensiver als das, was Essen zu bieten hat.

    Und noch ein kleiner Ausblick: Die Fr. 260.-, die ich pro Monat ungefähr für Nahrung ausgebe (bzw. das was ein anderer ausgibt), ist nur ein Teil der Wahrheit. Bei einer Vollkostenrechnung, in welcher auch die Folgekosten der heute üblichen Zivilisationsnahrung mit einberechnet sind (für ernährungsbedingte Krankheit, Arbeitsausfall usw.), kommt man für den Normalbürger (also für den, der halt so isst wie die meisten essen) auf über 1'000 Franken pro Monat (über 830 Euro) ernährungsbedingte Gesamtkosten (also gut das Vierfache von dem, was man für die eigentliche Nahrung augibt). Eine solche Vollkostenrechnung werde ich im Verlaufe der nächsten Woche in einem weiteren Beitrag hier einstellen (wem ich zuviel zu dem Thema schreibe, der brauchts ja nicht lesen), und da wird man dann sehen, dass sich jeder Franken, den man in hochwertige Lebensmittel investiert, vielfach bezahlt macht.

  • Soda. Habe gerade meine Ausgaben gecheckt (ich führe über jeden Cent Buch). In den vergabgenen 6 Monaten habe ich 2.300 Euro für Essen, Restaurants usw. ausgegeben - für 2 Personen. Der Urlaub ist nicht eingerechnet, da All-invlusive (lässt sich daher schwer rausrechnen). Sollte aber das Kraut nicht fett machen...
    Komme also auf ca. 200 Euro pro Monat und Person. Österreich ist preislich lt. einer aktuellen Studie näher am schweizerischen als am deutschen Preisniveau.


    Weiters bin ich mir sicher, dass meine ausgewogene Ernährung (ich esse was mir schmeckt, trinke hie und da Alkohol und paffe gelegentlich eine Zigarre) gesünder ist als jede Rohkost- und Körnerdiät. Da dies offensichtlich ist brauche ich das nicht zu begründen!


    So, Spaß beiseite: Wie ich in den letzten Tage mit Firehorse schon ausführlich (per PM, um das Forum nicht zu belasten) debattiert habe reagiere ich ein wenig allergisch auf (noch dazu mit entsprechendem Napoleonkomplex vorgetragenem) Veggie-Missionarismus. Und ich muss gerade wieder viele Allergietabletten einwerfen, um die Symptome zu unterdrücken .


    Vll. geht es nur mir so, dann entschuldigt bitte meinen Wutausbruch. Aber für mich ist der Post im falschen Forum. Schlage www.naturkost.de vor...



    Jeder soll sich ernähren, wie er s für richtig hält. Aber: "Don't teach, don't pray!"



    LG,


    Maresi (der sich aus diesem Thread verabschiedet, solange er noch kein Magengeschwür hat)

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Also ich schliesse mich da mal an, und finde auch das gesunde Ernährung nicht wirklich eine Kostenfrage ist sondern meisten eher bequemlichkeit .


    Die vom Threaderöffner Solaris gelebte Ernährung finde ich faszinierend, und denke auch das das diese in der Tat gesünder und krisentauglicher ist als die meisten anderen ist.
    Aber ich muss zugeben das auch wenn es keine Geldfrage ist ich nicht den Willen dazu habe und mich ab und zu auch gerne mal von was Süssem oder einem Weissbrot :winking_face: verführen lassen.
    Ich denke ich gebe so ca. 150-200€ im Monat aus, lebe vegan und kaufe teilweise Bio und oder Vollkornprodukte, aber halt auch mal Baguette Chips oder was Süßes oder ein Wein&Bier .. weil es mir auch mal schmeckt und ich mich da doch gerne verführe auch wenn ich denke das es nicht das gesündeste ist, auf auswärts essen verzichte ich nahezu komplett.


    Auch wenn es für mich selber hart wäre das so durchzuziehen sage ich danke für den Beitrag der mich schon zum nachdenken gebracht hat :Gut:
    Das es hierbei wie bei den meisten Dingen verschiedene Ansichten und Standpunkte gibt ist wohl klar :winking_face:

  • Ernährung ist eine sehr individuelle Sache. Es gibt kein Patentrezept dafür. Jeder soll sich so ernähren, wie es für Ihn am besten ist, wie er sich am wohlsten dabei fühlt.


    Ich selbst frühstücke zum Beispiel NICHT. Ich vertrag morgens keine Nahrung, und esse erst so gegen 10.00 das erste mal was. Umgekehrt kann ich aber auch so 20.00 Abends noch was essen, ohne das ich gross davon zunehme oder das es mich belastet.


    Ansonsten esse ich viel Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Getreide, aber kaum Milchprodukte. Keine Milch, keinen Joghurt, keinen Quark und nur sehr wenig Käse.


    Ich bin gesund, kräftig und fühl mich wohl dabei.

  • Hallo zusammen


    Ich habe schon weiter oben geschrieben, dass die Frage der Ernährung sehr kontrovers ist.


    Führt immer mal wieder zu hitzigen Diskussionen und roten Köpfen.


    ABER!


    Die Eingangsfrage war "Wie ernährt Ihr Euch", oder so!


    Also hat jeder die Gelegenheit diese Frage zu beantworten ............


    Also; ich essse Fleisch, Salat, Kohlenhydrate .....


    Ernst

  • Na dann werde ich auch mal etwas zum Thema beitragen.


    Ich esse so ziemlich alles, was mir vors Gebiss kommt. Fertiggerichte/Dosenfutter, TK-Ware, frisch vom Wochenmarkt, beim bekannten Bulettenbäcker, Pizzadienst, gehobenes Restaurant, exotische & regionale Küche. Wie es sich halt so ergibt.


    Ja, ich bin adipös und ja, meine Ernährung ist ethisch nicht korrekt. ABER: seit ich mich Mitte der 90er mal habe durchchecken lassen, wird mir von ärztlicher Seite immer wieder ein nahezu perfektes Blutbild attestiert. Keine Ahnung, was dabei alles gemessen wird aber so wie es aussieht, sind bei mir alle Stoffe und Elemente in der als normal/durchschnittlich geltenden Menge vorhanden. Abgesehen von stark schwankenden Cholesterinwerten, die schlagen ab und zu mal über die Stränge, nix dickes.


    Ich habe so ziemlich alle Diäten ausprobiert. Meine Erkenntnis daraus: Verbiete Deinem Körper nichts! Was Du ihm vorenthältst, holt er sich in einer schwachen Stunde gnadenlos zurück! Und zwar doppelt und dreifach. Daher esse und trinke ich dass, worauf ich gerade Lust habe; nur eben in Maßen! Man muss sich nicht den Teller so vollknallen, dass man nicht mehr drüberblicken kann.


    Außerdem ist regelmäßige körperliche Betätigung wichtig. Zusammen mit einer maßvollen Nahrungsaufnahme bleibt der Körper schön leistungsfähig und gesund. Übergewicht hin oder her.


    Abgesehen davon werde ich in einer Krise keine Probleme mit Nahrungsumstellungen haben. Einfach weil ich nichts umstellen muss. Ich werde einfach weiterhin das essen, was gerade verfügbar ist.


    lg

  • Musste gerade nachschlagen was adipös bedeutet. Fett. Ja, mein Gott, ich bin dann wohl auch etwas adipös, aber nur an ausgesuchten Stellen. Am Bauch.


    Ich bin auch einer von denen die alles essen. Menschen sind Opportunisten, wie viele andere erfolgreiche Arten, sie essen was sie kriegen können. Ich auch. Wenn Kuchen da ist ess ich ihn, wenn Fleisch da ist ess ich es, Brot, Müsli, Obst, Gemüse, ess ich alles. Eigentlich gibt es keine Nahrungsmittel die ich nicht gerne esse :).


    Ausnahme: Ich esse aus fundamentalreligiösen Gründen keinen Blattsalat. Meine Religion verbietet es mir Zeug mit dem Nährwert eines feuchten Taschentuchs zu essen. :lechts:


    Wenn die Leute sagen dies ist gesünder oder jenes ist gesünder verdrehe ich aber die Augen. Welche Metrik benutzt gesünder? Was macht ein Lebensmittel gesund oder ungesund (doch wohl nur die Menge)?

  • Zitat von tecneeq;104658

    Ausnahme: Ich esse aus fundamentalreligiösen Gründen keinen Blattsalat. Meine Religion verbietet es mir Zeug mit dem Nährwert eines feuchten Taschentuchs zu essen.


    Dein lustig gemeinter Beitrag gefällt mir, denn er bringt es genau auf den Punkt. Für mich als Theologiestudent ist es immer wieder spannend zu sehen, wie in der heutigen säkularisierten Zeit die Menschen Ersatzreligionen zusammenbauen. Für den einen ist es der Lebensinhalt gegen Atomkraft oder CO2 zu kämpfen, der Nächste sieht den Teufel im kapitalistischen System und ein weiterer in der Ernährung.


    Auch wenn es in den meisten Fällen nicht bewusst geschieht, so bauen sich in diese Ideologien religiöse Elemente ein. Man pflegt statt des Morgengebets das rituelle Mahlen des Korns und das Schnippeln des Obstes. Pünktlich um halb 11 MUSS der Weizenkleie-Bioei-Shake getrunken werden, sonst wäre das ein Sakrileg. Es gibt Konzepte der Sünde, wenn Menschen oder das schwache eigene Fleisch Dinge isst, die verboten sind. Und auch die radikale (glücklicherweise meist verbale) Verfolgung Andersgläubiger ist oft zu erkennen. Toleranz hört auf, wenn jemand genüsslich in sein Massentier-Burgerbrötchen beißt oder nicht-fair-gehandelte Schokolade isst. Der Missionierungseifer religiöser Menschen ist in vielen Ideologien auch deutlich zu erkennen und nervt den ein oder anderen (hier), der einfach nur sein eigenes (ungesundes) Leben führen will.


    Ich will damit niemanden angreifen, es ist nur Feststellung, dass sich bei Menschen, die an immer weniger glauben, oft der Glaube an die eigene Ideologie und die eigenen Rituale (die jährliche Pilgerfahrt nach Gorleben? :grosses Lachen:) immer stärker wird.
    Schönes Beispiel: http://youtu.be/Tg-N_sEwf1s


    BTT: Warum kann man nicht ein vernünftiges Mittelmaß finden? Ich würde gern nur freitags Fisch und sonntags Fleisch essen, aber wenn ich ständig nur Obst und Gemüse esse, hängt mir das nach einer Woche schon zum Hals raus. Mit Kohlenhydraten kann man mich nicht locken. Laut Arzt stößt mein Körper überdurchschnittlich viel Insulin aus, sobald ich Kohlenhydrate etc. esse, was erklärt dass mich selbst eine Packung Toast nicht sättigt. Ein 400g Rinderfilet schon.

  • Also ich muss schon sagen, von diesen ganzen Dogmen im Sinne Ernährung halte ich nichts. Sätze wie "ich esse stehst" und "darauf nehme ich immer ... zu mir" stoßen mir dann auch schon bitter auf, vor allem wenn sie belehrend rüber kommen.
    Des Weiteren bin ich der Überzeugung dass ein guter Teil Lebensqualität mit der Ernährung zusammen hängt und da ich
    a) absolut gerne Esse,
    b) hungrig nur sehr schwer zu ertragen bin und
    c) leichter zu als abnehme (mich nennt man wohl Hardgainer)
    lege ich da auch sehr großen Wert drauf!
    Bei mir ist es so das meine Ernährung sich immer wieder wandelt, soll heißen ich war bis vor ein paar Jahren der absolute Fleischesser. Frühstück Brot oder Brötchen mit Wurst, mittags Fleisch mit irgendwas, dazwischen gerne zwo Leberkäswecken, abends nochmals Fleisch mit irgendwas und dazwischen vielleicht noch ne Bratwurst. Lecker!
    Aktuell gibts bei mir morgens Müsli mit Joghurt und Früchten. Bin irgendwie auf den Trichter gekommen dass mir das schmeckt und habe auch nen Joghurt gefunden bei dem meine Verdauung nicht rebelliert. Mittags gibt es je nach dem entweder Brote mit Käse und Obst oder Reis/Nudeln mit irgendwas gemüßigen und/oder Käse. Nachmittags meist was süßes, abends meist noch mal Reis/Nudeln mit Gemüse und oder Käse und ab und an ist da dann auch Fleisch bei. Fisch eher selten, den mag ich zwar, finde ihn aber irgendwie komplizierter in der Zubereitung.
    Salat ist so ne Sache, esse ich gerne wenn er gut gemacht ist, meine Dressings sind aber eher als bescheiden zu bezeichnen und somit gibt es meist Paprika und Möhren als Sticks. Fleisch/Wurst eß ich hauptsächlich aus eigener Schlachtung, komme ursprünglich vom Land un da wird eben einmal im Jahr geschlachtet und dann innerhalb der Familie aufgeteilt. Sehe das ganze aber, wie gesagt, nicht dogmatisch, so ist meine Fertigpizza jetzt auch gleich fertig und auf die freue ich mich auch schon!

  • Zitat von Largo;104675

    Dein lustig gemeinter Beitrag gefällt mir, denn er bringt es genau auf den Punkt. Für mich als Theologiestudent ist es immer wieder spannend zu sehen, wie in der heutigen säkularisierten Zeit die Menschen Ersatzreligionen zusammenbauen. Für den einen ist es der Lebensinhalt gegen Atomkraft oder CO2 zu kämpfen, der Nächste sieht den Teufel im kapitalistischen System und ein weiterer in der Ernährung.


    Warum sind das Ersatzreligionen? Was ist denn keine Ersatzreligion? Deine?


    Ich für meinen Teil glaube fest an Erkenntnisgewinn mit Hilfe der wissenschaftlichen Methode (Deduktion, Theorie, Induktion, Empirie, das ganze Programm eben). Das kann man gerne als Religion hinstellen, stört mich gar nicht. Aber es ist keine Ersatzreligion. Ich habe mich nicht dafür entschieden weil ich etwas substituieren muss.


    Ist das mit deinem Insulin pathologisch oder noch im Rahmen normaler Varianz? Weil Rindersteak statt Toast klingt für mich gar nicht so übel ;).

  • Zitat von tecneeq;104688

    Warum sind das Ersatzreligionen?


    Weil sie entgegen reiner Überzeugungen Eigenschaften von Religion annehmen: Ein Heilsversprechen (Gesundheit, Umweltschutz, Rettung der armen Tiere), Rituale, ein unantastbares Weltbild, eine klare Lehre, Zusammengehörigkeitgefühl mit ihrere Gemeinschaft, Missionierungsdrang usw.


    Das mit dem Insulin ist glaub ich im Rahmen, aber ich werd eben von Kohlenhydraten nicht satt. Kann auch 500g Nudeln essen und es sättigt kaum.

  • Zitat von Largo;104698

    Weil sie entgegen reiner Überzeugungen Eigenschaften von Religion annehmen: Ein Heilsversprechen (Gesundheit, Umweltschutz, Rettung der armen Tiere), Rituale, ein unantastbares Weltbild, eine klare Lehre, Zusammengehörigkeitgefühl mit ihrere Gemeinschaft, Missionierungsdrang usw.


    Ich glaube die genannten Punkte treffen auf alle Religionen zu, ich kann keinen Unterschied zu Religion und Ersatzreligion sehen, außer das das Wort Ersatzreligion eben suggeriert das hier eine ,,richtige'' Religion mit einer ,,falschen'' substituiert wird.


    Zitat von Largo;104698

    Das mit dem Insulin ist glaub ich im Rahmen, aber ich werd eben von Kohlenhydraten nicht satt. Kann auch 500g Nudeln essen und es sättigt kaum.


    Ich glaube auf dem Prinzip setzen viele Diäten auf, also das Protein und Fett satter machen als Kohlenhydrate.

  • Nunja ich denke als Ersatzreligion wird einfach alles genannt, was außerhalb der etablierten großen liegt.


    Ich für meinen Teil glaube an vieles, wie z.b. sport, ernährung, natur, gott und die wissenschaft.
    Aber das gehört mMn wenn überhaupt in nen anderen Thread...

  • Zitat von Maresi;104350

    PS: fettes Fleisch schmekt weseentlich besser als mageres


    Ge-nau! Und Milchreis ist besonders lecker, wenn man ihn vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt! :grosses Lachen:


    So ... und was esse ich nun?
    Morgens entweder: ein Brötchen (weiß oder Vollkorn) mit richtiger Butter und Marmelade/Käse/Wurst, Bohnenkaffee
    oder Müsli mit Buttermilchdrink und Vitaminpulver (die Diskussion um das LEPEPRU-Pulver ist kontrovers, aber mir schmeckts


    Vormittag: one apple a day keeps the doctor away
    Mittag: Thunfischsalat oder einen anderen Leckeren aus der Pizzeria
    Nachmittag: Apfel oder irgendein anderes Obst, Bohnenkaffee
    Abend: gemischter Salat mit Feta oder Thunfisch oder Mozzarella


    (Ich habe Anfang des Jahres meinen persönlichen Warnschuss in Sachen Verdauungsgesundheit bekommen und reduziere Kohlehydrate, aber mache keine Doktrin draus.)


    Beim Grillen kaufe ich kein abgepacktes mariniertes Fleisch ; ich will es selber parieren und zuschneiden.
    Bei Feiern sitze ich auch nicht daneben und kaue vorwurfsvoll ein Salatblatt.
    Ein Bierchen ab und zu (komischerweise schmeckt mir neuerdings Hefeweizen; damit konnte man mich früher jagen) und ein guter trockener Roter.


    Ich würde mich als bewußten Genießer bezeichnen. Lieber weniger, dafür Qualität.


    Grüße
    Tom

  • Zitat

    Ge-nau! Und Milchreis ist besonders lecker, wenn man ihn vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt!


    Wie habe ich es einmal im Internet gelesen: "Ich liebe Gemüse, aber nur dann, wenn es vorher durch ein Schwein gegangen ist!"


    Einfache und bodenständige Küche, die koche und esse ich sehr gerne. Eintöpfe, Aufläufe, Eierspeisen, Fleisch muß bitte nicht immer dabei sein, wenn doch Fleisch, dann Rindfleisch aus guter Quelle, nicht aus dem Discounter, nichts geht mir mehr zuwider wie abgepacktes Fleisch aus einem Kühlregal.


    Eine gute Lammkeule ist für mich ein seltener Luxus, aber richtig zubereitet ein Genuß. Die Krönung ist dann ein Heidschnuckenbraten, http://de.wikipedia.org/wiki/Heidschnucke , leider recht kostspielig, aber geschmacklich nicht zu übertreffen, für einen Fleischesser der Himmel auf Erden! :)


    Für mich norddeutschen "Fischkopf" sind frischer Fisch, und auch "Granat" (Nordseegarnele) http://de.wikipedia.org/wiki/Nordseegarnele
    eine absolute Leckerei. Frischer und selbstgepulter Granat auf einem frischen gebutterten Graubrot, mit einem guten Rührei dazu, das ist ein weiterer Himmel auf Erden!


    "Amerikanische Küche" ist eine meiner weiteren Leidenschaften, wenn eine Portion Erdnußbutter im Spiel ist, dann bin ich dabei!


    The famous Elvis Presley Sandwich: http://en.wikipedia.org/wiki/P…banana_and_bacon_sandwich


    Sehr ungesund, aber lecker as hell! :face_with_rolling_eyes:


    Gruß


    Michel

  • Zitat von Maggi56;107442


    ...
    The famous Elvis Presley Sandwich: http://en.wikipedia.org/wiki/P…banana_and_bacon_sandwich
    ...


    Ich esse ja auch gerne mal was nicht so gesundes - aber bei dem Gedanken an das drehts mir den Magen um.


    Wie ich mich ernähre?
    Vermutlich etwas zu viel Fleisch, Fett und Zucker.


    Ich bin kein Freund von Fertigessen sondern koche normalerweise frisch (im Rahmen, also ich verwende schon fertige Grundzutaten wie z.B. Nudeln - die mach ich nicht selber).
    Wenns mal was "fertiges" ist verzichte ich auf Sachen mit Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen - zum Glück wird das zunehmend einfacher, scheinbar gibt es mittlerweile doch immer mehr Leute die Zutatenlisten lesen und entsprechend handeln.
    Täglich Obst und öfter Gemüse ist schon auch dabei, aber so ein lecker Stück Fleisch (nicht das abgepackte vom Discounter) hab ich persönlich schon gerne.


    Gruß
    Paddy

  • Zitat

    Ich esse ja auch gerne mal was nicht so gesundes - aber bei dem Gedanken an das drehts mir den Magen um.


    Der junge "Elvis" hat echten Hunger erlebt, seine Eltern waren völlig verarmt, ein solches Sandwich mit Bananen und Erdnußbutter war ein kleiner Luxus für den kleinen Elvis.


    Es liegt mir fern, mich darüber lustig zu machen, und wenn man sich auch nur ein wenig mit der Lebensgeschichte des "King", auch nur ansatzweise beschäftigt, dann bleibt der Bissen im Halse stecken...


    In the Ghetto: http://www.youtube.com/watch?v=8t9OwsEN2Xg


    Verneigung!


    Michel