Zitat von Largo;104339Deine Ideologie wird sicher gut durchdacht sein und du hast für dich schlüssige Gründe gefunden.
Ja, so ist es. Meine Ernährungsweise ist das Ergebnis von mehr als 25 Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung, Produktion von Lebensmitteln und verwandten Themen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Gesundheitsaspekt. Das heisst: Die Ernährung soll in erster Linie den eigenen Körper gesund und leistungsfähig erhalten. Dies ist auch dringend erforderlich, haben sich die ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten, bedingt durch die heute übliche Zivilisationsnahrung, im Verlaufe der letzten 150 Jahre doch epidemieartig ausgebreitet und sind diese heute der mit Abstand grösste Krankheits- und Kostenfaktor im Gesundheitswesen überhaupt.
Oder wie es jemand hier im Forum mal treffend ausgedrückt hat: "Die meisten Menschen bringen sich ganz langsam selbst um, völlig unspektakulär mit Messer und Gabel."
Wie an anderer Stelle bereits kundgetan, halte ich eine robuste Gesundheit für die wichtigste Krisenvorsorge überhaupt. Und da ist eine hochwertige Ernährung der wichtigste Faktor, und (neben einem regelmässigen Fitnessprogramm) vor allem derjenige Faktor, den man am einfachsten selber beeinflussen kann und somit selbst in der Hand hat.
Ebenfalls kann eine Ernährungsumstellung in der Krise ein grosser zusätzlicher Stress- und Belastungsfaktor sein, also am besten bereits jetzt zurück zu einer einfachen und gesunden Ernährung mit möglichst wenigen verarbeiteten Produkten (in etwa so essen wie ein Bauer vor 100 Jahren).
Der Gesundheitsaspekt ist aber nur einer von vielen Faktoren, die ich mit meiner Ernährungsweise zu optimieren versucht habe. Weitere Faktoren sind beispielsweise Ökologie und Umweltschutz (Bioanbau ist für Boden und Klima eindeutig nachhaltiger), Energieverbrauch (zur Herstellung tierischer Nahrungsmittel sind in der Regel mindestens fünf Mal soviel Energie, Wasser und sonstige Ressourcen erforderlich wie zu Herstellung der gleichen Kalorienmenge pflanzlicher Lebensmittel, ebenso verbrauchen verarbeitete Nahrungsmittel z.T. enorme Energiemengen, genauso wie das Einfliegen von Nahrungsmitteln aus anderen Ländern und Erdteilen), Ethik (die Probleme der Massentierhaltung, das Töten von Tieren im Sekundentakt in Schlachthöfen, die Überfischung der Weltmeere usw. sind bekannt), soziale Aspekte (einkaufen beim Bauern nebenan fördert das lokale Sozialleben, ebenso hat der Kauf von Produkten aus fairem Handel, z.B. Max Havelaar, soziale Komponenten), und noch einige Aspekte mehr. Durch das Selberbacken von Brot findet auch die optimale Rotation der eigenen Getreidevorräte statt.
Am schwersten für mich persönlich war es übrigens, komplett von Süssigkeiten (Schokolade, Kekse usw.) wegzukommen. Das war ein viele Jahre dauernder Prozess persönlicher Entwicklung und harter Arbeit. Mich schliesslich auch von der "Volksdroge" Zucker komplett befreit zu haben, erfüllt mich mit Stolz und Genugtuung, und die (geistige) Befriedigung darüber steht Lichtjahre über der (körperlichen) Befriedigung/Genuss, den/die mir ein Stück Schokolade zu geben vermag.