Lagerhaltung in ungünstiger Umgebung (Stadt-Wohnung, feuchter Keller)

  • Hallo zusammen,


    vorgestellt hatte ich mich ja schon hier:https://www.previval.org/forum…f-Krisen-schlechte-Zeiten


    jetzt möchte ich Euch von der Umsetzung unter ungünstigen äußeren Stadt-/Wohnungs-Bedingungen berichten, und gerne Feedback bzw. weitere Tipps von Euch anhören.


    Unsere Rahmenbedingungen:


    • Eine ca. 115qm-Eigentumswohnung im 2.OG einer 100tsd-Einwohner Stadt im Ruhrgebiet, die wir zu Dritt (Ehefrau, Ich, Labrador) bewohnen
    • Leider ohne Vorratskammer
    • Leider mit einem feuchten Kellergeschoss, das erst in einigen Jahren saniert wird. Solange Luftfeuchtigkeit bei ca. 80%, und kein Entfeuchter kann unseren großen Kellerraum mit ca. 17qm entfeuchten. Auch von Profis mit Profigeräten getestet; Ursachen unklar... Daher läuft dort heute ein elektrostatischer Luftreiniger im Dauerbetrieb, der zumindest Staub und Sporen aus der Luft zieht, so dass es nicht zu schimmeln beginnt
    • zwei gemieteten modernen Fertigbeton-Garagen mit Licht und Strom, auf einem verschlossenen Garagenhof eine Straße weiter, ca. 3 Gehminuten von uns, dort stehen unsere zwei Subaru-Allrad-PKW
    • Garage der Schwiegermutter, ohne Auto, ca. 7 Fahrminuten entfernt, zu Fuß ca. 25 Min., trocken - dort lagert einiges von uns, was empfindlich ist


    Also keinen einfachen Bedingungen, schon für normale Lagerung und Ablage nicht. Wir hatten daher nach einigen Tests schon vor ca. 1 Jahr mit folgendem begonnen:


    - Luftdichte Aluminium-Lagerboxen, mittlere Qualität, für Einlagerung von z.B. Akten in unserem Kellerraum.
    - Wir haben dafür eine mittlere, noch bezahlbare Qualität genommen, bislang gut:http://www.aluboxen-shop.de/impressum
    - Die Boxen stammen von einem deutschen Mittelständler (Enders) aus dem Sauerland
    - Das haben wir jetzt ausgeweitet auf Prep: Lagerung sämtlicher Lebensmittel und Equipment in diesen Aluminiumboxen, an allen Orten


    Herausgekommen ist jetzt folgende Aufteilung, die etwas umständlich ist, aber erstmal praktikabel:


    - zwei Boxen zu 80 Liter in der Wohnung, auf Fahrgestellt. Darin Equpiment z.B. für Stromausfall wie Leuchten, Kerzen, Kurbelradio,Batterien, 12V-Solarbatterie (statt Aggregat), Ladegerät, Spannungswandler, Funkgeräte, Petroleumkocher, Feuerzeuge, Handschuhe, Wasseraufbereitungs-Tabletten etc. Etwas Petroleum ist dort gelagert für direkten Zugriff.


    - auch in der Wohnung ist die begrenzte persönliche Schutzausrüstung gelagert (noch nicht eingetroffen; Helm, Overalls, FFP3-Masken, Brillen)


    Hier mal ein Beispielfoto der Aluboxen (80 Liter):
    http://img.photobucket.com/alb…nEnders80Literfahrbar.jpg


    http://img.photobucket.com/alb…xenEnders80LiterGerte.jpg



    - zwei Boxen zu 133 Liter in der Garage mit dem kürzeren Fahrzeug. Dort drin:
    Lebensmittel, Haushaltsmittel. Dort stehen auch die Wasservorräte in Tetrapak und Rotations-Wasserkisten (PET)
    Auf den dortigen Boxen, verpackt, stehen die Großgeräte: Campingtoilette und Petroleum-Heizung


    - im (feuchten) Kellerraum stehen weitere Brennstoffe, in Kunststoffkanistern, die ich in kleine Aluboxen verpackt habe. Dort sind ca. 25 Liter Ethanol und 30 Liter Petroleum, alles jeweils in 10 Liter Kanistern, und in den o.g. Aluboxen


    - damit es gesetzlich legal ist, sind die geringen Treibstoff-Vorräte fürs Auto verteilt: Jeweils ein 20 Liter-Metallkanister mit Superbenzin in jeder der beiden Garagen.


    - in meinem Auto habe ich einen Notrucksack mit Equipment für Unterwegs, und einen 10 Liter_Metallkanister, sowie eine Energiestation mit 18AH, Kompressor, Stromanschlüssen etc. Letzteres ist bestellt und noch nicht hier.



    • Erkennbar ist schon das Problem im Winter, wenn es tief friert, und die Lebensmittel aus einer Garage irgendwohin (wohin?) verbracht werden müssten.
    • Ansonsten ist ein Nachteil, dass Lebensmittel/Wasser aus dem Lager erst transportiert werden müssen. Es befindet sich Nahrung für ca. 1 Woche aber auch regulär gelagert in unserer Wohnung



    Ich freue mich auf Feedback und Anregungen von Euch,


    viele Grüße
    Oliver


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    ...noch eine Ergänzung zu dem feuchten Kellergeschoss: Die Ursachen sind klar; es wird regelmäßig untersucht. Hier im Ruhrgebiet gibt es Probleme mit steigendem Grundwasser, das setzt den alten Häusern zu. Unser Keller wird in einigen Jahren mit einer bereits ausdiskutierten Methode abgedichtet, solange wird regelmäßig gemessen.


    In unserem Kellerraum funktionierten mehrere verschieden hochwertige Luftentfeuchter in dem Sinne nicht, dass zwar die Ventilatoren liefen, aber keine Entfeuchtungsleistung zustande kam. Es wurde kein Wasser abgeschieden, obwohl die Kompressoren liefen. u.a. lief eine Woche ein Profigerät, bei 15-20 Grad und ca. 80% Luftfeuchtigkeit, mit gleichem Ergebnis. Das nur zur Ergänzung - warum dies so ist, konnte niemand ergründen.


    Es ist klar, dass ein Entfeuchter nicht die Ursache des Grundwassers beseitigt. uns ging es nur darum, Lagerung zu ermöglichen, wo ja ab ca. 70% die ersten Schimmelpilze zu wachsen beginnen...


    viele Grüße
    Oliver

  • Hallo Oliver,


    habt ihr schonmal die Kellerentfeuchtung mit Salz versucht? Dazu gibt man in 10- L Eimer ca. 1/4 Salz, das dann die Feuchte aufnimmt und als Brühe entsorgt werden kann.
    Ansonsten könntet ihr eure Vorräte in Weithalstonnen (wasserdicht) im Keller lagern, da macht es auch nichts, wenn sich dort ein Schwimmbecken entwickelt.
    Frostempfindliche Sachen wie Wasser, Konserven etc. , sowie sämtliche unhandlichen Kostbarkeiten würde ich ( sofern nicht in einem evt. Fluchtfahrzeug wichtig) in der Wohnung deponieren, man kann jeden Raum als Vorratskammer benutzen, in dem man Schränke füllt, Wasser unter Betten verstaut und unauffällige weitere Labbi-sichere Stauflächen nutzt.
    Wenn es tatsächlich zu einer Krise käme, müsstet ihr nicht unter den Augen eurer Nachbarn bergeweise Vorräte in die Wohnung schleppen.


    Habt ihr Pläne für einen längeren Stromausfall im Winter? Wohin mit dem Camping-WC- Inhalt, woher Wasser? Wie heizen?
    Und- 1 Woche Vorrat im Ruhrgebiet...fänd´ich ein bisschen kribbelig...

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Das mit den superfeuchten Keller habe ich hier in der Rhein-Ruhr-Stadt auch. Erst recht, als das Nachbarhaus trocken gelegt wurde. Wir haben zur Straße hin Kelleröffnungen die nur durch Metallgitter abgedeckt sind. Ich habe unsere Nachbarn dahingehend erzogen, dass die Kellertüre dauerhaft aus den Angel gehoben ist. Mit Hilfe der großen Türschlitze unter Hof- und Haustüre kann wenigstens so ein wenig Luft zirkulieren.
    Bei mir im Keller habe ich alles auf Europaletten stehen und ALLES steht 10 Zentimeter von der Wand ab. Aber die Mauerblüte ist sehr sehr heftig. Meine Vorräte lagere ich in große Simla-Boxen von Ikea. Feuchtigkeitsempfindliche Sachen habe ich eingeschweißt. Das war vor 6 Monaten. Ich glaube, ich sollte mal eine Kiste hoch holen. Aber ich habe auch Muffensausen davor, was, wenn die Feuchtigkeit auch dort eingedrungen ist, unsere Wohnung ist 53 qm², Da ist überhaupt kein Platz für die großen Kisten.


    nashua

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Hallo und Danke für Eure Antworten,


    der steigende Grundwasserspiegel ist schon ein Problem hier, darauf machte uns auch neulich unser Hausmeisterservice aufmerksam.
    Die ganzen Häuser mit Keller von vor dem 2. WK sind überhaupt nicht darauf vorbereitet. Es gibt durchaus Schreckens-Szenarien, was passieren wird, wenn die Entwässerungspumpen irgendwann nicht mehr laufen sollten... http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitskosten


    Wir wollen in den nächsten 3-4 Jahren umziehen in die Gegend Richtung Münsterland, ohne Bergbau darunter. Unsere jetzige Wohnung hatten wir mal gekauft als wir gerade mit dem Studium fertig waren.


    Das mit dem Salz werde ich mal ausprobieren.


    Ja, als ich das oben geschrieben habe, dachte ich auch direkt: Tausch doch die Geräte (können in die Garage) mit den Lebensmitteln, letztere dann in die Wohnung.
    Ich muss beim Packen gut aufpassen, meine Frau kann schwere (z.B. 25 KG) Kisten nicht heben, wenn diese gestapelt sind...


    in den feuchten Keller traue ich mich weder Geräte noch Vorräte zu legen, auch nicht in den Aluboxen. Die Angst ist zu groß, dass es verdirbt.


    Übrigens, was das Auffällige angeht, was hier ja auch öfter behandelt wird: Ich habe auch bei den ganzen Geräten aufgepasst, dass die Anlieger des Garagenhofes nicht alle mitkriegen, was wir da machen und lagern. Benzin, Vorräte - das wirkt ja selbst in Friedenszeiten eventuell schon interessant... Bei mehreren Anfragen auf der Strasse und in den Läden haben wir immer gesagt: "Camping..."


    Übrigens, die 1 Woche ist der Vorrat in den Küchenschränken. In der Garage liegen Vorräte für 2 Wochen zusätzlich, also insgesamt 3. Zum Kochen haben wir einen Petroleumkocher. Die Campingtoilette würde ich in die Kanalisation auf der Strasse entsorgen. Wir können mit dem jetzigen Zeug ca. 10-14 Tage ohne Strom, Wasser, Heizung aushalten. Da habe ich schon vieles aus den anderen Threads gelernt, inkl. Kommunikation über Funk mit Antennenverstärkern. 14 Tage ohne Alles - das ist ja schon ein krasses Szenario für deutsche Verhältnisse; es muss viel passieren bis das soweit ist...


    Wenn es hier in den Städten problematisch wird, würden wir in unsere sonst immer angemietete Ferienwohnung in Randlage Deutschlands fahren, und dort die Lage auszusitzen versuchen. Unsere Wohnung ist zum Glück schon von Anfang an gut einbruchs-gesichert.


    viele Grüße
    Oliver


    PS: nashua, wir haben auch die ausblühenden Ziegelsteine im Keller. ich habe mir schon vorgenommen, alles zu reinigen und dann zu kälken. Das kann wohl die Feuchtigkeit ab. Der elektrostatische Luftreiniger ist ansonsten schon ganz gut, er zieht den Staub aus der Luft, an den sich die Schimmelsporen binden.

  • Zitat von ruhr;106520


    - im (feuchten) Kellerraum stehen weitere Brennstoffe, in Kunststoffkanistern, die ich in kleine Aluboxen verpackt habe. Dort sind ca. 25 Liter Ethanol und 30 Liter Petroleum, alles jeweils in 10 Liter Kanistern, und in den o.g. Aluboxen


    - damit es gesetzlich legal ist, sind die geringen Treibstoff-Vorräte fürs Auto verteilt: Jeweils ein 20 Liter-Metallkanister mit Superbenzin in jeder der beiden Garagen.


    Ich glaube, bei der Kellerlagerung von Brennstoffen ist auch die Gesamtmenge begrenzt, meiner Interpretation nach auf maximal 20l:


    http://www.gaa.baden-wuerttemb…ervlet/is/16500/5_020.pdf


    Ich fürchte, dass sich das mit den 20l übrigens auf den kompletten Keller bezieht, nicht auf einen einzelnen Kellerverschlag.


    WENN mal was passiert und es zu einem Brand in Eurem MFH kommt, dann kann man davon ausgehen, dass sich u.U. die Versicherung dafür interessiert und Gutacher zu Rate ziehen wird. Von dort bis zum Staatsanwalt ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.


    Bei der Lagerung in Boxen würde ich in die Box etwas Trockenmittel (Silicagel o.ä.) geben. Es nutzt ja wenig, die Box bei 80% rel. Feuchte zu öffnen und zu schließen, danach hat's im Innenraum der Box dann auch 80% Feuchte, es sei denn man lagert Dinge drin, die auch Wasser ziehen. (z.B. Reis).


    Das Verteilen von Ausrüstung auf mehrere kleine Lager hat auch gewisse Vorteile z.B. bei einem Diebstahl oder Hochwasser ö.ä.


    Beim Treibstoff würde ich nochmal nachdenken, ob man wirklich soviel braucht. Ich reduziere meinen Vorrat an Gaskartuschen auch wieder auf ein "vernüftiges Maß", wobei mir dort die Gesetzeslage bis heute nicht wirklich klar ist (ich interpretiere die derzeit als 14kg maximal und nicht im Keller, Treppenhaus, etc...)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Danke Cephalotus,


    für den wichtigen Hinweis. Mir war es auch nicht ganz klar - ich hatte "Lagerung Benzin" recherchiert, und kam auch auf die 20 Liter (pro Keller gesamt).
    Ich checke nochmal, ob das für Brennbares auch zutrifft... Das wäre dann wohl für viele hier eine starke Einschränkung...


    Was das Benzin angeht, hätten wir gern Sprit für eine Tankfüllung, um hier wegzukommen. Das ist 20 Liter / 20 Liter / 10 Liter separat gelagert in Metallkanistern.
    Petroleum würde ich benutzen für Heizung und Kocher.
    Das Ethanol haben wir noch, von einem Ethanol-Ofen, der wie ein kleiner Kaminofen aufgebaut ist. Wir hatten das mal aus optischen Gründen angeschafft, und von 40 Litern sind halt noch 25 Liter vorhanden...


    Viele Grüße
    Oliver


    PS: Ich hab es gerade nachgelesen, und es scheint so, dass genehmigungsfrei nur die 20 Liter im Keller erlaubt sind - egal ob Benzin oder brennbare Flüssigkeit. Viele Nachfrager mit Ethanolöfen fragen danach. Ich werde dann wohl das Benzin weglassen, und Petroleum sowie Ethanol auf Garagen und Keller verteilen. Dann habe ich nur 10 Liter im Fahrzeug - mal sehen, ob das überhaupt erlaubt ist...


    wie machen das denn die anderen hier?

  • Zitat von ruhr;106847

    Was das Benzin angeht, hätten wir gern Sprit für eine Tankfüllung, um hier wegzukommen. Das ist 20 Liter / 20 Liter / 10 Liter separat gelagert in Metallkanistern.


    Wenn man den PKW immer auftankt, wenn er nur noch halb voll ist hat man aj schon mal ein paar hundert km Reichweite im Tank. Ich weiß ja nicht, wo ihr damit hin wollt.
    Ansonsten ist das mit den 20l pro Garage im geeigneten Behälter wohl ok. (ohne Gewähr)


    Zitat


    Petroleum würde ich benutzen für Heizung und Kocher.


    Hast Du das mal ausprobiert im Winter in der Wohnung? Das ist meiner Erfahrung nach mit Gas schon kein Spaß, aber willst Du Dir wirklich eine Petroleumheizung antun oder habt ihr für die Abgase einen Abzug?


    Das mit dem Heizen wir meiner Ansicht nach eh überbewertet. Auf 5-10°C mags bei normalem Frostwetter in der Wohnung relativ schnell abkühlen, aber bis es in ein halbwegs modernes Haus mit Bewohnern rein friert dauert es meiner Einschätzung nach schon eine ganze Weile.
    Und selbst wenn, was ist dann schon verloren? Die Wasserleitungen musst Du so oder so leer machen, wenn's die tatsächlich nicht bei Dir zerreisst, dann eben bei Deinem Nachbarn.


    Zitat


    Das Ethanol haben wir noch, von einem Ethanol-Ofen, der wie ein kleiner Kaminofen aufgebaut ist. Wir hatten das mal aus optischen Gründen angeschafft, und von 40 Litern sind halt noch 25 Liter vorhanden...


    Das erscheint mir zumindest Abgasmäßig nicht so übel, Ethanol produziert halt trotz allem reichlich Wasserdampf beim Verbrennen.


    Wie gesagt, das mit den Brennstoffen würde ich mir überlegen. Eine Notlösung zum Kochen ist klar, evtl. auch zum Heiß- oder Warmwasser erzeugen, aber vom heizen in der Stadtwohnung bin ich mehr oder weniger wieder weg gekommen. Ich halte das Risiko für höher als den Nutzen, es sei denn natürlich man kann auf einen klassischen Ofen mit Ofenrohr zurück greifen und darin Holz, Kohle oder meinetwegen Öl verfeuern.


    Entweder zuverlässige und erprobte Technik, die die Abgase nach draußen leitet oder besser garnicht heizen wäre meine Devise.


    Leute überleben Orkane bei -30°C und halbem Sauerstoffgehalt in der Luft nur unter eine Zeltplane und mit Schlafsack, da dürfte jeder halbwegs gesunde Mensch mit Matratze, dicker Bettdecke und dem Schrank voller trockener Kleidung in der trockenen und windstillen Wohnung in Deutschland niemals erfrieren, auch wenn's zwei Wochen lang -30°C haben sollte.


    Wie soll das passieren?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wegen dem Aushalten von Kälte. In vielen Dokumentationen über Asiaten in ländlichen Gegenden der heutigen Zeit habe ich immer wieder gesehen, das diese dicke wattierte Jacken anhaben und die Häuser keine verglasten Fenster, sondern nur Öffnungen. Auch gehen sie mit den Jacken und mit Mützen schlafen. Allerdings schlafen immer mehrere unter einer Decke.


    Das hat mich zu der Frage gebracht, sind wir "Wessis" einfach nur Weicheier geworden?

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Mit dem Ethanolofen haben wir Erfahrungen: man muss permanent lüften, es bildet sich sonst ein Kohlenmonoxid-See am Boden. Seit wir den Hunde haben, haben wir den Ofen aus dem Grund nicht mehr angemacht. Außerdem stinkt er in dem Moment, wo die Flamme erlischt. Auf der anderen Seite heizt er mit ca. 2,5 KW ordentlich ein - dafür, dass diese Teile nur aus optischen Gründen gekauft werden. Wir würden den nur mit offenem Fenster nutzen. Ca. 1,2 Liter brennen für ca. 4 Stunden.


    Mit dem Heizen mögt ihr Recht haben. Wir leben in einem Nachkriegshaus mit dicken Ziegelmauern, und sowohl sommers wie winters hält das sehr gut die Temperatur. meine Frau hat gern 24 Grad im Wohnzimmer, aber ich heize mein Arbeitszimmer per Heizung erst zu, wenn es draußen unter Null ist. Insofern ist ein durchschnittlicher Winter wohl zu verschmerzen.


    Ich hatte mich vor den Einkäufen auch mit Gas beschäftigt, aber das Gefühl, dass einheits-Brennstoff praktischer ist, und die Teile länger durchhalten.
    Wir haben zwei Feuerhand als Laternen, aber für drinnen eine große LED-Leuchte. Diesbezüglich las ich schon, dass die Feuerhand drinnen zu stark rußen bzw. stinken.


    Ich war drei Jahre beim THW, daher kannte ich noch die Petromax...


    Ich habe mir vorgenommen, die Teile mal auszuprobieren, dh. wie lange braucht eine Dose Fertiggericht auf dem Brenner, bis sie heiß ist?
    Wie stark stinkt es?


    Was die Petroleumheizung angeht, hatte ich zuvor Reviews gelesen, die kamen häufig von Seglern oder Campern, und waren positiv.
    Ich werde auch das Teil mal testen, wenn es Herbst wird. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das Fenster gekippt sein muss.


    Was die Lüftung angeht, wollte ich mal einen Lüfter mit Pollenfilter und Wärmetauscher anschaffen, aber der hätte sich nie amortisiert.
    Ein Außenrohr ist am Mehrfamilienhaus im 2. OG nicht einfach, und da wir in einiger Zeit bauen, werden es auch keine großen Umbauten mehr...
    Ein freier Kamin ist leider nicht vorhanden...


    Wir haben aber, aufgrund des Ausfalls und dann Wechsels (über Weihnachtstage :frowning_face: ) unserer Gastherme hier auch noch einen Ölradiator, so dass bei vorhandenem Strom eh Wärme verfügbar wäre.


    viele Grüße
    Oliver


    PS. Was die Weicheier angeht -- ich hatte mal eine englische Freundin, die lebte in einem Truck. Eigentlich war sie eine Intellektuelle und hätte an eine Uni gehört. Über sie habe ich die sog. "Wagenszene" kennen gelernt, da gibts in England einige, die sich keine Wohnung leisten können. Ich habe dann in einer Art Studentenwohnhaus gelebt, und sie hatte ihren Truck daneben. Der Koffer war zum Wohnmobil umgebaut, rustikal, mit Holzofen etc.
    Ich habe im Herbst/Winter 2 Wochen darin gewohnt, jeden Morgen Holzmachen, Wasserkochen auf dem Ofen, usw. Das war schon aufwändig und mühselig. Viele Kommilitonen hatten noch billige Wohnungen mit Kohleofen. Die Segnungen der Zivilisation sind schon sehr angenehm...

  • Gemäß Bauordnung dürfen maximal 20 Liter gelagert werden, nach dem Mietvertrag aber eventuell NIX...mal checken.


    Gruß
    A.

  • Zitat von nashua;106852

    Das hat mich zu der Frage gebracht, sind wir "Wessis" einfach nur Weicheier geworden?


    Mach im Winter bei meinetwegen 2°C einfach mal das Fenster im Schlafzimmer sperrangelweit auf und dann lag Dich schlafen. Sollte unter einer dicken Bettdecke völlig problemlos klappen. Das mans tagsüber nicht unbedingt warm braucht zeigen ja all die Leuten die im Freien arbeiten. Muss man sich eben warm anziehen. Ich würde wohnen bei 5°C jetzt nicht freiwillig tun (15°C finde ich aber tatsächlich angenehm im Winter), aber im Notfall hätte ich damit auch kein Problem.
    Und wenn jemand krank ist und im Bett liegt kann man ja ne Wärmflasche dazu legen und waschen muss man sich auch nicht mit eiskaltem Wasser (so wie man das beim Trekking macht, -5°C die Luft und +2°C das Wasser, da macht das Haare waschen so richtig Freude), so gesehen hat man immer noch mehr Komfort als in vielen anderen Bereichen üblich.


    Klar, mit Holzofen und Holz dazu machts mehr Spaß im Winter.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.