Besser als Laufen

  • Ihr kennt bestimmt den Spruch: Besser schlecht gefahren, als gut gelaufen. Daher habe ich mir Gedanken gemacht, was neben Auto, Fahrad, perpedes und öffentlichen Verkehrsmittel denn noch in Frage kommt?


    Dabei kammen mir Binnenschiffe und Güterzüge in den Sinn: Zu beidem findet man hier: http://hitchwiki.org/de/Kategorie:Verkehrsmittel interessante Informationen.


    Zu den Binnenschiffen:
    Vorteile:
    kein Stau
    weites Verkehrsnetz in EU
    Legal


    Nachteile:
    Unflexibel
    im Durchschnitt langsam (wenn auch schneller als zu Fuß)
    Nur wenige Hop on Hop off Punkte


    Zusammenfassung: Wer entlang einer Wassertraße muss und für wen das Fahhrad keine Alternative darstellt kann hier durchaus einen guten Lift bekommen. Stromab ist so ein Schiff durchaus schneller als ein Fahhrad und das Schiff fährt und fährt, so dass einige Kilometer pro Tag zusammenkommen.


    Zu den Güterzügen:
    Vorteile:
    Fahren auch in der Krise (dann sogar öfter mit leeren Wagons)
    Unauffällig
    Schnell


    Nachteile
    Illegal, d.h. gefahr durch Entdeckung und Festname seitens der Bundespolizei
    Gefährlich (ihr ahnt nicht wie sich so ein Zug anschleichen kann)
    immer ausgedünnteres Netz, also Glückssache, ob der richtige Zug dabei ist.
    Fahren meistens Nachts
    Absprung während der Fahrt nicht zu empfehlen


    Zusammenfassung: Der Güterzug ist für einen alleinstehenden "Flüchtling" durchaus eine Alternative zum mehrtägigen Fußmarsch. Die Gefahren sind aber nicht wegzudiskutieren. Es ist besser als Laufen, aber trotzdem eher als letzte Alternative anzusehen.


    Beste Grüße


    Harmlos

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • @ Harmlos:


    Es gibt immer noch die Möglichkeit ein Pferd oder einen Esel zu reiten.
    Die brauchen nur Kraftstoff in Form von Heu, Gras und Wasser und sind in letzter Konsequenz auch noch essbar...


    Gruss, Fairlane - nur selten beritten unterwegs :winking_face:

  • Meiner Meinung nach werden wir die Pferde und Esel als Transportmöglichkeit in den nächsten Jahrzehnten wieder sehr schätzen lernen. Genau wie die anderen reitbaren Tiere: Kühe und Kamele,

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Wenn es so schlimm kommt werden wir die Viecher wohl eher essen!


    Außerdem ist ein Pferd einem Fahhrad in jeder Hinsicht unterlegen. Es ist weniger auffällig, bracuht kei Futter und ist schneller über den Tag.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;107037


    Zu den Binnenschiffen: [...]


    Zusammenfassung: Wer entlang einer Wassertraße muss und für wen das Fahhrad keine Alternative darstellt kann hier durchaus einen guten Lift bekommen. Stromab ist so ein Schiff durchaus schneller als ein Fahhrad und das Schiff fährt und fährt, so dass einige Kilometer pro Tag zusammenkommen.


    Warum nicht beides: Ein pedalgetriebenes Hausboot der Escargot-Klasse mit unterschützenden E-Motor auf Solar-Basis.
    Kann hier probe gefahren werden: http://www.gruene-flotte.de/. Außerdem hier ein Reisebericht und Gedanken zum Selbstbau.
    Die genauen Pläne können wohl direkt vom Erfinder bezogen werden, oder man lässt seiner Phantasie & Können freien Lauf.

  • cooles Teil! Aber um dieses Teil einzusetzten müsstest du es weit vorher bauen und genau an die Wasserstraße positionieren, die du befahren möchtest. Außerdem würde ich mit dem Teil nur Kanäle und ruhige Flüsse befahren. Z.B auf den Rhein würde ich damit nicht fahren.


    Aber trotzdem danke für den Tip.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Ja, auf breiteren Flüssen und bei viel "Berufsverkehr" kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Reise ein "Erlebnis" wird ;).


    Was das Vorhalten angeht, so finde ich das beste Fahrzeug ist ein eigenes Fahrzeug. Bei den genannten Verkehrswegen kommt mir da auch gleich eine Draisine für stillgelegte Stecken in den Sinn.
    Wäre ja schon cool, wenn man auf einer ausrangierten Bahnstrecke mit dereigenen Draisine zum Einkaufen fahren könnte, zumindest auf'm platten Land.

  • Ich habe den Kontext nicht gesehen, ist man auf der Flucht oder sucht man was zum Einkaufen oder in den Urlaub fahren? Wenn Flucht, Interkontinental oder nur mal eben einige hundert Kilometer?


    Ich habe mir vorletzten Monat zwei Roller gekauft. Einen für die Stadt, einen als Ersatzteillager. Reichweite im Notfall 1300 km ohne Tanken, Höchstgeschwindigkeit 50 km/h (oder illegale 70 km/h, dafür muss man aber ein Bauteil aus dem Antrieb entfernen, 5 Minuten schrauben), legale Zuladung 190 Kilo. Stausicher und tauglich in leichtem Gelände (Feldwege).


    Sollte es also zu einer allgemeinen Flucht kommen, z.B. weil in Tschechien oder Frankreich ein KKW platzt, setze ich mich darauf und bin weg, viel Glück mit dem Auto. Wenn das Ding alle ist wirft man es weg.


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    Es handelt sich um eine 1992er Piaggio Sfera NSL, 49 ccm, 50 km/h. Der Verbrauch ist mit 3,5 Liter recht hoch, wenn man sie entdrosselt geht der Verbrauch aber runter auf 2,5-3. Das ist aber illegal, weil sie dann auch schneller fährt. Der Zweitaker hat getrennte Öl und Sprit-Tanks, man muss also nicht selber mischen. Man kann aber, wenn man will. Die Kiste hat jetzt knappe 9000 km runter und ich habe 350 Euro bezahlt. Der Ersatzteilträger hat 41000 runter und deutlich weniger gekostet, fährt aber genauso gut.


    Vorne auf der Trittfläche kann man zwei Kisten Mineralwasser stellen. Oder 2 mal 20 Liter Sprit. Unter dem Sitz ist ein sehr geräumiges Fach. Da passt neben Helm auch noch Öl, Werkzeug, Plane und so weiter rein.


    Der Farblich passende Snack, Kaffee und Croissant:


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    Hier ein Bild vom Ersatzteilträger:


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    Was ich noch brauche sind die Front- und Heckgepäckträger aus Rohr in Schwarz, sind aber schwer zu bekommen:


    http://vesparts.de/v4/Gepaeckt…SFERA-NSL1-Wuerzburg..php
    http://vesparts.de/v4/Gepaecktraeger-SFERA-NSL..php


    Der silberne am Ersatzroller taugt nichts und vorne will man einen haben um eventuelles Gewicht besser zu verteilen.

  • Zitat von Harmlos;107047

    Wenn es so schlimm kommt werden wir die Tiere wohl eher essen!
    Außerdem ist ein Pferd einem Fahhrad in jeder Hinsicht unterlegen. Es ist weniger auffällig, braucht kein Futter und ist schneller über den Tag.


    @ Tecneeq,


    ich würde es zu gerne sehen, wie Du mit deinem Roller ein Stück unwegsames Gelände überquerst, oder ein dichtes Wald- oder auch Moorgebiet ohne vorhandene Pfade "durchrollerst"... :)


    Mein etwas mehr als 10 Kilogramm leichtes TREK Radel hänge ich mir locker über die Schulter, und stapfe damit über Stock und Stein, dann stehst Du immer noch am Waldrand, mit vollem Tank, aber ohne einen passenden Weg...


    Gruß


    Michel

  • Zitat von tecneeq;107086

    (oder illegale 70 km/h, dafür muss man aber ein Bauteil aus dem Antrieb entfernen, 5 Minuten schrauben)


    *neugierig* Welches Bauteil wäre das denn?
    Ich frage das latürnich nur aus wissenschaftlicher Neugier! Schließlich will ich im E-Fall nicht bohrende Fragen der Sicherheitsorgane beantworten müssen :devil:


    Grüße
    Tom

  • Das kommt auf das Modell an. Piaggio Sfera 50 NSL und RST haben drei Drosseln: Blindrohr am Auspuffkrümmer, Verkleinerung am Ansaugstutzen, Distanzring in der Variomatik.


    Bei beiden Rollern ist bei mir ein Krümmer ohne Blindrohr, das ist zwar illegal, aber der Variomatikdistanzring ,,überschreibt'' das. Die Verkleinerung im Ansaugstutzen verhindert nur das einsetzen eines größeren Vergasers, bremst also nur wenn man das Teil tauscht.


    Bleibt der Distanzring in der Variomatik, den kann ich mit Bordwerkzeug herausholen :).


    Es gibt bei allen 50er Rollern eingebaute Drosseln, manchmal so wie meine, manchmal auch in der Elektronik. Da muss man gucken.


    Dazu gibt es auch noch andere Überlegungen die man anstellen sollte. Z.B. haben aktuelle 2-Takter komplexe Einspritzanlagen, diese senken den Verbrauch, aber machen eigene Reparaturen schwerer. Aktuelle 4-Taker sind auch sparsamer, aber schwerer zu entdrosseln oder zu reparieren.


    Daher habe ich diese alten 2-Takter. Das, und weil das wirklich robuste Teile sind, nicht zu vergleichen mit heutigen China-Rollern. Die Sfera NSL ist das erste Model von Vespa (Piaggio ist eine Marke von denen) mit Automatik, E-Starter und allen Merkmalen von aktuellen Rollern. War damals ein echter Knüller und hat den Markt neu belebt und den Vespa Konzern gerettet.


    Es gibt die Sfera auch als 80er oder 125, die darf ich mit meinem Füherschein aber nicht fahren (da bräuchte ich A1, der kostet nochmal 1600 Euro, ist mir zu teuer und der Zeitaufwand ist auch nicht zu verachten).


    Alle Piaggio-Roller aus der Zeit haben mehr oder weniger die gleiche Technik, das bedeutet die Ersatzteilsituation ist gut und der Fahrzeugbestand ist hoch.

  • Thnx!
    Warum habe ich damals nur mein S 51 weggegeben? Das machte ohne Eingriff 70...
    Und Ersatzteile dürften auch nicht das Problem sein. Wo könnte ich das gleich nochmal unterstellen ... ?

  • Unter eine Plane. Die gibt es für kleines Geld ;).

  • Hallo Tecneeq,


    ich hatte für einige Jahre eine Sfera gleichen Typs (sogar gleiche Farbe:)) Das Teil war toll für kurze und mittlere Strecken. Die Reichweite von 150-200km aber echt gering, was mich schon in guten Zeiten genervt hat. Als Fahrzeug im Krisenfall ist die Sfera nicht so toll, da die Reichweite, die Geschwindigkeit und die Geländegängigkeit nicht so super sind. Für die Reichweite gibt es einen Zusatztank fürs Helmfach. Damit komst du dann nochmal gut 300km weiter.


    Ich denke eine Sfera kann im Krisenfall von jeder 80er Enduro übertrumpft werden, aber es ist besser als Laufen!


    Vielleicht hatte ich mich bei der Threaderstellung unklar ausgedrückt. Im Falle einer Krise kann es notwendig sein, dass ich von A nach B komme. Welche Fortbewegungsmittel haben wir bislang übersehen, oder nur wenig in Betracht gezogen? Wie kommen wir an sie ran und was gibt es zu beachten?


    Bislang habe ich hier nämlich das Gefühl, dass eine Wanderung quer durch die Republik unter Gefechtsbedingungen als einzig statthafte Fortbewegungsmethode für einen Prepper gilt. Ich halte jedoch einen Fussmarsch für einen Akt der Verzweiflung, der mich sehr erschöpfen und lange Zeit in Gefahr bringen wird. Daher hier die Bitte etwas außerhalb der gängigen Schemas zu denken, aber gleichzeitig dennoch realistisch zu bleiben.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;107235

    ich hatte für einige Jahre eine Sfera gleichen Typs (sogar gleiche Farbe:)) Das Teil war toll für kurze und mittlere Strecken. Die Reichweite von 150-200km aber echt gering, was mich schon in guten Zeiten genervt hat.


    Ich wohne in NRW und mitten drin, da kauft man sich ein Ticket für 150 Euro und kann überall hinfahren. Ich würde mit dem Roller z.B. nicht von Duisburg nach Düsseldorf fahren, da ist die Bahn schneller und bequemer. Abgesehen davon kann ich in der Bahn dann auch arbeiten, was ich auf einem Moped oder mit dem Auto nicht kann.


    Der Roller wird in erster Linie hier in der Stadt benutzt. Das ist deutlich schneller als mit der Straßenbahn und nicht so teuer wie ein Auto. Macht auch mehr Spaß :). Mal sehen ob ich das im Winter auch noch so sehe, hehe.


    Zitat

    Als Fahrzeug im Krisenfall ist die Sfera nicht so toll, da die Reichweite, die Geschwindigkeit und die Geländegängigkeit nicht so super sind. Für die Reichweite gibt es einen Zusatztank fürs Helmfach. Damit komst du dann nochmal gut 300km weiter.


    Die Reichweite ist etwa 1300 km. Dazu stellt man sich zwei 20 Liter Kanister aufs schön flache Trittbrett. Was die Geschwindigkeit angeht, da fahre ich halt nur mit 70 am Stau vorbei. Besser als laufen.


    Geländegängig ist die Sfera wirklich nicht, aber Feld- oder Waldweg tauglich. Querfeldein geht damit nicht, würde ich aber auch mit keinem anderem Fahrzeug machen wollen.


    Zitat

    Ich denke eine Sfera kann im Krisenfall von jeder 80er Enduro übertrumpft werden, aber es ist besser als Laufen!


    Ich habe aber jetzt keine Verwendung für eine 80er Enduro und auch keinen Führerschein (habe B mit M, da geht es nur bis 50ccm auf zwei Rädern, A1 für eine 80er kostet schlappe 1500 Euro extra). Abgesehen davon, eine 80er Enduro kann im Krisenfalls von jeder 125er Enduro übertrumpft werden. Sicher siehst du wo diese Art der Argumentation hinführt ;).


    Zitat

    Daher hier die Bitte etwas außerhalb der gängigen Schemas zu denken, aber gleichzeitig dennoch realistisch zu bleiben.


    Mein Pulver ist verschossen. Leute, kauft euch kleine Mopeds, als Backup fürs Backup.

  • Ich denke es kommt immer auf die Art der Krise an. Es kann auch sein das aus welchen Gründen
    auch immer ein Zweirad von Vorteil ist. Im derzeitigen Eurospiel und der aktuellen Jahreszeit ist es kein allzu schlechter
    Gedanke entsprechend zu investieren. Der Verlust hält sich ab einem Gewissen alter und der Motorleistung in Grenzen.


    Bei der richtigen Wahl und entsprechender Geduld steigt der Wert bzw. Wiederverkaufswert. Ein schönes Beispiel ist
    eine Vespa aus den 80ern oder eine Schwalbe mit zusehender Wertsteigerung.


    Als Fluchtfahrzeug oder Beschaffungsfahrzeug halte ich Zweiräder für sehr sinnvoll. Gerade um schnell von A nach B zu
    kommen. Fast in fast out. ...