Getreidelagerung in PET-Flaschen

  • Guten Morgen Forum,


    ich habe mich jetzt dazu entschlossen auch Getreide einzulagern.
    Grundsätzlich gibt es ja zwei Möglichkeiten Getreide zu bevorraten, zum einen
    die offene Lagerung z.B. in Säcken und zum anderen die Lagerung in geschlossenen
    Behältern.


    Da ich den Großteil meiner Vorräte nicht in meiner Wohnung, sondern extern in einer
    (leider nicht ganz trockenen) Garage lagere, kommt für mich nur die geschlossene
    Lagerung in Frage.


    Nun zu meinem Vorhaben:
    Ich möchte das Getreide in 1,5l PET-Wasserflaschen (z.B. Volvic) bunkern.
    Vorteil dieser Flaschen sind meiner Meinung nach, der günstige Preis, die Transparenz der Flaschen
    (ich kann sehen, wie es innen aussieht z.B. Ungeziefer oder Schimmel), die kleinen Portionen
    (wenn eine Flasche befallen ist, sind die anderen noch immer "isoliert",
    gut zu transportieren und zu stapeln (wenn eckige Flaschen), usw.


    Mein Plan ist, 25kg Säcke zu kaufen, diese in die Flaschen zu füllen und für mindestens eine Woche
    in die Tiefkühltruhe zu legen um evtl. enthaltenes Ungeziefer abzutöten.


    Jetzt zu meinen Fragen an die erfahrenen Getreide-Prepper. :)


    - Macht es Sinn das Getreide vorab im Backofen bei niedriger Temperatur, mit Umluft
    und leicht geöffneter Tür zu erwärmen, um so die enthaltene Feuchtigkeit zu reduzieren?


    - Kann man das Getreide, bevor man es abfüllt in der Mikrowelle von Ungeziefer "befreien"?


    - Würdet ihr die Flaschen bis zum Rand befüllen oder würdet ihr sie nicht ganz befüllen,
    um den Inhalt durchschütteln zu können?


    - Wie sind eure Erfahrungen zur Lagerung in PET-Flaschen und zur Getreidelagerung allgemein?
    Ich bin um jeden Tipp dankbar.


    - Gibt es irgendwelche Einwände oder Probleme bei der Lagerung in PET-Flaschen?



    Vielen Dank schon mal vorab.
    LG
    Günter

  • Sehr schöne Links, aber geht das nun oder nicht?


    Ich wollte Reis in Flaschen abfüllen.


    Hab das in dem Spiegel Online Film gesehen.

  • Zitat von Anubisfwk;108088

    Sehr schöne Links, aber geht das nun oder nicht?


    Ich wollte Reis in Flaschen abfüllen.


    Hab das in dem Spiegel Online Film gesehen.


    Also es geht sowohl Reis wie Getreide sowie Bohnen, Erbsen u.ä..


    Die Flasche sollte eine möglichst grosse Öffnung haben und natürlich einen dicht schliessenden Deckel.


    Das Lagergut muss möglichst trocken sein.


    Ich prüfe es in einen grossen Eimer mit Deckel und einem Hygrometer vorher.
    Am Hygrometer habe ich ein rotes Stoffband befestigt - um den Hygrometer leichter im Eimer wiederzufinden.
    Vorsicht, Hygrometer zeigen teilweise falsche Messwerte auf.



    Ist das Lagergut nicht trocken genug wird es bei mir im Backofen oder Trockenschrank nachgetrocknet.



    Aufkleber mit dem Lagergut und dem (wahrscheinlichen) Mindesthaltbarkeitsdatum nicht vergessen (FIFO).:lachen:



    Also gegen das Ungeziefer lege ich meine gefüllten PET-Flaschen i.d.R. 3 Tage in die Tiefkühltruhe.
    Mit der Microwelle habe ich es schon mal probiert aber irgendwie war das nicht so mein Ding.



    Die Flaschen fülle ich immer ganz voll.
    Je voller, desto weniger Sauerstoff in der PET-Flasche.



    Ich habe bei einer Flasche auch schon mit Sauerstoff-Absorber experimentiert.
    Der Aufwand und die Kosten sind für eine PET-Flasche zu gross.
    Um den Sauerstoff bzw. die Luftmenge etwas zu reduzieren habe ich schon rum experimentiert:
    Das Lagergut im Unluft-Backofen erhitzen bzw. erwärmen.
    Die PET-Flaschen dann auch in den Umluft-Backofen legen.
    Dann muss es schnell gehen.
    PET-Flaschen aus dem Umluftbackofen nehmen - Trichter auf die Öffnung setzen - das Lagergut aus dem Umluft-Backofen nehmen und sofort in die PET-Flaschen füllen - dann schnell den Deckel aufschrauben.
    Test von zwei Flachen im Wasserbad:
    Die Flaschen in einen klaren Eimer mit Wasser - mit dem Verschluss nach halten - den Verschluss vorsichtig aufdrehen - Sehen was passiert.
    Passiert nichts hat sich kein Unterdruck gebildet.
    Wird etwas Wasser angesaugt hat sich ein Unterdruck gebildet.



    Lagerklima:
    Die PET-Flaschen sollten natürlich nicht im feuchten Keller gelagert werden!
    Temperaturschwankungen sollten ebenso vermieden werden.
    Die gefüllten PET-Flaschen dunkel lagern.


    So das war es auf die Schnelle.



    PS:
    Für grössere Lagermenge sieht es mit Sauerstoff-Absorbern schon anders aus.
    Aber das ist nicht Teil des Beitrags.:face_with_rolling_eyes:

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Danke Anubisfwk :)



    epwin
    Vielen Dank für deine aussagekäftige Antwort, damit kann ich echt was anfangen :Gut:


    LG
    Günter

  • Getreidelagerung in Pet-Flaschen praktiziere ich seit mehreren Jahren erfolgreich.
    Ich nehme pfandfreie 1,5 Literflaschen, 1 liter Saftflaschen (großere Öffnung) und kleine Kanister.
    Das Getreide (überwiegend Weizen für meine Hühner) wird eingefüllt, in Blecheimer gestellt (Gurkeneimer) und auf dem Rauchrohr der Heizung ein paar Tage getrocknet.
    Danach nochmals getrocknetes Getreide nachgefüllt und satt gestopft. Anschließend Schraubdeckel fest drauf und einige Tage in die Truhe.
    Im Keller in blauen Tonnen wohl fast ewig lagerfähig und gut in kleinen Portionen verfügbar. Etwas aufwendig aber sicher gut.


    Grüße von Rugo

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)

  • @Largo


    Was für mich persönlich für die PET Flasche spricht ist:


    - der Preis von 25 Cent


    - die Bruchsicherheit


    - das ich sie liegend im Regal gut stapeln kann


    - das ich sie einzeln gut von meiner "Garage" zu mir nach Hause transportieren kann ohne das es Nachbarn mitbekommen (schlanke Form)


    - die etwas größere Öffnung


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Noch eine kleine Frage hinterher.


    Hat einer von euch schon mal versucht, den Feuchtigkeitsgehalt seines Getreides im Wäschtrockner zu reduzieren?
    Das könnte doch funktionieren, wenn man die Körner in einen Baumwollsack füllt. :lachen:

  • DIE Wahrheit gibt es nicht. Es kommt darauf. Hast Du nur zu feuchte und zu warme Lagerorte, dann möglichst trocken abpacken in luftdichte Gefässe. Dann auch kein Bio-Getreide nehmen, sondern vorbehandeltes.


    Bis jetzt finde ich Getreidelagerung sehr simpel. Irgendein Gefäss, in meinem Fall nicht lufdicht (Getreide soll "atmen" können, meinte die Müllerin, die mir das Getreide verkaufte), da trockener Keller. Und Bio, bis jetzt keine Schädlinge im Keller, in der Wohnung oben schon. In der warmen Wohnung (25+°C) kamen die Kornkäfer. Im Keller ist es allerdings zu kühl, so dass sie nicht schlüpfen.


    Man muss sich halt ein bisschen damit befassen, was die Schädlinge mögen (feucht, warm) und was nicht (kühl, trocken, ab und zu Bewegung). Und wie man einen Keller lüftet (im Sommer nach Möglichkeit nicht, da man sich sonst nur die Feuchtigkeit reinholt, dafür den ganzen Winter lüften, sofern nach oben genügend isoliert).


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Also, ich habe mir für den Einstieg auch einen 12,5kg Sack geholt.
    Der Inhalt wird kommende Woche einer Trocknungsbehandlung im Umluftherd bei ca. 50C° unterzogen und
    dann in 1,5l PET abgefüllt.
    Als nächsten Schritt werden die Flaschen dann für ca. zehn Tage in der Tiefkühltruhe geparkt um dem Ungeziefer
    an den Kragen zu gehen.
    Anschliessend bringe ich die Flaschen zum endgültigen Lagerort.


    Ich werde meine (negativ) Erfahrungen, dann hier posten.


    LG
    Günter

  • Zitat von Kanada;108404

    Ja ich hab halt vor Ungeziefer Angst. Wenn ich die 5kg bzw. 12,5kg Säcke jeweils in luftdichte Gefäße gebe, kann immer nur eine Einheit kaputt gehen. Wenn ich aber alles in Papiersäcken hab, kann wenn ich es nicht sofort merke alles kaputt sein.


    Kann ich verstehen, ging mir auch so. Ich kann mich nur wiederholen: Kühl und trocken, das mögen die Viecher nicht. Und regelmässiges Kontrollieren ist auch empfehlenswert, wenn man es sich angewöhnt.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von Kanada;108404


    Ich hab Bio Getreide, weil dieses ganze Industrie-Massenzeug nicht so gesund ist, wie natürliches volles Korn, dass nicht behandelt, gespritzt oder mit sonst was gedüngt wurde.


    Wusstest du, daß es für Bio-Getreide eigene - wesentlich höhere - Grenzwerte hinsichtlich der Belastung mit Keimen, Pilzen und Schädlingen gibt (im Vergleich zu konventionellem Getreide). Grund: Bio-Getreide wäre sonst nicht verkehrsfähig.


    Weiters habe ich mal von einem ganz interessanten Experiment gelesen: Man hat Vögeln die Wahl zwischen konventionellem- und Bio-Getreide gelassen. Die Vögel haben zum Großteil (ca. 80% wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe) das Konventionelle genommen. Grund hierfür: Bio-Getreide hat aufgrund der geringeren Düngung einen geringen Eiweißgehalt.



    LG


    Maresi


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    Zitat von linthler;108407

    Kann ich verstehen, ging mir auch so. Ich kann mich nur wiederholen: Kühl und trocken, das mögen die Viecher nicht. Und regelmässiges Kontrollieren ist auch empfehlenswert, wenn man es sich angewöhnt.


    Herzliche Grüsse
    linthler


    Mehlmilben können sich auch noch bei 7 Grad vermehren...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Ich muss schon sagen, der Thread ist klasse, danke für die ganzen info´s von alleine, wäre ich glaube ich noch nichtmal darauf gekommen darüber nachzudenken weil ich noch lange nicht soweit bin ( hab noch keine eigene Wohnung und co )

  • Wäre es ein Option, zum Trocknen ein kleines Päckchen Silicagel pro 1,5l PET Flasche dazu zu geben oder funktioniert das nicht?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;108557

    Wäre es ein Option, zum Trocknen ein kleines Päckchen Silicagel pro 1,5l PET Flasche dazu zu geben oder funktioniert das nicht?


    Funktionieren wird es wohl.


    Aber,


    ich denke das Lagergut im Gesamten entsprechend vorzutrocknen ist die bessere Wahl.


    Wo packst Du das Päckchen rein, Oben, Mitte, Unten?
    Wie lagerst Du die PET-Flaschen, stehend, liegend?


    Das Päckchen solltest Du sehen können um Farbveränderung zu bemerken.
    Aber bei Farbveränderungen ist eh zu spät.
    Da siehst Du wahrscheinlich schon früher in der Flasche eine Art Kondenzwasser.


    Ich hatte auch schon Flaschen in Innen mit "Kondenzwasser" beschlagen waren.
    War zum Glück nur ein Test und wie ich wusste war das Lagergut zu feucht und zusätzlich Temperaturschwankungen ausgesetzt.
    Beim Öffnen der Flasche roch es etwas komisch.


    Nur, bitte nicht Sauerstoff-Absorber und Trockenmittel miteinander verwechseln.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Zitat von epwin;108558

    Das Päckchen solltest Du sehen können um Farbveränderung zu bemerken.
    Aber bei Farbveränderungen ist eh zu spät.


    Viele Silicia-Päckchen haben bei Feuchtigkeit keinen Farbindikator.
    So das man dann die zu hohe Feuchtigkeit nicht bemerkt.


    LG
    tara

  • "Man kann sich an allem gewöhnen, auch an dem Dativ"


    Wofür der Körper ausgelegt ist, spielt kaum eine Rolle, da er sich schnell an die angebotene Nahrung gewöhnt - und sich im Verlauf weniger Generationen entsprechend umgestalten kann. Deshalb ist Bio oder Nicht-Bio nur eine Frage der persönlichen Einstellung, nicht des physischen Bedarfs.

  • Ich finde es nicht rational, ausgerechnet zum längeren Einlagern Getreide mit geringerem Nährwert und höherer biogener Belastung zu nehmen, welches zudem völlig überteuert ist.
    Bei "biologisch-dynamischem" Anbau ("Demeter") bezahlt man allen möglichen irrationalen anthroposophischen Aberglauben mit (Hornmist-, Hornkiesel- u.a. Präparate, Mondphasen u. a. Astro-Quatsch).


    Die Nährstoffe aus Mineraldünger werden von den Pflanzen auf dieselbe Weise verstoffwechselt und in Kohlenhydrate und Eiweiß umgewandelt wie diejenigen aus Humus.
    Daran ist nichts unnatürlich (sonst würde es nicht funktionieren).
    Die Getreidearten haben eine natürliche Anlage dazu, relativ große Körner mit einem großen Nährstoff-Reservoir zu bilden, weil diese Eigenschaft im mediterranen Klima vorteilhaft war.
    Die Menschen haben diese natürliche Auslese noch durch bewußte Auslese verstärkt, weil die Relation von Arbeitsenergie-Input zu Nahrungsenergie-Output bei großkörnigen Sorten besser ist.
    Schöne große Körner sind daher der Beweis dafür, daß die Getreidepflanze dank optimaler Ernährung ihre natürliche Veranlagung voll verwirklichen konnte.
    Wenn dieselbe Getreidesorte beim "Bio"bauern auf dem Nachbarfeld kleine Schmachtkörner ausbildet, ist das nicht "natürlicher", sondern einfach ein Beweis für Unterernährung.


    Diese Unterernährung kommt nicht nur von mangelndem Nährstoffangebot im Boden, sondern ist häufig auch Folge von der Beeinträchtigung der Photosynthese durch Parasitenbefall der Blätter.
    Das heißt, die Pflanze kann das vorhandene Nährstoffangebot nur unzureichend nutzen, weil die Parasiten (Blattläuse, Pilze, Viren) die in den Blattzellen erzeugten Zucker und Eiweiße für sich abzweigen und letztlich das Blattgewebe zerstören.
    Als Reaktion darauf bricht die Pflanze die Füllung der Samen mit Nährstoffen vorzeitig ab und wird notreif, "in der Hoffnung", wenigstens ein paar keimfähige Samen zu retten.


    Bei dem feuchten Wetter dieses Jahr war eindrucksvoll der Unterschied zwischen fungizidbehandelten und unbehandelten Feldern zu sehen:
    Die behandelten Felder glänzten in gesundem Gold, die unbehandelten waren grau.
    Die Rückstände von Fungiziden in fertigen Backwaren sind ganz überwiegend unter der Nachweisgrenze.
    Die Pilzgifte sind so ungesund, daß die Ernte der unbehandelten Felder eigentlich nur für die Verbrennungsanlage oder die Ethanolproduktion taugt.
    Auch für Futtermittel gibt es Obergrenzen der zulässigen Pilzgift-Konzentration.
    Derart befallenes und durch zuckerhaltiges Blattlauspipi verunreinigtes Getreide bietet einen idealen Nährboden für einen ganzen Zoo von Vorratsschädlingen und ist deshalb gerade für die Langzeitlagerung denkbar ungeeignet.
    Dafür kommt nur das gesündeste Korn infrage.
    Grundsätzlich wäre es gut, den laufenden Getreide-Konsum aus rationalem intergiertem Öko-Anbau zu bestreiten, um die Belastung der Umwelt möglichst zu minimieren.
    Viel wichtiger als bei Getreide ist die Frage der Pestizidrückstände bei Obst und Gemüse.
    Erstens wird dort viel mehr angewendet, zweitens findet es sich zu einem größeren Anteil im frischen Essen.
    Dort ist wissenschaftlich begründeter Öko-Anbau möglichst immer vorzuziehen, solange die Ernährung nicht durch großflächige Pflanzenseuchen ernsthaft gefährdet ist.