Vorsorge bei häufiger Reisetätigkeit

  • Ich stelle mir gerade auch häufige diese Fragen. Ich glaube fast, bei einer häufigen Ortsabwesenheit reicht es sich zu Hause auf nötigste an Vorsorge zu beschränken und dafür lieber alle anderen Bereiche wie Notfallstrategien, Fluchtrouten, alternative Orte, Bug-out-Bags usw. parat zu haben.

  • Zitat von urania;110087


    Der schönste Vorrat für "Handlungsreisende" daheim nutzt recht wenig, wenn Du kein Durchschlagekonzept hast, um in Dein "Basislager" zu kommen. Diese Frage habe ich mir auch immer gestellt. Daheim ist alles gut vorbereitet. Aber halt nur daheim. Das gilt eigentlich für alle anderen auch, warum sollte eine potenziell Krisenlage einen immer daheim erwischen, und nicht (wie bei Dir z.B.) auf Dienstreise 200Km weg, auf der Arbeit 50Km weg, oder gar im Urlaub 1000km weg?


    Hallo Urania,


    ausser bei absehbaren Krisen (z.B. Kriege, Wirtschaftskrisen) ist das "nicht daheim sein" WTSHTF eher die Regel als die Ausnahme. Mein Lieblingsbeispiel ist Fukushima. Er bei der Arbeit in A-Stadt, sie bei der Arbeit in B-Stadt, die Kinder in der Schule im heimatlichen C-Stadt. Die Vorräte sind zu Hause in C-Stadt, nur wurden die Kinder vielleicht inzwischen vom Katastrophenschutz in ein Auffanglager in D-Stadt evakuiert, während die Eltern feststellen, dass sie weder über ein Durchschlagekonzept nebst EDC am Arbeitsplatz, noch nach Zusammenbruch aller öffentlichen Kommunikationsnetze über keinerlei persönliche Kommunikationsmittel verfügen. (Hinweis: Nach Ausfall der Handymasten ist das schönste Smartphone nur noch eine Spielekonsole).


    Auch die Vorräte können inzwischen wertlos sein, wenn sie so ungeschickt gelagert wurden, dass sie nun von Seewasser (oder bei Hurrican Kathrina von verseuchtem Schmutzwasser) durchtränkt sind.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Waldschrat,


    genau das ist es, was ich an diesem Forum eigentlich fast hasse - obwohl man eigentlich dafür dankbar sein müßte: Man tut und macht, bemüht sich für seine Lieben ein wenig über den alltäglichen Main-Stream-Horizont zu schaunen, man betreibt eine gewisse Art von Vorsorge - jeder auf seine Art - und glaubt vermeindlich gewissermaßen "die Situation im Griff zu haben".


    Und Zack: Man wird im Austauch mit vielen anderen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen: Eigentlich bin ich doch nur rudimentär vorbereitet, obwohl wir (hier alle) sicher zu den 5% vorbereitesten Menschen im Lande gehören mögen.


    Daher nächstes Projekt: Arbeitsplatz-deponiertes-Familie-zusammensammelndes-Prepper-Kit in Angriff nehmen. Danke für diese Sicht der Dinge!


    dennoch:


    Gute Zeit!

  • Hallo urania


    Gute Sicht der Dinge ......


    Ich habe vieles hier auch schon verflucht, die richtige Sicht der Dinge holt einen immer wieder ein.


    Wichtig ist einfach nicht in Panik zu verfallen.


    Ich finde es immer wieder toll wie einige Situationen aus Sicht anderer gesehen werden.


    Das öffnet die Augen und gibt Möglichkeiten seine eigenen Massnahmen zu überdenken.


    Ernst

  • Zitat von Waldschrat;110583

    Er bei der Arbeit in A-Stadt, sie bei der Arbeit in B-Stadt, die Kinder in der Schule im heimatlichen C-Stadt. Die Vorräte sind zu Hause in C-Stadt,


    Vielleicht etwas OT zum Thread aber im Kontext drängt sich mir die Frage auf:


    Habt Ihr für solche "Momente der Zerstreuung" eigentlich einen PLAN?
    Verabredete Sammelpunkte? Aufgabenteilung (z.B. Welches Elternteil holt welches Kind?, etc.)


    Weil ich es mir gut merken kann, der Moment von 9/11 z.B. , ich weiß noch zu genau wo ich war und was ich gemacht habe, als die Nachrichten eingingen.
    Aber habe ich gewusst wo genau meine Familienmitglieder waren? NEIN.


    Wie preppt man das? Welche Strategie bereitet man vor?


  • Wahrscheinlich kann man das nicht alles vorbereiten, weil..


    - da nicht alle mitziehen werden und sich eine solche Strategie auf intensive Mitarbeit gründet
    - auch Sammelpunkte einen Plan B benötigen
    - sich (nicht nur) die Kinder beengt fühlen werden, wenn sie ständig ihre Aufenthaltsorte nennen müssen
    - sich selbst wenn man das hier speziell im Griff hat, noch immer viele Unwägbarkeiten auftun


    Wie will man nur diesen einen Punkt von den vielen die da eigentlich anstehen nur rein zeitlich bewältigen?


    Gruß


    Rübe

  • Hallo Galahat


    Gute Frage ......., ich weiss übrigens auch noch wo ich am besagten Datum war :staun:


    Aber das ist ein anderes Thema.


    Ich und meine BEVA haben uns darauf geeinigt, dass wir uns zu Hause treffen. Egal was kommt!


    Logisch das kann man nicht sagen, aber wir arbeiten beide ca. 3 Gehstunden von unserem Wohnort.
    Sollte eine Komunikation noch stattfinden können so ist das gut, dann könnte man sich noch auf was anderes einigen.


    Wir haben aber beide die Ausrüstung IMMER dabei um einen Tagesmarsch nach Hause anzutreten.
    Warum Tagesmarsch wenn wir nur 3 Stunden zu Fuss nach Hause hätten?


    Die Umstände sind unter Umständen nicht die Besten, also gehen wir von einem Tag aus um nach Hause zu kommen.


    Einige Gedanken .........


    Viele Grüsse, Ernst



  • Hallo Urania,


    sieh es erst mal entspannt. Du gehörst zu den gut vorbereiteten 5%. Preparedness ist zudem immer eine sehr individuelle Angelegenheit. Die Frage lautet: Welche Risikoszenarien nehme ich als realistisch an? Bei mir gehört schon rein geografisch ein Tsunami `a la Fukushima definitiv nicht dazu, ein massives Erdbeben mit einer Magnitude >7 auch nicht, obwohl ich in einer geologisch nicht ganz ruhigen Zone lebe.


    Allerdings kann ich am Arbeitsplatz relativ problemlos in den Schrank greifen und einen Rucksack mit Ausrüstung und Klamotten für die 30 km Fussweg nach Hause ausfassen, falls Auto nicht mehr geht, selbst bei Sauwetter. Anzug, Krawatte und schwarze Halbschuhe bleiben in meinem Büro, Outdoorkleidung und ein Paar geeigneter Schuhe stecken im Rucksack.


    Besonderen Wert lege ich - das mag durchaus eine fixe Idee sein - auf das Thema Notfallkommunikation, wenn öffentliche Kommunikationsmittel versagen, z.B. Stromausfall.


    Da ich Funkamateur bin, haben meine Frau und ich jeweils ein GPS- und datenfunkfähiges High-End-Handfunkgerät Kenwood TH-D72E, das recht universelle Kommunikation erlaubt, insbesondere über die ziemlich katastrophenresistent ausgerüsteten Amateurfunkrelais in CH, A und D



    Also Du siehst schon, Preparedness an sich gibt es nicht. Preparedness ist die individuelle Antwort auf individuelle Szenarien. Ob ich die richtigen Szenarien annehme, dafür dient mir als "reality check" unter anderem unser Forum.


    Viele Grüsse


    Matthias


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von galahat;110890


    Habt Ihr für solche "Momente der Zerstreuung" eigentlich einen PLAN?
    Verabredete Sammelpunkte? Aufgabenteilung (z.B. Welches Elternteil holt welches Kind?, etc.)


    Hallo Galahat,



    das ist eigentlich die absolut übliche Pfadfinderregel aus der Vor-Mobilfunk-Ära.


    Wir verabreden einen Treffpunkt, stets und immer. Das machen meine Frau und ich selbst, wenn wir samstags zum Einkaufen nach Stuttgart fahren. Sollte Mobilfunk aus welchen Gründen nicht funktionieren (z.B. Gerät defekt, gegen Akku leer haben wir das Notladegerät), Treffpunkt 1700 Schlossplatz.


    Sollte unterwegs mal kein Treffpunkt vereinbart worden sein: Wir treffen uns dort, wo wir uns zum letzten mal gesehen haben.


    Gerade wenn Kinder da sind, ist die Verabredung von Sammelpunkten essentiell.


    Unser Plan heisst darüber hinaus von öffentlicher Kommunikations- und Stromversorgungsinfrastruktur unabhängige Kommunikation.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)