Hallo,
mein Vorhaben war es, bei Stromausfall Energie für einige akkubetriebene elektrische Geräte mit Hilfe eines Bleiakkus und eines Solarmoduls bereitzuhalten.
Hier eine Zusammenfassung meiner Rechnungen:
konkreter Bedarf:
Bedarf nur Licht:
2 LED-Campingleuchten (200 h Leuchtdauer im Sparbetrieb mit drei D-Batterien) benötigen 2x3x2 AA-Akkus (mit Adapter AA auf D) also 12 Sanyo Eneloop AA je 2000 mAh sowie Taschenlampen 2 AA + 1 AA
Nur für einmal Aufladen der Lichtquellen benötigt man also 15x2 Ah = 30 Ah
Dazu kämen noch andere Verbraucher, aber fangen wir mal klein an...
Bedarf Bleiakku:
Da ein Bleiakku, wegen der Lebensdauer maximal nur zur Hälfte entladen werden darf, benötigt man statt 30 Ah also wenigstens 60 Ah. Ich entschied mich für einen 75 Ah Bleiakku, da mit zunehmender Kapazität auch das Gewicht zunimmt. Die Masse von 24 kg erschien mir noch gerade handhabbar. Ich kaufte einen AGM-Bleiakku wegen der Wartungsfreiheit, Hochstromfähigkeit und hohen Zyklenzahl.
Bedarf Solarmodul:
Wenn ich ein Solarmodul von der Garage auf ein sonnenbeschienenes Fleckchen tragen möchte, so ist ein 100 Wp (Watt Peak) Modul gerade noch transportierbar.
Schauen wir, ob das funktioniert:
Auf der EU-Seite http://re.jrc.ec.europa.eu/pvgis/apps4/pvest.php# kann man ablesen, wieviel an Sonnenenergie man an seinem Ort monatsabhängig im Tagesdurchschnitt zur Verfügung hat.
Die Verluste an Solarmodul, Kabel, Ladegerät, Akku betragen insgesamt etwa 24%.
Wenn man diese Verluste berücksichtigt, kommt man auf folgendes Ergebnis:
100 Wp geben im Sommer effektiv ca. 250 Wh Energie am Tag
100 Wp geben im November effektiv ca. 76 Wh Energie am Tag
Bei 12 V Spannung ergibt sich für ein 100 Wp-Modul eine Ladungsmenge = Energie/Spannung von ca. 21 Ah im Sommer und 6 Ah im November .
Also kann ich den halbleeren 75 Ah Bleiakku im Sommer in 2 Tagen aufladen.
Im November würde man, wenn nicht gerade Nebel ist, etwa 1 Woche benötigen.
Betrieb von 230 V Geräten mit Wechselrichter?:
Bei einem 75 Ah Bleiakku gilt diese Ladungsmenge nur bei einem Laststrom von 3,75 A.
Bei Anschluss eine 300 W Gerätes würde ein Stom von 25 A fließen (Dickes Kabel!) und der Akku wäre laut Datenblatt nach 1 h halbleer.
Eine Bohrmaschine würde ich nur kurzzeitig (2 Löcher) mit entsprechend dickem Kabel betreiben. Der Wechselrichter müsste wegen des Anlaufstromes überdimensioniert sein, aber das ist ein anderes Thema...
Fazit:
Ich verbuche meine kleine Insellösung wegen der hohen Kosten als Hobby, bei dem ich vieles gelernt habe. Für die Leuchten macht eine Lagerung von vielen Ersatzbatterien mehr Sinn. Aber immerhin kann ich auch Notebook, Rasierer, etc betreiben...
Gruß
JoeDoe