Wohnort während der Krise?

  • Hallo zusammen!


    Denkt daran, das schlechteste was Euch in einer Krise passieren kann ist fremd zu sein! Egal wo!


    Da wo ihr verwurzelt seid (aufgewachsen, Familie) ist immer am besten, auch wenn dieser Ort vielleicht nicht ideal ist.


    Als Beispiel könnt ihr die Asylsuchenden heute betrachten: Wo wären die ohne die Unterstützung des Staates?
    Selbst Migranten die schon einige Jahre im betreffenden Land leben oder sogar eingebürgert sind werden in der Krise, wenn jeder Mangel leidet, ganz hinten anstehen müssen!


    Speziell Bauern (und Landbevölkerung allgemein) sind da halt noch sehr „traditionell“.


    Das gilt sogar für Regionen im selben Land: Ein Zürcher im Berner Oberland wird da schon Probleme bekommen.


    Und „Wurzeln“ kann man nicht in ein paar Jahren schlagen!
    Ganz abgesehen davon, dass man die lokalen Begebenheiten (Topografie, Infrastruktur, Wetter, Charakter etc.) nicht so gut kennt.



    Grüsse, Gresli

  • Zitat von photography321;123981

    ?.. sollte mit bereits auf die Seite gelegtem Geld o.ä., bestimmt jemanden finden, der seinen Transporter für einen Tag zur Verfügung stellt. ...
    Ich rede hier aber von der Situation, dass man bald kein Arbeitslosengeld mehr bekommt, vom Vermieter mit Rausschmiss gedroht wird und die städtische Umgebung immer feindlicher wird.


    Genau darum geht es. Die örtliche Sicherheitslage macht einen Umzug notwendig. Die Straßen werden frei sein, weil wir weniger Geld für Treibstoff zur Verfügung haben und keine 700.000 Münchner vor Katrina oder Buschbränden flüchten müssen.

  • Zitat von Cephalotus;123950


    Bei einer Massenkrise a la Griechenland gehe ich dann zu meinem Vermieter und frage ihn, was ihm lieber ist: Weniger Miete oder gar keine Miete und eine unbewohnte und ungeheizte Wohnung. Ich sehe mich da in einer besseren Verhandlungsposition als der Vermieter.


    Das kommt sicher auf den Vermieter an. Wenn er z.b. die Mietwohnung auch noch abzahlen muss und mit der Zahlung im Rückstand ist macht die Bank evtl. Probleme. In Spanien werden die Menschen ja auch teils auf die Straße gesetzt, obwohl die Bank dann nicht mal einen kleinen Teil bekommt. Ist aber scheinbar egal.



    Zitat von Cephalotus;123950


    Ausweichmöglichkeiten in Eigenheime auf dem Land gibt es sowohl bei meinen Eltern als auch bei den Eltern meiner Freundin. Da wäre jeweils genügend Platz.


    Das ist doch eine optimale Voraussetzung.


    Zitat von Cephalotus;123950


    Mein Plan ist mittelfristig aber eine eigene Immobilie, das rechnet sich halt bei den aktuellen Kauf- zu Mietpreisen überhaupt nicht. Da hab ich den richtigen Kaufzeitpunkt leider schon verpasst... Ob man damit dann ruhiger schläft ist aber sowieso eine ganz andere Frage.


    Das mit dem ruhiger schlafen funktioniert, wenn es "gut" finanziert ist, d.h. mit ausreichendem Sicherheitspuffer, möglichst Eigenkapital und auch die Situation nach der Zinsbindung schon vorab geplant wird. Leider erlebe ich manchmal im Umfeld, dass viel zu teuer gekauft/gebaut wird für das vorhandene Einkommen, viel zu wenig Eigenkapital vorhanden ist oder Luft zum sparen bleibt und viel zu sorglos mit dem Szenario "Zinserhöhung" nach der Bindungsfrist umgegangen wird.


    Aber ich denke je nach Region ist der optimale Zeitpunkt noch längst nicht vorrüber, gerade bei den aktuell niedrigen Zinsen (wenn man sich der Nachteile der niedrigen Zinsen bewusst ist!). Gut, in Hamburg, München und anderen Metropolen würde ich mir das vielleicht auch überlegen. :face_with_rolling_eyes: Was Du mit Kauf- zu Mietpreisen meinst erschließt sich mir nicht.

  • Zitat

    Zitat von Cephalotus
    Mein Plan ist mittelfristig aber eine eigene Immobilie, das rechnet sich halt bei den aktuellen Kauf- zu Mietpreisen überhaupt nicht. Da hab ich den richtigen Kaufzeitpunkt leider schon verpasst... Ob man damit dann ruhiger schläft ist aber sowieso eine ganz andere Frage.


    Zu aller erst muss ich sagen man kommt mmn mit einem eigenen Haus besser weg.
    Je nachdem wie man es mit der Bank regeln kann (sofern man sich eine Immobilie auf Pump kauft) bezahlt man unterm Strich für ein eigenes Haus weniger als für eine Mietwohnung.
    Wenn ich mir das Verhältnis in meinem Bekanntenkreis ansehe kann ich nur sagen: "nie wieder Miete"
    Mieten für eine Fläche von 100qm von 700-1000€/Monat... das zahle ich nicht mal für´s Haus, und das ist nach ablauf der Kreditlaufzeit MEINS
    Wenn ich mir vorstelle das ich bei allen meinen Umbasteleien vorher den Vermieter fragen hätte müssen... omg dann hätte ich eine Standleitung benötigt.


    Es kommt auf jeden Fall auf die Region an.
    Je weiter man von guten Infrastrukturen weg ist um so billiger wird´s. Mmn ist ländliches Gebiet ideal für einen Prepper :face_with_rolling_eyes:
    Wenn ich mich hier in der Region (umkreis 50km) umsehe dann finde ich z.B.:
    -nicht erschlossene Baugründe mit Preisen von 11-15€ pro qm
    -erschlossene Baugründe mit Preisen von 25-35€ pro qm
    -Immobilien (z.B. Kleinbauernhöfe = Sacherl) idR. renovierungsbedürftig mit 100-150qm Wohnfläche, Heustadl, Doppelgarage, 1-5ha Wiesengrund, 1-5ha Wald, nächste Größere Stadt 15-30 km weg, oftmals schon ab 60-70´000€


    Dafür muss man eben längere Wege in Kauf nehmen (Arbeiten, Einkaufen, Ärzte usw.) bzw. steigen die Kosten in anderen Bereichen wie z.B. dem Auto und dem Benzin.
    Öffentliche Verkehrsmittel kannst du so gut wie vergessen.
    Die meisten Regionalen Bahnstrecken wurden zu Rad u. Wanderwegen Umgebaut, Bus fährt morgens und abends (oder garnicht^^),
    Taxi kann sich kein Mensch leisten auf dauer.


    soviel dazu...


    Letztenendes bleibt es jedem selber überlassen jedoch steht für mich eines mit Sicherheit fest:
    "Nie wieder Stadt und nie wieder Miete"


    MfG
    :gunsmilie:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • @ 200680G60510


    Dann wirst du wahrscheinlich Bauer werden. Denn die Geschichte hat gezeigt, dass auf dem Land eigentlich alles Bauern (primäre Sektor) waren, bis ein paar andere Berufe (Pfarrer etc.).
    Die Stadt war dann sekundärer und tertiärer Sektor. In deinem Fall müsstest du langfristig schauen, wie du aus deinem lokalen Umfeld (was die Natur halt so hergibt) Wertschöpfung machen kannst (Nahrungsmittelanbau, Viehhaltung, Forstwirtschaft usw.). Ich sage langfristig, da die Energiepreise mit Sicherheit steigen und die Landbewohner in der Mobilität eingeschränkt sein werden. Ein grosses Haus und Land ist schon mal eine gute Ausgangslage.


    Aus meinen Erfahrungen in Afrika muss ich sagen, dass man auf dem Land immer was reissen kann (sofern man nicht vom Klimawandel betroffen ist). Sei es nur den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen. Vieles ist dann auch umsonst (z.B. Wasser) und man ist nicht auf Geld angewiesen. Nahrungsmittelüberschüsse werden getauscht oder verkauft. Im urbanen Raum dagegen, ist man eingeschränkter.

  • @ photography321


    Viele Leute machen den Fehler, zu einseitig Mieten nur mit Kaufpreisen zu vergleichen. Einige bekommen es vielleicht noch geregelt die entgangenen Zinsen, bzw. die zu zahlenden Zinsen mit einzubeziehen. Manche auch noch die Abschreibungsaufwendungen (Instandhaltungskosten).
    Aber nur wenige beziehen ein, dass die Unflexibilität durch das eigene Haus auch Auswirkung auf das Gehalt hat. Personalabteilungen berücksichtigen in ihren Gehaltsverhandlungen durchaus, ob jemand unflexibel auf das Angebot der Region reagieren muss, oder ob man durch Mietwohnung flexibel auch in eine andere Region umziehen kann, in der man besser bezahlt wird.


    Im Krisenfall wird es für die Hausbesitzer auch nicht unbedingt besser. Es drohen viele Zwangsmaßnahmen (Vermögenssteuer, Grundsteuererhöhung, Zwangsrenovierungsvorschriften zur Konjunkturankurbelung, Zwangsaufnahme Obdachloser, Fehlbelegungsabgabe, Mietpreisdeckelung, etc.) mit denen man besonders das immobile Vermögen treffen kann.
    Eventuell kommt es noch drastischer und ein Regimewechsel mit langfristigen Änderungen der Lebensumstände führt zu massiver Auswanderung. Bereits wenige Prozent mehr Angebot als Nachfrage würde die Immobilienpreise drastisch fallen lassen und finanzielle Optionen stark einschränken.
    Der Worst-Case ist natürlich die Vertreibung. Egal ob durch Krieg oder Fukushima. Man wird nur einen Bruchteil des investierten Kapitals wieder sehen.


    Deshalb gut überlegen wie viel Prozent des Vermögens man in Immobilien investieren will und wie viel Prozent des Vermögens durch, fast immer über Nacht unerwartet eingeleitete, Notstandsmaßnahmen betroffen wären. Nicht für jeden rechnet sich die Immobilie automatisch.

  • @ Silverdragon


    Aus dieser Sicht, denke ich, dass eine Risikodiversifikation gute Möglichkeiten bietet. D.h., wenn ein Familienmitglied bereits ein Haus auf dem Land besitzt, kann man selbst in der Stadt bleiben und weiter mieten. Im Notfall könnte man bei diesem Verwandten Zuflucht suchen. Umgekehrt funktioniert es auch: Wird der Verwandte enteignet o.ä., kann er in meine Wohnung kommen usw.
    Die Achillesferse in unserern westlichen Gesellschaften kann die kleine Familiengrösse sein, wodurch man automatisch weniger Ressourcen hat und verletzlicher ist. Von Alleinerziehenden, Kinderlosigkeit usw. möchte ich hier gar nicht erst reden. Man sollte sich diesen Punktes bewusst sein.

  • Zitat

    @ 200680G60510
    Dann wirst du wahrscheinlich Bauer werden. Denn die Geschichte hat gezeigt, dass auf dem Land eigentlich alles Bauern (primäre Sektor) waren, bis ein paar andere Berufe (Pfarrer etc.).
    Die Stadt war dann sekundärer und tertiärer Sektor. In deinem Fall müsstest du langfristig schauen, wie du aus deinem lokalen Umfeld (was die Natur halt so hergibt) Wertschöpfung machen kannst (Nahrungsmittelanbau, Viehhaltung, Forstwirtschaft usw.). Ich sage langfristig, da die Energiepreise mit Sicherheit steigen und die Landbewohner in der Mobilität eingeschränkt sein werden. Ein grosses Haus und Land ist schon mal eine gute Ausgangslage.


    Eigentlich bin ich offiziell gesehen schon Bauer... auch wenn das ganze in MiniMini ist, aber ich habe eine Betriebsnummer:grosses Lachen:


    Genau desshalb sind wir vor ca. 4 Jahren von der Stadt (Kleinstadt: 60´000 Ew) auf´s Land. Lange Vorbereitung um letztenendes genau das richtige zu finden.
    So autark wie möglich zu leben. Mit allem was dazu gehört.
    Ja, ich weis sehr wohl was das bedeutet:face_with_rolling_eyes:



    MfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Also Ich mache mit dabei folgende überlegung. Wenn im SHTF fall 80% der Bevölkerung arbeitslos sind wird man bestimmt mit den Vermietern einig da die dann ja sowieso niemandem eine Wohnung vermieten können ausserdem kann man dienste anbieten z.B Plünderer abwehren, Nahrung anbauen, etc.man muss ja nicht gerade Preisgeben, dass man seine Wohnung voll hat mit Nahrung und anderen Dingen die man geben kann. Ich würde aber auch meinen, dass es in einer Stadt gefährlicher sein wird da weniger Nahrung vorhanden ist für die ganzen Leute. Ich habe vor kurzem ein Bericht gesehen, dass in Spanien gewisse kleine Gemeinden sich zu richtigen Gemeinschaften zusammengeschlossen haben Sie arbeiten zusammen erledigen strassenbau und andere anfallende arbeiten und essen gemeinsam viele Leute die in der Stadt gewohnt haben sind dann zurückgekehrt um sich da anzuschliessen. Ich denke das dies auch bei uns auf dem "Land" der fall sein könnte. Ich werde in Kürze auch aufs Land ziehen in ein richtiges "Prepperparadies" Haus( bericht folgt noch). Gruss

    Corruptissima re publica plurimae leges