Die meist verwendete Ausrüstung

  • @ Sam de Illian


    Hier in Bayern verbinden manche Reservistenkameradschaften die Leistungsmärsche über 20, 25 und 30 km mit Familienbetreuung. Dann dürfen die Kleinen (natürlich ohne Gepäck) mal mit Papa im Marschtempo (6 km/h) mitlaufen solange es geht und werden dann von den Sammelpunkten, an denen sie aufgeben, zur Mama zurückgefahren. Es gibt sehr wenige Zehnjährige, die dieses Tempo, selbst ohne Zusatzgewicht, über 20 km durchgehalten haben.


    Der Alpenverein empfiehlt 3-4 Stunden pro Tag im kindgerechtem 3 km/h-Tempo für Vorschulkinder (ohne Last). Mit Last (Pausenbrot, Getränk, Regenponcho) kann man dann Tagestouren im altersstufengerechten Tempo für Schulkinder wagen. Allerdings reichen die Empfehlungen für Grundschüler auch bei Tagestouren nicht über 15-20 km.


    Bei den Pfadfindern, die tatsächlich auch ihr komplettes Päckchen selber tragen, scheinen mehrtägige Touren mit mehr als 20 km pro Tag auch selten durchgeführt zu werden.

  • Hallo zusammen,


    finde die Aufstellung auch gut und sehr brauchbar.
    Vorallem ist preppen vorbereitet sein. Ich muss nicht immer flüchten.
    Ich kann auch in meiner Umgebung bleiben können, muss aber Wasser holen. Das geht mit einem 20 l Kanister besser als 20 mal mit einer 1 l Feldflasche zu laufen.
    1 Tarp ist besser als keines, wenn ich einen Kurzzeitunterstnad brauche.
    1 Wolldecke wärmt und wenn ich drauf aufpasse wird sie nicht einmal nass.
    Zur Machete, ich muss mich als Prepper nicht immer gegen irgenwelche Feinde verteidigen. Und das schon gar nicht mit einem Werkzeug. (Machete ist in erster Linie Werkzeug und wird leider als Waffe mißbraucht).
    Klar falle ich auf wenn ich damit im Wald herumlaufe. Aber mit einer großen Axt im Wald der nicht mir gehört habe ich wahrscheinlich die gleichen Schwierigkeiten wie mit der Machete.


    Nicht falsch verstehen,
    Aber jeder nimmt die Ausrüstung die ihm am besten zusagt.
    Meine Ausrüstung ist für mich die beste, für andere uU nicht.


    lg


    menatarms

    Train hard, fight easy

  • Moinsen !


    Sehr netter Beitrag und so schön polarisierend, dass es mir sofort in den Fingern juckt, etwas zu schreiben.


    Ich hab mir grad den ersten Beitrag nochmal angeschaut und was mich stört ist die Pauschalierung bzw. die Verkürzung.



    Hier meine Kurzgedanken:
    1.) Ich soll nicht immer sagen: „ Das kommt auf die Umstände an“ aber:
    Tut es eben doch. Ich bin mal 3 Wochen an einem Fluss in Kanada entlanggelaufen. Meine Wasserflasche habe ich definitiv kein einziges Mal benutzt. Doch einmal hab ich mir Rotwein gekauft und das Glas war mir zu unsicher.
    Wer da einen Kanister mit rumschleppt riskiert, dass sich die Grizzlys schwarz lachen.
    Wer eine Kompanie Altenheimbewohner im Desierto de Tabernas versorgen muss, für den sieht es halt anders aus.
    2.)
    Wenn ich mir Gedanken um ein MG mache, dann ist der Suppentopf mein kleinstes Problem. Wie bin ich eigentlich mein ganzes halbes Leben da draussen ohne Suppentopf zurechtgekommen? Auf einem 6 Wochen Trip zu zweit durch Deutschland haben wir aus Gewichtsgründen die Isomatte halbiert. Allerdings hatten wir als einzigen Luxusartikel eine geschmiedete Pfanne dabei, die wir sehr geliebt haben. Es ist nicht immer rational begründbar, was man tut.

    3.) Ich hatte immer 2 BW Ponchos dabei. Und mir fallen 100 Verwendungsmöglichkeiten
    dazu ein. Aber na gut. Geschmacksache.


    4.) Wolldecke. Ich habs ausprobiert, durchaus eine Alternative und vielseitiger als ein Schlafsack und man baut den Regenschutz etwas sorgfältiger. Aber auch hier. Kommt halt drauf an was man will.


    5.) Machete: Da hab ich ja mal drauf gewartet. Der Spruch "je kleiner der Pfadfinder desto größer das Messer" hat schon seine Berechtigung. Macheten sind zum Hauen von Buschwerk da. Die Macchia in meinen begangenen Gebieten ist da eher selten. Mit der Machete kannst nicht wirklich nen Baum fällen und etwas filigraneres schnitzen ( Fischspeer, Falle, Geschirr) fällt ebenso fast flach. Waffendiskussionen sind nicht gewünscht aber die Hasenfuß-Taktik ist meine bevorzugte Waffe. Also erst gar nicht gesehen bzw. wahrgenommen werden ist die maximale Verteidigung. Aber auch hier kommts halt immer drauf an. Wenn ich mordlustige Gesellen befürchten muss, greife ich auf der nach oben offenen Eskalationsskala das wirkungsvollste Werkzeug. 40 cm Machete gegen Besenstiel. Ich würd vermutlich den Besenstiel nehmen. Oder überschallbeschleunigtes Blei aber das führt zu weit.


    Damit kommt man direkt zu Punkt A:


    I c h muss entscheiden, was I c h mitnehme. Das hängt von meinen Kenntnissen , Erfahrungen und Zielen ab.
    I c h würde einen Besenstiel wählen, weil ich mir aufgrund von Kampfsporterfahrung zutraue, damit einen Angriff unter einer Feuerwaffe abzuwehren. Vorausgesetzt mir steht nicht ein ebenso erfahrener Kämpfer gegenüber. Dann wird’s sportlich:-).

    Beispiel 2: Ich brauche nicht zwangsläufig einen Feuerstarter und Brandbeschleuniger. Zur Not krieg ich das auch mit zwei Hölzern hin.
    Dafür brauch ich ne Brille, weil ich sonst meine Füsse nicht mehr finde.
    Deswegen muss aber nicht zwangsläufig jeder eine Brille dabeihaben und ich bin schon etwas davon entfernt, jeden einen dummen Ochsenfrosch zu hießen, der ohne Brille durch den Wald rennt.


    Deswegen finde ich solche Diskussionen zwar immer amüsant und kurzweilig, aber wirklich Brauchbares kommt da nicht heraus.
    Vielleicht sollten wir uns drauf konzentrieren, unter welchen Umständen wer warum eine andere Sicht hat.


    Einige Beiträge fand ich diesbezüglich wirklich schön und informativ, Vielen Dank, auch wenn mir grad die Zeit fehlt, alle like und gefälltmir buttons zu drücken, da ich noch einen Döner erlegen muss, bevor das Horrorszenario „Arbeit“ hier einen vermutlich desaströsen Fortgang nimmt.


    Gruß, Almi, albern aber doch noch mit Resten von Aufmerksamkeit heute dabei.


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    Nachtrag: Zum Begriff des Kurzgedankens.


    Wenn ich erst mal Langedanken formuliere, dann gute nacht Marie.


    Dies quasi als Entschuldigung für die mitunter etwas ausschweifende Art des Erzählens. Sorry.


    Almi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Zitat

    Machete: Da hab ich ja mal drauf gewartet. Der Spruch "je kleiner der Pfadfinder desto größer das Messer" hat schon seine Berechtigung. Macheten sind zum Hauen von Buschwerk da. Die Macchia in meinen begangenen Gebieten ist da eher selten. Mit der Machete kannst nicht wirklich nen Baum fällen und etwas filigraneres schnitzen ( Fischspeer, Falle, Geschirr) fällt ebenso fast flach.


    Da muss ich gleich mal einhaken, denn:


    "Es kommt darauf an":grosses Lachen:


    Wir haben letzte Woche einen Kukri getestet (Bericht folgt in Kürze) und mit dem Ding kann man tatsächlich einen Baum fällen - ok, vielleicht nicht gerade einen Mammutbaum, aber alles, was man an Baumstärke für einen Unterschlupf oder Feuerholz benötigt, ist damit machbar. Und durch das Dickicht gleich hinter meinem Garten kommt man im Sommer ohne Haumesser auch nicht mehr:anxious_face_with_sweat:
    Auch schnitzen ist damit möglich, nicht gerade Ornamente, aber einen Stock anspitzen geht schon ganz gut.

  • Hi!


    Ich war gerade dabei, mich über die sinnhaftigkeit bzw. sinnlosigkeit der Ausrüstung des Eingangsposts auszulassen (und war damit quasi schon fertig), als mich die Erleuchtung gestreift hat:
    Quasi alle hier gehen von der falschen Voraussetzung aus:
    Die im Eingangspost aufgeführte Ausrüstung ist ziemlich sicher nicht für eine mobile Flucht (BOB o.ä.), sondern für ein langfristiges, stationäres Szenario (z.B. Dauer"campen" im Wald) gedacht!


    In diesem Fall macht sie nämlich durchau Sinn. Denn plötzlich läuft niemand mehr mit der Machete durch die Stadt bzw. mit 20kg Wasser auf dem Rücken herum oder bewältigt damit Gewaltmärsche...


    Und in so einem Fall macht eine Machete wieder Sinn, da sie relativ vielseitig ist und damit auch prima Feuerholz bzw. dass Holz für eine Hütte gemacht werden kann. Ein kleineres Beimesser für feinere Arbeiten ist natürlich trotzdem wichtig.


    Der Kochtopf ist dann auch wieder praktisch, da das (mit der Falle gefangene?!?) Karnickel dann zu Ragout verarbeitet oder ggf. auch Wäsche gewaschen werden kann.
    Die Wolldecke wird - in Kombination mit einem Unterbau - vom Tarp vor Nässe geschützt, und eine gute, schwere Wolldecke hält bedeutend länger als ein Schlafsack...


    Unter diesem Gesichtspunkt ist die Zusammenstellung mMn durchaus sinnvoll!


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • @ Maresi


    Endlich jemand, der es verstanden hat!!!


    Der Autor sagt ja auch, dass ursprünglich von einem Flüchtlingslager-Szenario ist.
    BOB ist für die ersten paar Stunden, Tage. Danach sollte man sich irgendwo niederlassen können. Da machen die aufgelisteten Gegenstände mehr Sinn.
    Behaupte mal, dass ein BOB nur für kurzfristige Katastrophen ist (Gewaltausbrüche, Ausfälle der Infrastruktur etc.). Danach gilt es die Sch****e auszusitzen.