Feldflasche modifizieren - Plastik lebensmittelecht + stabil kleben

  • Das hätte ich nicht gedacht, das es so gut funktioniert, wieder was gelernt, war der Tag doch nicht umsonst.


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • also, habe im ArmeeForum nachgefragt.
    Bisherige AW zum Material der Feldflasche ist :


    Es ist wohl eine Art Polyvinylchlorid-Verbindung welches man mit Farbstoffen und Weichmachern versetzt hat.
    also PVC !


    die nächste AW die kam deckt sich auch mit meiner Befürchtung :


    Abgesehen davon dass ich nicht an irgendwelchen unbekannten (und alten!) Kunststoffen rumbasteln würde kann ich folgendes sagen.
    PE oder PP sollten relativ unproblematisch zu verarbeiten sein, bei PB bin ich mir nicht mehr ganz sicher, von PVC würde ich die Finger lassen da sind zu 90% giftige Stoffe drin. Wichtig ist dass die Kunststoffe Thermoplastisch sind und keine Elastomere. Die Kunststoffe niemals anzünden oder ähnliches, sondern durch anschmelzen wieder verkleben.



    Das verkleben wurde ja via Vögtu elegant gelöst ( die Idee an sich find ich ja auch gut )


    zum PVC :
    Weich-PVC erhält man durch Zusatz von langkettigen Estern wie z.B. Di(2-ethylhexyl)phthalsäureester DEHP
    (Phthalsäure = 1,2-Benzoldicarbonsäur) oder Di(2-ethylhexyl)adipinsäureester DEHA (Adipinsäure =
    Hexandisäure) (Weichmachern), die sich zwischen den langen Ketten einlagern und die Van-der-WaalsBindungen schwächen. Es ist geeignet für die Herstellung von Kunstleder, Folien, Schläuche und
    Fußbodenbeläge. Problematisch sind
    1. die Herstellung aus dem cancerogenen Monomer Chlorethen
    2. die Verbrennung, bei der je nach Temperatur Dioxine oder Chlorwasserstoff freigesetzt werden und
    3. die Verwendung in Lebensmittelverpackungen oder Kleidungsstücken, da die fettlöslichen Weichmacher in
    die Lebensmittel oder die Haut übergehen können. DEHP und DEHA sind für medizinische (!) und
    Lebensmittelverpackungen zugelassen, obwohl sie in hohen Dosen im Langzeitversuch bei Ratten
    krebserregend sind.


    Meiner Meinung nach werden für Flaschen nämlich genau wie für Folien PE also Polyethylen verwendet. Für Lebensmittelprodukte wie Flaschen sogar LDPE, das heisst L ow D ensity P oly E thylen.
    Dieses Material schmilzt aber bereits bei knapp 100 Grad ! für kochendes Wasser also nicht zu empfehlen.
    (die normalen PET Flaschen)


    Kochendes Wasser aber, also über 100grädig verträgt die FF84 aber, also ist sie leider aus was anderem. Eventuel aus Polymetacrylsäuremethylester, (wird meines Wissens für Gebrauchsgegenstände verwendet und ist teilweise Lebensmitteltauglich)


    da ich also leider bisher keine besseren Infos habe, rate ich im Moment von diesem Versuch ab.


    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Vielen Dank für die detaillierte Recherche, ich muss aber mal gerade nachfragen, was meinst Du genau wenn Du schreibst, dass Du von dem Versuch abrätst? Den Versuch den wir bezüglich trennen/zusammenfügen gemacht haben? Wenn ja was befürchtest Du?

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • also das der Versuch geklappt hat wurde ja von Vögtu sehr schön demonstriert.


    Meine Bedenken sind das durch das erwärmen / erhitzen / schmelzen das Ausgangsmaterial verändert wurde und allenfalls quasi die "Weichmacher" aktiviert wurden. Dann wärs dann fertig mit dem gesunden Wasser.

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Hehe,
    ja da will die Metallfraktion wohl den Plastikflaschenfaden kapern .. :face_with_rolling_eyes:
    Auch wenn es nicht so ganz zum Thema gehört, jedoch sind die Aluflaschen des italienischen Heeres sehr zu empfehlen (ja als Südtiroler springe ich da mal über meinen Schatten), sie sind wunderbar verarbeitet, auch der Schraubverschluß besteht aus Aluminium, mit einem schön gedrehten Gewinde.
    Die Flasche gibt es mit etwa zwei Liter Füllmenge und auch etwas kleiner mit einem Liter.
    Mit etwa zwei Flaschen an der Koppel und zwei im Rucksack setzt die Dehydrierung nicht übermäßig schnell ein.
    Habe neun Stück zu Hause für zwei Ausrüstungen und noch eine extra, welche meine eigene von damals ist.
    Für interessierte hier noch eventuelle Suchwörter: „borraccia esercito italiano“.
    Hier zum Beispiel die zwei Liter Version: http://www.expoarmy.com/1496/c…orraccia_ita_2_litri.html
    An sich sind die Flaschen ja nichts außergewöhnliches, Aluminiumflaschen im amerikanischen Stil, mit einem Töpfchen im Stoffüberzug.
    (Meine Lieblinge sind jedoch die THW Aluflaschen, Modell „ aus Großvaters Zeiten")


    Ja genug gekapert, da lass ich Euch wieder über Plastikflaschen fachsimpeln,


    mit aluminerenen Grüßen,
    In Anzug Und Krawatte

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