Billigmesser gekauft und siehe da......

  • Ach ja, ganz vergessen: Bis auf das Lasern der Rohlinge würden bei dieser kleinen Stückzahl alle Arbeitschritte in teurer Handarbeit ausgeführt...um wieviel billiger mag das dann bei einer industriellen Fertigung von 10.000 oder 100.000 Stück werden?

  • Zitat von Papa Bär;127580

    Ach ja, ganz vergessen: Bis auf das Lasern der Rohlinge würden bei dieser kleinen Stückzahl alle Arbeitschritte in teurer Handarbeit ausgeführt...um wieviel billiger mag das dann bei einer industriellen Fertigung von 10.000 oder 100.000 Stück werden?


    :grinning_squinting_face: darum bevorzuge ich Customs, Gold Class Benchmades, Semi Customs oder sehr hochwertige Serienmesser. Ich würde mir nie ein Made in China Benchmade oder Spyderco kaufen.


    Bezahle ich gerne 150.- CHF aufwärts für ein Messer?? Klar, weil sie geil sind und weil ich solche Messer meistens mit minimalem Verlust oder sogar Gewinn (Custom Striders oder Emersons) wieder verkaufen kann.


    Was ich aber widerlich finde, ist wenn man grossen Konzernen unterstellt, dass sie zu viel für ihre Messer verlangen und man schlussendlich auch noch Plagiate gut heisst. Alleine die Entwicklung eines sicheren Sichererungssystem kostet Unsummen und eine Menge Zeit mit vielen Try and Errors bevor man was gutes hat. Dazu kommt, dass ich bei jeder besseren Messermarke eine lebenslange Garantie auf Materialfehler habe und meistens sogar noch einen gratis Schleifservice. Dazu kommt das die Hersteller z.b aus den Staaten ihren Mitarbeitern einen guten Lohn bezahlen und nicht wie die Faker oder Billiglinien unter mies bezahlten Bedinungen. Das alles macht Messer teuer und ich persönlich bezahle auch gerne 1000.- CHF für ein Messer auf das ich mich im Notfall wenigstens 100% verlassen kann..

  • An welcher Stelle habe ich von Plagiaten gesprochen?
    Und wo von mies bezahlten Arbeitern?


    Die Preise sind alle von deutschen Firmen...


    Und wenn ich als Privatperson in Handarbeit ein Messer zu einem Drittel des Preises eines industriell gefertigten Produktes fertigen lassen kann...dann stimmt da irgendwo das Verhältnis nicht.
    Und wieso Sicherungssysteme??? Ich habe noch kein fesstehendes Messer gesehen, welches einer Sicherung bedarf.

  • Leute...


    ... die Diskussion wird ab einem bestimmten Punkt irrelevant. Der ein oder andere ist vielleicht auch in der Lage, sich eine teure Lederjacke für weniger als den Ladenpreis fertigen zu lassen. Der Andere aber eben nicht, und weil er nicht auf Qualität verzichten will, kauft er sie eben für einen höheren Preis.


    Die ganzen Sachen wie Stundenlohn, Verkaufs und Gewinnspanne, Entwicklung usw. sind bei solchen Rechnungen alle meist nicht eingerechnet.


    Für den Kauf eines "Markenmessers" gibt es sicherlich Gründe, die den Kauf rechtfertigen. Die meisten wurden hier schon aufgezählt. Wer ein Billigmesser kaufen will, der soll dies tun.
    Hängt auch alles ein bißchen vom Einsatzzweck des Messers ab...

  • Stimmt natürlich...
    Was ich nur richtig mies finde, ist, wenn jemand hier seine neueste Errungenschaft präsentiert und sofort angefangen wird zu nölen: Öhhh, so billig, das kann ja gar nix taugen...

  • Zitat von Tankgirl81;127563

    Jaja, billiger geht scheinbar immer. :)


    Aber mal ehrlich, 11 Euro und da ist ja dann auch noch MWST drinn und der Händler verdient noch was und der Hersteller natürlich auch. Was kostet das Ding in der Herstellung? 4 Euro? Oder doch 5? Da hat man also ein Messer für 1 Euro, eine Trillerpfeife fürn Euro, eine 1 Euro Taschenlampe und einen Striker für einen Euro. Das erscheinen mir die perfekten Werkzeuge um sich auf Notsituationen vorzubereiten.


    You get, what you pay for...


    Ich war mir einfach nicht sicher auf welchen Notfall ich mich vorbereiten sollte, da habe ich ein Messer gekauft welches mir bei der Waldarbeit und beim Wandern recht gute Dienste leisten kann. Die Notfälle beschränken sich dabei meistens auf, wie bekomme ich jetzt ein Stück Salami geschnitten, oder lass uns mal zum spass ein Feuerchen machen, und zum aufklopfen von der Schale der Hartgekochten Eier langt es auch allemal. Ach ja, der Mensch meistert eine Notsituation und nicht ein Messer für 200 Euro!


    Gruß
    Loge

  • @ Loge: Ja, damit liegst Du völlig richtig. Der Kauf eines teure Messer, macht noch keinen besseren "Survivor" aus Dir. Genau so wie das mit der übrigen Ausrüstung auch ist. Für die von Dir geschilderten Tätigkeiten wird das Messer alle Mal reichen - ist sogar wahrscheinlich mit den Serrations schon "overdressed".



    Die Frage ist einfach nur, ob man ein Messer in dieser Form bedenkenlos empfehlen oder kaufen sollte WENN man davon ausgeht, in eine Situation kommen zu können, in dem der Besitz eines Messers lebenswichtig sein KÖNNTE. Ich denke das ist, was hier auch von den Verfechtern teurerer Messer gemeint war. Ich würde es auch nicht empfehlen, um ehrlich zu sein.
    Das das Messer jedoch nicht teuer sein muss, ist dabei klar, es gibt genügend günstige, taugliche Messer.
    Excalibur gibt es nicht. Weder in teuer, noch in billig.


    Das Beste Messer ist aber immer das, dass man dabei hat. Von daher: Jeder so, wie er es mag oder will oder braucht.

  • Das Problem ist meiner Meinung nach nicht, wie teuer ein Messer ist, sondern für welchen Verwendungszweck ein Messer vermarktet wird.


    Niemand wird auf die Idee kommen, mit einem klassischen Laguiole Taschenmesser klassische Survival- oder Bushcraftarbeiten zu verrichten. Es wird auch gar nicht als dafür geeignet vermarktet. Unabhängig vom Preis.


    Das hier gezeigte Messer wird m.E. schon so designed und vermarktet, als könnte es durchaus auch in schwereren Situationen verlässlich sein. Und dazu wurde oben schon was geschrieben.


    Hierbei sehe ich einfach das Problem, dass es ´ne Menge Leute gibt, die sich gar nicht so eingehend wie wir mit der Materie befassen, sondern sich einfach "irgendwas" kaufen, das geeignet scheint und wenn es drauf ankommt, dann haben sie ggfs. ein Problem.


    Hier mal ein anderes Beispiel. Und wer sich auf so was im BOB etc. verlässt ist selber Schuld:


    http://www.youtube.com/watch?v=mB9j5kNUH7s

  • Mal was allgemeines dazu:
    Man bekommt bei 10, von mir aus auch 15 € das, was man bezahlt. Für ein alltagstaugliches Schnibbelwerkzeug, um mal eben Paket zu öffnen, oder draussen mal Featherstick zu schnitzen, oder Käse abzuschneiden usw dafür langt es allemal.
    Vergleiche doch mal, was ein MORA kostet, und das wird in beinahe jedem Outdoor-Survivalforum empfohlen?! Vom Preis kann man da echt nicht ausgehen.
    Was hat das MFH Teil? 420er oder 440A Stahl für die Klinge? Die Walther oder Smith&Wesson auch, kosten aber das doppelte, dreifache..
    Die Teile sind nunmal made in China, sonst könnte man solche VK garnicht auf dem Markt hier anbieten das sollte bewusst sein.
    Aber auch dass "grosse Markenfirmen" (Namen sind bekannt denke ich) häufig in den gleichen Fabriken, manchmal sogar in/aus den gleichen Chargen beliefert werden, wie bspw hier bei dem Messerchen im Thema.
    Den einzigen Unterschied zum Markenprodukt macht dann die Laserung bzw Stempelung/Markierung auf der Klinge.
    Das mal alles nur um damit auch aufzuzeigen, WIE angebliche Superduper Späschl Firmen hantieren und da massivst Profit machen.
    1095 Stahl ist zB auch Billigkram (so am Rande).


    Kurzum: als Messer für alle Tage passts. Wenn man damit nicht gleich Bäume fällen will, oder Türen aushebeln, sollte es ausreichen.
    Für härtere Arbeiten, oder Groberes im allgemeinen würde ich dann allerdings doch noch ein hochwertigeres Fixed nehmen. (Preis egal; es gibt verdammt gute Messer für 50 bis 100 €). Und auch ohne Molle bis zum Erl kann ich auskommen :winking_face:
    lg Tas


  • Moin, ich möchte jetzt niemanden angreifen aber wenn ich das hier alles so manchmal lese komme ich mir oft nicht vor wie in einem Outdoor/Survival/Previvalforum sondern eher wie in einem "mein Haus, mein Pferd, mein Auto" Forum.
    Ich war über Jahre aufgrund meines Berufes auf gute Ausrüstung angewiesen, sie hat mir oft meinen Arsch gerettet und da hat das ganze Zeug wirklich sinn gemacht selber bezahlen mußte ich es auch nicht.
    Doch nur um im Wald ein wenig Cowboy und Indianer oder Endzeitstimmung zu spielen braucht doch eigentlich niemand dieses ganze z.T recht überteuerte Zeug.
    Aber der Markt für solche Produkte wird immer größer was aber nichts damit zutun hat das die Leute glauben ihnen wird demnächst der Himmel auf den Kopf fallen sondern eher weil es schick ist und wir ja auch schon als Kinder gern mit solchen Dingen gespielt haben. Außerdem gibt es ja mittlerweile diese vielen netten Survival Fernsehsendungen die man sich gemütlich von der Couch ansehen kann. Bis auf ein paar wenige wirklich brauchbare Tips sind es aber meistens nur Dauerwerbesendungen die den Affen Zucker geben sollen. Die Hauptdarsteller haben ja nun mitlerweile ihre eigenen Outdoorkollektionen und die muß der Freizeit Survivalman natürlich haben.
    Nun ja, lange Rede kurzer Sinn. Ich finde diese Massenverarschung einfach zum brechen und wer glaubt, nur weil er mal ein Wochenende mit Fluchtrucksack und Ausrüstung für 1000 Euro im hiesigen Wald "überlebt hat", das er nun Outdoortauglich ist der irrt sich gewaltig.


    Nun könnt ihr mir ein paar " gefällt nicht " reindrücken, das ist es mir wert, aber ich mußte mich einfach mal ausk..... und wie schon erwähnt, ich wollte niemanden damit angreifen, jeder soll wie er mag und wie er denkt.


    Gruß
    Loge

  • Zum Thema Preis/Leistung fallen mir immer meine Küchenmesser ein: Handgeschmiedete japanische Messer mit einer Schneidlage aus Aogami oder Shirogami.
    Kosten: Je nach Ausführung zw. 30 und 100 Euro - in Deutschland!


    Ein vergleichbares "Marken"messer bekomme ich nicht unter dem dreifachen Preis, und die sind dann nicht hand- sondern maschinengeschmiedet...


    Ich habe (auch) die Erfahrung gemacht, dass bei Markenware die Preisdifferenz nicht zwangsweise in die Qualität des Produkts, sondern ins Marketing bzw. die Schatulle der Eigentümer wandert.


    LG,


    Maresi


    PS: Ich kaufe seit Jahren mit guten Erfahrungen bei http://www.tosa-hocho.de ein :Gut:

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Lieber 3 Cent mit Handel verdient als 30€ mit Arbeit heißt es so schön.


    Leider ist es so das man durch eine höheren Preis keineswegs ein höherwertigeres Produkt bekommt.
    Besonders im Startsegment der Produktgruppen sind mal mehrere hundert Prozent Unterschied drin ohne das sich die Qualität ändert.


    Diese Messer wird vermutlich mit 50.000 Artgenossen in einem Container in Hamburg angelandet und kostet dann, inklusive Transport Zoll und Steuern immer noch unter 5€
    Für den deutschen Endkunden werden dann mal 100 Prozent draufgeschlagen und damit der Eindruck einer speziellen Preiskalkulation einsteht noch etwas nah oben oder unten variiert damit das Sortiment nicht mit 9.99€ Produkten überfüllt ist.


    Würde man ein Messer ähnlicher Ausstattung und Bauart jetzt für 20€, kaufen bekommt man immer noch die selbe Qualität.
    Erst bei deutlichen Preissprüngen besteht die Möglichkeit ein besseres Produkt zu bekommen, Messer sind aber ein Sonderfall, da wird sehr viel "Qualität" einfach über den Preis erzeugt.
    Die Produktionsschritte sind nahezu identisch , egal ob man jetzt ein 300€ oder3€ Klappmesser ausstanzt, schleift, härtet und zusammenklebt.
    Einzig die verwendeten Materialien entscheiden ob das Ding nun 3€ oder 8€ in der Serienproduktion kostet.
    Besondere Materialien wie echte und seltene Hölzer oder Sondereditionen etwa mit Einlegearbeiten mal ausgenommen.


    Dadurch das im Handel immer mit prozentualen Zuschlägen gearbeitet wird kommt zwar beim Kunden ein höherer Preis an der ist beim Urerzeuger aber kaum zu spüren.
    Das beste Beispiel wäre die Milch die entweder 50 Cent oder 99 Cent kostet teilweise sogar vom selben Tankwagen und Molkerei stammt und die benachbarten Betriebe , welche völlig identisch produzieren nur einen Cent weniger oder mehr bekommen.



    Ps: Klappmesser sind sowieso keine Messer

  • Ich verstehe nur nicht, warum man immer so sentimental wird, wenn es um Messer geht. Wenn jemand einen hochwertigen Schlafsack, Wanderschuhe oder ein hochwertiges GPS haben möchte, scheint das jedem gerechtfertigt. Und die meisten hier würden einen Teufel tun, an diesen Ausrüstungsgegenständen auf Qualität zu verzichten.


    Und genau wie in jedem Bereich ist der Preis nicht immer ausschlaggebend. Aber würdet ihr euch eher auf ein Paar ordentliche Meindl verlassen oder auf ein Paar Wanderschuhe von Kik?


    Das Argument, das die Messer ja meist sowieso nur beim Waldspaziergang genutzt werden, bei dem sowieso nichts passiert, finde ich vollkommen unpassend. Denn wenn man das Argument auf Messer anwendet, kann man das auf JEDES Ausrüstungsteil das hier im Forum beschrieben wurde anwenden und die Worte S&P hätten sich damit erledigt. Davon ab gibt es hier wohl den ein oder anderen User, der seine Ausrüstung für mehr einsetzt und der seiner Ausrüstung gerne "vertraut"...

  • Hallo,
    ich habe mittlerweile auch eine kleine Sammlung (ca.15 stk.) und muss sagen, dass alle Messer gut sind,Einhandmesser mit arretier Funktion (~10 €) und feststehende ( ~20 €).
    Alle bestehen aus min. 420er , und sind (bis jetzt) von scheibar guter Qualität.
    Wenn mal eins verloren geht,tuts zumindest nicht so weh, und ich kann meinee Sammelleidenschaft weiter nachgehen :winking_face:
    LG hud

    „Ich weiß woher der Hase weht!“

  • Zitat

    Die Produktionsschritte sind nahezu identisch , egal ob man jetzt ein 300€ oder3€ Klappmesser ausstanzt, schleift, härtet und zusammenklebt.
    Einzig die verwendeten Materialien entscheiden ob das Ding nun 3€ oder 8€ in der Serienproduktion kostet.


    Dem stimme ich nicht ganz zu. Beim Stanzen kann man wohl nicht so viel falsch machen, das kann möglicherweise stimmen. Aber dann hörts auf damit:
    die Billigst-Messer ist teilweise haarsträubend geschliffen, gar nicht (oder falsch) gehärtet. Also schneiden die Klingen von anfang an schlecht, sind nicht robust und werden schnell stumpf.
    beim zusammenbauen wird auch einiges falsch gemacht: schlechte Achsen (die Klingenspiel wird immer wie grösser, die Achse biegt oder bricht sogar bei grosser Belastung) Das ist auch gefährlich: mit lockeren Klingen versagen die Lock-Mechanismen. Des Weiteren werden billige Schrauben verwendet, unpräzise Gewinde geschnitten, und keine Schraubensicherung verwendet. Das führt dazu, dass die Klappmesser oft schon nach Wochen Schrauben, Clips und Griffschalen verlieren.


    Wenn jemand wirklich nicht mehr als 10.- für ein Klappmesser ausgeben will, soll er sich doch ein Opinel kaufen.. Da kriegt man ein tolles, scharfes, feststellbares Klappmesser. Ich benutze das jeden Tag. Und wenns verloren geht, tuts mir nur emotional weh..

  • Moin, ich möchte nun noch einmal, nachdem ich das Messer ausgiebig im Wald getestet habe, euch mitteilen ob es meiner Meinung nach wirklich etwas taugt oder ob es ein Blender ist.


    Ich fange mal mit der Verarbeitung an: Also die haben sich, zumindest bei meinem Messer, Mühe gegeben. Ich habe ja diesen Gürtelclip abgebaut weil ich das Messer in meiner alten Bökertasche am Gürtel tragen möchte, und dieser wurde von 3 kleinen Torxschrauben gehalten die sich niemals selbst gelöst hätten da sie gesichert waren.
    Die Einhandbedienung der Klinge funktioniert beim öffnen wie auch beim schließen sehr leicht und präzise.
    Die LED Lampe die man um sie zu benutzen nicht unbedingt herausziehen muß ist sehr hell, zu vergleichen mit meiner Handy LED Lampe aus dem Sony Ericsson c702. Wenn man sie doch separat nutzen möchte muß man einfach an ihr ziehen was jedoch ein wenig Kraftaufwand erfordert da sie mit zwei Gummidichtungen gesichert ist was gut ist da natürlich durch die Dichtungen keine Feutigkeit eindringen kann. Hat man die Lampe dann rausgezogen ist auf der anderen Seite der Feuerstahl angebracht. Mit diesem Ding habe ich nun 6 Feuer mit unterschiedlichstem Zunder entfacht. Die Funker die er von sich gibt haben mich sofort an die des Aurora Feuerstarters erinnert. Es bilden sich irgendwie kleine glühende Kügelchen die sehr lange weiter glühen und es dadurch leicht machen etwas zu entzünden.
    Die Klinge war wirklich nicht sehr scharf was ich aber innerhalb 3 Min. geändert habe und bisher ist sie auch recht scharf geblieben und das obwohl ich sogar die Plastikfolie eines Heu Rundballens mit ihr aufgeschnittenm habe was eigentlich immer dazu führte das mein Böker nachgeschliffen werden mußte.
    Nun komme ich noch zum Gehäuse des Messers ( sagt man das so ? ), es besteht aus einem schwarzen durchgefärbten Hartplastik. Das Plastik sieht zwar recht stabil aus aber es ist halt nur Plastik und da war ich doch sehr spektisch. Da das Messer am Ende eine Öse hat und es nicht viel kostet, habe ich mir gedacht, was passiert mit dem Messer wenn ich es an die Hängerkupplung binde und es bis zum Wald einfach mitschleife? Gedacht getan, ca 500m Asphalt und dann 200 m Waldweg, nun sieht es aus wie ein Messer was ich schon einige Jahre benutze, alles funktionierte aber noch einwandfrei und selbst die Lampe hat diesen kleinen Ausflug unbeschadet überstanden.


    Da ich mein Messer immer am Gürtel habe, egal wohin ich auch gehe, kommt für mich nur ein Klappmesser in frage. Auf mein altes Böker was mir 20 Jahre treue Dienste geleistet hat lass ich nichts kommen. Das neue was ich leider gleich verloren habe wäre bestimmt genau so gut gewesen. Doch das kleine billige Teil was ich nun habe scheint mich auch nicht enttäuschen zu wollen und darum bekommt es eine Chance bei mir und sollte es sich irgendwann rausstellen das es doch nicht für den Dauerbetrieb taugt kann ich es immer noch ersetzen


    Gruß
    Loge

  • Zitat von Lortnoc;127784


    die Billigst-Messer ist teilweise haarsträubend geschliffen, gar nicht (oder falsch) gehärtet. Also schneiden die Klingen von anfang an schlecht, sind nicht robust und werden schnell stumpf.
    beim zusammenbauen wird auch einiges falsch gemacht: schlechte Achsen (die Klingenspiel wird immer wie grösser, die Achse biegt oder bricht sogar bei grosser Belastung) Das ist auch gefährlich: mit lockeren Klingen versagen die Lock-Mechanismen. Des Weiteren werden billige Schrauben verwendet, unpräzise Gewinde geschnitten, und keine Schraubensicherung verwendet. Das führt dazu, dass die Klappmesser oft schon nach Wochen Schrauben, Clips und Griffschalen verlieren.


    Wenn jemand wirklich nicht mehr als 10.- für ein Klappmesser ausgeben will, soll er sich doch ein Opinel kaufen.. Da kriegt man ein tolles, scharfes, feststellbares Klappmesser. Ich benutze das jeden Tag. Und wenns verloren geht, tuts mir nur emotional weh..


    Das ist alles richtig. Worauf Buddelbär jedoch (vermutlich) hinauswollte: Die Unterschiede zwischen der Verarbeitung eines billig(st)en Messers und eines guten Messers ist von der Größenordnung her vernachlässigbar. Wenn also der verhunzte Schliff eines Billigmessers in China 50 ct kostet dann wird vermutlich der gute Schliff 1-2 € kosten.
    Selbiges gilt für die Härtung: Auch eine falsche Härtung verlangt einen Härteofen, den Einsatz eines Energieträgers, Arbeit usf. Die Unterschiede liegen dann eher im Geschick des Personals, also wird die Kostendifferenz nicht wesentlich sein.
    So oder so ähnlich wird es auch bei den restlichen Komponenten sein.
    In Summe kann man sicher ein gutes Messer für 10 € herstellen, wenn die billige Version 3 € kostet.

    Um jetzt ein wenig gegen Mark Wilkins' Aussage entgegenzuhalten: Ich bekomme für ca. 50 € ein Messer, das allen Anforderungen bezüglich Qualität, Lebensdauer, ... gerecht wird.
    Was darüber hinausgeht ist üblicherweise mehr dem Ego geschuldet als dem Nutzwert (wobei ich mich natürlich auch nicht davon ausnehme! Sobald die Lieferung aus Amiland angekommen ist werde ich euch unter „Zeigt her eure Messer“ ein komplett sinnloses, viel zu teures Messer präsentieren :Cool:)


    Ich habe einige gute Messer in meinem Besitz, welche zwischen 30 und 50 Teuronen gekostet haben und gute Dienste verrichten.


    Und ich habe teure(re) Messer, die ich nicht mal in die Nähe von Schnittgut bringe, weil’s einfach zu schade ist.


    Zumindest in meinem Fall ist also der Gebrauchswert eines günstigeren Messers höher als der eines teuren! Allerdings kaufe ich auch keine wirklich billigen Messer mehr – aus Schaden wird man klug.


    Vor allem kaufe ich die Messer mittlerweile wieder beim Händler meines Vertrauens. Denn nicht nur die persönliche Beratung ist mir einiges Wert, sondern auch die Tatsache, dass ich das Messer vor Ort ausprobieren und in Augenschein nehmen kann. Ich habe so schon manchen Fehlkauf vermieden, den ich sonst (z.B. aufgrund irgendeiner Bewertung aus dem Netz) getätigt hätte. Somit relativiert sich auch der Preisaufschlag, den ich da bezahle…

    Natürlich gibt es auch Messer, bei denen der Aufwand in der Herstellung wesentlich höher ist als beim Standard (ich denke da z.B. an eine lasergeschnittene Klinge wie beim Eickhorn Aviator, …). Und ich bin auch – siehe oben – kein Gegner von teuren Messern.
    Man sollte sich allerdings nicht der Illusion hingeben, dass ein teures Messer wirklich so viel mehr „Leistung“ bringt wie eines, das nur einen Bruchteil dessen kostet…

    LG,

    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Du hast schon auch Recht, aber du beziehst dich dann doch auf solche "Messer" http://www.source-werbeartikel.com/Taschenmesser+grau/53857 und das Zeug verdient wirklich keiner Würdigung.
    Dieses Zeug wird vermutlich tatsächlich aus Automatenstahl gemacht und folglich ungehärtet zusammengestöpselt...


    Sobald man aber ein echtes Messer produziert sind die Schritte nun mal gleich, man kann kein Messer schlechter oder besser härten, auch die Stahlqualität macht bei den wenigen Gramm pro Messer und den Großhandelspreisen vielleicht nen Euro aus, aber auch nur wenn exotische Legierungen verwendet werden.
    Besondere Zusatzleistungen bei der Herstellung wie etwa besondere Hölzer etc mal aussen vor gelassen.
    Solche Kalkulationen lernt jeder kaufmännische Angestellte , variable, fixe und sprungfixe Kosten dann noch etwas Deckungsbeitrag für die Bilanz und gut ist.


    Da der Einzelhändler um die Ecke seine Victorinox Messer auch mit 100% Aufschlag verkauft sollte wohl keinen überraschen.
    Nähme man nun einen Internetshop ohne Ladenkosten, Verkaufspersonal, dazu noch grosse Mengen und die Prämisse das man sich nicht an Herstellervorgaben bezüglich des Kaufpreises halten sollte, könntest du dein Huntsman auch locker für die Hälfe bekommen.

  • Hi Buddelbär,


    da muss ich jetzt entschieden widersprechen: Man kann ein Messer (bzw. eine Klinge) definitiv falsch härten bzw. durch das Härten das Potential des Stahls ausschöpfen - oder eben nicht!


    LG,


    Maresi


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    (Wobei ich mit "Härten" den gesamten Prozess des Härtens/Anlassens meine.).

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.