Ich habe dieses Jahr das erste Mal Birkenwasser gezapft und bin von der Einfachheit und dem Ertrag begeistert, so dass ich es hier teilen will - vielleicht braucht es irgendwann mal jemand.
Etwa vier bis sechs Wochen lang vor dem Austreiben lässt sich aus einer Birke Wasser Zapfen. Dazu bohrt man einfach ein Loch von 8mm bis 20mm Durchmesser bis kurz unter die Rinde in den Stamm und steckt einen Schlauch hinein. Es beginnt sofort Wasser herauszulaufen. Je nach Größe des Loches 1 - 3 Liter pro Tag. Das Wasser läuft bis zum austreiben der Blätter, dann versiegt es wohl von allein. Ob das Loch nun mit Harz zu verschließen sei, oder besser offen gelassen wird, da scheiden sich die Geister.
Alternativ kann man auch die Spitze einer jungen Birke Kappen, herunterbiegen und in eine Flasche stecken, da kommen wohl auch mehrere Liter pro Tag zusammen, ich persönlich finde die Methode aber sehr invasiv.
Das Birkenwasser ist reich an Vitamin C, schmeckt leicht süßlich und ist sehr erfrischend. Als Haut und Haarwasser ist es (auch heute noch) sehr verbreitet.
Geschwächte und kranke Bäume sollten natürlich nicht angezapft werden. Auch sollte man das nur mit eigenen Bäumen machen (Sachbeschädigung). Die maximale Lochgröße die eine ausgewachsene gesunde Birke jährlich verträgt liegt bei etwa 2cm Durchmesser und 2cm Tiefe. Das Risiko eines Schädlingsbefalls an der Wunde besteht natürlich immer latent. Eigene Versuche erfolgen auf eigenes Risiko.