Essbares von ... Bäumen?! Oder doch lieber Käfer futtern?

  • Hallo zusammen!


    Vielleicht hat ja der ein oder andere meinen Blog gelesen und weiß, dass ich darin ein paar wichtige und einfache Pflanzen vorstelle, die nutz- und vor allem essbar sind.
    Ich möchte dabei kein komplettes Lexikon erstellen sondern nur die vorstellen, welche oft vorkommen, leicht zu identifizieren sind, und für die ich persönlich Rezepte und z.B. Heilwirkungen kenne.


    Dasselbe habe ich demnächst mit verschiedenen heimischen Bäumen vor. Ja, sie geben Feuerholz, Nüsse kann man essen und Birkenwasser hat man auch schon gehört. Aber vielleicht hat ja jemand auch Interesse an Buchenblätter-Salat, Eichelbratlingen, Eichelrindensud, Castagnaccio, oder Fichtengemüse indischer Art?


    Ok, neben Eichelbrot u.ä. sind viele Sachen dabei, die sich nicht umbegingt als "Survival-Nahrung" eignen, aber bei einer etwaigen Nahrungsmittelknappheit hat man div. Kiefernadeln als Gewürz benutzen oder man hat zwar 20kg Reis zu Hause, aber der wird allein schnell langweilig, warum dann nicht ein Bucherckern-Risotto? Geladene Gäste werden ein ziemlich doofes Gesicht machen, wenn man ihnen diese Dinge auftischt...


    Besteht daran Interesse? Wenn nicht, brauche ich mir nicht die Mühe machen, mein Gekrakel zu entziffern und alles abzutippen :winking_face:


    Oder wollt ihr lieber lesen, wie ich einen essbaren Käfer identifiziere? Wie delikat die Puppen von Seidenraupen sind? Dass man Maden DOCH essen kann? Wo man essbare Muscheln findet? Wie man Fische u.ä. fängt und zubereitet? Ein gutes Rezept zur Schlangenzubereitung? Das richtige Häuten von Säugetieren?

  • Da hätte ich schon Interesse daran.
    Also...teile Deine Erfahrungen mit uns!
    :)
    Kann nur hilfreich sein...


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Latürnich, ich meine daß Du für so ein Projekt im passenden
    Forum bist. Wenn nicht hier, wo sonst.


    Mahlzeit und liebe Grüße.

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]

  • Hallo Haki


    Guter Start für Dein Projekt!


    Hoffe die Rezepte weichen von denen im Internet ab!


    Und dann noch Fotos von Dir und wir sind zufrieden.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat

    Und dann noch Fotos von Dir und wir sind zufrieden.


    Was Ernst damit meinte, sind natürlich nicht Fotos von deiner Person, sondern von dir selbst geschossene Bilder...:face_with_rolling_eyes:

  • Puh! Da fällt mir ja ein Stein vom Herzen... :kichern:
    Ich war eigentlich von Fotos von meinem Essen ausgegangen, ich weiß nicht, ob alles andere hilfreich wäre...
    Gut, sobald ich mit den Pflanzen durch bin, kommen also die Bäumchen!!!

  • Zitat von Haki;136983

    Vielleicht hat ja der ein oder andere meinen Blog gelesen und weiß, dass ich darin ein paar wichtige und einfache Pflanzen vorstelle, die nutz- und vor allem essbar sind.


    Dasselbe habe ich demnächst mit verschiedenen heimischen Bäumen vor.


    Besteht daran Interesse?



    Hallo Haki,


    aber selbstverständlich! Das passt perfekt.

    Zitat von Haki;136983

    Eichelbratlingen, Eichelrindensud...


    Zu Eicheln fällt mir nur ein, dass man sie ewig lange wässern muss, um die Gerbsäure auszutreiben, die sie sonst ungeniessbar macht. Eichenrindensud? Eichenlohe zum Gerben von Leder?

    Zitat von Haki;136983


    Castagnaccio, oder Fichtengemüse indischer Art?


    Ich habe mal eine Zeit lang in Südindien (Bundesstaat Tamil Nadu) gelebt und gearbeitet. Wenn die da irgendeinen Baum nicht hatten, dann war es die Fichte. (Okay, in Ooty, im botanischen Garten, auf 2.500m Höhe:))



    Ich freue mich auf Deine Beiträge zur Ernährung aus der Natur


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Servus,


    kann mir jemand etwas zu


    "Fichten" und speziell "Fichtennadelsud" mitteilen.


    Fichtennadelsud soll sehr Vitamin C haltig sein.
    Da Fichtennadeln das ganze Jahr verfügbar sind, sollte dies eine gute Möglichkeit zur Vitamin C Aufnahme darstellen.


    Also, wer hat schon eigene Erfahrungen zu Zubereitung (Dosierung), Geschmack, Wirkung, Nebenwirkungen?


    Tsrohinas

  • Wir haben schon den Tannenpunsch aus dem Buch "Wilde Küche" gemacht, auch mit Fichtenspitzen. Fanden alle lecker, Nebenwirkungen keine.


    Tannenspitzen (Weisstanne ist am besten, Fichte geht auch, Eibe und Thuja nicht nehmen - giftig!), Rohrzucker, Zitronensaft, Ingwer und getrocknete Apfelringe (wir nahmen meist frischen Apfel). Die Tannenspitzen ca. 15 Minuten ziehen lassen. Je länger, umso bitterer dürfte der Punsch werden (wenn nicht mehr gezuckert wird).


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von linthler;153331

    von Eibe und Thuja wird abgeraten)



    Hallo Linthler,


    das hast Du sehr zurückhaltend formuliert!


    Eibe ist nachgerade ein Mordgift! Der einzige ungiftige Bestandteil des ganzen Baums sind die roten Fruchthüllen. Alles andere ist giftig!


    Roth, Daunderer, Kormann; Giftpflanzen- Pflanzengifte, nennt als für Menschen letale Dosis eine Abkochung aus 50g Nadeln, für Pferde und Rindviecher die Aufnahme von 0,2 - 0,3 g/kg Eibennadeln.


    Die Symptomatik einer Taxinvergiftung liest sich auch nicht gerade freundlich (aus dem oben genannten Buch):


    Vergiftungserscheinungen: Beginn nach 1/2 bis 1 1/2 Std. mit Erbrechen, heftigen Leibschmerzen, bald stellen sich unter heftigen Koliken erfolgende Diarrhöen ein, ferner Mydriasis, Schwindel, evtl. ein Betäubungszustand. Die Atmung ist zunächst - wie vorübergehend auch der Puls - beschleunigt, später verlangsamt, abgeschwächt, röchelnd, und wird endlich immer oberflächlicher. Am Kreislauf Bradykardie, Arrhythmie, Abschwächung der Herzaktion ... unter Schwinden des Bewusstseins zunehmender Kollaps und und schliesslich, oft schon nach 1 1/2 (sonst bis zu 24 Std.), unter Umständen nach vorangegangenen Erstickungskrämpfen Koma und Tod durch Kreislauf- und Atemlähmung.


    Hört sich nicht sehr attraktiv an, oder?


    BITTE, lasst die Finger von der Eibe und so ihr Kinder habt, weist sie bei der nächsten Begegnung mit so einem Baum auf seine Giftigkeit hin!


    Zu Thuja sagt das oben genannte Buch über Giftpflanzen:


    Vergiftungserscheinungen: Übelkeit, Blutungen , Krämpfe, Durchfall mit starken Schmerzen, Wasserstauungen in den Beinen, Leber- und Nierenschädigung, zuletzt Lähmung des Zentralnervensystems.



    Eine letale Dosis war hier nicht angegeben, aber Finger weg auch von der Thuja!


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Danke für die Nachdrucksverleihung, Matthias.


    Die Eibenfrüchte sind übrigens sehr lecker. Und ja, unsere Kinder dürfen sie auch essen. Sie wissen genau, dass alles sonst vom Baum giftig ist, inkl. den Kernen. Diese spucken sie jeweils wieder aus. Aber wie mir von jemand Erfahrenem erzählt wurde ist es unproblematisch, wenn die Kerne mitverschluckt werden. Selbst wenn sie aufgebissen wurde macht das kaum etwas, wenn es nur ein einzelner oder wenige sind. Evtl. spürt man gar nichts oder falls, dann wahrscheinlich nur Übelkeit. Vielleicht liege ich falsch, aber ich glaube, von Thuja oder Eibe sterben kaum Leute, oder? Mal eine Klasse, die erbricht, weil der Lehrer Eibentee gemacht hat, okay.


    Wer Wildpflanzen isst sollte sich schon gut informieren und vorsichtig sein. Aber Du hast Recht, das nächste Mal werde ich es deutlicher schreiben.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von linthler;153342


    Die Eibenfrüchte sind übrigens sehr lecker. Und ja, unsere Kinder dürfen sie auch essen. Sie wissen genau, dass alles sonst vom Baum giftig ist, inkl. den Kernen. Diese spucken sie jeweils wieder aus. Aber wie mir von jemand Erfahrenem erzählt wurde ist es unproblematisch, wenn die Kerne mitverschluckt werden.


    Hallo Linthler,


    wovon leben - rein evolutionsbiologisch - die Kerne? Nämlich davon, dass die Tiere die sie fressen, sie eben nicht verstoffwechseln sondern sie unverdaut wieder an einem anderen Ort aussch**ssen un damit den Samen verbreiten


    Der Samen enthält Taxin und ist giftig, aber er schützt sich selber aus gut verstandenem evolutionÄrem Übrelebensinstinkt gegen unsere Verdauungssekrete.


    Das Aufbeissen einer grösseren Menge Samen würde ich im Gegensatz zum Verschlucken allerdings als toxikologisch SEHR bedenklich ansehen.


    Also Hinweis an die Kids: Packt euer Schweizer Messer aus, schneidet die Hülle ab und schmeisst die Kerne weg, da potentiell giftig. Sicher ist sicher.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)