Das Pilz-Experiment

  • Hallo zusammen,


    gestern war ich im Baumarkt und habe beim Durchstöbern Pilz-Samen (Zuchtchamignon, Agaricus Bisporus; genau kann ich das sagen wenn ich mal wieder dort bin) gefunden. Einer meiner Kollegen hatte schon gemeint das es nicht viel braucht um Pilze zu züchten. Laut Packungsangabe werden die Samen / Sporen einfach in die Erde gelegt, noch eine Schicht Kompost drüber und dann 10-12 Wochen warten.


    Also Kompost besorgt, eine Plastik-Wanne mit Deckel dazu und losgelegt, Aussaat ist laut Beschreibung ganzjährig, Ernte ebenfalls.


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    Kostenpunkt: ca. 20€ für Plastikwanne, Kompost und Sporen.


    Die ganze Kiste wird dann in den Schatten gestellt, alternativ kann man denke ich auch einfach den Deckel schwärzen, Temperatur sollte so um die 15°C sein.


    Bin mal gespannt was daraus wird und berichte weiter.


    ~/M

  • Hi Linthler,


    Also so wie ich das verstanden habe bildet sich erstmal das ganze Geflecht unterirdisch und dann fangen die Pilze an zu sprießen. Sobald das dann mal angefangen hat sollte das dann einfach weiterlaufen. Was ich so gelesen habe geben die Pilze die Sporen ab sobald die soweit sind, d.h. wenn man nicht alle aberntet und ein paar übrig lässt dann sollte das munter weitergedeihen.

  • Vor Jahre habn ich mir mal so einen Karton gekauft: Styrporkiste mit Substrat und Myzel. Die Bedienungsanleitung stand auf der Umverpackung. Es hat funktioniert. Im ersten Jahr ein paar100g, im zweiten Jahr deutlich weniger, im 3. Jahr paar Stück, danach Kompost. Mit entsprechendem Aufwand hätte man sicherlich konstante Ergebnisse erzielen können, aber durch einige Spaziergänge decke ich meinen Jahresbedarf an Pilzen mehr als reichlich.

  • Ich finde bei meinen Wanderungen auch nun den ein oder anderen Pilz jedoch kenne ich mich zu wenig damit aus und bin mir da zu unsicher als das ich da was wegnehme.

  • Interessierte können ja mal beim Baldur Shop vorbei schauen dort kann man sich auch Pilzsets kaufen zb Weiße Champions das set 16,50€ dort steht aber das sie nur ein Jahr haltbar sind bzw Pilze produzieren :traurig: müsste man mal versuchen ob das nicht auch änderbar ist.


    wandor: Kauf dir doch ein Pilz Lexikon hab ich auch schon mal dran gedacht aber dafür bin ich zu selten in der Natur bzw sehe auch zu selten mal Pilze aber wen du oft Unterwegs bist bestimmt ein Nützlicher begleiter

  • Hallo Grevioux, hallo zusammen,


    Zitat von Grevioux;141757

    ...
    wandor: Kauf dir doch ein Pilz Lexikon hab ich auch schon mal dran gedacht aber dafür bin ich zu selten in der Natur bzw sehe auch zu selten mal Pilze aber wen du oft Unterwegs bist bestimmt ein Nützlicher begleiter


    !ACHTUNG!


    Nur mit einem Pilzbuch bewaffnet Pilze suchen zu gehen und diese dann zu verspeisen wäre ein sehr großer, evtl. tödlicher Leichtsinn.


    Sicher kann man ein Buch mitnehmen und damit üben die Pilze zu bestimmen, aber wenn man die persönliche Erfahrung nicht hat die Pilze sicher zu erkennen, sollte man seinen Fund auf alle Fälle bei einer einschlägigen Pilzberatung prüfen lassen.


    Ich nehme grundsätzlich nur Pilze mit die ich sicher bestimmen kann, auch wenn so wahrscheinlich einige essbare zurückbleiben die ich nicht oder eben nicht sicher kenne.


    Gruß
    Paddy

  • Pilze sind so ein Thema... Seit ich mal eine Wohnung mit massivem Schimmelbefall hatte, will ich keine Pilze mehr drinnen haben :winking_face:


    Die Ausbeute aus einer einer kleinen Kiste sind sicherlich nicht so enorm, dass man damit billiger wegkommt, als frische Champignons zu kaufen. Wenn man allerdings den Platz und einen kühlen, feuchten Keller hat, dann würd ich direkt mal mehrere davon aufstellen, oder Pilzbeete anlegen.
    Für den Garten gibt es auch diverse Pilzsorten, deren Sporen man in altes Holz einimpft, Erfahrungen hab ich damit aber nicht... ich sammel nämlich meine Pilze jahreszeitaktuell im Wald.


    Pilzanfängern würde ich beim Sammeln einen Rat geben: Für den Anfang Finger weg von allen Lamellenpilzen! Es gibt in Deutschlandwenige nicht-essbare Schwammpilze (davon 1 giftigig), da kann man kaum etwas falsch machen... Trotzdem lieber mit einem erfahrenen Sammler losziehen, oder eine Pilzwanderung mitmachen!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Satansr%C3%B6hrling
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Gallenr%C3%B6hrling
    http://www.mykonet.ch/Giftpilz…ern/giftpilze_in_bild.htm
    Tip: bei allem was aussieht, wie ein Steinpilz, ein ganz kleines Stück von der Kappe abschneiden und mit der Zunge im Mund zermatschen. Gallenröhrlinge findet man so absolut sicher raus :winking_face:
    Pilze roh aus dem Wald essen kann ich übrigens nicht empfehlen. Und noch ein Warnhinweis: Ohne Alkohol ist der Hexenröhrling echt lecker, mit Alkohol ist er angeblich giftig!


    So long,
    Sam

  • Hallo zusammen,
    ich habe die Tage auch so ein Pilzanzuchtset besorgt. Man kann es sowohl auf einem relativ frischem Baumstamm oder auf einem Strohballen ansetzen. Ich werd den Versuch mal starten und schaun wie es klappt.
    lg Myriam

  • Die Sets denke ich sind eher Einmal-Geschichten, auf dieser Website sind meistens 3-4 Monate angegeben, danach ist dann die Box ausgelaugt. Muss mich mal schlau machen wie lange das dann auf normalem Kompost gedeiht aber eventuell gibts irgendwelche Nährlösungen / Dünger gibt mit denen man den Kompost revitalisieren bzw. mit Nährstoffen versorgen kann.


  • Das sollte natürlich nicht bedeuten das wen man solch ein Buch hat gleich alles an Pilzen sammeln und futtern soll was man sieht, ABER mit solch einen Buch bewaffnet kann man bei einem Fund schon mal versuchen den jeweiligen Pilz zu identifizieren ist wie im Täglichen Leben Übung macht den Meister. Am besten ist es natürlich wen man sich mal mit echten Pilzsammlern(Kenner) trifft und sowas zusammen macht


    Bei Pilzen sollte man wirklich Vorsichtig sein aber wen mans kann hat man einen klaren vorteil

  • Zitat von Grevioux;141926

    klaren vorteil


    Ich bin bei Survivalleuten schon mehrmals auf die Aussage gestossen, dass Pilze kalorienmässig bei ihrer Verdauung gleich viel verbrauchen wie sie hergeben. Welche guten Stoffe es zusätzlich zum geschmacklichen Erlebnis noch drin hat müsste ich nachschauen. Aber für mich sind Pilze als Notnahrung vernachlässigbar, der Aufwand zum Bestimmen lernen ist mir für den Ertrag aktuell viel zu hoch (etwas anderes ist es, welche aus Naturinteresse kennenzulernen).


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Morgen zusammen,


    also Pilze zu suchen und zu pflücken ist dann doch nicht meins, da gebe ich mich mit dem zufrieden was hoffentlich irgendwann mal wächst :)
    Kleines Update: Es hat hier ein relativ viel geregnet, da ist mir aufgefallen was noch fehlt. Es empfiehlt sich Entwässerungmöglichkeiten zu schaffen. Der ganze Kompost hat sich komplett vollgesogen :frowning_face: Erst mal ins Trockene gebracht, heute abend werde ich ein paar Löcher in den Boden stechen damit das Wasser dann vernünftig ablaufen kann.

  • Zitat von linthler;141929

    Ich bin bei Survivalleuten schon mehrmals auf die Aussage gestossen, dass Pilze kalorienmässig bei ihrer Verdauung gleich viel verbrauchen wie sie hergeben. Welche guten Stoffe es zusätzlich zum geschmacklichen Erlebnis noch drin hat müsste ich nachschauen. Aber für mich sind Pilze als Notnahrung vernachlässigbar, der Aufwand zum Bestimmen lernen ist mir für den Ertrag aktuell viel zu hoch (etwas anderes ist es, welche aus Naturinteresse kennenzulernen).


    Pilze enthalten viel Eiweis. 54g pro Kilo (Steinpilze) hört sich erst einmal nicht viel an,
    wenn man die 876g Wasser abzieht, sind das 43% bezogen auf die Trockenmasse, und Wasser braucht man sowieso.
    Das Vitamin D ist auch nicht zu verachten.

    Wer lieber in 2 Stunden 100g Klettenwurzeln ausbuttelt oder sich 2 Tage mit der Aufbereitung von Eicheln beschäftigt, soll sie
    eben stehen lassen.

  • Zitat von Henning;142303

    Pilze enthalten viel Eiweis. 54g pro Kilo (Steinpilze) hört sich erst einmal nicht viel an,
    wenn man die 876g Wasser abzieht, sind das 43% bezogen auf die Trockenmasse, und Wasser braucht man sowieso.
    Das Vitamin D ist auch nicht zu verachten.

    Wer lieber in 2 Stunden 100g Klettenwurzeln ausbuttelt oder sich 2 Tage mit der Aufbereitung von Eicheln beschäftigt, soll sie
    eben stehen lassen.


    Hast du ne Quelle zu den Nährwerten? Ich hab was von 36g gelesen: http://gesuender-abnehmen.com/…ilze-wildpilze-pilze.html

  • Hallo Foris,


    es wurde in diesem Faden schon einiges über Pilze geschrieben. Ich möchte noch einiges ergänzen.


    Pilze sind vom Nährwert her kein relevantes Lebensmittel. Interessant sind sie eher als Geschmacksträger, ich würde sie also eher unter der Rubrik Gewürze, Kräuter und kulinarische Feinheiten als unter der Rubrik Nahrungsmittel sehen. Pilzanbau lohnt also für den Krisenvorrat so wenig wie z.B. mein Kräutergarten, beide lohnen aber wegen des Geschmacks. Es lohnt auch nicht das geringste Risiko, draussen einen nicht sicher bestimmbaren Pilz zu sammeln. Gerade im S&P-Fall nicht. Auch nur ein Tag Erbrechen und Durchfall lassen mehr Nährstoffe verlieren, als eine Pilzmahlzeit je bringen kann - von ohne intensivmedizinische Hilfe tödlichen - Knollenblätterpilzvergiftungen mal gar nicht zu reden.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von drudenfuss;142315

    Hast du ne Quelle zu den Nährwerten? Ich hab was von 36g gelesen: http://gesuender-abnehmen.com/…ilze-wildpilze-pilze.html




    Hmm, da kursieren wohl mal wieder mehre Werte: http://www.ernaehrung.de/lebensmittel/de/K718100/Steinpilz-roh.php
    Und hier sind http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Steinpilz sind es sogar 74g.


    Im Vergleich zu vielen Pfanzen sind aber auch die 36g ganz ok. (Gemüse ist hier http://www.ernaehrung.de/leben…e/G000100/Gemuese-roh.php mit 9,9 g angeben.)

  • Zitat von Waldschrat;142319


    Pilze sind vom Nährwert her kein relevantes Lebensmittel.


    Wenn Du das so siehst, sind es krautigen Pfanzen (Loewenzahn, Girsch usw.) auch nicht.


    Daher weis ich, das ich (obwohl ich seit fast 50 Jahre Pflanzen und Pilze sammele und auch im Dezember oder Januar was essbares in der Natur finde)
    damit heute in DACHS nicht auf Dauer (ein weilchen geht es ja auch mit sehr wenig Nahrung) überleben werde.



    Zitat von Waldschrat;142319


    von ohne intensivmedizinische Hilfe tödlichen - Knollenblätterpilzvergiftungen mal gar nicht zu reden.


    ... oder ein wenig Schierling (Conium maculatum)? Der ist recht häufig.


    Wer es schafft zu lernen, ein paar Pflanzen auch im Jungstadium sicher zu bestimmen, der kann auch für die 4-5 häufigsten Speisepilzen bestimmen lernen.
    Und mit lernen meine ich jetzt nicht, nur mal ein Buch lesen.


    Das intersannte z.B. an einer Champignonzucht ist, das die auch im dunklen Keller funktioniert.
    Ein paar Nudeln einlagern ist einfacher, wer aber die Möglichkeit hat, warum nicht mehr Abwechselung auf den Speisezettel?

  • So, mal ein kleines Update. War gerade kurz daheim und hab mal nachgeschaut, und kuckemalda, der erste schaut schon raus :


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    24 Tage nach dem "Aussäen" ists jetzt her. Bin mal gespannt, ein Kollege hat gemeint das die jetzt wohl relativ schnell rausploppen, man darf gespannt sein :)