Die drei Grundformen der Bevölkerungsstruktur



  • Hallo Endzeitstimmung, ein interssanter Artikel. Nur, wenn Du meine Frau mit dem Wort "Nettogebärleistung" konfrontieren würdest, dann garantiere ich nicht für den Ausgang irgendeiner Gewalttat ihrerseits. Sie würde Dir mindestens als elegante intellektuelle Florettfecheterin begegnen, die Dich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Grund und Boden versenken würde. Jemand hinter seiner Frau, die keine Zuchtstute oder Gebärmaschine ist, und der sie bis auf den letzten Blutstropfen verteidigen würde, den gibt es auch noch


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Endzeitstimmung,
    mich würde mal interessieren, was Du an diesen unzeitgemäßen ideologischen Konstrukten "aktueller denn je" findest und was Deiner Meinung nach daran der Bezug zu S+P sein soll...

  • Mahlzeit!


    Bevor ich hier in irgeneine braune oder hellbraune Ecke gestellt werde -
    ich finde interessant, das scheinbar schon in den 30er Jahren das gleiche Problem mit der Überalterung bestand wie JETZT.
    Deshalb auch mein Link, und deshalb auch in dem Thema der zu erwartenden Szenarien....


    Deshalb heisse ich den im Text geschriebenen "Umgangston" oder die "Wortwahl" auch noch lange nicht gut!


    Allerdings bin ich der Meinung, das wir tatsächlicherweise das Problem mit der Überalterung haben, dem Schrumpfen der Bevölkerung, und der damit einhergehenden ENTSIDELUNG der Dörfer/Ländlich gelgegenen Orte haben.


    Frag mal deinen Bänker was er dir zur Immobilie im Aussenbereich erzählt.


    Ausserdem das immer noch grosse Problem unseres Rentensystemes, welches sich irgendwann schlichtweg nicht mehr tragen kann...


    Das halte ich schon irgendwie prepperrelevant.....und auch ein Szenario, welches MIR zumindest Kopfschmerzen macht!


    Gruß Endzeitstimmung

  • Ich würde den Bezug darin sehen, daß es dabei um das Überleben einer Population geht.
    Wenn eine Population von 80 auf "nur" 50 Millionen Menschen schrumpft, erscheint das nicht arg tragisch.
    Sollte dieser Prozess jedoch von Dauer zu sein, dann sind in wenigen Generationen nur mehr ein paar Hunderttausend da,
    und irgendwann nur mehr einige Sippen, so wie bei manchen der Indios im Amazonas. Der unmittelbarste Überlebensinstinkt ist natürlich derjenige der Einzelperson. Ein kinderloser Prepper wird vielleicht "leichter" aufgeben und sterben als jemand mit Kindern. Die Fortsetzung dieser Logik ist dann erweiterte Verwandtschaft, Volksstamm, ein ganzes Land - und ganz zuletzt die Menschheit. Wenn jemand bei der Menschheit anfängt, zäumt er das Pferd von hinten auf.


    Irgendwo habe ich schon einmal erwähnt, daß in länger andauernden Krisenszenarien Familien besser aufgestellt sein werden als durchschnittliche Einzelkämpfer. Überhaupt wenn man langsam ins Alter kommt und einem die Kinder das zurückgeben können, was man ihnen einst gegeben hat. Wir in unseren Luxusgesellschaften haben das leider sehr vergessen, da können wir uns von denen mit Kinderreichtum (besseres Wort für Nettogebährleistung;-) eine Scheibe abschneiden, auf die manchmal herabgesehen wird.


    Nachdem sich nur eine Minderheit der Leute mit allgemeinem S+P beschäftigt, schätze ich daß die Minderheit welche sich mit S+P für ganze Völkerschaften auseinandersetzt als noch um einiges weniger zahlreich ein.
    Ist halt ein Spezialgebiet und es scheint, daß es eher politisch korrekt ist, sich dabei für Amazonasindianer oder Tibeter zu engagieren als für die eigene Ethnie.
    Auch ist es nicht öffentlich vermittelbar, dabei Arbeiten aus der NS-Zeit heranzuziehen, selbst wenn die Fakten und Schlußfolgerungen zutreffend wären. Deshalb wäre es sinnvoll, sich nach Bevölkerungs-Statistiken der Tibeter umzusehen und diese zu interpretieren, damit könnte die Denksperre des Durchschnittsbürgers überwunden werden, damit die Logik wieder zum Zuge kommen kann.


    Ich denke, so wie für ein Volk die eigenständige Kultur und sein Geschichtsverständnis und ev. noch seine Religion (so es denn eine wirklich eigene hat) für sein Weiterbestehen von Bedeutung ist, so sind es für das Individuum seine persönlichen Werte, das bisher Erlebte, Erfolge - Mißerfolge und die daraus gezogenen Schlüsse, erlernte Fähigkeiten und geförderte Begabungen die sein individuelles Überleben in nicht-materieller Weise sichern.
    Die Denkweise vom an nichts gebundenen Einzelmenschen, dem es egal ist ob er unter seinem Herkunftsvolk lebt oder unter ganz anderen Menschen unterscheidet sich stark von denjenigen, welche kulturelle und verwandtschaftliche Bindung für ihre Heimat halten. Und denen ist es nicht egal, ob ihr Stamm ausstirbt. Sie denken über ihr Leben hinweg, unabhängig ob eigene Kinder da sind, sondern sehen sich als Teil einer Kette die aus alter Vergangenheit bis in ferne Zukunft reicht.

  • Zitat von linthler;147118

    Selbstverständlich und zum Glück gibt es bei uns keine Fortpflanzungspflicht. Aber die Verantwortung, die Folgen der schrumpfenden Gesellschaft als Eltern oder Kinderlose in der einen oder anderen Form mitzutragen (oder auszuwandern).


    Herzliche Grüsse
    linthler


    Naja eine Schrumpfende Gesellschaft ist in Deutschland eigentlich garnichtmal so schlecht ... mehr wie 50mill verträgt das Land auch eigentlich garnicht.

  • Zitat von Hirnblaehung;147130

    Naja eine Schrumpfende Gesellschaft ist in Deutschland eigentlich garnichtmal so schlecht ... mehr wie 50mill verträgt das Land auch eigentlich garnicht.


    Diese Meinung kann man haben. Die Frage ist, was die Grundlage ist. Selbstversorgung mit dem Grundbedarf? Welcher Standard wird als Basis zu Grunde gelegt? Sind Importe erlaubt oder nicht, etc.


    Aber egal welcher Meinung man ist, das Hauptproblem ist, dass wir in einem Wirtschafts- und Sozialsystem (Alters- und Fürsorge) leben, das auf Wachstum (auch Bevölkerungswachstum) ausgelegt ist. Ansonsten mal das Buch lesen, gibt wirklich eine gute Übersicht über die Mechanismen und Auswirkungen.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von Luftikus;147112

    Ich würde den Bezug darin sehen, daß es dabei um das Überleben einer Population geht.
    Wenn eine Population von 80 auf "nur" 50 Millionen Menschen schrumpft, erscheint das nicht arg tragisch.
    Sollte dieser Prozess jedoch von Dauer zu sein, dann sind in wenigen Generationen nur mehr ein paar Hunderttausend da,
    und irgendwann nur mehr einige Sippen, so wie bei manchen der Indios im Amazonas.


    Hallo Luftikus,


    gesetzt der Fall, wir wären in D nur noch eine Million. Es würde unserem materiellen Standard nicht schaden und unser Wohlbefinden steigern, weil wir alle mehr Platz und mehr Natur hätten. Hast Du übrigens schon mal eine Halbleiterfabrik besichtigt, eine Elektronikfertigung? Du wärst erstaunt, wie wenig Menschen die am Laufen halten. Nur für Pressefotos stellt man an jede Maschine einen Mitarbeiter, aus optischen Gründen. Und in High-Tech-Maschinenbaubetrieben sieht es oft auch nicht anders aus, da bauen Maschinen andere Maschinen die vielleicht einmal später Brezel backen oder ihrerseits Maschinen produzieren werden. Warst Du schon mal in der Fertigungsstrasse eines Automobilwerks und hast Dir da den Automatisierungsgrad angeschaut?


    Wir kämen mit geradezu erschreckend wenig Menschen gut über die Runden. Es gilt da übrigens auch das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Wenn es so wenige werden, dass drei Unternehmen händeringend einen CNC-Bearbeiter suchen, dann hat der CNC-Bearbeiter die Wahl und bei Gehaltsverhandlungen beste Chancen.

    Zitat von Luftikus;147112

    eher politisch korrekt ist, sich dabei für Amazonasindianer oder Tibeter zu engagieren als für die eigene Ethnie.


    Da irrst Du, ich schätze mein Land und mein Volk, ich würde mich als Patrioten bezeichnen. Aber damit es uns auch in hundert Jahren noch gut geht und wir nicht wie die Hühner auf der Stange leben müssen, sage ich aus durchaus patriotischen Motiven: Es darf in Zukunft gern halb so viele Deutsche geben. Eben damit es ihnen gut geht.


    Zitat von Luftikus;147112

    Die Denkweise vom an nichts gebundenen Einzelmenschen, dem es egal ist ob er unter seinem Herkunftsvolk lebt....


    Ich habe schon, nicht nur unter, sondern in und mit anderen Völkern gelebt. Soll ich Dir was sagen? Es ging mir gut, die Menschen waren herzlich, ich musste mich nur manchmal mit dem Spracherwerb anstrengen (glaub mir, Tamil zu lernen ist eine Strafe ....:face_with_rolling_eyes:) aber schliesslich lohnt es. Strassen erschliessen Länder und Sprachen erschliessen Menschen.


    Das ist vielleicht auch ein Unterschied: obwohl ich nur zeitlich befristet in den jeweiligen Gastländern war, habe ich eine gewisse Integrationsleistung gebracht. In Indien habe ich mir den Lehrer für Tamil selbst gesucht und bezahlt. Im Büro war die Umgangssprache Englisch - kein Problem, jeder gebildete Inder spricht das, ich hätte nicht Tamil lernen müssen - aber ich hatte den Ehrgeiz auch mit dem Gemüsehändler auf dem Markt reden zu können.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von linthler;147134

    Diese Meinung kann man haben. Die Frage ist, was die Grundlage ist. Selbstversorgung mit dem Grundbedarf? Welcher Standard wird als Basis zu Grunde gelegt? Sind Importe erlaubt oder nicht, etc.


    Die Land Deutschland kann so Pi mal Daumen mit dem Land was wir selber zur verfügung haben 50 Millionen Menschen selbst versorgen. Evt auch noch Exportieren sowie Importieren ... Gehört halt dazu ....


    Das sozialsystem so wie es gedacht war Funktioniert doch so sowieso schon lange nicht mehr ...


    Da kann man auch anderen Alternativen nutzen ... Wir Exportieren gut ... damit könnte man sich auch gesund Schrumpfen :winking_face: Ohne das einer hungern müste.

  • Ich empfehle als Diskussionsgrundlage den Wikipedia-Artikel zu "Demografie", insbesondere den Abschnitt "Allgemeine Kritik".


    In diesem wird der britische Forscher David Eversley zitiert:
    "Die Geschichte der Bevölkerungsprognostik ist nie frei von Ideologie, und es muß immer gefragt werden, warum wurde die Prognose aufgestellt, was bezweckte der Autor wirklich?"


    Insofern muß ich den von Linthner verlinkten Franz Xaver Kaufmann als vom Katholizismus beeinflußten Ideologen betrachten.


    Bedeutend näher liegt mir da der Ansatz von Gunnar Heinson et al., der in der Schrift:
    "Menschenproduktion - allgemeine Bevölkerungstheorie der Neuzeit"
    ökonomische und machtpolitische Motive als Triebfedern zur Manipulation des Fortpflanzungsverhaltens analysiert hat:
    (siehe in o.g. Wikipedia-Artikel unter Einzelnachweis Punkt 14 Ultrakurzzusammenfassung.
    Kriege keinen funktionierenden Link hin.)


    Politiken der "Peuplierung" wurden nicht erst von Hitler, sondern schon in der Antike betrieben, war doch Arbeitskraft und Kampfkraft von Leibeigenen und Tributpflichtigen in der vorindustriellen Ära die hauptsächliche Quelle von Macht und Reichtum.


    Entsprechend wurden die Menschen von kleinauf mittels diverser psychokultureller Methoden (Überhöhung der eigenen Ethnie, Religion, Kult, Riten,"Moral"...) auf die Unterordnung ihrer ganz persönlichen Bedürfnisse unter die Expansion der "eigenen" Gruppe konditioniert.


    Schon der Begriff "Volk" bezeichnet ein gedankliches Konstrukt, welches der fluiden Dynamik verschiedener Populationsströme nur unvollkommen gerecht wird.
    (So gab es nicht "die Germanen", sondern eine Fülle sehr verschiedener Stämme, die sich im Laufe von Kettenvertreibungen vereinigten, teilten, riesige Entfernungen zurücklegten und sich überall mehr oder weniger mit den ansässigen Populationen mischten.)


    Den "Pyramiden"- und "Urnen"-Konstrukten liegen schon in der Namensgebung implizite Assoziationen und damit Werturteile zugunde, die aus moderner humanistischer Perspektive eigentlich haarsträubend sind!


    Die "Pyramiden"-Form zeichnet mitnichten ein "junges, wachsendes, gesundes Volk" aus, sondern im Gegenteil eine Population mit extrem hoher Sterblichkeit besonders im Kindesalter (Infektionen, Unterernährung), aber auch im Jugend- und frühen Erwachsenenalter (hohe Müttersterblichkeit, hoher Blutzoll durch Gewalt), somit eine extrem geringe Chance, alt und weise zu werden.
    Über Jahrtausende ist die globale Menschenpopulation fast gar nicht gewachsen, WEIL ihre Bevölkerungsstruktur einer Pyramide glich!


    Noch infamer ist die Diffamierung der sogenannten "Urnen"-Form als Merkmal eines "kranken, sterbenden Volkes"!


    Diese Struktur ist im Gegenteil ein Charakteristikum einer kerngesunden Population, wo jedes Neugeborene über 90%ige Chancen hat, bei passablem Gesundheitszustand dank bester Ernährung, Hygiene, Versorgung und guter Lebensqualität sehr alt, womöglich sogar hochbetagt zu werden - und dieses Niveau auch bei schrumpfender Bevölkerungszahl gehalten werden kann dank rationaler Wirtschaftsgestaltung mittels hocheffizienter Technik, die auch Alten noch produktive Tätigkeit ermöglicht!


    Weil der Planet Erde schon jetzt übernutzt wird, weil Wasser, fruchtbare Böden und Rohstoff-Vorräte schrumpfen, ist es für das Überleben und die künftige Lebensqualität unserer Spezies unabdingbar, heutige "Pyramiden-Gesellschaften" in eine globale "Urnen-Population" zu transformieren, bis eine wirklich langfristig nachhaltige Populationsdichte erreicht ist!

  • Hallo Hinterwäldler,


    Chapeau und standing ovations. Das war ein richtig guter Beitrag!


    Und wenn Du schreibst "Schon der Begriff "Volk" bezeichnet ein gedankliches Konstrukt, welches der fluiden Dynamik verschiedener Populationsströme nur unvollkommen gerecht wird." dann trifft das vermutlich auf kein Volk mehr zu als die Deutschen, weil sich auf unserem Boden historisch so ziemlich alles getroffen und verpartnert hat.


    Wobei ich zu der Meinung neige, dass "Volk" sich weniger ethnisch sondern eher als Sprach- und Kulturgemeinschaft und vor allem als Wertegemeinschaft definiert. Mit Wertegemeinschaft meine ich übrigens nicht das Geschwafel vom "christlichen Abendland". Es ist mir herzlich egal, ob jemand Katholik, Jude, Moslem oder Atheist ist. Aber er hat sich bitte zu freien Wahlen, dem Recht auf freier Meinungsäusserung, der Gleichberechtigung von Mann und Frau ... oder um es ganz schlicht zu sagen, zu unserem Grundgesetz zu bekennen. Man kann als Mitglied eines Volkes geboren werden, man kann in dieses Volk auch einwandern und Mitglied werden. Das setzt allerdings voraus, dass die Einwanderung nicht nur physisch, sondern auch sprachlich, kulturell und bezüglich der Grundwerte erfolgt.


    Matthias


    Der gerade mal in den Spiegel geguckt hat, dunkelbraune Haare, braucht selbst in den Tropen kein Sonnenschutzmittel und wird ohne jede Spur von Sonnenbrand ganz einfach braun - ob in mir die Gene römischer Besatzungssoldaten aus fernen Winkeln des römischen Reichs stecken, die sie damals einer blonden und hellhäutigen Germanin hinterlassen haben???? Grübel :confused:

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;147182


    gesetzt der Fall, wir wären in D nur noch eine Million. Es würde unserem materiellen Standard nicht schaden und unser Wohlbefinden steigern, weil wir alle mehr Platz und mehr Natur hätten.


    Ein gefährlicher Trugschluss, entsprungen aus theoretisierendem Lineardenken.
    Ohne Dich beleidigen zu wollen, muss ich sagen: geradezu höchst verantwortungslos.


    Kein Volk lebt in einem rundherum leeren Raum.
    Wird ein Land mit guten Lebensmöglichkeiten immer dünner besiedelt, drängen von rundherum und in Zeiten von globalen Verkehrsmöglichkeiten sogar von der anderen Seite der Erde, Neusiedler nach.
    Wie Dein Deutschland mit 1 Million EW, weiterem Kindermangel und jährlich Hunderttausenden Zuwanderern nach einigen Generationen aussehen würde, kann sich jeder ausmalen, der etwas Mathematik beherrscht und Städte wie London oder New York kennt. Nennt es wie Ihr wollt, aber eine solche Entwicklung kann ich für die Zukunft meiner Heimat nicht akzeptieren!

  • Ein guter Punkt, Luftikus. Leerstehende Häuser werden in der Regel nicht abgerissen, sondern füllen sich mit Zuwanderern.


    Relativ sicher dürfte sein, dass der Durchschnittseuropäer im Jahr 2050 eine dunklere Hautfarbe hat. Aber völlig irrelevant, denn viel wichtiger wird sein, was dieser Durchschnittseuropäer für Werte vertritt.


    Herzliche Grüsse
    linthler


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    Zitat von hinterwäldler;147193

    In diesem wird der britische Forscher David Eversley zitiert:
    "Die Geschichte der Bevölkerungsprognostik ist nie frei von Ideologie, und es muß immer gefragt werden, warum wurde die Prognose aufgestellt, was bezweckte der Autor wirklich?"


    Insofern muß ich den von Linthner verlinkten Franz Xaver Kaufmann als vom Katholizismus beeinflußten Ideologen betrachten.


    Jein. Die Anzahl geborener Menschen ist bekannt. Ebenso die Geburtenrate und die Lebenserwartung. Unter normalen Bedingungen (ohne z.B. Riesennaturkatastrophe, Krieg) ändern sich diese Faktoren auch nur geringfügig von Jahr zu Jahr. Nicht bekannt ist aber der Zuwanderungssaldo. Hier sind bei jeder Bevölkerungsprognose die meisten Annahmen vorhanden, üblicherweise nachlesbar deklariert. Über die Entwicklung des Zuwanderungssaldo kann man unterschiedlicher Meinung sein. Und das Zuwanderungssaldo kann die Bevölkerungsentwicklung massiv beeinflussen, keine Frage.


    Aber was passiert, wenn eine Gesellschaft schrumpft, darüber gibt es meines Wissens in den Wissenschaften einen relativ breiten Konsens. Z.B. bei der Altersvorsorge, egal ob Umlage- oder Einlageprinzip. Da hat Kaufmann eigentlich einen guten Ruf.


    Wenn es hingegen darum geht, ob und was getan werden sollte (also der normative Teil mit Massnahmen oder keinen), da wird die Diskussion breiter.


    Mir ist nicht ganz klar, ob "Ideologe" negativ oder neutral gemeint war. Es gibt eigentlich nichts ideologiefreies, denn:


    Zitat

    Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Ideologie ein System von Ideen, Vorstellungen, Werturteilen und Begriffen und kann als Synonym für „Weltanschauung“ Verwendung finden.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie


    Auch Demokratie ist eine Ideologie. Problematisch werden Ideologien erst, wenn sie intolerant bis totalitär werden. Dann gibt es Probleme und Leid.


    Zitat von hinterwäldler;147193

    Weil der Planet Erde schon jetzt übernutzt wird, weil Wasser, fruchtbare Böden und Rohstoff-Vorräte schrumpfen, ist es für das Überleben und die künftige Lebensqualität unserer Spezies unabdingbar, heutige "Pyramiden-Gesellschaften" in eine globale "Urnen-Population" zu transformieren, bis eine wirklich langfristig nachhaltige Populationsdichte erreicht ist!


    Ja, aber es kommt auch darauf an wo.


    Nehmen wir das Beispiel Deutschland mit 1 Mio. Einwohnern. 1 Mio. Einwohner, welche die riesige Fläche sichern müssten (natürlich, wir haben das Ende der Geschichte erreicht und in Europa wird es nie wieder grössere Gewalt geben). Ein Talentpool mit nur 1 Mio. Einwohnern. Das hat Folgen für die Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, usw. Übertragen wir das ganze auf die Industrieländer. Hätten derart dezimierte Industrieländer den Überschuss, sich in der Welt zu engagieren? Was würde passieren, wenn es keine westliche Entwicklungshilfe mehr gäbe? Gäbe es mehr Genozide und mehr Barbarei? Mehr Flüchtlingsströme? Wenn die Seewege nicht mehr wie heute gesichert wären, etc.? Gäbe es mehr Giftgaseinsätze, weil von einer Million Einwohnern niemand mehr bereit wäre, das Leben der Söhne anderswo in der Welt zu riskieren?


    Ich weiss es nicht, aber die globalen Auswirkungen wären vielleicht dramatisch. Vielleicht wird es schon zu interessant, wenn die USA als Weltmacht von den Chinesen abgelöst werden. Mal schauen, ob das dann den Antiamerikanern besser gefallen wird, wenn ein Land mit anderem Verständnis von Bürgerrechten, Meinungsfreiheit, etc. derart Einfluss ausüben wird.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo linthler,


    in dem Punkt, daß es kein Bevölkerungsvakuum geben wird, gebe ich Dir recht, allerdings ist das Eine-Million-Deutsche-in-D-Szenario auch in absehbarer Zeit ohne Katastrophe auch nahezu ausgeschlossen.


    Ich halte es für möglich und sogar wünschenswert, einen schleichenden Rückgang autochtoner Deutscher durch gezielte Einwanderung zu kompensieren.


    Z.B. kann ich mir vorstellen, später eine Witwe mit Töchtern aus dem abgesoffenen Bangladesh aufzunehmen, diesen zu einer zeitgemäßen Bildung zu verhelfen, dadurch unsere Dorfschule zu erhalten und den Töchtern eine Perspektive als z.B. qualifizierte Altenpflegerinnen anstatt als Haushalts- oder Sexsklavin zu ermöglichen.


    Eins steht für mich fest, ich habe nicht das geringste Problem damit, daß Westeuropa in absehbarer Zeit mehrheitlich farbig sein könnte.
    Unsere Vorfahren waren während der allerlängsten Zeit der Existenz der menschlichen Art m.o.w. stark pigmentiert, der Pigmentverlust ist ein evolutionär junges Ereignis, bedingt durch Lichtmangel einer isolierten Population im Norden.
    Durch die Globalisierung wird lediglich der Genpool wieder zusammengeführt.


    Womit ich in der Tat Probleme habe, das ist der Import irrationaler Glaubensvorstellungen, die aggressiv das öffentliche Leben zu dominieren und unser freiheitliches Rechtssystem auszuhebeln drohen.
    Wir haben noch genug Hände voll damit zu tun, die teilweise monopolartige Stellung der christlichen Kirchen im Sozial- und Bildungswesen auf ein angemessenes Niveau zurückzuführen.
    Ich halte es für bedrohlich, wenn man aus Gleichbehandlungsgründen nun auch dem Islam solche steuerfinanzierten Propagandaplattformen zur Verfügung stellt.


    Der Wertverlust von ländlichen Häusern ist im individuellen Einzelfall sicher bitter, aber ein Luxusproblem, verglichen mit der Not von Menschen, die froh sind, ein erschwingliches Dach über dem Kopf zu bekommen.
    Ich bin zuversichtlich, meine Immobilie, falls ich sie nicht an meine Pflegeperson vererbe, an Meeresflüchtlinge aus den Niederlanden loszuwerden.


    Und das Rentenproblem wird durch Steigerung der Geburtenrate nicht gelöst, sondern verschärft, solange rund ein Viertel der jungen Erwebsfähigen in Europa arbeitslos sind bzw. in Praktika ausgebeutet werden und von ihren Großeltern ausgehalten werden müssen.


    Im Gegenteil müßte solange ein Zeugungs- und Gebärstreik durchgezogen werden, bis jeder Heranwachsende eine Lehrstelle bzw. einen Studienplatz und anschließend eine anständig bezahlte Vollzeitstelle garantiert hat!

  • Zitat von hinterwäldler;147193


    Diese Struktur ist im Gegenteil ein Charakteristikum einer kerngesunden Population, wo jedes Neugeborene über 90%ige Chancen hat, bei passablem Gesundheitszustand dank bester Ernährung, Hygiene, Versorgung und guter Lebensqualität sehr alt, womöglich sogar hochbetagt zu werden - und dieses Niveau auch bei schrumpfender Bevölkerungszahl gehalten werden kann dank rationaler Wirtschaftsgestaltung mittels hocheffizienter Technik, die auch Alten noch produktive Tätigkeit ermöglicht!


    Weil der Planet Erde schon jetzt übernutzt wird, weil Wasser, fruchtbare Böden und Rohstoff-Vorräte schrumpfen, ist es für das Überleben und die künftige Lebensqualität unserer Spezies unabdingbar, heutige "Pyramiden-Gesellschaften" in eine globale "Urnen-Population" zu transformieren, bis eine wirklich langfristig nachhaltige Populationsdichte erreicht ist!


    Ich stimme dir zu wenn es um den Punkt transformieren zu einer "globalen Urnen Poulation" geht. Aber ich möchte hier mal meine Gedanken dazu äussern.


    Sind diese Bildchen nicht Momentaufnahmen? Daher halte ich es nicht für vollends sicher das ein Säugling am unteren Ende der Urne ebenfalls irgendwann am oberen Ende sein wird. Klar kann man extrapolieren, aber man darf die auftretenden Probleme nicht zu sehr aus den Augen verlieren. Unsere Wirtschaft mag flexibel sein. Das Rentensystem aber würde so nicht funktionieren, das Derzeitige jedenfalls nicht.
    Das wird irgendwann zum Exitus führen, sofern nicht nachgebessert wird. Denn viele Alte sind für wenig Junge nicht bezahl- und pflegbar. Sie müssen schließlich auch anderes tun als Pflegen bzw. für die Renten arbeiten gehen.
    Und um eine Weltweite Bevölkerungskontrolle einzuführen wo sich nicht jeder beliebig oft vermehren kann bräuchte es noch ein paar moralisch nicht ganz saubere dinge.
    Der Mensch hat halt keinen natürlichen Fressfeind :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Zitat von hinterwäldler;147304

    Ich halte es für möglich und sogar wünschenswert, einen schleichenden Rückgang autochtoner Deutscher durch gezielte Einwanderung zu kompensieren.


    Hier ist allerdings vielen nicht bewusst, dass die Geburtenrate eben eine Rate ist. D.h. wenn sie eben nicht gerade den Bestand erhält, so ist es entweder eine exponentielles Wachstum oder eine exponentielle Schrumpfung.


    Zitat von hinterwäldler;147304

    Und das Rentenproblem wird durch Steigerung der Geburtenrate nicht gelöst, sondern verschärft, solange rund ein Viertel der jungen Erwebsfähigen in Europa arbeitslos sind bzw. in Praktika ausgebeutet werden und von ihren Großeltern ausgehalten werden müssen.


    Im Gegenteil müßte solange ein Zeugungs- und Gebärstreik durchgezogen werden, bis jeder Heranwachsende eine Lehrstelle bzw. einen Studienplatz und anschließend eine anständig bezahlte Vollzeitstelle garantiert hat!


    Ein interessanter Artikel zu diesen Statistiken:
    http://www.nzz.ch/aktuell/wirt…n-werden-kann-1.18115844#


    Eine andere Arbeitslosigkeit, die in der Schweiz leider zunimmt, mit erheblichen Folgen:
    http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am…aum-einen-job-1.18104151#


    Interessant sind auch die Zusammenhänge zwischen Mindestlöhnen, Kündigungsschutz und (Jugend-)Arbeitslosigkeit. Je restriktiver Unternehmen Mitarbeiter entlassen können, umso vorsichtiger stellen sie auch welche ein...


    Zitat von Wildclaw;147308

    Und um eine Weltweite Bevölkerungskontrolle einzuführen wo sich nicht jeder beliebig oft vermehren kann bräuchte es noch ein paar moralisch nicht ganz saubere dinge.


    Es geht auch moralischer. Man könnte z.B. Leuten in gewissen Ländern eine Rente bezahlen, wenn sie nur 2 Kinder haben. Das käme wahrscheinlich gleich teuer oder günstiger als die Sozialhilfe für sie, wenn sie bei uns sind. Und sie wären dort, wo sie zuhause sind, aufgewachsen sind, sich auskennen, etc. Leider wurden solche Lösungsansätze von Leuten tabuisiert, die unbeschränkte Fortpflanzung als ein Menschenrecht sehen. Wobei die Rentenlösung den Leuten immer noch die Wahl lassen würde. Sie müssten eben die Konsequenzen tragen, aber das müssen sie auch ohne diese Lösung.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von Luftikus;147245

    Ein gefährlicher Trugschluss, entsprungen aus theoretisierendem Lineardenken.
    Ohne Dich beleidigen zu wollen, muss ich sagen: geradezu höchst verantwortungslos.


    Kein Volk lebt in einem rundherum leeren Raum.
    Wird ein Land mit guten Lebensmöglichkeiten immer dünner besiedelt, drängen von rundherum und in Zeiten von globalen Verkehrsmöglichkeiten sogar von der anderen Seite der Erde, Neusiedler nach.
    Wie Dein Deutschland mit 1 Million EW, weiterem Kindermangel und jährlich Hunderttausenden Zuwanderern nach einigen Generationen aussehen würde, kann sich jeder ausmalen, der etwas Mathematik beherrscht und Städte wie London oder New York kennt. Nennt es wie Ihr wollt, aber eine solche Entwicklung kann ich für die Zukunft meiner Heimat nicht akzeptieren!


    Hallo Luftikus,


    ich habe nicht den Eindruck, dass heute schon dünn besiedelte Gebiete wie Mecklenburg-Vorpommern, Niederbayern oder die Oberpfalz in Deutschland, oder das Massif Central bzw. die Cevennen in Frankreich von Zuwanderern überrannt werden. Dieses Problem haben die Grossstädte. Und wir könnten in unserem Global Village heute sehr dezentral wirtschaften und leben, Großstädte sind nun mal historisch gewachsen, brauchen würden wir sie nicht mehr unbedingt.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Danke, Linthler, leider kann ich die NZZ nicht aufmachen, dann stürzt mein Windows 2000 ab :frowning_face:
    Könntest Du bitte die wesentlichen Aussagen kurz zusammenfassen?
    (Eilt nicht, muß jetzt zum Dienst - bis morgen...)