Hallo Zusammen
Gestern abend habe ich mir aus purer Dummheit beim Testen eines Spirituskochers den rechten Fuss mit 1 Liter kochendem Wasser verbrannt. Ich wollte mal nachsehen, ob der Topfboden Russspuren aufweist. :peinlich:
Danach konnte ich gleich das Erlernte aus der Sanitätsausbildung an mir selber anwenden.
Nach 30 Min. kühlen mit kaltem Wasser kam eine kühlende Salbe darauf, darüber ein in Gaze gewickeltes Gelpack für vier Stunden. Die Schmerzen waren höllisch, deswegen gleich noch zwei Schmerztabletten eingeworfen. Ich bin sonst ziemlich Schmerzunenpfindlich, aber Verbrennungen sind die Hölle.
Die heftige kühlerei hat aber geholfen. Zwar habe ich jetzt Brandblasen über drei Zehen und einen krebsroten Fuss, aber die Schmerzen sind weg.
Und jetzt darf ich schnell mal 200km ins Wallis und am Abend wieder zurück fahren.
Was lernt man daraus?
1. Nie unter einen Topf mit kochendem Wasser nachschauen.
2. Wenn doch, dann nur mit guten Schuhen.
3. Wollsocken, mit kochendem Wasser überschüttet, sind saueklig auszuziehen, wenn die Haut daran klebenbleibt.
4. Kühlen kühlen kühlen, solange man es irgendwie aushält, nach Möglichkeit unter laufendem kalten Wasser
5. Brandwunden solange unverbunden lassen wie es geht. Falls notwendig nur einen Abdeckverband anbringen.
6. Schmerzmittel schaden nie.
Viele Grüsse
Obwaldner
Verbrennungen
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Zitat
Und jetzt darf ich schnell mal 200km ins Wallis und am Abend wieder zurück fahren.
Beurteile aber kritisch selbst ob du Fahren kannst. Manchmal lässt man sich lieber fahren.
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Gute Besserung und wenn es unbedingt sein muss gute Fahrt! :winke:
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Hallo zusammen
nun, es ging gestern viel besser als erwartet. Am morgen brannte es noch ein bisschen, aber schliesslich habe ich es riskiert. In den Wanderschuhen habe einfach zwei dünne Socken angezogen, die Zehen haben dann mehr als genug Spielraum. Ich war den ganzen Tag entweder am Autofahren oder auf den Beinen.
Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut geht, beim Fahren war keinerlei Beinträchtigung zu spüren. Wenn es weh getan hätte, wäre ich umgehend umgekehrt.
Die Blasen sind auch nicht grösser geworden, aber die Kinder betrachten sie völlig erstaunt und haben hoffentlich aus dem Fehler ihres Alten etwas gelernt.
Viele Grüsse
Obwaldner -
Guten Morgen!
Inzwischen dürfte die Verbrennung hoffendlich geschichte sein, aber
1 Tube Flammazine oder Repithel Salbe im Kühlschrank und 1 oder 2 Verbandpakete mit Petroleumgel, oder Silberhaltiger Salbenkompresse helfen da schon wirklich!
http://www.at.hartmann.info/DE…ndlung/article_58504.html
http://www.wfi.ch/sites/dl/dow…rgleich_zu_Flammazine.pdf
http://www.diagnosia.com/de/medikament/flammazineFür die ganz leiche Verbrennung kommt vielleicht noch Fenistil zum Kühlen in Frage.
Gruß Bastian
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Zitat von Obwaldner;11352
Hallo Zusammen
Gestern abend habe ich mir aus purer Dummheit beim Testen eines Spirituskochers den rechten Fuss mit 1 Liter kochendem Wasser verbrannt. Ich wollte mal nachsehen, ob der Topfboden Russspuren aufweist. :peinlich:
Danach konnte ich gleich das Erlernte aus der Sanitätsausbildung an mir selber anwenden.
Nach 30 Min. kühlen mit kaltem Wasser...
ObwaldnerDie allerwichtigste Erste-Hilfe-Regel hast Du im Selbstversuch erfolgreich angewendet.
Für die weitere Versorgung sind ein paar Aluderm-Verbandpäckchen (nicht haftendes Verbandsmaterial für Brandwunden) hilfreich. Gerade bei Brandwunden ist sterile Abdeckung wichtig. Von fettigen Salben zur Versorgung von Brandwunden wurde mir in meiner Ausbildung abgeraten. Da ich kein Mediziner bin, kann ich das aber jetzt nicht beurteilen.
Viele Grüße und gute Besserung
Matthias
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Das Thema Kühlen bei Verbrennungen ist so eine Sache. Klar jeder machts und so wurde es auch in Erste Hilfe Kursen gelernt.
Der analgetischer, also schmerzlindernder Effek ist jedem auch bekannt. Allerdings gibt es hier eine neue Lehrmeinung.
Die Annahme, dass die Kaltwassertherapie ein "Nachbrennen" der Wunde verhindern soll ist nicht ganz richtig. Dieser Effekt tritt nur auf wenn innerhalb wenige Sekunden nach der Verbrennung gekühlt wird. Nach einer Minute ist´s schon fast zu spät. Dann tritt eigentlich ein schädlicher Effekt auf: Die Gefäße der Haut ziehen sich zusammenund auch die Immunreaktion des Körpers wird vermindert. Bei grossflächigen Verbrennungen kommt dann noch die Unterkühlung mit all den Komplikationen hinzu.
Salbe sind übrigens heutzutage absolut kontraindiziert. Hausmittel wie Mehl und Öl oder Butter sowieso.
Zusammengefasst:
Kühlen mit H2O ist ok, wenn möglich SOFORT, d.h innerhalb von Sekunden
alternativ dazu gibt es Hydrogel-Verbände wie Water Jel oder Burnfree (verwende ich z.B)
sonst abdecken Alubeschichtetem Verband wie AludermLiebe Grüsse
Vansana -
Den Liter kochendes Wasser über den Fuß hatte ich auch schon. Trotz kühlen sind drei Wochen stationärer Krankenhausaufenthalt herausgekommen und eine Mehrwöchige Schonung des Fusses danach mit täglichem Verbandwechsel. Im Krankenhaus gab es dann entzündungshemmende Medikamente, die sofort nach Rückgang der Anzahl der weissen Blutkörperchen wieder abgesetzt wurden da die Nebenwirkungen wohl sehr heftig waren.
Aufgrund dieser Erfahrungen rate ich bei relativ großflächigen Verbrennungen dringend von Selbstversuchen ab. Der Weg in die nächste Notafnahme ist da der richtige Weg. Selbstständiges laufen war mir bei meinen Verbrennungen nicht wirklich möglich (ich hätte ein Wettrennen mit ner schildkröte wohl verloren).
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen klingt der Eingangsbeitrag für mich unglaubhaft.
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Ich selbst hab auch schon die eine oder andere Erfahrung damit gemacht.
Das schlimmste war mal eine Verbrennung 2. Grades an meiner Hand (Brandblasen). Zwar nichts wirklich ernsthaftes, hat aber doch ziemlich weh getan.
Ich habs bisher immer so gemacht das ich die Stelle etwa 30 Minuten lang mit leitungskaltem Wasser gekühlt hab, und dann ne Salbe drauf. Einmal hab ich auch Eiswürfel genommen, in ein Handtuch gepackt, und auch etwa 30 Minuten lang gekühlt und dann Salbe drauf.
@ Vansana
Das mit dem Hydrogel hört sich interessant an. Kannst du mir genaueres dazu sagen ? Bspw. wo man es (Burnfree) herbekommt, was es kostet, wie man es genau anwendet ??
Grüsse Vengard
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Hallo Zusammen
Verbrennungen hatte ich auch schon einige, die schlimmste Art von Verbrennungen sind die mit heissen zähen Massen, hat man das Zeugs an einer Hand oder den Fingern probiert man vielfach reflexartig mit der anderen Hand das Zeugs wegzuwischen und verbrennt dann die andere Hand geradewegs auch noch.
Da mir das schon mal übel mitgespielt hat reagiere ich heutzutage so, das wenn ich die Finger oder die Hand an etwas verbrenne allfällige Heisse überreste direkt an irgendeinem Kleidungsstück wie z.b der Hose abwische. Kühlen mit Wasser ist wohl immer gut, im Nachhinein gibt es aber so oder so irgendwelche Brandblasen.
Kleinere Brandblasen sind je nach dem übel, ich öffne die in der Regel so das die Meiste Haut noch drannbleibt, aber das allfällige Flüssigkeit sozusagen immer abläuft. Ich sage nicht das das bei kleineren Blasen der richtige Weg ist, aber wenn ich die Dinger gefüllt lässt so wie sie sind und nach einer Woche die alte Haut abfällt, ist die neue Haut darunter noch sehr empfindlich und anfällig für neue Verletzungen, vorallem wegen den harten Hauträndern um die neue Haut
Mit Grüssen
Soldat -
Zitat von Soldat;68235
Hallo Zusammen
Verbrennungen hatte ich auch schon einige, die schlimmste Art von Verbrennungen sind die mit heissen zähen Massen, hat man das Zeugs an einer Hand oder den Fingern probiert man vielfach reflexartig mit der anderen Hand das Zeugs wegzuwischen und verbrennt dann die andere Hand geradewegs auch noch.Du meinst geschmolzenen Kunststoff und so ein Zeug? Wirklich unangenehm. Aber gerade hier ist unmittelbare Kühlung schadensbegrenzend.
Zitat von Soldat;68235Kleinere Brandblasen sind je nach dem übel, ich öffne die in der Regel so das die Meiste Haut noch drannbleibt, aber das allfällige Flüssigkeit sozusagen immer abläuft. Ich sage nicht das das bei kleineren Blasen der richtige Weg ist, aber wenn ich die Dinger gefüllt lässt so wie sie sind und nach einer Woche die alte Haut abfällt, ist die neue Haut darunter noch sehr empfindlich und anfällig für neue Verletzungen, vorallem wegen den harten Hauträndern um die neue Haut
Da bin ich jetzt sehr skeptisch. Brandwunden sind sehr infektionsanfällig. Die beste sterile Verpackung ist eine intakte Haut. Das Eröffnen der Brandblasen erleichtert zwar subjektiv das Schmerzempfinden, weil der Druck weg ist, schafft allerdings eine Eintrittspforte für Keime aller Art. Wer in Deiner Richtung vorgehen will. Haut und Messerklinge sollten sterilisiert sein, anschließend sollte die Wunde mit einem sterilen Verband abgedeckt werden, der nicht dazu neigt, mit der Wunde zu verkleben. Z.B. Isopropanol, Aluderm-Verbandmaterial.
Viele Grüße
Matthias
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Ärzte öffnen Blandblasen und entfernen die gelöste Haut. Die müssens ja wissen.
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Die wissen aber auch wie sie eine keimarme Umgebung schaffen können.
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Ich bin nicht Fan von Ärzten, die haben bei mir auch schon einen Umlauf am Fingernagel geöffnet und die folgen danach waren schlimmer als das davor, wenn ich ne Brandblase öffne ist es schon so das die Gefahr vor einer Infektion steigt. Ich öffne die Blase aber nur Minimal, mit einer Nadel leicht einstechen und den Einstich danch ca 1-2 mm in die länge ziehen, so hat es noch genug "alte" Haut über der eigentliche Blase und der Inhalt ist durch das mehrheitlich trocken, so ist die neue Haut die sich sozusagen unter der Blase bildet nach zwei drei Tagen nicht mehr so schmerzempfindlich wenn sich die alte Haut ablöst.
Diese Methode habe ich schon einige male bei kleineren Verbrennungen angewendet, bis jetzt hatte ich dabei nie infektionen, klar kommt es sicher auch darauf an auf die Art der verbrennung und das eigene Imunsystem.
Eines ist klar, Verbrennungen sind immer lästig, wenn man wieder mal das Pech hat uns sich eine zugezogen hat, hat man die Gelegenheit auszuprobieren was besser helfen kann, wenn man mal zwei kleinere Brandblasen hat, kann man eine leicht öffnen und die andere so belassen wie sie ist, man wird dann selber rausfinden welche Methode die bessere ist.
Mit Grüssen
Soldat