Wiki Einwecken / Einkochen / Einmachen

  • Hi zusammen.
    Da es beim Einkochworkshop von Ernst, den ich
    für gelungen halte zu Ungereimtheiten und Missverständnissen kam,
    was beim Einkochen/Einwecken/Einmachen möglich ist, und die Wiki
    in dieser Hinsicht auch nicht sehr hilfreich ist, zumal zwei verschiedene Einträge
    existent sind,


    http://survival-mediawiki.de/dewiki/index.php/Einkochen
    http://survival-mediawiki.de/dewiki/index.php/Einwecken


    hab ich mich mal hingesetzt und das, was aus Quintessenz
    bei all dem Palaver raus kam mal zusammengeschrieben.
    Mein Ziel wäre, die beiden Wikiartikel zusammenzufassen
    und deutlich zu erweitern. Wäre gut, wenn das, was wir hier
    hoffentlich noch weiter gemeinsam erarbeiten dann ins Wiki kommt,
    sonst geht das alles irgendwo auf Seite 20 verschollen und in einem
    halben Jahr diskutieren wir wieder drüber.
    Grüße
    Wiland

    Definition Einkochen/Einwecken/Einachen/Einrexen kurz #E

    Unter diesem im Volksmund je nach Region unterschiedlich benannten Verfahren versteht man denselben Vorgang, nämlich das langfristige Haltbarmachen von Lebensmitteln in einem Glas, das durch eine Wärmebehandlung im geschlossenen Zustand durch den dadurch entstehenden Unterdruck »versiegelt« wird.


    Wie das Glas verschlossen wird, d.h. ob Glasdeckel mit Gummiring und Klammer oder extra dafür hergestellte Twisttoffgläser, ist egal - beide Glastypen eignen sich dafür, trotz
    man oft anderes hört der liest. #E Konserven mit Glasdeckel lassen sich einfacher auf Verderb überprüfen als #E Konserven mit Twistotffdeckel.


    Nicht verwechseln: Füllt man das Glas nur heiß ab, und verschließt es dann, ohne es einer nachfolgenden Wärmebehandlung zu unterziehen, spricht man NICHT von Einwecken / Einkochen / Einmachen / Einrexen, trotz auch hier ein Unterdruck erzeugt wird.


    Lebensmittel, die mit diesem weniger aufwändigen Verfahren haltbar gemacht wurden, verderben deutlich schneller, als Eingewecktes / Eingemachtes / Eingekochtes / Eingerextes! Alle nachfolgenden Infos beziehen sich nicht auf das Heißeinfüllen, kurz #H.


    Das Verfahren beim #E:

    Die Lebensmittel werden in Gläser gefüllt und diese verschlossen.
    Der Deckel wird dabei durch Klammern oder das Schraubgewinde so auf dem Glas fixiert, dass beim Erwärmen Luft bzw.
    Dampf aus dem Glas entweichen kann. Ob das #E-Gut vorgekocht oder roh eingefüllt wird, richtet sich nach dem Rezept bzw. dem #E-Gut selbst.


    Während des #E-Vorgangs dehnt sich der Gläscheninhalt nicht nur aus und verdrängt Luft aus dem Glas, sondern es kommt je nach Temperatur
    zu einer Pasteurisierung oder sogar einer teilweisen Sterilisierung des Inhaltes. D.h. noch im Glas vorhandene Mikroorganismen werden abgetötet (so gut wie möglich).


    Die Dauer und Wärme des #E-Vorgangs richtet sich dabei nach dem Inhalt der Gläser und sollte ein Kompromiss zwischen nicht zerkochtem Inhalt und optimaler Abtötung von Mikroorganismen sein. Sich an Rezepte halten macht hier also wirklich Sinn !


    Nach dem #E-Vorgang zieht sich der Glasinhalt beim langsamen Auskühlen wieder zusammen. Dadurch bildet sich im Glas ein Unterdruck, da die Deckel zwar Luft hinaus aber keine hineinlassen. Der Deckel, der bisher nur lose auflag, wird somit fest an den Glasrand gezogen.



    Verschiedene #E-Gläser
    Zum oben beschriebenen #E-Verfahren eignen sich verschiedene Gläsertypen, was von einigen Einkochfundamentalisten noch heftig bestritten wird,
    aber definitiv so ist. Das Verfahren ist das Wichtige, nicht der Glashersteller oder der Glastyp! Niemand würde sich beschweren,
    wenn er um ein Tempo bittet und ein Cleanex oder Zewa bekommt - bei Gläsern scheiden sich jedoch die Geister.

    Gläser mit Glasdeckeln und Gummiring:

    Vorteil:
    - Ein nur lose aufliegender Deckel verrät eindeutig und schnell verdorbene Konserven, während das bei anderen Glastypen weniger gut kontrollierbar ist.


    Nachteil:
    - Teuerer in der Anschaffung
    - Zusatzmaterial wie Spanner und Gummi werden benötigt
    - 2 Arbeitsgänge mehr (Spanner rauf und runter)
    - In vielen Märkten nur saisonal erhältlich
    - Nur für das #E-Verfahren geeignet.
    - Geöffnete Gläser im Kühlschrank nerven, denn der Deckel hält nicht eigenständig.

    Spezielle Twistoffgläser mit Metalldeckel:

    Vorteil:
    - Günstiger in der Anschaffung
    - keine Zubehörkosten für Spannklammern und Gummis.
    - Komfortabler, da Klammern nicht benötigt werden
    - Im Kühlschrank geöffnet besser handelbar, da Deckel wieder gut schließen
    - In vielen Märkten das ganze Jahr über erhältlich
    - eignen sich auch für das #H-Verfahren, wenn man z.B. ein wenig Essen übrig hat, und dieses schnell für einige Tage mit der H-Methode konservieren will.
    - Weniger empfindlich, da der Deckel nicht aus Glas ist und so z.B. beim Transport im Rucksack bei diesem keine Glasteile abspringen können.


    Nachteil:
    - Eine verdorbene Konserve wird im Vorrat weniger schnell und deutlich erkannt, weil der Deckel auch durch das Gewinde noch schließt.
    - Beim Öffnen einer unverdorbenen Konserve sollte ein deutliches »Plopp« zu hören sein, dass je nach Glasgröße individuell deutlich ausfallen kann.
    - Findet man z.B. eine Konserve in einem Twistoffglas im Keller, kann man nicht sagen, ob diese mit dem einen oder dem anderen Verfahren hergestellt wurde, weil sich dieser Glastyp für beide Verfahren geeignet ist.

    Alte Marmeladengläser
    Wurde mir von Leuten mit viel Erfahrung im Bereich Twistoff abgeraten, da diese nicht mehr ordentlich zu schließen scheinen. Für die 1001 verschiedenen Glasöffnungen aus dem Supermarkt bekommt man zudem auch schlecht passende Ersatzdeckel.


    weiter bin ich bisher noch nicht gekommen,
    wenn ihr aber findet, dass so etwas Sinn macht,
    kümmer ich mich auch gern um mehr
    Wie Erfolgsregeln, Grundrezepte Material usw.



  • Ich finde das sehr gut beschrieben und würde mich freuen mehr davon zu lesen


    Ich persönlich habe aber irgendwie immernoch Bedenken gegenüber "echtem Einkochen" mit Twist-off-Gläsern.
    Mein Gedanke ist da folgender (bitte berichtige mich wenn ich falsch liege)
    Wenn ich ein Glas zuschraube, dann ist das bei mir auch dicht genug, dass ich es auf den Kopf stellen kann ohne eine Sauerei zu veranstalten. Da fällt es mir schwer zu glauben, das dann genug heiße Luft entweichen kann um A) einen Überdruck und das Platzen des Glasen zu verhindern und B) das nach dem Abkühlen ein ausreichender Unterdruck entsteht

    sagt der Sven

  • Genau die Bedenken hatte ich am Anfang auch.
    Hätte nicht gedacht, dass der Druck da überhaupt raus kann.


    Erst, als ich hier ins Kaff gezogen bin, wurde ich radikal
    eines besseren belehrt - jeder zweite kocht hier irgend was ein,
    und keiner nimmt mehr die alten Gläser dazu.


    Die Nachbarsoma, die sonst auch im Sommer auf dem Holzofen kocht,
    weil sie "neumodisches" nicht gern mag, benutzt Twistoffs.


    Die kochen an einem Tag mehrere
    hundert Gläschen ein und verarbeiten ihr ganzes Schwein mit
    Stumpf und Stil.


    Glaub, fettes Fleisch ist mit am anfälligsten beim #E
    und wenn das bei der Oma so prima klappt, warum dann
    nicht auch bei uns.


    Glaub, das liegt am perfekten Marketing
    der Fa. Weck. Auch im Buch wird ja fleißig Angst vor anderen
    Gläsern verbreitet. http://upload.wikimedia.org/wi…B6ning_werbung_4_weck.jpg
    Da könnte sich Apple ma ne Scheibe von abschneiden, da raffen die Kunden schon nach kurzer Zeit, dass es auch andere, Gute Produkte gibt :)


    Leider habe ich keine wiklichen Aussagen bekommen, was die
    Langzeithaltbarkeit von Drehdeckeleingemachtem ist, und ob sie sich von Glasdeckeln unterscheidet.


    Bei meiner Oma haben wir mehrere Gläser mit Gummiring aus dem Krieg gefunden,
    aber keiner wollte probieren - wären vielleicht noch essbar gewesen,
    sah aber irgendwie wasserleichig aus, das Obst.


    Die Drehdeckelgläser, die ich bisher
    konsumiert habe, waren max. 3-4 Jahre alt. Länger liegen die
    bei der Oma halt nicht auf Lager.


    Von den Gläsern, die wir bisher so eingemacht haben sind von
    100 Stück nicht eines aufgegangen, außer eine komplette Fuhre Kürbis.
    Ich grübel immer noch, was da schief gegangen sein könnte.

  • Zitat von wiland1975;150330



    Gläser mit Glasdeckeln und Gummiring:
    ...
    - Nur für das #E-Verfahren geeignet.


    Die kann man auch zu heiß einfüllen nehmen.


    Dazu gibt man auf den Deckel ein paar Tropfen Alkohol, zündet die an und drückt den Deckel schnell auf Glas.
    Die Fehlerquote ist aber relativ hoch,

  • Zitat von birke;150391

    Vielleicht noch was zum pH schreiben: über 4.6 gefahr von Botulismus (sporen werden nicht abgetötet)
    die meisten tomaten haben einen pH darunter, einige Sorten aber darüber: => Zitronensaft oder Essig dazugeben.
    http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs270/en/


    Sollte mit zu den Tomatenrezepten mit zu.
    Bin erstmal damit beschäftigt, die "Grundlagen"
    zusammenzufassen, damit man in Zukunft
    nicht bei jeden Wecktread bei 0 anfangen muss.


    Hab schon mit Andre vom Wiki Kontakt aufgenommen,
    der stellt es dann ins Wiki und man kann in
    Einkochartikeln auf die Grundlagen verlinken.


    Aber erst, wenn ein Großteil der Einkochfraktoin hier im Forum
    die Inhalte "abgesegnet" hat - soll eine gemeinsame Grundlage
    sein, auf der man aufbauen kann, keine sinnlose Meinungsmache
    meinerseits.


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zitat von Henning;150373

    Die kann man auch zu heiß einfüllen nehmen.


    Dazu gibt man auf den Deckel ein paar Tropfen Alkohol, zündet die an und drückt den Deckel schnell auf Glas.
    Die Fehlerquote ist aber relativ hoch,


    Wird das wirklich noch betrieben ?
    Hab den Text angepasst.

  • Vieleicht noch zu erwaehnen: der Pressure canner, hauptsaechlich in englisch sprachigen Laendern vertrieben.



    (All American oder Presto)


    Das ist ein Druckkochtopf, der Temperaturen weit ueber 100 Grad ermoeglicht, und besonders das roh einkochen von Fleisch ermoeglicht. Ist generell fuer Fleisch sicherer, da dort wirklich alles abgetoetet wird.



    Sie ersparen das 2 mal einkochen bei einigen Gerichten.




    Nochmal zu Einmachglaesern. Twist off Glaeser sind dann verschlossen, wenn der Deckel sich nach innen biegt. Es gibt auch die Glaeser wo der Deckel und der Schraubring separat sind. Die sind besser als die normalen Twist off, da hier generell gilt, ist der Deckel nicht nach untengedrueckt, dann ist das Glas nicht zu.

  • Das ist doch einfach ein zu groß geratener Schnellkochtopf, oder ?!


    Link zu diesen Gläsern wäre gut.
    Danke

  • Nabend!


    Spezielle diesen DRUCKTopf habe ich schon mal angesprochen mit Links zu den US Gläsern, welche auch Twist-Of sind, aber mit einem Unterdruckindikator und getrenntem Deckelteil und Schraubrand.


    Wichtiger halte ich aber noch den Drucktopf selber, da dieser deutlich höhere Temperaturen als ein Standard Topf generieren kann, und sicherlich noch Schneller und somit preisgünstiger Einkochen kann!


    Leider kam kaum Reaktion, wohl wegen der fehlenden Verbreitung....


    Würd mich freuen, wenn hier etwas mehr Feedback zu dieser Topfart käme...


    Es gibt ja auch deutliche Unterschiede zwischen Konserven und Tropenkonserven!


    Gruß Endzeitstimmung

  • Danke !
    Gerät mit in die Liste der alternativen aufgenommen.


    Ist ja jetzt schon ewig viel Text - und ich fände es nicht gut, nicht zu viel Sachen in den Hauptartikel zu packen,
    die hier schwierig zu bekommen oder total selten sind.


    Wäre gut, wenn die Backofen/Drucktopffraktion jeweils nen Kurzen Absatz beisteuern würde,
    wenn wir zum Punkt alternative Einkochverfahren kommen.


    Vielleicht auch einfach nen Link zur Seite, wo du schon mehr Infos gesammelt hast.

  • Hab jetzt geschrieben:
    "Es ist ebenfalls möglich, im Backofen, im Dampfkochtopf,
    einem Drucktopf (Pressure canner) oder der Mikrowelle einzukochen"


    Du schreibst:
    ein Pressure Canner ist kein Pressure cocker (Dampfkochtopf).
    Die Temeperaturen die Du mit dem ersten erreichen kannst, kannst Du niemals im Druckkochtopf erreichen.


    bin verwirrt -
    bitte nenne mir die korrekte, deutsche Bezeichnung
    für einen Pressure Canner.


    Danke für den Gläser Link.
    Die sehen interessant aus.
    bekommt man die hier bei uns zu kaufen,
    oder ehr nicht ?


    Klappt das Prinzip dieser Gläser auch noch
    mit unseren Mitteln, also bei Normaldruck,
    oder ist dazu dann auch höherer Druck
    wie in deinem Topf erforderlich ?


    Leider kann ich den Artikel mit den Gläsern
    nicht mehr editieren :frowning_face:


    wiesoo denn blosss ?!

  • Sorry Wiland wenn ich hier unklar bin



    also nochmal


    unser normaler Dampfkochtopf erreicht bis zu 100 Grad, es erreicht einen gewissen Druck (weiss nicht wie viel). Der Pressure canner ist eher so ne Art Autoclave, darin koennte man auch medizinische Messer etc sterilisieren, eben wegen des hoeheren Drucks (bis zu 20 Pfund) und der hoeheren Temperaturen.


    Leider keine Ahnung wie ein Pressure Canner in deutsch heisst.


    So sieht er aus http://www.allamericancanner.c…ican915pressurecanner.htm



    Zu den Glaesern, die funktionieren mit allen Methoden. Ob es die in Deutschland gibt, weiss ich nicht, einfach mal nach Mason Jars googeln. Ich benutze die Tattler Deckel, die sind wiederverwertbar. Die normalen kann man in der regel nur einmal benutzen, da man sie beim glas offnen beschaedigt (ich zumindest lol).

  • Wenn das hier so weiter geht, ist es wieder nicht für Anfänger verständlich sondern verwirrend. Am besten, jeder sucht noch ein bisschen im Internet und man findet bestimmt noch mehr, Töpfe zum einwecken aus aller herren Länder.


    Wiland wollte bestimmt, die einfachste Methode für Anfänger zum einwecken vorstellen. Und da wir in einem Servival - Forum sind auch die Methode, die auch ohne Strom funktioniert.


    Es ist aber wie auf dem Basar, jeder möchte Recht haben. Seine Gläser sind die besten, seine Töpfe sind die besten. Dazu werden Seiten verlinkt. Aus eigenen Erfahrungen sollte berichtet werden. Link, s aus dem Internet kann jeder hochladen.


    Wiland, danke für deinen Versuch einen Thread zu machen, der sehr interessant hätte werden können. Aber hier wird jedes Thema zerredet.

  • Hallo,


    Vielen Dank für deine/ Eure Mühe dieses Thema genau zu erörtern. Wie man sieht gibt es sehr viele Wege nach Rom.
    Warum beschränkt Ihr euch nicht auf einen Weg? Wenn möglich den, der in DACH am weitesten verbreitet ist?
    Ich denke ob die Gläser jetzt von Weck, Rex oder was weiß ich wem sind ist dabei doch völlig egal. Die Vor und Nachteile von Twist of gegenüber den Weck/Rex gläsern aufzählen und was man wie einkocht.


    In einem Buch las ich, daß mit ca. 114°C eingekocht wurde. Das ist mit einem normalen Topf schwer möglich, wird also wohl ein Drucktopf gewesen sein.
    Dann sollte das ganze auch mit einfachen Mitteln funktionieren. (Kohleherd und großer Topf). Was der einzelne dann für Geräte kauft scheint mir im ersten Ansatz nicht so entscheidend wie der Prozess an sich.


    Ein Teil sollte auf jeden Fall auf die Gefahren eingehen (Butolinumtoxin), Explodieren der Gläser*?* (Kann das passieren???). Solche Sachen halt.


    Und ein Teil in dem man sehen kann, was man wie einkocht (Sauer, mit Zucker).


    Wenn dieses Gerüst erstmal steht, dann kann man immer noch Sachen hinzufügen. Exotische Einkochgeräte kurz anführen...


    lg
    Gerald