übliche Einbruchmethoden bei Türen sind das aushebeln der Türe. Dazu wird eine Art Wagenheber an der Unterseite der Türe montiert und die Türe wird dann langsam aber sehr kraftvoll ausgehängt. Dies ist eine übliche Methode um Türen lautlos und schnell zu öffnen.
Dagegen helfen üblicherweise Aushebelsicherung. Siehe zum Beispiel hier: http://www.sicherheitstechnik.…nik/aushebesicherung.html
Eine weitere Methode um Türen zu umgehen ist die Kernziehmethode. Dazu wird eine speziell gehärtete Schraube in den Schlitz des Schlosses hineingedreht (dort wo üblicherweise der Schlüssel eingesteckt wird). An dieser Schraube wird dann der Kern des Schlosses (das Teil das Ihr mit dem Schlüssel dreht) herausgezogen. Es gibt dafür spezielle Geräte. Siehe hier:
http://spionwelt.com/Katalog/1…rende_aufsperrtechnik.pdf
Gegen diese Methode helfen nur gehärtete Bolzen im Schloss. Oder eine Art mitdrehendes Teil das ebenfalls gehärtet ist und in erster Linie das eindrehen der Schraube verhindern soll.
Die Kernziehmethode ist sehr elegant und ermöglicht das Oeffnen von Türen innerhalb von 45 Sekunden.
Eine weitere Methode Schlösser zu knacken ist das Aufbohren von Schlössern. Dagegen helfen auch hier entweder gehärtete Bolzen oder ein Aufbohrschutz im Schloss. Auf diesem Bild die rot eingelegten Metallplätchen aus gehärtetem Stahl: http://www.schloss-shop.de/
Weitere Schwachpunkte von Türen sind zum Beispiel Türspione. Ist auf der Innenseite der Türe nur eine Olive angebracht (kein richtiges Schloss sondern nur eine Art runder Griff der gedreht werden kann dann ist die Türe geschlossen) kann der Türspion ausgeschlagen werden und die Olive dann mittels einen speziellen Drahtes gedreht werden. Damit ist die Türe auch zu öffnen. Das beschriebene Werkzeug seht Ihr hier im Film: http://www.youtube.com/watch?v=3YmuK05s3Bw
Weitere Schwachstellen von Türen sind die Türverankerungen wo das Schloss in den Türrahmen eingreift. Dieses Teil sollte speziell stabil gebaut sein. Negativbeispiel wie das aussehen kann hier: http://www.pi-news.net/2009/09…-freiheitsstrafe-faellig/
Die sehr schnelle Methode um Türen zu öffnen ist mittels speziell dafür hergestellter Munition (12 Gauge z.B. Magnum Entry von Ruag, siehe hier: http://www.ruag.com/de/Ammotec…n/Andere_Kaliber/12-Gauge )
Das ganze tönt etwas rabiat aber diese Methode funktioniert nicht bei Türen die über eine Mehrfachverriegelung aufweisen. Zum Beispiel Quadralocktüren. Siehe hier: http://www.quadragard.ch/index…e/tuersicherung/multilock (Model ML245). Auch wenn die übliche Türverriegelung aufgeschossen ist, bleiben noch drei Türverriegelungen bestehen und die Türe ist und bleibt geschlossen. Das könnt Ihr natürlich nicht im Werbeschreiben von RUAG nachlesen . Leider kostest so eine Türe etwa 4'000 Fr. Die wären aber gut investiert wenn man das Geld denn haben täte..
Fazit aus dem ganzen:
1. Das Türblatt sollte stabil sein (z.B. 80kg Eichentüre oder ähnliche Modelle)
2. Der Türrrahmen sollte mit mindestens 15cm langen Schrauben im Mauerwerk eingeschraubt sein
3. Das Schloss sollte eine Mehrpunktverriegelung haben
4. Das Schloss sollte mit einem Aufbohrschutz versehen sein
5. Die Schlossbolzen sollten gehärtete Stifte sein
6. Die Türe sollte gegen Aufhebeln gesichert sein (Hinterschliessung)
7. Der Türspion sollte nicht durchgehend sein (optimal elektronische Türspione)
Was auch hilft bei Türspionen sind Spiegel die man in einem Mehrparteiensystem an der Nachbarswand anbringt. Bei Privathäusern kann man immer noch vom ersten Stock runterschauen wer jetzt wirklich alles vor der Türe steht.
Eine übliche Methode die Türe öffnen zu lassen ist z.B. den Nachbar „zu überreden“ vor die Türe zu stehen und zu läuten. Die bösen Leute verstecken sich dabei gleich an der Wand in der die Türe ist. Mit dem Türspion sieht man die natürlich nicht und man öffnet dem lieben Nachbar die Türe um zu fragen was er um 5 Uhr morgens denn wolle. Den Rest könnt Ihr Euch selber denken.
Diese Methode wird sicher umgangen wenn Spiegel auf der Gegenseite einen Überblick über die ganze Türe plus umgebend bieten. Das kostet nicht viel und hilft trotzdem.
Und zu guter letzt gibt es noch den Spezialschlüssel. Das ist ein normaler Schlüssel mit einem überdimensioniertem Griff aus Spezialstahl. Der Schlüssel wird in das Schloss gesteckt und dann kann man am Schloss einfach mit sehr viel Kraft das Schloss aufwürden. Diese Methode ist aber sehr selten, zudem benötigt man für die Herstellung solcher Schlüssel Spezialstahl und Kenntnisse von Materialeigenschaften (z.B. Finite Elementemethode, Elastizitätsmomente und so weiter.)
Es gibt schlussendlich auch noch die Methode das vorstehende Schloss mit der Rohrzange abzuwürgen. Diese Methode solltet Ihr aber bereits alle kennen.
Beim Kauf von Schlössern achtet darauf dass wenigstens der Schlosskörper aus einem Stück hergestellt ist und nicht aus mehreren Blechschichten aufgebaut und Punktgeschweisst ist. Das hilft auch. Wie der Schlosskörper aber aufgebaut ist kann man nur selten von aussen gleich aussehen. Eine Farbschicht oder Beschichtung auf dem Schlosskörper ist aber immer ein Grund misstrauisch zu werden. Und lasst die Finger von Schlössern aus dem Kaufhof oder Baumarkt oder wie auch immer. Die sind zwar günstig, aber eben wirklich billig.
Wenn ich mal Zeit haben sollte werde ich Euch noch über Sicherheitsfenster und Fenstergitter beschwatzen. Ich hoffe das wäre OK..