@Delta
Sorry...irgendwie komm ich hier gerade nicht mir...
Es hat -9°C und 10cm Schneedecke. Da wird die Holz- und Zunderbeschaffung für ein kleines Feuer schon zur Herkulesaufgabe. Von einem Riesenfeuer würde ich da nichtmal zu träumen wagen.
Wenn du planst dir die Schuhe mit Birkenrinde zu umwickeln: Womit fixierst Du das ganze? willst Du das bißchen Stoff das Du am Leib hast DAFÜR zerreißen? Außerdem mag das eine gewisse Isolation beim "stationären" Verbleib sicherstellen. Beim Marsch wirst du mehr Zeit damit verbringen das Material wieder zu richten und zu fixieren als vorwärts zu kommen. Außerdem ist auch die Birkenrinde gefroren...somit spröde und so gut wie nicht zu wickeln ohne zu brechen.
20cm tief freischaufen? 3mx2m? Mit Stämmen füllen und abbrennen? - Klar, danach setzt er sich in den Minibagger (mit dem er freigeschaufelt hat) und fährt los, dann dreht er nach 5 km nochmal um, weil er das "Fichtenmopped" vergessen hat (mit dem er die Bäume für die Stämme gefällt und zerkleinert hat)...
Sorry wenn der letzte Absatz ein wenig sarkastisch geworden ist, aber vielelicht kannst Du mir (uns) erklären WIE er (du) das bewerkstelligen soll? geschweige denn die Energie die er dafür verbraucht und vermutlich nicht wieder wird regenerieren können.
TRENNUNG
@ all
Ich hab mir den Faden vor zwei Tagen durchgelesen und seit dem viel drüber nachgedacht. Also ich denke ganz ehrlich das die Chancen, ohne Fremde Hilfe da wieder lebend rauszukommen, sehr gering sind. Mein Plan sähe wie folgt aus:
10min Zeit um die unmittelbare Umgebung nach Verwertbarem abzusuchen (Zunderzweigen, Pastiktüte die vom Wind in den Baum geweht wurde...etc. Zivilisationsmüll halt) und um die eigenen Gedanken zu sortieren (nicht kopflos starten, das "mindset" präparieren => Ich will überleben! Ich kann überleben! Ich werde es schaffen!).
Unterhose auf den Kopf/um den Hals (improvisierte Balaklava)
Nach den 10min aufbrechen entlang der Reifenspuren meiner Peiniger.
Dann entlang der Reifenspuren zurücklaufen. Versuchen möglichst windgeschützt zu laufen. Augen und Ohren offen halten, auch wenn der Schnee viel schluckt. Die erste Nacht dürfte noch irgendwie zu überstehen sein (noch ist Energie vorhanden und in Bewegung und im Windschatten dürfte es zwar zu einer massiven Unterkühlung kommen, die aber unter Umständen noch zu überstehen ist). Auf Grund der Temperatur schließe ich auf eine wolkenlose Nacht, was am nächsten Morgen die Chancen erhöht in der Sonne stehen zu können. Das ist erstens psychologisch unheimlich wichtig (wer mal eine Nacht durchmarschiert ist und die Sonne langsam aufgehen gesehen hat, weiß was ich meine) und zweitens auch für den Wärmehaushalt nicht zu unterschätzen. Schmelzwasser trinken und ein wenig gefrorene Erde (und hoffen das der Boden Mineralienreich ist) lutschen (der Schnee ist demineralisiertes Waser und entzieht dem Körper Mineralien).
Gehen wir von einer 10h-Nacht aus dürften bis jetzt 20km zurückgelegt sein. Mit jedem Meter den ich laufe erhöhe ich die Chance ETWAS zu finden was mir hilft (Müll, Personen, Hütten, Heuballen, mehr Zunder). Sollte es die Topographie ermöglichen kann ich mir jetzt überlegen, ob ich stumpf weiter marschiere, oder versuche kurz unterhalb einer Hügelkuppe ein Signal- und Wärmefeuer zu entzünden. Ich würde hierbei aufpassen das nicht ein "Fallwind" meinen Rauch ins Tal drückt.
Sollte ich den Tag (durch die Sonne, wenig Wind und Schmelzwasser) überstanden haben, und mich gegen ein Feuer entschieden haben, dürfte ich inzwischen weiter 20km zurückgelegt haben. Das bedeutet ich habe meine Überlebenschancen von 0% (im Wald, 50km weg) auf 80% ("bald da", noch 10km) gesteigert. Diese Rechnung passt zwar nicht, aber auch hier geht es um den eigenen Kopf bzw. was darin passiert.
Die letzten 10km in der zweiten Nacht werden ein Glücksspiel. Die Frage ist wie der Körper (und vor allem der Kopf) den Sonnenuntergang und den Temperatursturz verkraftet.
Was ich auf KEINEN Fal tun würde, ist versuchen die erste Nacht auszusitzen und versuchen ein Feuerchen in Gang zu bekommen. So lange ich aktiv bleibe, habe ich die Situation "unter Kontrolle" (ja, ich weiß...es geht um die Psyche...). Sitze ich und warte, bin ich passiv und kontrolliere nichts außer meiner Passivität.
Warum glaube ich das es mit eine wenig Glück (wenig Wind, Tagsüber viel Sonne und vllt ein wenig "Zivilisationsmüll") trotzdem zu überleben wäre? Der menschliche Körper ist unglaublich zäh und widerstandsfähig. Er hat unglaubliche Energiereserven (die können so weit gehen das er einfach Muskeleiweiß verbrennt wenn er nichts anderes mehr hat...). Das was beim Menschen meistens schwach ist, ist der Wille. Bricht der Wille, bricht der Körper (meine persönliche Meinung).