Wie ueberlebe ich in der Kälte ohne Ausrüstung?

  • Als Inhaber(-in) der Firma Schmerz und Leid habt ihr beim letzten Mal eure Geschäftspartner hervorragend über den Tisch gezogen. Mit dem Gewinn lag ein neuer Geländewagen der Oberklasse locker im Tagesbudget. Es steht eine neue Verdienstmöglichkeit im Raum und gleichzeitig wollt Ihr natürlich auch den neuen SUV ordentlich ausfahren.


    Also plant Ihr die Route so abgelegen wie möglich. Leider haben Eure letzten Geschäftspartner davon Wind bekommen und Euch auf der vollständig abgelegen Route abgepasst. Freundlich haben sie Euch mit dem Argumentationsverstärker gebeten auszusteigen.


    Nur mit Bundfaltenhose, weissem Hemd und Geschäftsschuhen bekleidet steht Ihr nun in der nächtlich verschneiten Pampa bei minus 9 Grad und 10cm Neuschnee auf der Kiesstrasse. Die Gegenseite war aber fair und hat Euch ein Sackmesser und ein einfaches BIC-Feuerzeug in den Hosentaschen gelassen weil es scheinbar das Geschenke Eurer Kinder war. Bis zum nächsten Weiler sind es mindestens 50km zum laufen.


    Wie verhindert der Inhaber von Schmerz und Leid (sprich Ihr) dem Tod?


    Natürlich wäre eine mögliche Antwort dass er den Bären in der Höhle mit blossen Händen jagen geht und sich dessen Pelz schnappt aber trotz der langatmigen Einführung ist die Frage seriös gemeint. Ich danke Euch im Voraus für Eure Antworten wie man in einem solchen Fall am Leben bleibt.

  • Hmmh, da bleiben nicht viele Varianten. Die Krawatte als Stirnband knoten und die 50 Km im leichten Galopp absolvieren..in der Hoffnung der Förster ist unterwegs und trifft mich zufällig.


    Die grösste Gefahr ist die Unterkühlung, dagegen hilft nur Dauerbewegung. Verhungern spielt hier keine Rolle, Luft hat's auch genug. Bleibt noch das Trinkproblem. So wenig Schnee wie möglich essen ! Schadet mehr als er nutzt wenn s nicht aufkochen kannst.
    Lieber nen Kieselstein unter die Zunge legen und nur alle 5h mal etwas Schnee in den Händen schmelzen und trinken.


    Allenfalls ein Holzlager am Wegesrand in Brand stecken damit man warm bekommt und gesehen wird.


    Und das nächste mal anständige Schuhe anziehen oder die Geschäftspolitik überdenken...

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Vorweg: bei -9 Grad und dieser "Bekleidung" wäre ich für keine Planausführung schnell genug. Wenn die Pampa weichen Boden hätte, würde ich versuchen, ein enges, relativ tiefes Erdloch zu schaffen, Äste und Abdeckmaterial (kleinere Ästchen, Blätter) als Dach zu nehmen und innenrein jede Menge Blätter zum Kuscheln. Bei Anbruch der Dämmerung würde ich loswandern, hoffen, dass tags nur noch 3 bis 5 Grad sind und mich dauerhaft bewegen, die Kleidungsstücke den bedürftigsten Stellen (Kopf, Brust, Nierengegend) zukommen lassen. Das Feuerzeug ist wertlos in diser Situation, es gibt keine Zeit zum Feuer machen zu verschwenden. Trinken kann man (Schnee), essen nicht, also ist Schnelligkeit das Mittel der Wahl.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Nun ist dies, sagen wir es einmal so: Ein sehr extremes Szenario.


    Minus 10 Grad und am "Ende der Welt". Mitten in der Nacht?


    Mein Vorschlag zum Überleben:
    1. Windschutz / Witterungsschutz im Umkreis von 10 min. aufspüren / bauen und ein Wärmefeuer mit genügend Brennholz suchen. Zundermaterial in die Hosentasche einstecken. Zeichen hinterlassen, die auf die morgendliche Bewegungsrichtung deuten.


    Begründung: Mit dieser Bekleidung, ohne Wasser und Nahrung, wird ein Gewaltmarsch von 50 km ohne Orientierungsmöglichkeiten bei Dunkelheit ein Fiasko. Also den Morgen ohne Unterkühlung erleben, sich orientieren und erst dann marschieren.


    2. Am Morgen: Abmarsch und Augen aufhalten, ob sich irgendwo Möglichkeiten für Wasser und Wärme und Behelfskleidung auftun. Frühzeitig Lagerplatz suchen, ausbauen und Wärmefeuer anlegen


    3. Usw.


    Scheiss Situation!


    Tsrohinas

  • Moin Leutz,
    da habe ich mir auch schon so einige gedanken gemacht. Ich denke ich würde mir "Isolierung" suchen, wie Heu, trockenes Gras, trockene Blätter oder Nadelbaumzweige, die ich mir unter die Kleidung stopfe. Als nächstes, da stimme ich meinen Vorschreibern zu, immer in Bewegung bleiben, kein Schnee essen und nicht versuchen zu lagern, nicht in der beschriebenen Kleidung.


    bis denne
    Speedy

  • Wenn schon Feuerzeug und Messer würde ich versuchen ein oder zwei große Feuer zu machen. Wenn man gesehen wird -> prima. wenn nicht kann man ja am Tag los laufen, da ist es hoffentlich wärmer.


    -9°C und trocken wär mir lieber als +2°C und Regen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Frage ist, kann ich in diesem Szenario nachts navigieren?


    Wenn ich den Weg nachts sehe, einigermaßen fit bin und gut gegessen habe (Kohlenhydratspeicher voll) ist das Ganze gut machbar.
    Dann heißt es ein ordentliches Tempo wählen, einen Rhythmus finden und durchziehen.


    Wenn es dunkel ist wie in einem Bärena.... und ich nicht marschieren kann, dann wird es sehr sehr eng....


    Für den Fall dass man campieren muss, bin ich mir sicher (vorausgesetzt man überlebt die Nacht), dass die Nacht so viel
    Energie gekostet hat, dass die Kräfte nicht mehr ausreichen um die 50km zu schaffen.

  • Hallo zusammen


    Also wir sollten als Gemeinschaftsprojekt mal einen Roman schreiben ........


    Spass beiseite, wenn ich Leute bescheisse muss ich dafür gerade stehen.


    Irgendwann holt es jedes Arschl.... ein! In diesem Falle sehr schnell wage ich mal zu sagen.


    Ernst

  • Das marschieren zur Wärmeerzeugung ist zwar ein Ansatz, er birgt aus meiner Sicht aber auch Gefahren.


    In diesem Szenario hat die Person keine Verpflegung, d. h. er kann keine Energie "nachtanken".
    Da die Energie im Körper nicht unendlich ist, sollte man damit haushalten.


    Wer schon einen Halbmarathon oder gar einen Marathon gelaufen ist, vergleichsweise taugt auch ein längerer Marsch mit Gepäck, wird wohl aus eigener Erfahrung wissen das die im Körper gespeicherte Energie normalerweise nicht ausreicht um diese Anstrengung durchzustehen. Bei solchen sportlichen Tätigkeiten wird sich Heisshunger einstellen und die Leistungsfähigkeit ohne Energiezufuhr massiv abnehmen.


    Die Wärme im Körper wird durch die normalen Stoffwechselprozesse in den großen Organen Leber, Lunge und auch im Gehirn erzeugt. Bei dementsprechender Muskelbewegung natürlich auch verstärkt durch die Muskelarbeit. Bei all diesen Tätigkeiten wird Energie verbraucht.


    Durch die Kälte wird dem Körper zusätzlich Wärme entzogen. Bei Kälte wird also selbst im Ruhezustand mehr Energie verbraucht wie in einer warmen Umgebung.


    Der Verdunstungseffekt bei körperlicher Betätigung (nasse Haut) und der Winchill-Effekt sind zusätzliche Faktoren.


    Ergo: Ich glaube nicht, dass eine Person bei - 9 Grad C mit dieser Bekleidung 50 km "durch"marschieren kann. Die meisten schaffen diese Strecke noch nicht mal mit optimaler Bekleidung, Ausrüstung und Verpflegung.


    Tsrohinas

  • Hallo zusammen


    als erstes vielen Dank für Eure Ideen. Die ganze Sache ist mir heute in den Sinn gekommen. Was würde ich machen wenn ich jetzt ohne warme Kleidung einfach mal nur den Heimweg zu Fuss schaffen müsste.


    Wenn ich zusammenfassen darf
    1. Nacht irgendwie überleben (Feuer machen, Loch suchen zum verkriechen, Laub und sonstige Isolation unter Hemd und Hose stopfen.
    2. Tag abwarten und dann so schnell es geht im Gewaltmarsch zum Ziel laufen
    3. Hoffnung nicht aufgeben.


    Das ganze hätte man auch in einer unbekannten, fremden Stadt ansiedeln können. Da hätte man mehr Optionen aber die wären wahrscheinlich nicht immer ganz legal.
    Ich gebe zu dass die Einleitung etwas kritisch betrachtet werden könnte, aber bei Vignettenanalysen versucht man das Gegenüber so gut es geht in die Situation eintauchen zu lassen.


    Auf jeden Fall danke für die Infos. Ich würde mich freuen wenn wir mehr solche "unwahrscheinlichen" Szenarien wenigstens mal im Kopf durchgehen könnten.
    Wenn ich auch die Situation nicht praktisch erlebe so habe ich mich dann wenigstens mal mit dieser Situation im Kopf auseinander gesetzt. Und dies kann schon bereits das Leben retten.

  • Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, das zu überleben, liegt bei 1:1000. M.E. wird das Kälteproblem oft stark unterschätzt, besonders gern von Menschen, die ihr Leben gut organisiert verbringen und "draußen" nur in geplanten Situationen erleben, wie Spaziergang oder Wanderung, mit durchdachter Ausrüstung. Es gibt auch Menschen, die eine Menge Kälte vertragen (habe vor ein paar Tagen bei frischem Wetter Ziege gegen Schaf getauscht und dabei einen Herrn kennengelernt, mit T-shirt, Weste und Lederhose bis zum Knie- ganz entspannt- ich in vollem Ornat, trotzdem gefroren). Irgendwo ist aber Schluß. Selbst bei einem Riesenfeuer (wie soll das gelingen in einer Schneelandschaft- nass! Und für große Feuer müssen Unmengen Holz geschleppt werden, die man schlecht mit einem Messer werben kann) wird man von einer Seite gegrillt, die andere erfriert trotzdem, wenn man sich nicht ununterbrochen dreht. Sehr anstrengend. Nach so einer Nacht braucht man nicht mehr loswandern. Die Strecke selbst ist von einem gesunden Menschen ohne Gepäck zu schaffen. Man steht auf dem Weg, den man mit dem Auto- mit einem Ziel- befahren hat, muss also nicht quer durch die Pampa. ----- Ich kann mich an eine Situation vor langen Jahren erinnern; Sylvesterparty in abgelegener location, alle weg, Auto springt nicht an. Im Wagen Decken, eine Freundin, ein schlafendes Kind (in den Decken mit 2 oder 3 lebenden Wärmflaschen- mittelgroße Hunde). Mein Jäckchen hatte ich auch noch auf den Deckenberg geworfen. Handys gab es noch nicht. Jemand, dem ich irgendwann begnet bin, wollte Hilfe rufen, die nicht ankam. Irgendwann habe ich (in dünnem Partyhemdchen) mich auf eine nicht sehr weit entfernte Bundesstraße gestellt, um jemand anzuhalten (niemand hielt freiwillig) und kehrte irgendwann mit Hilfe zurück...von diesen Friergeschichten hätte ich noch einge auf Lager, sie beinhalten eine wirkliche Quälerei und damals war ich jung und gut trainiert... und es waren keine -9 Grad :psst: P.S.: bitte entschuldigt den üblen Blocksatz- meine Kiste macht im Forum keine Absätze !

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • nun das war ja mal ein szenario.......


    kälte ist für mich auch das schlimmste. nun sitz ich ja in meiner karre und mit bewegung ist nicht viel.
    früher in den 70gern sass ich in einer ungeheizten bude mit eisblumen an den fenstern und war am süffeln..
    kann nur froh sein, das ich das überlebt habe.


    dann lieber trocken und nicht frieren....denke das es echt übel ist mit dem schnee....d.h. wenn der arme kerl jetzt nen loch buddlen sollte...
    mit nem messerchen..dann ist der erfroren bevor die ersten zentimeter gebuddelt sind.....ausserdem im dunkeln sieht man so schlecht....
    der weiss ja gar ned wo er buddelt.....na ja evtl ist ja vollmond
    so mit hund als wärmflasche......ist nur zeitverzögerung.....


    ansonsten ist ja unsereiner mit seinem allzeit bereit beutel unterwegs......:-)))))


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Hi!


    Ich mag ja solche Gedankenspielchen!
    :lachen:


    Zunächst, was bei solchen Szenarien oft vergessen wird,
    man landet nicht im Nichts.
    Das heißt, es gibt unglaublich viel Zeugs immer um uns herum.
    Die Kunst ist das auch zu erkennen und improvisieren zu können.
    Auch, wenn erst die nächste Stadt in 50 km Entfernung ist,
    ist es gut möglich, daß in 10km oder weniger irgendwo eine Hütte steht,
    irgendwas was zur Forstwirtschaft oder von der Straßenverwaltung genutzt wird.


    Vielleicht stolpert man sogar über einen Ausläufer einer Fastfoodkette.
    :grosses Lachen:


    Ist jetzt lustig gemeint, ihr wisst schon, wie ich es meine. Hoffe ich.


    Wichtig ist, so sehe ich es, wenn nicht die adäquate Möglichkeit auf Unterschlupf
    und Wärmegewinn besteht, seine Extremitäten, so gut, wie es geht, zu schützen.
    Ich würde zb. die Socken ausziehen und über die Finger geben,
    die Unterhose auf den Kopf. Nur so als Beispiel.


    Auch wenn es unwirtlich kalt ist, aber wenn man wirklich will, kann man da
    schon Meter machen. 50 km halt ich jetzt für sehr eng, aber 2-3 Stunden sollte
    man schon noch gut leistungsfähig sein.
    Ich will wirklich nicht mit alten BH-Geschichten da die Sache aufwärmen...
    :face_with_rolling_eyes: aber mit wenig Kleidung und wenig Schlaf kommt man trotzdem
    ganz schön weit.
    ABER: man darf durchwegs mit Erfrierungen rechnen.
    Bei einer extremeren Geschichte durften schon mal ein paar Leute ein paar Tage
    an Infusionen hängen um sie wieder fit zu machen.
    Auf jeden Fall in Bewegung bleiben.
    Einschlafen in solchen Situationen ist lebensgefährlich.


    Im Optimalfall wird man von wem vermisst und vielleicht sogar gesucht?


    Abgesehen davon sind Argumentationsverstärker kein Grund auszusteigen.
    Für mich wäre es ein Grund die Kupplung fett in die Richtung der Widersacher schnalzen zu lassen.
    Außerdem sind in meinem Auto...




    ...zumindest warme Sachen. :devil:


    Weiters: ich bin ein Geschäftsmann der anderen Sorte.
    Ist dann vielleicht auch Lebensvorsorge, wenn man ordentlichen Handel betreibt
    von dem beide Beteiligten was haben und nicht sich einer übers Ohr gehaut fühlt.
    Dann machts auch Spaß. Und um das gehts doch. Oder?
    Geldgier macht keinen Spaß.


    Nut** Drog*** und ne fette Yacht?
    Nicht meine Lebensweise.


    Lieber ne gemütliche Wohnung, echte Kumpels, und ein bißchen Kohle
    um sich ab und an so einen Spaß zu gönnen wie nen Rucksack, ein neues Messer und ein paar Dvds.
    Die Natur da draußen ist sowieso kostenlos und trotzdem unbezahlbar.
    Und Internet kostet mittlerweile ja auch nicht viel.


    :kichern:


    Der Tastatur-Überlebensexperte,
    (kann viele Anschläge pro Minute machen!)


    Occam






    Nachgezogenes unnotwendiges Edit:
    Was hätte der Ausbildner Occam gesagt?
    "Burschen, was ist los? Normalerweise raunzt ihr rum, weil das Gepäck zu schwer ist,
    und jetzt habt ihr mal nichts dabei und was ist jetzt? Es schneit ja nicht einmal.
    Und kälter hattens wir auch schon. Und auf gehts. Im Laufschritt..."


    (Ernster: auf jeden Fall mit Mundschutz, und durch die Nase atmen.
    Schneller gehen ist besser als zu laufen. Energie will gespart werden.)

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Ich kann die Meinung von Firehorse nur unterschreiben.


    In meiner Dienstzeit im Hochgebirgsjägerzug und auch privat im alpinen Gelände hatte ich oft mit wiedrigen Witterungsbedingungen zu tun.
    Mit diesem Setup eine Nacht zu durchstehen und erst dann den Marsch anzutreten ist für einen gesunden und trainierten Körper äußerst "problematisch".


    Mit dem Hemd ist man ja praktisch nackt und der Kopf ist unbedeckt, das sind nicht gerade gute Voraussetzungen für eine angenehme Nacht.


    Außerdem sind -9C° bei dieser Bekleidung schon ne Hausnummer....


    Ich musste mal eine Nacht mit etwas besserer Kleidung bei ca. 0C° in den italienischen Alpen verbringen, das war nicht besonders lustig, trotz Feuer.
    Wenn ich mir jetzt vorstelle ich hätte am nächsten Morgen noch einen winterlichen 50km Marsch in Salonschleicher vor mir gehabt.....naja.
    Unterschätzt bitte die -9C° nicht.

  • Hallo!


    Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Bei allem Training usw. gibt es auch eine Grenze. In so einer Umgebung mit dieser Ausstattung zurecht zu kommen, dürfte extrem schwer werden. Hierbei spielt dann denke ich auch der Faktor "Glück" (findet man einen Unterschlupf, etwas brennbares etc.) eine sehr große Rolle. Vor allem kann hier alles richtig und falsch sein. Entschließe ich mich zu bleiben, kann ich vielleicht ein Feuer machen usw. Irgendwann muss ich aber doch weiter. Und dann bin ich vielleicht zu erschöpft um es noch bis zu einer Siedlung etc. zu schaffen.
    Entschließe ich mich zu laufen, in der Hoffnung auf eine Siedlung zu stoßen und schaffe es nicht, bin ich vielleicht zu erschöpft um noch Maßnahmen zu ergreifen, mit denen man über die Nacht kommt….


    Trotzdem: Nie aufgeben.


    Grüße,


    Mark Wilkins

  • Zitat von GrimmWolf;155018

    ...in der Hoffnung der Förster ist unterwegs und trifft mich zufällig.


    ...hoffentlich nicht mit einer Kugel! :grosses Lachen:




    Arni

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Bewegen aber nicht Schwitzen!


    Isolation der Klamotten vor allem auch der Schuhe. Vielleicht finden sich irgendwo ja ein paar alte Plastiktüten im Wald, die als zweite Socke im Schuh getragen werden kann. Auch der Kopf darf nicht vergessen werden, den über den verliert mann eine Menge Wärme. Wer also eine Mütze improvisieren kann erhöht seine Chancen noch einmal.


    Aber sehr wichtig ist das Thema: gefunden werden! Also immer wieder hören, ob Autos, oder Bahnstrecken erkennbar sind. Regelmäßig um Hilfe rufen und sich bemerkbar machen(dann schießt der Förster auch nicht auf mich:-)). Vielleicht kann man so die Zeit, in der man sich in Gefahr befindet reduzieren. Auch sollte dazu dringend auf den Wegen geblieben werden. So erhöhe ich meine Chancen gefunden zu werden, selbst wenn ich schon zusammengebrochen bin.


    Navigation: Wenn ich am Anfang mich für eine Richtung entschieden habe, sollte ich versuchen, diese beizubehalten. Im genannten Szenario würde ich davon ausgehen, dass bei -9° die Nacht sternenklar ist und ich so nach dem Nordstern navigieren und meine richtung halten kann. Falls die Sterne nicht Sichtbar sind würde ich folgenden Trick anwenden. Ich würde den Autospuren folgen. Schließlich wurde ich ja hierhin gefahren und meine "Freunde haben bestimmt den schnellsten Weg hierhin genommen! Bei diesen Temperaturen ohne Schneefall bleiben die Spuren über die Nacht erhalten. Schwieiger wäre hier in der Tat 2° und Regen, denn dann ist an normales Wandern im Wald kaum noch zu denken, weil ich einfach nichts mehr sehen kann ohne Taschenlampe.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Ich lach mich schlapp :grinning_squinting_face:


    Wirklich eine coole Idee, das mit der Geschichte. Und ein paar richtig hilfreiche Antworten sind auch dabei. Coole Idee für eine tolle Frage.
    Ich schätze aber auch, dass ich dieser Situation ganz schön Panik gehabt hätte. Eure tollen Vorschläge wären mir wahrscheinlich erst nach 20min Verzweifelung eingefallen...
    Gibts dagegeben auch ein Mittel?

  • In der eingangs beschriebenen Situation? Mieser Geschäftsmann, aus Rache ausgesetzt im Wald?


    Gar nix würde ich machen, einfach an Ort und Stelle bleiben!
    Denn die Leute, denen ich (als mieser Geschäftsmann) noch Geld schulde, finden mich schneller, als ich "Mir ist kalt" sagen könnte...


    Aber ansonsten gibt es zu den vorher genannten Möglichkeiten nicht viel hinzuzufügen. Wobei ich persönlich die Variante bevorzugen würde, ein paar Feuerchen zu machen und damit erst mal durch die Nacht zu kommen...
    Das wichtigste ist bei der ganzen Geschichte wohl die eigene Einstellung... "never give up, never surrender" - der Wille zum Überleben ist in einer Extremsituation ausschlaggebender als die Ausrüstung.