Peak oil ?!

  • Dieses "powertogas" ist ja ein Unding... Anstatt auf Elektromobilität zu setzen...

  • Zitat von Arhan;132064

    Dieses "powertogas" ist ja ein Unding... Anstatt auf Elektromobilität zu setzen...


    Hallo Arrhan,


    Elektromobilität sehe ich als Zweitwagensegment für den gutverdienenden Eigenheimbesitzer mit grünem Gewissen, der über eine Garage mit Ladestation (Drehstromsanschluss mit 10-20 kW) verfügt. Auch der Normalverdienener, der vielleicht zur Miete wohnt und sein Auto unter der Strassenlaterne parken muss, möchte vielleicht eine alltagstaugliche Familienkutsche, mit der er auch mal am Wochenende die 500 km zu den Eltern oder mit der Familie die 1000 km zum Urlaub ans Mittelmeer fahren möchte. Prparedness wenn die Stromversorgung ausfällt? Fehlanzeige. Diesel lässt sich lagern und selbst mein Dreienhalbtonner kommt bei schonender Fahrweise im Anhängerbetrieb knappe 1000 km mit einer Tankfüllung weit.


    Die Automobilindutrie zieht sich ja auch inzwischen aus dieser politisch gemachten Blase zurück, weil noch nicht einmal ansatzweise eine Batterietechnologie am Horizont erkennbar ist, die selbst für alles Geld der Welt die Speicherdichte (MJ/l) chemischer Treibstoffe wie Benzin oder Diesel bietet. Die mageren 100 - 150 km Reichweite, die im Prospekt genannt werden, sind übrigens ziemlich geschönte Bestwerte, bei denen kein Nebenaggregat im Auto laufen darf. In einer kalten und verregneten Winternacht, wo Licht, Heckscheibenheizung, Gebläse und Scheibenwischer laufen und in der ich auch noch mit Strom heizen bzw. eine Wärmepumpe betreiben muss, da sind dann auf einmal 50 km noch optimistisch.


    Falls es zu einem Unfall und dadurch zum Fahrzeugbrand kommt, Benzin und Diesel brennen ab, explodierende Autos gibt es nur in Hollywood. Eine beschädigte Lithiumbatterie seltzt ihre Energie in einem selbstbeschleunigenden Prozess in Sekunden frei. Da passiert eine Deflagration unter extremer Hitzeentwicklung.


    Wie lange Lithiumbatterien halten, sollte jedem Besitzer eines etwas älteren Notebooks gut bekannt sein. Die Dinger sind Verschleissteile. Eine Elektroauto mit stark degradiertem Akkupack, das dann in meinem oben beschriebenen Winterszenario auf einmal nur noch für 20 km gut ist, ist in Anbetracht der Akkupreise ein wirtschaftlicher Totalschaden. Bisher legen die Autohersteller übrigens bei jedem Elektroauto drauf, weil sie die Kisten wegen "grünem Markenimage" in den Markt bringen wollen und weil sie sich das bei den homöopatischen Stückzahlen noch leisten können. Würden die Stückzahlen hoch gehen, dann müssten sie kostendeckende Marktpreise nehmen. Schliesslich lebt kein Mensch und kein Unternehmen vom Drauflegen.



    Viele Grüsse


    Matthias


    - - - AKTUALISIERT - - -



    Zitat von Silverdragon;132039

    Das hört sich ja fast so an, als könnte man nach 2020 (Fördermaximum) nicht mehr mit dem 2 Tonnen-Leergewicht-PKW zum Zigarettenholen fahren. Welch ein Drama.


    Hallo Silverdragon,


    "der Sprit geht aus" ist nun nicht gerade mein S&P-Szenario. In Anbetracht sprudelndel Ölquellen hat man nur lange die Exploration eingestellt und erst vor einigen Jahren wieder ernsthaft aufgenommen. Und siehe da, die Venezuelaner besitzen mehr Öl als Saudi-Arabien, vor der Küste Brasilien lagern riesige bisher unerschlossene Erdölvorkommen, vor Zypern und Israel wurden reiche und bisher unerschlossene Erdgasvorkommen entdeckt ...


    Wir haben, den Erdölhunger aufstrebender Schwellenländer wie China und Indien eingerechnet, vermutlich noch für 100 Jahre Erdöl. Darin nicht eingerechnet Ressourcen wie Ölschiefer und Ölsände, deren Abbau derzeit noch nicht wirtschaftlich ist. Wenn alle Stricke reissen: Wir können mit Gas (CNG oder LPG) fahren und Kohle haben wir weltweit wahrlich genug. Das Fischer-Tropsch-Verfahren zur Kohleverflüssigung ist seit dem WK2 bekannt, wird nur derzeit nicht mehr eingesetzt, weil Öl (noch) billiger ist als Kohleverflüssigung. Neue Verfahren wie BTL noch gar nicht eingerechnet. Man kann Biomasse nämlich nicht nur in Gasreaktoren zu Methangas für Heizzwecke vergären, man kann auch Sprit draus machen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @ Waldschrat : ja und nein.


    Dass Elektromobilität noch ein recht ineffizienter Luxus für viele darstellt, das liegt auf der Hand. Dass Otto-Normalverbraucher mit seinen Mobilitätszwängen nicht auf Elektrospielereien setzen kann oder will, mag sein.


    Aber wir alle sollten anfangen umzudenken. Für etwa mehr als die Hälfte meiner Fahrten brauche ich nicht ein Auto mit 1000+ kg. Ja, für den Wochenendeinkauf, für die Urlaubsfahrt oder für die "Flucht" (wobei ich da sicher im Stau stehen werde, wie jeder). Aber für viele anderen Fahrten würde ein Zweirad oder ein kleines Elektromobil vollkommen ausreichen. Leider geht der Trend immer Richtung grösser, schwerer, angeblich "sicherer". Der Smart ist ein trauriges Beispiel dafür.


    Es gibt einige interessante Ansätze, wie das 1-Liter-Auto von VW oder der kombinierte Benzin-Elektroantrieb von Opel, denke da an den Ampera... Ja, es ist alles teuer.


    Man stelle sich nur vor, ein Auto, dass elektrisch fährt, wenn der Strom ausgeht, springt ein sparsamer Diesel ein. Auf so Scherze wie elektrische Fensterheber und allerlei Assistenten kann man verzichten. Solarzellen auf dem Dach können dazu eingesetzt werden, die gewünschten Komfortausstattungen (Klima, NAvi, Radio) zumindest unterstützend anzutreiben.


    Ich hatte 2x ein automobiles Aha-Erlebnis : das erste Mal, als ich in einem Smart sass und merkte, dass das Ding tatsächlich ein Auto ist und man darin durchaus bequem und schnell genug reisen kann, zu zweit mit bischen Gepäck, das zweite Mal, als ich einen Toyota Prius der zweiten Generation fahren durfte, bequem, schnell, viel Laderaum, bei einem Verbrauch von 5 Liter Superbenzin.


    Und jetzt mal weitergedacht. Man ersetze Benziner mit Diesel, behalte den Elektroantrieb, mache alles 2-300kg leichter, bischen Solar dazu...


    Könnte mir auch vorstellen, zwei Autos zu haben. Den klassischen Wagen mit Verbrennungsmotor für lange Fahrten mit Gepäck, das leichte Elektromobil (mit 2, 3 oder 4 Rädern) für die anderen Wege. Und ja, auch das wäre teuer. Aber vielleicht ist der Sprit immer noch nicht teuer genug. Und ja, auch ich habe mich aufgeregt, als die "Grünen" vorgeschlagen haben, den Liter Benzin für 5 Mark zu verkaufen (60 % davon sind ja schon mal erreicht).


    Nun, was ich eigentlich sagen will : Fortschritt sollte echt sein und der Versuch, "grüne" Energie in flüssigen Brennstoff umzuwandeln, ist für mich kein Fortschritt. Denn damit werden all die Antriebarten, die das brauchen, nur länger am Leben erhalten.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Ach, inzwischen hat Waldschrat seinen Beitrag erweitert.


    Ich mache mir durchaus Sorgen, dass das Öl ausgeht. Ausserdem macht Öl- und Gasverbrennung viel Dreck, nicht gut für die Umwelt. Wenn man aber versucht, aus Kuh-Scheisse Gas zu machen, DAS finde ich gut. Es ist immerhin ein Weg, aus Abfall Energie zu produzieren. Bin aber generell ein Fan elektrischer Energie, weil diese für mich am besten quantifizierbar ist. Ausserdem mag man bedenken : bei jeder Umwandlung in eine andere Energieform geht was davon verloren.

  • Zum Thema Batterien muss ich wiedersprechen. Da ist in den nächsten Jahren noch viel Luft in der Entwicklung, auch wenn ich befürchte, dass es nicht so schnell geht, wie wir alle hoffen. Schau dir mal LiFePO4-Akkus an. Die sind zyklenfest, innerhalb von 20 min zu 80% aufladbar und feuersicher. Da geht noch was.


    Dass bei einer mechanisch beschädigten Batterie durch einen Kurzschluss Energie frei werden kann ist klar-Krafstoff brennt ja auch ab. Explosionen und Feuerwerke, wie bei Lithium-Ionen-Akkus finden aber mit passender Akkuchchemie (z.B. LiFePO4) nicht statt. Habe ich übrigens gestern gerade am eigenen Leibe erfahren. Zum Glück mit einem etwas kleineren Akku und ohne folgen für mich und meine Umwelt.


    Sprit ist momentan einfach immernoch zu billig. Er wird uns auch nicht ausgehen, aber die Preise werden steigen. Schaut euch mal an, wie hoch der Importanteil für Primärenergie (nicht nur Öl) ist. http://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauch


    Ich denke die Elektromobiltät wird kommen. Sie ist die einzige Möglichkeit EE-Strom direkt in den Tank zu leiten. Das heißt aber nicht, dass der Verbrennungsmotor in 50 Jahren tot ist. Würden unsere Politiker die Zulassungs- und Führerscheinregelungen ändern könnte man sich auch einen größeren Anteil von Zweirädern vorstellen. Sie verbrauchen weniger Sprit als Autos. Leider ist ein Elektroroller immernoch so teuer, dass ich für das Geld 5 Jahre lang einen neu gekauften Benzinroller fahren kann und 45 km/h ist einfach zu langsam in der Stadt - 55 km/h wären ok.


    Was den EEs fehlt fehlt ist ein Speicher oder/und Grundlastfähigkeit. Vielleicht versorgen uns ja eines Tages tagsüber Solaranlagen, die so billig sind, dass wir ein Vielfaches der benötigten Leistung installieren können und Nachts und im Winter die Biogasanlagen. Windkraft und Speichersysteme stützten das Ganze. Allerdings sind Speicher teuer. Wenn man auf sie verzichten könnte wäre das der wirtschaftlichere Weg. Tanklager sind übrigens auch Energiespeicher.


    *träumt* Solarwind

  • Zitat von Arhan;132076...

    Aber wir alle sollten anfangen umzudenken. Für etwa mehr als die Hälfte meiner Fahrten brauche ich nicht ein Auto mit 1000+ kg. Ja, für den Wochenendeinkauf, für die Urlaubsfahrt oder für die "Flucht" (wobei ich da sicher im Stau stehen werde, wie jeder).


    Hallo Arhan,


    das kommt auf Dich an. Im Notfall sind Autobahnen zu meiden wie die Pest - wer da feststeckt kommt wegen Leitplanken links und rechts wirklich nicht mehr runter. Wege der Wahl sind Kreisstrassen mit vierstelliger Nummer oder Feld- und Waldwege. Mein Dreieinhalbtonner bietet neben Allradantrieb Differentialsperen vorne und hinten und eine Geländeuntersetzung und kann 3,5 t Anhängelast ohne Schnaufen ziehen, meinen kleinen Anhänger merkt der gar nicht.

    Zitat von Arhan;132076...

    Aber für viele anderen Fahrten würde ein Zweirad oder ein kleines Elektromobil vollkommen ausreichen.


    Mein Fahrzeug für "Brötchenholfahrten" im 5 km Radius ist mein Fahrrad. Hat auch noch den Nebeneffekt, dass es fit hält.

    Zitat von Arhan;132076...

    ... Solarzellen auf dem Dach können dazu eingesetzt werden, die gewünschten Komfortausstattungen (Klima, NAvi, Radio) zumindest unterstützend anzutreiben.


    Für's Navi würde es in der Tat reichen - tagsüber. Eine Klimaanlage braucht 4-8 kW. Ein Solarmodul bringt best case bei idealer Sonneneinstrahlung vielleicht 250 W/m². Ich kann mich nur gerade ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, wie die Sonne aussieht, da seit drei Monaten nicht mehr gesehen. Wobei ich persönlich Klimaanlagen für so verzichtbar wie einen Kropf halte. mein Auto hat keine, dafür aber eine Standheizung.

    Zitat von Arhan;132076...


    mal weitergedacht. Man ersetze Benziner mit Diesel, behalte den Elektroantrieb, mache alles 2-300kg leichter, bischen Solar dazu...


    Könnte mir auch vorstellen, zwei Autos zu haben. Den klassischen Wagen mit Verbrennungsmotor für lange Fahrten mit Gepäck, das leichte Elektromobil (mit 2, 3 oder 4 Rädern) für die anderen Wege.


    Da bist Du offensichtlich meiner Meinung: Zweitwagensegment. Bei Motorrollern, die tatsächlich nur innerstädtisch eingesetzt werden, kann ich mir Elektroantrieb sehr viel eher vorstellen, aber da hat mir bisher das Fahrrad gereicht. Wenn ich mal 70 bin, steige ich vielleicht um. :)

    Zitat von Arhan;132076...

    Nun, was ich eigentlich sagen will : Fortschritt sollte echt sein und der Versuch, "grüne" Energie in flüssigen Brennstoff umzuwandeln, ist für mich kein Fortschritt. Denn damit werden all die Antriebarten, die das brauchen, nur länger am Leben erhalten.


    Was ist Fortschritt? ich sage mal, das was die Leute als Innovation empfinden und freiwillig kaufen, auch ohne staatliche Subventionsprogramme. ich behaupte, selbst wenn eine massive Strafsteuer auf den Kauf von Smartphones oder Tablets erhoben würde, die Dinger gingen immer noch weg wie warme Semmeln. Elektroautos stehen trotz massiver staatlicher Förderung wie Blei in den Showrooms der Händler.


    Ein schönes Beispiel für "Nichtfortschritt" ist für mich das Glühlampenverbot durch die Eurokraten und der Zwang zu diesen Energiesparfunzeln, die sich erst dreissig Sekunden nach dem Einschalten dazu aufraffen, ihr hässliches Licht abzugeben. Die Zukunft der Beleuchtung wird OLEDs heissen und das werden die Leute freiwillig, mit Begeisterung und ohne Bevormundung aus Brüssel kaufen, weil da nämlich kreativen Designideen und Gestaltung der Lichtfarbe keine Grenzen mehr gesetzt sind. Tagsüber zeigt die Decke einen strahlend blauen Himmel mit weissen Wölkchen und Sonne, nachts auf Wunsch einen stimmungsvollen Sternenhimmel mit Mond. Wer es nüchterner mag, greift zur Fernbedienung und schaltet auf den Farbton "warmweiss" um. Nur das wird noch etwa 5 Jahre bis zur Marktreife dauern.


    Ähnlich sehe ich das mit dem Auto. Wir haben noch weit über hundert Jahre Zeit, sinnvolle und begeisternde Alternativen zum Hubkolbenmotor zu entwickeln. Warum nutzen wir sie nicht? Wenn ich vor 20 Jahren, im finsteren Mittelalter der 3,5"-Disketten mit 1,44 MByte Kapazität gesagt hätte, dass man 2013 128 GByte im Hosensack herumtragen kann, wäre ich für verrückt erklärt worden. Wer weiss, was es in weiteren 20 Jahren gibt. Pferdekutschen kamen aus der Mode, weil Autos leistungsfähiger und pflegeleichter (wirtschaftlicher) wurden. Auch das Auto wird aus der Mode kommen, wenn es eine leistungsfähigere und wirtschaftlichere Alternative gibt. Aber niemand wird ohne Zwang auf eine Übergangstechnologie setzen, die Minderleistung zum Mehrpreis bietet. Und den Zwang "peak oil" sehe ich nicht.



    Meint


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • @ Waldschrat : irgendwie wie bei "zwei Stühle, eine Meinung"...


    doch doch, glaube, sind doch auf gleicher Linie. Leider habe ich keinen 3,5 Tonner mit mechanischen Sperrdifferenzialen... hätte aber gerne einen. Und auf eine Klimaanlage möchte ich im Auto nicht mehr verzichten, auf elektrische Spiegeln und Fenstern oder gar selbstschliessende Heckklappe kann ich aber sehr wohl.


    Was mir gerade so einfällt : natürlich möchte ich bei der "Flucht" nicht auf ein Elektrofahrzeug angewiesen sein, ein einigermassen bequemer, geräumiger Allradler mit robuster Technik und unaufregendem Äusserern wäre mein Favorit. Zur Arbeit und "Brötchenholen" würde ich aber lieber mit einem scharfen Elektromotorrad düsen... Bzw. mit meinem Mountainbike. Gibt es ein schickes Bike mit Pedal- und Elektroantrieb ???

  • Zitat von Waldschrat;132080

    Da bist Du offensichtlich meiner Meinung: Zweitwagensegment. Bei Motorrollern, die tatsächlich nur innerstädtisch eingesetzt werden, kann ich mir Elektroantrieb sehr viel eher vorstellen, aber da hat mir bisher das Fahrrad gereicht. Wenn ich mal 70 bin, steige ich vielleicht um. :)



    Was ist Fortschritt? ich sage mal, das was die Leute als Innovation empfinden und freiwillig kaufen, auch ohne staatliche Subventionsprogramme. ich behaupte, selbst wenn eine massive Strafsteuer auf den Kauf von Smartphones oder Tablets erhoben würde, die Dinger gingen immer noch weg wie warme Semmeln. Elektroautos stehen trotz massiver staatlicher Förderung wie Blei in den Showrooms der Händler.


    http://german.alibaba.com/prod…e-in-china-749094144.html
    Im Augenblick halten wir uns mit Importzöllen und technischen Schutzvorschriften die vorhandene Konkurrenz aus China vom Leibe. Weder die italienische Rollerindustrie noch die deutsche Autoindustrie hat so richtig Interesse daran, dass 400 €-Elektroroller für die zukünftigen Megastädte populär werden.
    Die Idee mit Elektrizität wie bisher 2 Tonnen bewegen zu müssen, um 75kg Gewicht 10-20 km weit transportieren zu können, führt in eine Sackgasse. 75 kg Gewicht mit einem 100 kg-Gefährt zu transportieren ist dagegen heute schon weitgehend möglich.
    Natürlich macht so ein 400 €-Gefährt gleich noch den europäischen Gebrauchsfahrradmarkt platt. Aber angesichts der zukünftigen Einkommensverhältnisse in Südeuropa werden die Elektroroller dort vermutlich Absatzmärkte finden.


    Ich finde jetzt allerdings nicht mehr so richtig den Bogen zurück zum Preppen. Peak Oil ist eher nicht meine größte Sorge.

  • @ Silverdragon : ja, warum nicht ! Könnte mir auch den dreifachen Preis vorstellen, sollte das Ding zuverlässig und robust sein, bei guter Ersatzteilversorgung. Ich denke, früher oder später müssen nicht nur Südost-Europäer sich nach günstigen Individual-Transportmitteln umsehen...

  • Zitat von Arhan;132085

    Gibt es ein schickes Bike mit Pedal- und Elektroantrieb ???


    Hallo Arhan,


    E-Bikes sind doch gerade der ganz grosse Renner. Die Dinger verkaufen sich wie warme Semmeln, die Auswahl ist anständig. Ixquick, die diskreteste aller Suchmaschinen ist Dein Freund.


    Meint


    Matthias

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  • kenne nur die Angebote von Real, Lidl & co... Suche ein schickes Rennrad oder Mountainbike. Bitte nicht teurer als 1.500€, inkl. 2 Akkus:Zunge raus:

  • Zitat von Arhan;132096

    kenne nur die Angebote von Real, Lidl & co... Suche ein schickes Rennrad oder Mountainbike. Bitte nicht teurer als 1.500€, inkl. 2 Akkus:Zunge raus:


    Ein E-Bike mit entsprechendem Anhänger sehe ich als Alternative zwischen Marsch zu Fuß und Benutzung eines Kfz. Mit Motorunterstützung kann man 100 km Tagesstrecke in der schneefreien Jahreszeit einplanen. Solar-Insellösungen und Diesel-Notstromaggregate stellen auch immer häufiger die Versorgungssicherheit in der Fläche her. Vermutlich bekommt man für eine 5-DM-Silbermünze die gewünschte Anzahl Akku-Ladungen. Du solltest bei der Auswahl eher auf Akkuqualität achten, als durch schickes Design Begehrlichkeiten zu erwecken.


    Ich mach für mich in diesem Peak Oil-Thread jetzt Schluß mit Elektro, da es zu Fahrrädern eigene Threads gibt die man bei Bedarf weiterspinnen kann.

  • Hallo,


    danke Nebelbier für den Link zum EWG-PDF. Allein die Zusammenfassung am Anfang sollte sich jeder mal durchlesen, dann auf einen 10 Jahres-Kalender schauen und überlegen, ob er sich von der Thematik nicht auch irgendwie ein klein wenig betroffen fühlen sollte. Was da auf uns zurollt ist vermutlich so gewaltig, dass wir das gar nicht realisieren bzw. wahrhaben wollen. Dagegen sind ein bisschen Währungsknatsch in der Eurozone und diverse Bürgerkriege im Nahen Osten Kinderkram.


    Selbst konservative Stimmen gehen mittlerweile davon aus, dass sich die Kosten für Energie (Benzin, Heizöl, Strom) bis 2020 mindestens verdoppeln werden. Das klingt zunächst harmlos, hat es aber auch schon in sich. Denn wenn sich alle Energiearten im Preis verdoppeln, wird es für den Durchschnittshaushalt ziemlich eng:


    Nehmen wir eine 4köpfige Familie an:


    - typischer Durchschnittstromverbrauch: 4.000 kWh/a
    - typische Jahresfahrleistung PKW mit einem 7l-Auto: 15.000km/a
    - typischer Heizölbedarf: 2.000l/a


    Kosten heute:
    - 4.000kWh x 0,28 EUR = 1.120 EUR
    - 15.000km x 7l/100km x 1,45 EUR/l = 1.522 EUR
    - 2.000l x 0,88 EUR = 1.760 EUR
    => Summe 2013: 4.402 EUR


    Verdoppelung in 2020: 8.804 EUR (in "heutigen" Euros)


    Im Schnitt hat eine Familie mit 2 Kindern um die 3.000 Euro im Monat zur Verfügung (in der Statistik hat die Mehrzahl der 3- und mehr Personenhaushalte in D ein verfügbares Nettoeinkommen von 2000...4000 Euro pro Monat). Tendenz stagnierend bzw. fallend, da speziell teilzeitarbeitende Elternteile immer mehr in den Niedriglohnsektor verdrängt werden und so das Familieneinkommen sinkt. Dazu kommt noch der jährliche Kaufkraftverlust. Setzt man den mit 2%/a an, hat der 1 EUR im Jahr 2020 noch eine Kaufkraft von 88 Cent. D.h. inflationsbereinigt muss man 2020 sogar 9.860 EUR aufwenden, um den Gegenwert von 8.804 2013er-Euros kaufen zu können.


    Für die Familie würde die Energiekosten-Verdoppelung demnach bedeuten, dass über drei Monatseinkommen alleine für die Energiekosten aufgebracht werden müssen, statt wie bisher 1,5 Monatseinkommen.
    Und das ist jetzt nur ein konservatives Szenario, ganz ohne Peak-Oil-Philosophie dahinter, es genügt die Preistrends der letzten Jahrzehnte einfach in die Zukunft zu extrapolieren. Besonders hart trifft das natürlich alle Haushalte, die ihr Einkommen allein oder überwiegend aus (staatlichen) Transferleistungen (Sozialhilfe/Hartz4, Rente/Pension) beziehen. D.h. hier wird sozialer Sprengstoff zünden - flächendeckend.


    Die Energy Watch Group und andere gehen aber von eher schlimmeren Szenarien aus, nach denen sich die Verfügbarkeit diverser Energiearten bis 2020 drastisch verschlechtern wird. Allein schon wegen dem "ich-zuerst"-Prinzip: die bisherigen Öl-, Gas-, Kohle-Export-Länder werden ihre Exporte drosseln oder einstellen, um sich selbst überhaupt mit Energie versorgen zu können. Das treibt den Preis am Energiemarkt dann beliebig in die Höhe und selbst dann wird es schlicht Lieferausfälle geben, egal, wie hoch der gebotene Preis sein wird.


    Insofern kann man jedem nur raten: den eigenen Energieverbrauch insgesamt drastisch drosseln und nach Möglichkeiten zur "Energieproduktion" im kleinen Rahmen schauen. Wer in der glücklichen Lage ist, ein "eigenes" Dach über dem Kopf zu besitzen, sollte dieses tunlichst mit Solarmodulen bestücken und sich auf einer beliebigen regionalen Hausbaumesse/Gewerbeschau mal über Stromspeichersysteme informieren. Der Markt kommt gerade recht gut in Bewegung. Übrigens, gestern hat SunTech, einer der grössten chinesischen Solarmodulhersteller Insolvenz angemeldet. D.h. die Schnäppchenzeiten bei Solarmodulen werden in absehbarer Zeit vorbei sein, weil sich der Modulherstellermarkt gerade auf brutale Weise bereinigt.


    Bei kleinen Vertikal-Achsen-Windrädern in der 50-150W-Klasse tut sich angenehmer Weise in letzter Zeit auch vermehrt was, so dass ich mir gut vorstellen könnte, dass am einen oder anderen Balkongeländer in den Städten künftig so ein kleiner Windgenerator geräuschlos rotiert und einen Powerpack fürs abendliche Fernseh- oder Computervergnügen füllt...


    Grüsse


    Tom

  • Wer seine Fahrtkosten mit dem PKW schon jetzt senken möchte, sollte seinen Benziner evtl. auf Autogas oder Erdgas umrüsten.
    Zum Senken der Heizkosten bietet sich bei relativ modernen Hausern mit Fußboden- oder Wandheizung eine Wärmepumpe an.


    Den Beitrag von tomduly möchte ich noch um einen Punkt erweitern:
    Wenn die Energiepreise steigen, steigen nicht nur die Strompreise, die eigenen Transportkosten und die Heizkosten.
    Alle Rohstoffe die unter großem Energieaufwand gefördert werden, werden teurer. Alle Produkte, bei denen diese Rohstoffe Verwendung finden, alle Produkte die selbst unter großem Energieaufwand produziert werden sowie Produkte und Rohstoffe die weit transportiert werden, werden ebenfalls teurer. Hinzu kommen Produkte wie Kunststoffe, Chemikalien, Dünger und Medikamente, die auf Basis von Öl oder Kohle hergestellt werden.
    Das muss allerdings nicht nur negative Folgen haben, sollte sich die Studie bewahrheiten, wird die Produktion vor Ort wieder wirtschaftlich, was durchaus zu neuen Arbeitsplätzen, weniger Verkehr und kürzeren Wegen führen kann.

  • Zitat von tomduly;126049


    Ich glaube auch nicht an die Desertec-Idee als Energie-Lieferant für "uns", da sind einfach zu viele Ausfall-Risiken und Abhängigkeiten vom Wohlwollen anderer auf der Strecke vom Solarkraftwerk bis zur Steckdose daheim.


    Es gibt da ja mittlerweile einige Simulationsrechnungen dazu und die Kernaussage bleibt, dass der EUMENA Netzverbund unsere Abhängigkeit dramtisch reduzieren würde.
    Durch diesen großen Verbund wären v.a. zahlreiche Gasmengen für Deutschland frei, wo sie nach optimierung über Gesamtsytem neben UK am besten einzusetzen sind und diese Anlagen würde auch bei einem längeren Komplettausfall aus der MENA Rehion völlig problemlos unseren Strombedarf decken.
    Problematisch wäre die Sitaution am ehesten für Spanien und die Türkei, aber vor allem (interessanterweise) auch für die MENA Region selbst. Die importiert dann zwar nur kleine Mengen, hat dafür aber außer den thermischen Speichern in den Parobalrinnenkraftwreken kaum Reservekraftwerke, weil sich die dort nicht rechnen.
    Außerdem würde natürlich auch der Geldfluss stoppen.


    Für Deutschland jedenfalls wäre in einem Desertec Netzverbund mit 91% EE und 9% Erdgas (das publizierte 2050 Szenario) alles besser als heute, wo schon nach ca. 6 Monaten ohne russisches Erdgas bei uns die Lichter ausgingen (je nachdem, ob im Frühjahr oder Herbst abgestellt wird)



    Zitat


    IMO Sinn macht "solarer Wüstenstrom" nur, wenn man ihn vor Ort auch (ver-)braucht.


    Marokko z.B. hat ein phantastisches Solar und Windpotential, warum sollte man das nicht nutzen? Noch dazu können die meisten Staaten Nordafrikas ein Exportprodukt sehr dringend gebrauchen, denn zwischen Asien und Europa bleibt wenig Luft für eigene Produkte.


    Zitat


    Das könnte durchaus ein "Geschäftsmodell" für die langsam öltechnisch austrocknenden sonnenreichen "Ölstaaten" im Nahen Osten sein, aber die scheinen derzeit andere Interessen zu haben (Finanzierung der Salafismus-Bewegung z.B.) und sehen das Peak-Oil-Problem offenbar nicht.


    Saudi Arabien steigt z.B. ganz massiv in die Solartechnik ein. Die Rechnung ist simpel, da man sich pro 1000€ Investition in ein PV Kraftwerk jährlich rund 3 Barrel Erdöl einspart, das man anderweitig für >100 Dollar/Barrel exportieren kann.


    Zitat


    Bei uns ist der Stromverbrauch ohnehin rückläufig (in D sinkt er in den letzten Jahren im 1stelligen Prozentbereich) und da ist noch eine Menge Luft drin. Ich bin überzeugt, dass zumindest kleinere Wohneinheiten (Einzel- und Reihenhäuser) ihren Eigenbedarf an elektrischer Energie mittelfristig komplett - auch ganzjährig - aus lokaler Solar- und Windstromproduktion + Speicherung decken können.


    Auf der anderen Seite sehe ich aber einen großen Markt für elektrische Mobilität und elektrisches Heizen.


    Zitat


    Und die fertigungsintensive Industrie wandert bei uns ohnehin ab...


    Das sehe ich nicht. Ganz im Gegenteil ist für diese Industrie der Strom heute so billig wie selten zuvor.


    Ich bin ein großer Fan von Desertec, weil es aus der reinen Sicht des Physikers, Volkswirtschaftlers das Optimum darstellt und schlichtwge wesentlich attraktiver ist als diese ganzen Dantellösungen auf lokaler Ebene mit Batteriespeichern und dem ganzen sauteuren und oftmals schlichtweg überflüssigen Kram.
    Blöderweise kommt halt noch das Problem der Politik dazu und dass irgendwer einfach mal mit Zig Milliarden in Vorleistung gehen muss.


    Gut, aus Preppersicht gefällt mir die Idee, dass Netze notfalls auch in autarke Inseln zerfallen können uns so weiter Strom verfügbar wäre, aber das wäre auch mit Desertec durchaus denkbar. (wenn mans bezahlen will)


    mfg


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    Naja, ich werde u.a. dafür bezahlt, energiestartegisch zu denken und habe daher auf das ein oder andere auch Zugriff, was so nicht publiziert wird.
    Trotzdem würde ich derzeit keine Preisprognose wagen, keiner der Experten hat die Ölpreisentwicklung von 2007 bis 2009 vorher sagen können und keiner die Erdgaspreisentwicklung in den USA in den letzten 3 Jahren.


    Also ich wei0 nich was sein wird, es gibt Gründe dafür, dass es teurer wird und Gründe dagegen. Nur beim Strompreis erwarte ich einen (moderaten) Anstieg, aber keinesfalls eine Verdopplung bis 2020.


    Zitat von tomduly;132317

    Nehmen wir eine 4köpfige Familie an:


    - typischer Durchschnittstromverbrauch: 4.000 kWh/a
    - typische Jahresfahrleistung PKW mit einem 7l-Auto: 15.000km/a
    - typischer Heizölbedarf: 2.000l/a


    Aus meiner Preppersicht:


    Stromverbrauch für 2 köpfigen Haushalt: 1000kWh/a (+700kWh/a für mein Pflanzenhobby)
    Autofahrleistung: ca. 8000km/a, davon sind aber mindestens 3/4 reine Spaßfahrten und wneigstens 1/4 ließe sich auch problemlos mit der Bahn zurück legen.
    Heizwärmebedarf: ca. 2.000-3.000kWh (Abwärme aus einem GuD Kraftwek), was umgerechnet 200-300l Heizöl pro Jahr entspricht. Wir wohnen aber auch bei 16-17°C.


    Eine Verdopplung der Energiepreise wäre mir z.B. ziemlich egal.


    Zitat


    Die Energy Watch Group und andere gehen aber von eher schlimmeren Szenarien aus, nach denen sich die Verfügbarkeit diverser Energiearten bis 2020 drastisch verschlechtern wird. Allein schon wegen dem "ich-zuerst"-Prinzip: die bisherigen Öl-, Gas-, Kohle-Export-Länder werden ihre Exporte drosseln oder einstellen, um sich selbst überhaupt mit Energie versorgen zu können. Das treibt den Preis am Energiemarkt dann beliebig in die Höhe und selbst dann wird es schlicht Lieferausfälle geben, egal, wie hoch der gebotene Preis sein wird.


    Ich bin gespannt.


    Bisher sind sowohl die Optimisten der IEA als auch die Pessimisten der ASPO/EWG beide grandios mit ihren Prognosen daneben gelegen. Das muss man auch erst mal schaffen :)


    Zitat


    Insofern kann man jedem nur raten: den eigenen Energieverbrauch insgesamt drastisch drosseln und nach Möglichkeiten zur "Energieproduktion" im kleinen Rahmen schauen.


    Dem stimme ich zu.


    Ich rate dazu, sich nicht mit Kleinkram zu befassen (Handyladegerät), sondern sich die wirklich großen Verbraucher anzuschauen:


    1. Automobil (beim Neukauf Spritverbrauch berücksichtigen, mehr Rad fahren, ist auch sehr gesund und hält ein bißchen fit)
    2. sich die größten Stromvebraucher vornehmen, Trockner, Gefriertruhe/Kühlschrank, Heizungspumpen/Heizung/ Beleuchtung / PCs/Fernseher und sonstiges (Wasserbett, Terrarien, usw...)
    Der Stromvebrauch einer 4 köpfigen Familie sollte eigentlich nicht über 2.000kWh liegen (ohne Hobbies)
    3. weniger Heizen. Man gewöhnt sich sehr schnell daran (Hygrometer für jedes Zimmer kaufen)


    Zitat


    Wer in der glücklichen Lage ist, ein "eigenes" Dach über dem Kopf zu besitzen, sollte dieses tunlichst mit Solarmodulen bestücken


    So rentabel wie heute wirds nie mehr. Heute bekommt man den Solargenerator geschenkt und noch Geld dazu.


    Zitat


    und sich auf einer beliebigen regionalen Hausbaumesse/Gewerbeschau mal über Stromspeichersysteme informieren.


    wobei sich das derzeit noch nicht rechnet. Bei weitem nicht.


    Ich erwarte bei diesen Systemen einen dramatischen Preisverfall in den nächsten 3-5 Jahren.



    Zitat

    D.h. die Schnäppchenzeiten bei Solarmodulen werden in absehbarer Zeit vorbei sein, weil sich der Modulherstellermarkt gerade auf brutale Weise bereinigt.


    Vor allem werden auch bald die Zeiten vorbei sein, wo man noch attraktive Einspeisevergütungen bekommt.


    Zitat


    Bei kleinen Vertikal-Achsen-Windrädern in der 50-150W-Klasse tut sich angenehmer Weise in letzter Zeit auch vermehrt was, so dass ich mir gut vorstellen könnte, dass am einen oder anderen Balkongeländer in den Städten künftig so ein kleiner Windgenerator geräuschlos rotiert und einen Powerpack fürs abendliche Fernseh- oder Computervergnügen füllt...


    Die Dinger werden massivst überschätzt. Rechne mal mit weniger als 10kWh Stromertrag im Jahr(!) an einem 08/15 Balkon in der Stadt. Die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten in einer Stadt (wenn man nicht gerade auf dem Hochhaus ganz oben sitzt) sind leider erbärmlich gering. In bestimmten Fällen mag es natürlich deutliche Abweichungen geben...


    mfg


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    Zitat von Arhan;132096

    kenne nur die Angebote von Real, Lidl & co... Suche ein schickes Rennrad oder Mountainbike. Bitte nicht teurer als 1.500€, inkl. 2 Akkus:Zunge raus:


    Dafür gibt es spezielle Foren: http://www.pedelecforum.de/forum/forum.php


    Für 1500 Euro gibt es schon ganz brauchbare Sachen als Auslaufmodell vom letzten Jahr, da muss man nicht mehr zum Discounter laufen. Noch attraktiver ist Eigenbau, vor allem wenn es nicht extrem bergig ist und Du in der Lage bist, noch selber nenneswert azu zu treten, dann kann man richtig fetzige Sachen bauen, die sich im Fahrverhalten gegenüber einem unmotorisierten Fahrrad kaum unterscheiden (ohne Motorantrieb).
    Ich hab zwei Eigenbauten...


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    Zitat von Arhan;132064

    Dieses "powertogas" ist ja ein Unding... Anstatt auf Elektromobilität zu setzen...


    Nicht unbedingt. Für die Langstrecke erscheint mir das schon attraktiv zu sein. Für die Kurzstrecke dann eben der E-Antreib (plug-in-Hybride) oder das (elektrische) Zweirad oder der ÖPNV...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Waldschrat;132069

    ... weil noch nicht einmal ansatzweise eine Batterietechnologie am Horizont erkennbar ist, die selbst für alles Geld der Welt die Speicherdichte (MJ/l) chemischer Treibstoffe wie Benzin oder Diesel bietet.


    Die wirds auch nie geben, dazu genügt ein Blick ins Periodensystem der Elemente. Beim Treibstoff wird nur der Reduktionsmittel trasnportiert und sonst nix, das deutlich schwerre Oxidationsmittel (Luftsauerstoff) kommt aus der Luft und das Oxidationsprodukt (CO2, H2O) schmeisst man weg.


    Es ist undenkbar, dass man das mit aufladbaren batterien hinbekommt, wo man all diese Stoffe transportieren muss, dazu Trägermaterielaien, Membranen, Elektrolyte und Gehäuse braucht und natürlich auf chemisch leicht und mit hohem Wirkungsgard reversible Prozesse angewiesen ist.


    Das ist aber keine neue Erkenntnis, das wusste man auch schon vor 100 Jahren.



    Zitat


    Die mageren 100 - 150 km Reichweite, die im Prospekt genannt werden, sind übrigens ziemlich geschönte Bestwerte, bei denen kein Nebenaggregat im Auto laufen darf. In einer kalten und verregneten Winternacht, wo Licht, Heckscheibenheizung, Gebläse und Scheibenwischer laufen und in der ich auch noch mit Strom heizen bzw. eine Wärmepumpe betreiben muss, da sind dann auf einmal 50 km noch optimistisch.


    Also das ist so auch nicht richtig.


    Wer mit dem E-Auto und 30kWh Batterieinhalt mit 20kWh/100km dahin fährt kommt bei 100km/h in 90 Minuten 150km weit.


    Die ganzen Nebenverbraucher liegen durchschnittlich bei dieser Strecke vielleicht bei 2kW, also steigt der Verbrauch um 10% bzw die Reichweite sinkt in diesem Beispiel um 10%. In der Stadt ist das wegen der neidrigeren Geschwindigkeit dramatischer, aber da hat man idR auch kein Reichweitenproblem.


    Trotzdem ist die Reichweite natürlich das Kernproblem, aber das ist leicht lösbar, indem man einen range extender dazu füht oder einen plug-in Hybriden baut oder das E-auto als Zweitwagen nutzt oder sich für die Langstrecke eines Leihwagens bedeint. Damit lassen sich soviele Fälle abdecken, dass der Markt locker groß genug ist.


    Das zweite problem ist dr Preis.


    Das wird man lösen.


    Vor 5 Jahren gabs ein Twike für 35.000 Euro, das man kaum als PKW bezeichnen kann, vor 2 Jahre den iMieV für 35.000 Euro, was immerhin schon ein Kleinstwagen ist, demnächst gehts eher Richtung 25.000 Euro.
    Bei 15.000 Euro für einen Kleinwagen sind die Dinger in einigen Fällen bereits rentabel, z.B. Pizzalieferservice oder Krankenbetreuung, bestimmte Pendlerszenarien, usw...
    Prinzipiell gibt es keinen Grund, warum ein E-PKW ohne Batterie in 10 Jahren teurer sein soll als ein vergleichbarer Diesel, sofern man in der Massenproduktion ist. Und die Batteriepreise haben noch SEHR viel Luft nach unten, ein Li-Ionen Akku muss nicht teuer sein, bei einigen Kathodenmaterialien wie LiFePO4 sind die Rohstoffpreise sogar vernachlässigbar. Lithium ist spottbillig zu haben.


    Zitat


    Falls es zu einem Unfall und dadurch zum Fahrzeugbrand kommt, Benzin und Diesel brennen ab, explodierende Autos gibt es nur in Hollywood. Eine beschädigte Lithiumbatterie seltzt ihre Energie in einem selbstbeschleunigenden Prozess in Sekunden frei. Da passiert eine Deflagration unter extremer Hitzeentwicklung.


    Naja, die meisten Li-Ionen-Akku betshene schon noch aus mehrere Zellen, da explodiert im klassischen Sinne nix.


    Im übrigen befinden sich mittlerweile Zig Milliarden Li-Ionen-Akkus auf der Welt im Einsatz. Die Leute stecken sich die Dinger in die Hosentasche und halte sie sich neben das Auge ohne sich dabei irgendwas zu denken.


    Zitat


    Wie lange Lithiumbatterien halten, sollte jedem Besitzer eines etwas älteren Notebooks gut bekannt sein.


    Das ost überhaupt nicht vergleichbar. Es gibt nicht DEN Li-Ionen Akku.
    ich hab ürbigens Consumerzellen hier umliegen, die auch nach 10 Jahren noch super sind und die waren nie auf Lebensdauer optimiert. Es spricht prinzipiell nichts dagegen, dass ein Li-ionen Akkus nicht 20 Jahre überstehen soll, wenn man ihn darauf designt.
    Die misten Alterungsprozesse versteht man heute ganz gut.


    Selbst im Consumerbereich gibt es heute richtig langlebige sachen. panasonics aktuelle NCR Zellen in 18650er Bauform sind nach 2.000 Vollzyklen quasi wie neu. Das war noch vor 5 Jahren ganz anders.
    Man kann Li-Ionen Akkus aber auch auf gezielten Verschleiss hin designen, das hat man z.B. Apple beim ersten ipod nachweisen können.


    Zitat


    Bisher legen die Autohersteller übrigens bei jedem Elektroauto drauf, weil sie die Kisten wegen "grünem Markenimage" in den Markt bringen wollen und weil sie sich das bei den homöopatischen Stückzahlen noch leisten können. Würden die Stückzahlen hoch gehen, dann müssten sie kostendeckende Marktpreise nehmen. Schliesslich lebt kein Mensch und kein Unternehmen vom Drauflegen.


    Bisher gibt es auch noch keine nennenswerten ecomonies of scale. das ist alles noch ganz am Anfang bei dem oems.


    Also 10 Jahr sollte man der Technik schon zugestehen, bevor man sich ein erstes vorsichtiges Urteil erlauben sollte.


    Der Li-Ionen Akku hat in 3 Jahren im PKW Bereich jedenfalls 10x mehr erreicht als die Brennstoffzelle in 30 Jahren.




    Zitat

    In Anbetracht sprudelndel Ölquellen hat man nur lange die Exploration eingestellt und erst vor einigen Jahren wieder ernsthaft aufgenommen. Und siehe da, die Venezuelaner besitzen mehr Öl als Saudi-Arabien, vor der Küste Brasilien lagern riesige bisher unerschlossene Erdölvorkommen, vor Zypern und Israel wurden reiche und bisher unerschlossene Erdgasvorkommen entdeckt ...


    Es ist unbestritten, dass das billige Öl ausgeht. Die Brühe in Venezuela kann man nicht mal als Öl bezeichnen und das Zeug in Brasilien liegt in 4000m Meerestiefe und dann muss man nochmal durch 2000m Schlick durch bohren.


    das sind keine Ölfelder wie Ghawar, wo das Zeug Jahrezehnte lang mehr oder weniger einfach raussprudelte


    Kohlenwasserstoffe haben wir mittlerweile genug auf der Welt gefunden, um unsere Weltklima soweit verändern zu können, dass der halbe Planet unbewohnbar wird, das ist nicht das Problem.


    Das Problem ist, wie wir an das zeug ran kommen, was es kosten wird (und welchen Schaden es anrichten wird).



    Zitat


    Wir haben, den Erdölhunger aufstrebender Schwellenländer wie China und Indien eingerechnet, vermutlich noch für 100 Jahre Erdöl. Darin nicht eingerechnet Ressourcen wie Ölschiefer und Ölsände, deren Abbau derzeit noch nicht wirtschaftlich ist.


    Klar haben wir auch in 100 Jahren noch Erdöl, irgendwo wird schon noch ein bisschen was rauströpfeln. Es darf aber bezweifelt werden, dass Du oder ich mal sich einfach so 3.000l wird kaufen können, um die in den Heizöltank zu kippen.


    Es hat schon seine Gründe, warum Erdöl heute 100US$/barrel kostet und nicht wie vo den Optimisten prophezeit 10US$/barrel und das liegt gewiss nicht daran, dass das Zeug für 100 Jahre im Überfluss herum liegt und nur darauf wartet, gefördert zu werden.


    Man hat sich schon mal um den Faktor 10 verschätzt und das ging sehr schnell.


    ich sehe keinen Grund, warum nicht nochmal Faktor 10 bei Knappheit drin sein sollte. Man kann sich ja mal überlegen, was man bei 1000US$/barrel macht.
    ich halte das für ein weitaus realistischeres Szenario als dass man großartige Lebensmittelvorräte wegen einer Hungernot brauchen würde.


    Zitat


    Wenn alle Stricke reissen: Wir können mit Gas (CNG oder LPG) fahren und Kohle haben wir weltweit wahrlich genug. Das Fischer-Tropsch-Verfahren zur Kohleverflüssigung ist seit dem WK2 bekannt, wird nur derzeit nicht mehr eingesetzt, weil Öl (noch) billiger ist als Kohleverflüssigung. Neue Verfahren wie BTL noch gar nicht eingerechnet. Man kann Biomasse nämlich nicht nur in Gasreaktoren zu Methangas für Heizzwecke vergären, man kann auch Sprit draus machen.


    Die Sigma Anlage von Choren in Schwedt hatte als geplantes Einzugsgebiet für ihre BTL Produktion das halbe nördliche Europa und hätte trotzdem nur eine winzige Menge Treibstoffe erzeugt.
    Es ist VOLLKOMMEN utopisch, unsern aktuelle uns exzessiven Bedarf an Treibstoffen über Biomasse decken zu wollen. Über PV Anlagen und E-Mobilität wäre es denkbar, das ist rund 1000fach effizienter als BTL, bezogen auf die Fläche.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;132357


    ...
    Es hat schon seine Gründe, warum Erdöl heute 100US$/barrel kostet und nicht wie vo den Optimisten prophezeit 10US$/barrel und das liegt gewiss nicht daran, dass das Zeug für 100 Jahre im Überfluss herum liegt und nur darauf wartet, gefördert zu werden.
    ...


    ich sehe keinen Grund, warum nicht nochmal Faktor 10 bei Knappheit drin sein sollte.



    Hallo Cephalotus,


    ein Grund ist, dass bei spätestens ca. 1€ pro Liter Fertigprodukt (Benzin oder Diesel) das Fischer-Tropsch-Verfahren wirtschaftlich wird, und Kohle gibt es nun wahrlich im Überfluss und für weitere Jahrhunderte. Südafrika hat übrigens zu Zeiten der Apartheid, wo das Land Wirtschaftssanktionen unterlag und von der Rohölzufuhr abgeschnitten war, seinen gesamten Treibstoffbedarf aus Fischer-Tropsch-Synthese gedeckt. Zumindest eine Anlage läuft heute noch, die habe ich vor ein paar Jahren im Süden von Kapstadt selber gesehen.


    Lange vor der Verzehnfachung würde es sich ebenfalls lohnen, Ölschiefer- und Ölsandvorkommen auszubeuten, die heute aus wirtschaftlichen Gründen ungenutzt bleiben.


    Wir sollten übrigens nicht vergessen, dass Kraftstoffe auch heute noch billig sind, bzw. ohne Steueranteil, der den Warenpreises weit übersteigt, billig sein könnten.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;132383

    Hallo Cephalotus,


    ein Grund ist, dass bei spätestens ca. 1€ pro Liter Fertigprodukt (Benzin oder Diesel) das Fischer-Tropsch-Verfahren wirtschaftlich wird, und Kohle gibt es nun wahrlich im Überfluss und für weitere Jahrhunderte. Südafrika hat übrigens zu Zeiten der Apartheid, wo das Land Wirtschaftssanktionen unterlag und von der Rohölzufuhr abgeschnitten war, seinen gesamten Treibstoffbedarf aus Fischer-Tropsch-Synthese gedeckt. Zumindest eine Anlage läuft heute noch, die habe ich vor ein paar Jahren im Süden von Kapstadt selber gesehen.


    Lange vor der Verzehnfachung würde es sich ebenfalls lohnen, Ölschiefer- und Ölsandvorkommen auszubeuten, die heute aus wirtschaftlichen Gründen ungenutzt bleiben.


    Die Frage ist weniger was der Sprit aus einer solchen Anlage kostet (1€/l erscheint mir eher optimistisch), sondern die viel spannendere Frage ist, ob damit Knappheit bekämpft werden kann. Wir sprechen heute von rund 90 Millionen Barrel Erdöl pro Tag. Wenn davon meinetwegen 20% fehlen sollten (oder die Nachfrage um 20% steigt), dann gleichst Du das mal nicht eben so in 5 Jahren mit den o.g. Quellen aus.


    Bei der Kohleverflüssigung ist darüber hinaus denkbar, dass das über kurz oder lang geächtet wird, weil die Nutzung der Kohleressourcen unseren Planeten für uns ziemlich unbewohnbar machen würde.
    Selbst wenn alle Kohle ungenutzt im Boden bliebe würden alleine das Verbrennen der heute bekannten konventionellen Erdöl und Erdgasvorräte schon für rund 700ppm CO2 in der Atmosphäre reichen, schon das ist eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes. Nimmt man da Kohle und unkonventionelle Ressourcen hinzu haben wir vielleicht Treibstoffe, aber ein menschenfeindliches Klima auf dem halben Planeten. Stichwort Thermogeddon. Dass sich die Meere dann in eine kohlensaure Brühe verwandeln und damit völlig andere Ökosysteme entstehen müssen kommt als Zuckerl noch oben drauf.


    Klar gabs vergleichbares auch schon mal vor vielen Millionen Jahren, nur gabs damals auch keine Menschen und auch sonst keine großen Säugetiere mit 37°C Körpertemperatur. Aus gutem Grunde.


    Ich trau dem Homo sapiens durchaus zu, tatsächlich so dämlich zu sein. Darauf hoffen tu ich aber nicht.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;132422

    Die Frage ist weniger was der Sprit aus einer solchen Anlage [Fischer-Tropsch] kostet (1€/l erscheint mir eher optimistisch)


    Ich habe damals in Südafrika, 1993, kurz vor dem Ende des Apartheidregimes und damit der Ölblockade umgerechnet 1,50 DM, also rund 75 ct für den Liter bezahlt.


    Kohleverflüssigungsanlagen kosten übrigens auch nicht viel mehr als Raffinerien und man kann sie - Baugenehmigung vorausgesetzt - in 1-2 Jahren hinstellen.

    Zitat von Cephalotus;132422

    Bei der Kohleverflüssigung ist darüber hinaus denkbar, dass das über kurz oder lang geächtet wird, weil die Nutzung der Kohleressourcen unseren Planeten für uns ziemlich unbewohnbar machen würde.


    Da sind wir jetzt meiner bescheidenen Meinung nach schon ziemlich tief im Feld des Glaubens und Meinens. Wenn Du auf die "Klimakatastrophe" anspielst. Unser Planet war zu 95% seiner Existenz eisfrei, Warmzeiten begünstigten die Evolution. Die Hominiden entstanden in einer Warmzeit, unsere australopithecinische Grossmutter Lucy aus der tansanischen Savanne lässt güssen. Wir leben seit ungefähr 100 Millionen Jahren in einer Eiszeit mit sporadischen Interglazialen, das holozänische Interglazial zeichnet sich eigentlich durch seine ungewöhnlich lange Dauer ab, die uns missstrauisch machen sollte. Der Absturz in eine neue Eiszeit müsste uns eher Sorgen machen, wenn wir Klimatabellen (Jahrzehnausende) statt Wetterberichte (das letzte Jahrhundert) studieren würden.


    Wie sehen selbst in unserem Interglazial kurzfristige Klimaschwankungen aus?


    Die "neolithische Revolution", die Erfindung des Ackerbaus, der Domestizierung von Tieren, fand in einer Warmzeit statt. Die antiken Autoren, die Philosophie der Griechen und Römer verdanken wir dem antiken Klimaoptimum, während dessen übrigens das heutige Nordfrika die Kornkammer des römischen Reichs war. Warme Klimata sind durchweg feuchte Klimata. In unserer heutigen Kaltzeit (kalte Klimata sind durchweg aride Klimata) finden wir da Wüste.


    Der Zusammenbruch des Weströmischen Reichs und der antiken Kultur, die Ausbreitung einer paneuropäischen Barbarei fiel in eine Kälteperiode. Im darauf folgenden mittelalterlichen Klimaoptimum besiedelte Leif Erikson Grünland (Grönland) und seine Wikinger züchteten dort Rinder und bauten Getreide an. Im 16. Jahrhundert - Beginn der "kleinen Eiszeit", wurde Grönland aufgegeben.


    Wir nähern uns jetzt mal gerade wieder den Temperaturen des mittelalterlichen Klimaoptimums an. Noch liegen wir darunter. Was wäre schlecht daran, wenn wir in D zwei Ernten im Jahr einfahren könnten, wenn Grönland wieder Grünland wäre und Getreideanbau ermöglichte? Wenn die Sahara wieder zur Kornkammer Afrikas und Eropas würde?


    Wenn ich an den anthropogenen Klimaeffekt glauben würde, der meiner Meinung nach zwar der Spur nach aber nicht entscheiend das Weltklima beeinflusst, dann würde ich eine Flasche CO2 kaufen und den Hahn aufdrehen, für ein besseres Klima.

    Zitat von Cephalotus;132422


    Selbst wenn alle Kohle ungenutzt im Boden bliebe würden alleine das Verbrennen der heute bekannten konventionellen Erdöl und Erdgasvorräte schon für rund 700ppm CO2 in der Atmosphäre reichen, schon das ist eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes.


    Siehe oben. Wo kommt die Kohle denn her? Sie wurde nicht bei der Entstehung der Erde abiotisch deponiert, sie wurde in wärmeren und lebensfreundlicheren Epochen der Erde der Biosphäre entzogen und in der Erde deponiert. Wir geben sie nur der Biosphäre zurück. Vielleicht (nicht gesichert) erzeugen wir damit eine wärmere und lebensfreundlichere Erde.

    Zitat von Cephalotus;132422


    Nimmt man da Kohle und unkonventionelle Ressourcen hinzu haben wir vielleicht Treibstoffe, aber ein menschenfeindliches Klima auf dem halben Planeten. Stichwort Thermogeddon. Dass sich die Meere dann in eine kohlensaure Brühe verwandeln und damit völlig andere Ökosysteme entstehen müssen kommt als Zuckerl noch oben drauf.


    Quizzfrage: Was ist im Meer ein Mangelelement, das z.B. die Primärproduktion von Phytoplankton begrenzt? Richtig geraten! Kohlenstoff!


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;132529

    Ich habe damals in Südafrika, 1993, kurz vor dem Ende des Apartheidregimes und damit der Ölblockade umgerechnet 1,50 DM, also rund 75 ct für den Liter bezahlt.


    Das sagt noch nichts über die Produktionskosten aus. Treibstoffe werden in vielen Ländern massiv subventioniert.


    Zitat


    Kohleverflüssigungsanlagen kosten übrigens auch nicht viel mehr als Raffinerien und man kann sie - Baugenehmigung vorausgesetzt - in 1-2 Jahren hinstellen.


    Wenn dem so wäre hätte man die letzten Jahre schon längst welche gebaut, z.B. in China oder Australien oder Südafrika. Auch für Deutschland wäre das attraktiv.


    Zitat

    Unser Planet war zu 95% seiner Existenz eisfrei, Warmzeiten begünstigten die Evolution.


    Richig. Unser Planet war auch zu 99% menschenfrei und lange Zeit war er eine glühende Lavasuppe. Ich will keine Evoluion begünstigen, denn das läuft dann ebenfalls wieder auf menschenfrei hinaus.


    Zitat


    Die Hominiden entstanden in einer Warmzeit, unsere australopithecinische Grossmutter Lucy aus der tansanischen Savanne lässt güssen. Wir leben seit ungefähr 100 Millionen Jahren in einer Eiszeit mit sporadischen Interglazialen, das holozänische Interglazial zeichnet sich eigentlich durch seine ungewöhnlich lange Dauer ab, die uns missstrauisch machen sollte. Der Absturz in eine neue Eiszeit müsste uns eher Sorgen machen, wenn wir Klimatabellen (Jahrzehnausende) statt Wetterberichte (das letzte Jahrhundert) studieren würden.


    Die meisten Leute nennen alles ab 30 Jahre Klima. Das passt auch in der erlebbaren Praxis des Menschen ganz gut. Was in 10.000 Jahren sein wird ha heute wenig Relevanz, was aber in 30 oder 50 Jahren sein wird, wird mich vermutlich noch betreffen und auch meine (potentiellen) Kinder. Das ist für mich sehr wohl relevant.
    Und in diesen Zeiträumen spielen wir derzeit mit dem Klima herum. Das ist dumm.


    Zitat


    In unserer heutigen Kaltzeit (kalte Klimata sind durchweg aride Klimata) finden wir da Wüste.


    Der Zusammenbruch des Weströmischen Reichs und der antiken Kultur, die Ausbreitung einer paneuropäischen Barbarei fiel in eine Kälteperiode.


    Ich halte diese Aussagen für irrelevant.


    Es besteht laut Experten eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass wir noch in diesem Jahrhundert auf eine +4K heißere Welt zusteuern. Das mag Vorteile haben für den Ackerbau in Kanada, die Ölförderung in der Arktis und für die Badestrände in Schottland. Für die meisten der 8-10 Mrd. Menschen dürfte es hingegen schlichtweg in einer Katastrophe enden, Seuchen, Dürren, Brände, Hitzekollaps in den Städten, usw, usf...


    Zitat


    Wir nähern uns jetzt mal gerade wieder den Temperaturen des mittelalterlichen Klimaoptimums an. Noch liegen wir darunter.


    Wenn ich mir die Kurven z.B. der Nasa anschaue, dann sind wir heute da, wo wir auch zu den bekannten Warmzeiten des Homo sapiens schon mal waren (Mittelalter, Minoer,...). Das ist bei +0,7°C. Das Problem stoppt aber nicht bei +0,7°C (nur weil es jetzt mal 10 Jahre etwas weniger schnell ging), sondern die Prognosen gehen eben Richtung +4K.
    Selbst bei +2K musst Du bereist in Zeiten zurück gehen, als es weder menschen gab, noch die heutigen Kontinente.
    Klar gäbs auch leben in einer +4K Welt, aber für 8-10 Mrd Menschen ist das vermutlich schon ziemlich problematisch.
    Und für +4K dürfen wir die Kohle noch nicht mal verbrennen und auch keine neuen oder unkonventionellen Gas- und Ölvorräte verbrennen.


    Ich sehe peak oil als das deutlich kleinere Problem. Leider haben wir viel zuviele Treibstoffe.



    Zitat


    Was wäre schlecht daran, wenn wir in D zwei Ernten im Jahr einfahren könnten, wenn Grönland wieder Grünland wäre und Getreideanbau ermöglichte? Wenn die Sahara wieder zur Kornkammer Afrikas und Eropas würde?


    Toll wärs. Und was wäre, wenn unsere Fichtenwälder den ganzen Sommer über brennen, große Heuschreckenschwärme aus Afrika kommen, im Mittelmeer Wirbelstürme entstehen, bei uns Malaria wieder Einzug hält und im Nordosten die Äcker vertrocknen und Staubstürme wochenlang den Himmel verdunkeln? In diesem Klima wäre der Sommer 2003 ein zu kalter(!) Sommer gewesen.
    Und da hab ich noch nicht von Südeuropa gesprochen oder Zentralafrika.


    Wir Russland seine Grenzen öffnen für 1 Mrd Klimaflüchlinge aus den Wüsten Asiens und Afrikas, dmait die in Sibierien sideln dürfen (wobei das erst mal ein Schlammchaos und eine dampfende Methanbrühe werden dürfte). Also ich hab da meine Zweifel.


    Zitat


    Wenn ich an den anthropogenen Klimaeffekt glauben würde, der meiner Meinung nach zwar der Spur nach aber nicht entscheiend das Weltklima beeinflusst, dann würde ich eine Flasche CO2 kaufen und den Hahn aufdrehen, für ein besseres Klima.


    Das musst Du nicht. Schau Dir die Weltpolitik an. Es gibt keinerlei Bestrebung für Klimaschutz, nirgends, in keinem Land der Welt. Wir werden es noch in diesem Jahrhundert definitiv heraus finden, wer recht hat und wer unrecht hat und was passieren wird.
    (außer es fällt uns vorher noch ein Asteroid auf den Kopf)
    Wir werden dann aber auch nicht mehr zurück können... Die beste Hoffnung ist dann eine Tiefenzirkulation der Ozeane und das puffern des überschüssigen CO2 im Meeressediment. Da sprechen wir aber von 1000 Jahren und mehr und keiner weiß, ob's klappen wird.


    Zitat


    Siehe oben. Wo kommt die Kohle denn her? Sie wurde nicht bei der Entstehung der Erde abiotisch deponiert, sie wurde in wärmeren und lebensfreundlicheren Epochen der Erde der Biosphäre entzogen und in der Erde deponiert. Wir geben sie nur der Biosphäre zurück. Vielleicht (nicht gesichert) erzeugen wir damit eine wärmere und lebensfreundlichere Erde.


    Du kennst Dich doch gut aus in der Geschichte und weißt doch, wie die Erde aussah, bevor Kohle und Kohlenwasserstoffe gebunden wurden.
    Für Homo sapiens war die Erde damals nicht bewohnbar, die Luft schlichtweg nicht zu atmen.


    Zitat


    Quizzfrage: Was ist im Meer ein Mangelelement, das z.B. die Primärproduktion von Phytoplankton begrenzt? Richtig geraten! Kohlenstoff!


    Gegenfrage: Bei welchem CO2 Gehalt in der Luft werden die Meere so sauer, dass die ganzen auf Kalkhaltigen Exoskeleten basierenden Ökosysteme absterben?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.