Peak oil ?!

  • Zitat von DerMixer;58013

    Was ich mit meinem Vorrangegangenem Zitat meinte...
    Strom kommt bei dir auch aus der Steckdose, oder? Wo soll denn der Strom herkommen? Wenn es tatsächlich so weit kommt, das uns die flüssige Energie zum Transport fehlt und das GAs auch alle ist, haben wir echte Probleme. AUCH bei der Energieversorgung durch strom. Den dann noch zusätzlich zum Transport von Menschen einzuplanen und damit noch mehr strom zu verbrauchen halte ich nicht für praktikabel. ( Aber nur nach bisherigem Forschungsstand. Vieleicht klappt das ja noch mit der kalten fusion, oder so...)


    Hallo,


    der Strom kann nur zu 100% aus regenerativen Energien kommen. Deshalb muß das Stromnetz auch dringend ausgebaut werden. Ziel muß eine dezentrale Stromversorgung sein -> Kombikraftwerk. Technisch alles kein Problem, aber wie so oft entscheided der, der am meisten bezahlt. Das sieht man ja an der Laufzeitverlängerung.


    Aus meiner Sicht müssen auch mindestens 50% Strom eingespart werden!
    Durch ein Verbot der Stanby-Schaltungen könnten schon mal 3-4 Kernkraftwerke abgeschaltet werden.



    Grüße, Hans

  • Zitat von Hans1981;58017

    Hallo,


    der Strom kann nur zu 100% aus regenerativen Energien kommen. Deshalb muß das Stromnetz auch dringend ausgebaut werden.


    Ok du hast meine Aufmerksamkeit zu 100 %.Wie stellst du dir das vor?

    Zitat


    Ziel muß eine dezentrale Stromversorgung sein -> Kombikraftwerk. Technisch alles kein Problem, aber wie so oft entscheided der, der am meisten bezahlt. Das sieht man ja an der Laufzeitverlängerung.


    Zugegeben ein guter Ansatz. Kombiekraftwerke laufen aber auch nicht immer mit regenerativen Energiequellen. Mal abgesehn davon das der Vorschlag sinvoll wäre, und sicherlich zur Entlastung führen würde.... ( und zumindest ein grosser Schritt wäre...)
    Wo kommt der rest her?

    Zitat


    Aus meiner Sicht müssen auch mindestens 50% Strom eingespart werden!
    Durch ein Verbot der Stanby-Schaltungen könnten schon mal 3-4 Kernkraftwerke abgeschaltet werden.



    Grüße, Hans


    Ists wirklcih sooo viel? ich hab standbyschaltungen ausmeinen stromsparplänen gestrichen, weil ich mal irgendwo gelesen hab das dasgarnicht mal sooo gut für viele geräte sein soll wenn die jedesmal vom stromnetz gerennt werden.
    Ich hab trotzdem mit 3 Personen( in zukunft nur 2. Wieder was gespart :) )und trotz teurem Ökostromtarif eine Stromrechnung deutlich unter 50€ im Monat obwohl ich sogar Warmwasser durch Strom erwärme...
    Bin also zumindest hier im Vergleich zu meinem Bekanntenkreis schon ein kleiner Stromsparer. Auch wenn es da durchaus noch Potential gäbe...


    Deswegen wirklich die ernstgemeinte Frage: So Kleinigkeiten wie Standbygeräte. Macht sich das wirklich global SO stark bemerkbar?
    ... nebenbei gibt es tatsächlich enorme Stromsparpotentiale in den meisten Haushalten, die leider nicht genutzt werden...

  • Zitat

    So Kleinigkeiten wie Standbygeräte. Macht sich das wirklich global SO stark bemerkbar?


    Tut es. Die meisten Haushalte haben heute einen ganzen Haufen "Soft-Off/Soft-On" Geräte, bei denen zumindest die Eingangsstufe des Netzteils mit Strom versorgt wird und diese über Abwärme auch teilweise dauerhaft abgibt.


    Ich denke 50-100 Watt Standby-Leistung sind für die meisten Haushalte mit Kindern nicht zu hoch angesetzt. Fernseher, PC mit Bildschirm, DVD-Player, Videorekorder, Spielekonsolen, Niedervolt-Lampen mit Steckernetzteil und Schalter im Niedervoltteil etc.


    Das sind ganz schnell 5-10 Euro im Monat...

  • Gestern kam mir eine schöne alte Dampflock entgegen (hier im Taumus ist öfter Sonntags Museumsfahrt...


    Das wäre noch eine Möglichkeit des ÖPV insofern uns die Kohle nicht ausgeht versteht sich....


    Hier in D gibt es noch einige dieser alten raritäten. nicht genug für vollständigen ersatz strom oder Dieselbetriebener Bahnen aber doch genug um wichtigste Güter zu transportieren. Kohle für die Kraftwerke Nahrungsmittel für Großstädte, aber Ländlichere Bereiche haben das Nachsehen wegen massivem Gleisrückbau oder einfach verrotteten Gleisanlagen..

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Zitat von Hans1981;58007

    Oberleitungsbusse gab es bis in die 80er in Deutschland.


    wieso "gab"?


    hab vor ein paar Wochen erst einen in Esslingen rumfahren gesehen ...

  • Zitat von DerMixer;58013


    Strom kommt bei dir auch aus der Steckdose, oder? Wo soll denn der Strom herkommen?


    In Deutschland werden wir in 2011 an vielen, vielen Stunden im Jahr nicht wissen, wohin mit dem ganzen Strom, während Strommangel zu keiner einzigen Stunde auftreten wird.
    Das kann man heute schon vorher sagen (es sei denn, es passierte was völlig ungewöhnliches)


    Zitat


    Wenn es tatsächlich so weit kommt, das uns die flüssige Energie zum Transport fehlt und das GAs auch alle ist, haben wir echte Probleme. AUCH bei der Energieversorgung durch strom.


    Wir haben die Option, aus (Überschuss-)Strom Wasserstoff und daraus Methan zu produzieren.
    Für Methan haben wir eine gigantische existierende Speicherstruktur, Transportkapazitäten, Kraftwerke, Tankstellen und Fahrzeuge.


    Das schöne ist, das ist alles schon da.


    Methan (Erdgas)-Tankstellen könnte man noch ein bisschen ausbauen, sind derzeit nur 900 in Deutschland.


    Zitat


    Wäre es natürlich ne tolle Sache wenn der ÖPNV funktionieren würde, oder wenigstens ausgebaut WÜRDE. Wird er aber nicht. hier wird grad wieder abgebaut. Aus Kostengründen.


    Das (scheinbar) billige Auto kanibalisiert den ÖPNV. Die oftmals ganz gut ausgebauten ÖPNV Systeme in Ländern der 3. Welt zeigen, dass sie prinzipiell garnicht so teuer sein müssen.
    Wenn das billige Auto verschwindet wird der ÖPNV auch wieder rentabel sein.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von DerMixer;58027

    Ok du hast meine Aufmerksamkeit zu 100 %.Wie stellst du dir das vor?


    Zugegeben ein guter Ansatz. Kombiekraftwerke laufen aber auch nicht immer mit regenerativen Energiequellen.


    gemeint war wohl http://www.kombikraftwerk.de


    Hier sieht man die Lastgangabdeckung Deutschlands "maßstabsgetreu" über ein ganzes Jahr durch ca. 65% Wind, 10% Photovoltaik, 25% (Bio-)Gas und entsprechende Pumpspeicherkapazität.



    Zitat


    Mal abgesehn davon das der Vorschlag sinvoll wäre, und sicherlich zur Entlastung führen würde.... ( und zumindest ein grosser Schritt wäre...)
    Wo kommt der rest her?


    Welcher Rest?


    Oder meinst Du andere Bereiche? Auch Mobilität und Wärme kann man größtenteils mit Strom abdecken, Sonderfälle wie Flugzeuge, Schiffe und 40t LKW kann man substituieren und im kleinen Maßstab dann mit Agrar- oder BTL/CTL/GTL Treibstoffen versorgen.


    Das kostet alles mehr als heute, aber nicht utopisch viel mehr. Außerdem hat man dann die Wertschöpfung im Lande und nicht wie heute einen (fast) 100Mrd Euro Transfer jedes Jahr ins Ausland für fossile Brennstoffe.
    Die Umweltschäden und Kriegskosten kommen ja noch oben drauf, die sind ja nirgends eingepreist...



    mfg

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  • Zitat von Cephalotus;58073


    Weöcher Rest?


    WENN wir tatsächlich kein Öl mehr haben wird die gesammte Energiemenge die zur Zeit aus Öl gewonenn wird, irgendwo anders herkommen müssen.
    Aus Deutschen Ackerflächen wohl kaum. Die reichen doch jetzt schon kaum aus.
    Aber ohne Düngemittel aus Erdöl wirds noch enger und wenn die LAndmaschinen kein Diesel mehr verfahren können wirds auch sehr eng.
    Noch dazu das dann das Öl was biologisch gewonnen wird, eben auch wieder zum Erdölersatz in SAchen plastik usw gebraucht wird.
    Also woraus? Erneuerbare Energien reichen meines Wisens imMoment in Deutschland nur für ca 14,8%. Ok ...wir können natürlich den Ölpeak abschaffen indem wir uns auf Kohle und Kernkraft versteifen ud auf den nächsten Peak warten, der dann vermutlich NOCH schneller kommt.
    Aber ne Lösung stelle ichmir anders vor.


    14,8% sind also gesichert. Die Bundesregierung hat sich als Ziel gesetzt, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix in Deutschland bis zum Jahr 2020 auf 30 Prozent zu erhöhen. Bleiben noch 70% Energie die nicht gedeckelt sind.
    Und nun zu meiner Frage zurück: Wie sollen die gedeckt werden? Noch dazu, wenn ihr Vorschlagt, den Ölverbrauch durch mehr Stromautos zu kompensieren? Von der Akkuproblematik und der mangelhaften Reichweite rede ich mal garnicht, da Elektroautos ja nunmal vornehmlich für kurze Strecken gedacht sind.
    Biogasanlagen haben aufgrund der relativ schlechten Ernte diesen JAhres auch mit erheblichen einbussen zu kämpfen.Auch das ist keine eierlegende Wollmilchkuhsau.
    Der Enerigebedarf muss massiv reduziert werden. Da sind wir uns denk ich alle einig. Aber selbst dann wirds eng werden. Und ich seh noch nciht wie irgendjemand der grossen MAsse beibringen wird das man eben in zukunft nicht bei mindestens 18 grad ( besser noch 26) in der Bude sitzt und vor dem fernseher udn der Playstation rumgammelt wärend die Waschmaschine wäscht, der Trockner trocknet, der Backofen Bäckt und die Weihnachtsbeleuchtung lustig den Stromzähler in einen kleinen Ventilator verwandelt...

  • Zitat von DerMixer;58081

    WENN wir tatsächlich kein Öl mehr haben wird die gesammte Energiemenge die zur Zeit aus Öl gewonenn wird, irgendwo anders herkommen müssen.


    Peak oil bezeichnet zu erst einmal das Maximum der Ölförderung.


    Da zu diesem Zeitpunkt vermutlich die Nachfrage nach Öl noch nicht sinkt kommt es zu einem auseinander laufen von Angebot und Nachfrage und entsprechenden Preisausschlägen.


    Öl wird also rarer und (deutlich?) teurer, aber nicht von heute auf morgen verschwinden.


    Zitat


    Aus Deutschen Ackerflächen wohl kaum. Die reichen doch jetzt schon kaum aus.


    Es kommt drauf an, was man damit macht. Nutzt man Agrartreibstoffe für Traktoren hat man um viele Größenordnungen mehr Effizienz als mit Pferden oder Ochsengespannen und für ein paar Flugzeuge und ein paar LKW wirds auch reichen.
    Es reicht allerdings nicht, um die aktuelle Fahrzeugflotte mit Treibstoff zu versorgen, das ist aber nicht zwingend nötig.


    Zitat


    Aber ohne Düngemittel aus Erdöl wirds noch enger


    Stickstoffdünger wird im Wesentlichen aus Erdgas produziert.


    Zitat


    und wenn die LAndmaschinen kein Diesel mehr verfahren können wirds auch sehr eng.


    Der Primärenergieverbrauch der Land- und Forstwirtschaft in Deutschland liegt <1%.
    Für Nahrung würds immer reichen, wenn wir die Prioritäten entsprechend einteilen. Traktoren sind dramatisch effizienter als Pferde, deswegen (und wegen besserer Sorten, mehr Anbaufläche und Kunstdünger) geht heute weitaus mehr als im Mittelalter, selbst ohne Erdöl.


    Zitat


    Noch dazu das dann das Öl was biologisch gewonnen wird, eben auch wieder zum Erdölersatz in SAchen plastik usw gebraucht wird.


    Die erste Frage ist sicherlich die, wieviele Kunststoffe man braucht und was man mit all dem Zeug macht, das bereits herum liegt (sofern nicht in Verbrennungsanlagen schon "thermisch verwertet")
    Deutschland verfügt des weiteren über große Braunkohlevorräte. Auch das ist ein guter Grundstoff für die chemische Industrie.


    Zitat


    Also woraus? Erneuerbare Energien reichen meines Wisens imMoment in Deutschland nur für ca 14,8%.


    2010 dürfte es an den 20% kratzen, allerdings nur bei der Stromerzeugung.


    Dafür, dass Merkel zu Zeiten als Umweltministerin mal das Maximum bei 4% sah ist das fürs erste garnicht schlecht.
    45% in 2020, 70% in 2030 und >95% in 2040 erscheinen mir technisch und finanziell machbar, ob politisch gewollt ist eine andere Frage.


    Energie wird teurer werden, so oder so.


    Als Endverbraucher sollte man sich besser darauf einstellen.


    Zitat


    Ok ...wir können natürlich den Ölpeak abschaffen indem wir uns auf Kohle und Kernkraft versteifen ud auf den nächsten Peak warten, der dann vermutlich NOCH schneller kommt.
    Aber ne Lösung stelle ichmir anders vor.


    Das schöne ist, dass es im Strombereich recht viele denkbare Optionen gibt. Wenn man es nun schafft, den Energiesektor weitgehend zu elektrifizieren hat man auch in den anderen Bereichen plötzlich viele Optionen.


    Zitat


    14,8% sind also gesichert. Die Bundesregierung hat sich als Ziel gesetzt, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix in Deutschland bis zum Jahr 2020 auf 30 Prozent zu erhöhen. Bleiben noch 70% Energie die nicht gedeckelt sind.


    Die Prognosen überholen sich derzeit von selbst. Richtung EU ist der Ausbauplan z.B. bei 38%, wobei wir bei Photovoltaik in 2011 die Ziele für 2030(!) erreichen werden, dafür ist offshore Wind schwieriger als von der Politik gewünscht.
    Bei nur 30% EE-Strom in 2020 müssten wir schon gewaltig auf die Bremse treten.
    Es gibt allerdings Leute, die genau das wollen.


    Zitat


    Und nun zu meiner Frage zurück: Wie sollen die gedeckt werden? Noch dazu, wenn ihr Vorschlagt, den Ölverbrauch durch mehr Stromautos zu kompensieren?


    Der zusätzliche Stromverbrauch der E-Autos ist erstaunlich gering. Wir haben die nächsten 20 Jahre eh viel zuviel Strom im Netz statt zuwenig, es sei denn wir würden den EE Ausbau massiv drosseln und die AKW doch abschalten.


    Zitat


    Von der Akkuproblematik und der mangelhaften Reichweite rede ich mal garnicht, da Elektroautos ja nunmal vornehmlich für kurze Strecken gedacht sind.


    Lässt sich im 1. Schritt durch plug in Hybriden lösen.
    Langstrecken könnte man prinzipiell auch mit der Bahn elektrisch zurück legen. Überhaupt kann die Bahn prinzipiell einiges im LKW, Auto und Flugzeugverkehr ersetzen, wenn wir beim Ausbau entsprechende Prioritäten setzen würde.




    Zitat


    Biogasanlagen haben aufgrund der relativ schlechten Ernte diesen JAhres auch mit erheblichen einbussen zu kämpfen.Auch das ist keine eierlegende Wollmilchkuhsau.


    Die haben vor allem in der Grundlast nix zu suchen.
    Wird man mittelfristig ändern (müssen)


    Zitat


    Der Enerigebedarf muss massiv reduziert werden. Da sind wir uns denk ich alle einig.


    Es ginge auch ohne, kostet dann halt mehr.


    Meiner Einschätzung nach ergibt sich eine gewisse Reduktion automatisch bei hohen Preisen, die so oder so kommen werden.
    Viel mehr brauchst meiner Meinung nach nicht.
    Wir haben heute fast alles verfügbar, in vielen Bereichen verfügen wir sogar heute schon über die nötigen Produktionskapazitäten im Land.


    Deutschland in 30 Jahren von Erdölimporten vollkommen unabhängig zu machen ist nur eine Frage des Willens, keine Frage der Technologien.


    Zitat


    Aber selbst dann wirds eng werden. Und ich seh noch nciht wie irgendjemand der grossen MAsse beibringen wird das man eben in zukunft nicht bei mindestens 18 grad ( besser noch 26) in der Bude sitzt und vor dem fernseher udn der Playstation rumgammelt wärend die Waschmaschine wäscht, der Trockner trocknet, der Backofen Bäckt und die Weihnachtsbeleuchtung lustig den Stromzähler in einen kleinen Ventilator verwandelt...


    Ich denke es ist eine Frage des Geldes. Wer 20ct für die kWh Wärme bezahlen kann (weil er reich ist oder im Passivhaus wohnt), der wird eben bei 26°C wohnen, wer weniger Geld hat und im Altbau wohnt wird sich evtl. für kältere Wohnungen entscheiden.
    1970 war die durchschnittliche Zimmertemperatur im Winter 5°C kälter als heute. Ich kann mich nicht an Geschichten erinnern, in denen diese Zeit als furchtbare Zumutung beschrieben worden wäre.
    Das ist eher ein heutiges Phänomen, wenn man einem ALG II Empfänger eine solche Empfehlung zum sparsamen Umgang mit Energie geben würde.


    35-40ct/kWh Strom sollte für >95% EE-Strom genügen. Mit effizienten Geräten sollte das auch ohne Komforteinbußen ein Leben auf heutigem energetischen Niveau ermöglichen.


    Für mich ist die Frage die, ob die Leute freiwillig mehr zahlen für einen komfortablen Weg hin zu erneuerbaren Energien und anderen Mobilitätsstrukturen, oder ob sie lieber warten bis zum Kollaps und dann Probleme auf einem ganz anderen Level bekommen wollen.


    Darüber hinaus möchte ich in 50 Jahren nicht ohne Verteidigung vor Gericht stehen, wenn unsere Lebensstil wegen dem Klimakollaps (der meiner Ansicht nach nicht mehr verhindert werden kann) angeprangert werden wird. Aber das ist nur meine Meinung, die ist heute noch nicht Mehrheitsfähig.



    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;58093


    Das schöne ist, dass es im Strombereich recht viele denkbare Optionen gibt. Wenn man es nun schafft, den Energiesektor weitgehend zu elektrifizieren hat man auch in den anderen Bereichen plötzlich viele Optionen.


    Strom find ich halt schon allein deswegen bedenklich da ein grosser Teil des Stroms durch lange leitungen einfach im Wiederstand der Leitung ungenutzt liegen bleibt.
    Ausserdem sind Anlagen teilweise nicht besonders effektiv bei der Stromerzeugung. Ich glaubemich errinern zu können das es zu meiner Schulzeit hies das im Falle eines Kohlekraftwerks nur 10% der ind er Kohle gespeicherten Energie auch beim endverbraucher genutzt werden können.
    ( Ich glaub in dem Bsp. war der Endverbraucher eine Glühbirne. Energiesparlampen gabs ja damals noch nicht.)
    ich hoffe einfach mal das heutige Kraftwerke effektiver sind. Aber Verluste wirds immer noch geben.
    Klar ist mir auch: Dezentrale Energiegewinnung würde hier helfen.
    Seh ich aber (hauptsächlich aus politischen und wirtschaftlichen Gründen noch nicht. Solang Wirtschaft und Politik so eng miteinander verbunden sind wie im Moment seh ich da schwarz... pardon. das schwarz ist nicht politisch gemeint...
    Nebenbei seh ich es auch immer noch als Problematisch den Ölpeak dadurch zu umgehen in dem ich dann andere fosile Energieträger einsetze ( erdgas etc...) die sind auch endlich. Das Problem wird so nur verschoben. Nicht gelöst.

    Zitat


    Darüber hinaus möchte ich in 50 Jahren nicht ohne Verteidigung vor Gericht stehen, wenn unsere Lebensstil wegen dem Klimakollaps (der meiner Ansicht nach nicht mehr verhindert werden kann) angeprangert werden wird. Aber das ist nur meine Meinung, die ist heute noch nicht Mehrheitsfähig.



    mfg


    Da möcht ich nicht wiedersprechen...


    Danke für die Ausführliche Antwort.

  • ?


    Zitat von DerMixer;58203

    Strom find ich halt schon allein deswegen bedenklich da ein grosser Teil des Stroms durch lange leitungen einfach im Wiederstand der Leitung ungenutzt liegen bleibt.


    wie kommst Du darauf???


    Erste 800-kV-HGÜ-Leitung in China im Vollbetrieb

    Zitat

    Das HGÜ-System zwischen Yunnan und Guangdong überbrückt eine Distanz von fast 1.500 Kilometern. ... Die HGÜ-Technik mit ultrahohen Spannungen erlaubt eine Stromübertragung über Entfernungen von 3.000 Kilometern und mehr. Bei 5.000 MW betragen die Transportverluste nur 2 Prozent pro 1.000 Kilometer zuzüglich weniger als 1,5 Prozent Verlust für die Konverter-Stationen auf der Sender- und Empfängerseite der Übertragungsleitung.


    sprich:
    Strom aus nordafrikanischen Solarkraftwerken käme zu 92,5 % bei einem Verbraucher irgendwo in Nordfrankreich/Deutschland/usw. an


    Strom ist nur dann keine Lösung des Peak-oil-Problems, wenn er aus Öl oder Gas oder Kohle gewonnen wird :peinlich:

  • Zitat

    Strom aus nordafrikanischen Solarkraftwerken käme zu 92,5 % bei einem Verbraucher irgendwo in Nordfrankreich/Deutschland/usw. an


    ÄHM und wie genau soll der Stromtransport Funktionieren?? Hochspannungsmasten mitten übers Mittelmeer ? Einmal Drumrum?


    Man kann den Strom ja schlecht auf einen Frachter laden und dann Verschippern...

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Zitat von AZI;58227

    ÄHM und wie genau soll der Stromtransport Funktionieren??

    Ganz einfach mit Seekabeln. Ist unter der Bezeichnung NorNed so schon in Betrieb.
    So bekommen wir den "guten" Strom aus Wasserspeicherkraftwerken aus Norwegen und schicken den "schlechten" Atomstromüberschuss wieder zurück.
    Also Technisch kein Problem.


    Ich frag mich nur ob einer von RWE und Co die Nordafrikanische Bevölkerung in ihre "Sahara zu Pflaster Plan" schon eingeweiht haben. :grosses Lachen:
    Wenn ein Gaddafi die Hand auf dem An/Aus Schalter hat, ob man da von unabhängig sprechen kann ist auch fraglich. :Sagenichtsmehr:


    Gruß
    Nachtfalke

  • Zitat von Cephalotus;58093


    Für mich ist die Frage die, ob die Leute freiwillig mehr zahlen für einen komfortablen Weg hin zu erneuerbaren Energien...


    Ohne jetzt den Thread entführen zu wollen, aber hast du mal darüber nachgedacht, dass es eine in die Millionen gehende Zahl an Bürgern gibt, die es einfach nicht zahlen KÖNNEN, selbst wenn sie wollten? Entschuldige bitte, aber deine Ansicht in der Hinsicht ist wirklich naiv und/oder weltfremd.
    Ansonsten gehe ich ziemlich mit deiner Ansicht d'accord.

  • Hallo,


    wir leben derzeit in einer Zeit der sehr sehr billigen Energie. Der Durchschnittsmensch in Europa und den USA hat soviel Energie zur Verfügung, wie in all den vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden der menschlichen Entwicklung nie vorher vorhanden war und wie ich vermute und befürchte, in der Zukunft auch nie wieder vorhanden sein wird.


    Guckt euch den Durchschnitts-Menschen hier in Europa (meist Bauer) im Mittelalter doch an. Eine "Wohnung" wo es meist gezogen hat wie Hechtsuppe. Im Winter musste man mit Holz heizen, was vorher mühsam mit der Hand geschlagen wurde. Und trotzdem war es in den Unterkünften nie richtig warm.


    Zu Essen gab es nur irgendwelche breiähnliche Suppen, Fleisch - maximal ein paar Mal im Jahr. Und auch davon nie genug. Die Leute hatten oft Hunger oder sind gestorben, weil sie nichts zu essen hatten.


    Kleidung: Das was man auf der Haut trug, und das waren teilweise auch nur Fetzen. Guckt euch doch heute mal die Kleiderschränke an, was da alles drin ist und wenn es nicht mehr modern ist, wird es weggeschmissen - oder wenn man sozial ist -, in die Altkleidersammlung gegeben.


    Und so weiter und so weiter. Und weil wir Menschen immer nur unsere geringe persönlichen Lebens-Erfahrungen zu Grunde legen, fällt es vielen schwer, sich mal vorzustellen, was wir alles ändern müssen - um in der Zukunft irgendwie überleben zu können.


    Wenn ich in so manche Wohnung eines Menschen komme (der von sich behauptet arm zu sein)und sehe, daß da der neueste Flachbildfernseher rumsteht und bei mir zu Hause noch ein Röhrenfernseher obwohl ich arbeiten gehe. Und dann wird geklagt, wie schlecht es einem doch geht.


    Wir leben heute und hier in Europa im "Schlaraffenland". Im Vergleich zu 50-X Prozent der Weltbevölkerung und im Verhältnis zu unseren Vorfahren der letzten Jahrhunderte.


    Und wenn man sich das mal vor Augen hält, dann ist der Strom - die Energie- verdammt billig.



    Dagmar

  • Zitat von Nachtfalke;58237

    Ich frag mich nur ob einer von RWE und Co die Nordafrikanische Bevölkerung in ihre "Sahara zu Pflaster Plan" schon eingeweiht haben. :grosses Lachen:


    Hallo,


    ja, haben sie. Stichwort DESERTEC. Und die nordafrikanischen Staaten sind ganz heiss drauf, Energie an die Europäer verkaufen zu können.


    Die sehen das als Win-Win-Situation: die staubige Wüste haben sie eh, ist landwirtschaftlich, industriell oder als Lebensraum nicht wirklich nutzbar. Die Ölfelder in Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen leeren sich zusehends. Da kommt die Idee mit dem Wüstenstrom wie gerufen.


    Und die Europäer bringen das ganze Technik-Zeugs selber mit, finanzieren den Bau der Anlagen und zahlen quasi für jede erzeugte Kilowattstunde auch noch was. So what. Und von wirklich "zupflastern" kann man bei 9 Millionen Quadratkilometern Saharawüste und einer angestrebten Nutzung von 0,3% dieser Fläche (um damit die Energie für den gesamten Mittelmeerraum und die komplette EU erzeugen zu können) nicht wirklich reden.


    An der Rednerliste der kürzlich stattgefundenen Jahreskonferenz "Energy from the Desert" sieht man, dass der Funke dieser Idee auf die Sahara-Länder durchaus übergesprungen ist.


    Was die "Bedrohung" durch Gaddafis Finger auf dem Hauptschalter betrifft: Libyen ist unter den OPEC-Staaten Deutschlands wichtigster Öllieferant und wir habens bisher auch überlebt.


    Das Geheimnis ist die Diversifizierung. Energie wird auch immer lokal bei uns in Europa produziert werden, auch hier scheint die Sonne und weht der Wind. Es wird zahlreiche verschiedene Anbieter nordafrikanischen Stroms geben. natürlich kann der eine oder andere dieser Staaten mal "ausfallen" oder die Übertragung des Stroms über die eine oder andere HGÜ-Leitung gestört sein. Das ist wie heute auf dem Öl- und Gassektor, wenn "der Russe" mal wieder den Hahn an der Pipeline zudreht. Wenn unsere Energiezukunft nach dem Ende des Öls halbwegs gut verläuft, dann werden wir in der Lage sein, auch Störungen in der Versorgung auszumanövrieren.


    Dazu braucht es weitere, im Ansatz schon erfolgreiche, Anstrengungen, den Energieverbrauch in Europa zu reduzieren. Während er anderswo hemmungslos steigt (BRIC-Staaten: Brasilien, Russland, Indien, China), was uns im globalen Mächtespiel evtl. einen Vorteil verschaffen könnte.


    Vermutlich wird es aber nicht ganz so rosig verlaufen und wir werden vielleicht eine Art "Energie-NATO" erleben, die sich am globalen Kampf um Ressourcen beteiligt bzw. Versorgungswege und -quellen auch mit Gewalt sichert. Die Verfolgung somalischer Piraten ist da nur ein Anfang.


    Ich stehe der Desertec-Idee aufgeschlossen gegenüber, als gelegentlicher Wüstenfahrer mit eigener "Sanderfahrung" seh ich da jetzt auch kein ökologisches Problem vor Ort (vor allem, wenn man es mit den Gefahren von Ölförderung, Atomkraftwerken etc. vergleicht), eher technische Herausforderungen, was die Haltbarkeit der Anlagen durch die extremen Temperaturschwankungen, die teils schweren Sandstürme im Winter/Frühjahr und die Bedrohung durch Wanderdünen betrifft.


    Grüsse


    Tom

  • Was ist eigentlcih aus der idee geworden, Wasserstoff als Energieträger für den in der Wüste produzierten Strom zu nutzen?


    ...und eine andere Frage... Kann man aus jedem Silizium Solarzellenmachen? ich mein da letztens was gelesen zu haben, dass die meist nur aus Silizium aus einer bestimmten Region gebaut werden ( besonderer reinheitsgrad, besonders geeignet oder so...) und da wäre das auch wieder ein endlicher Rohstoff...


    Ich will damit nix schlechtmachen. Sind nur grad zwei Fragen die mir im Kopf rumschwirren...

  • Zitat von tomduly;58256

    ja, haben sie. Stichwort DESERTEC. Und die nordafrikanischen Staaten sind ganz heiss drauf, Energie an die Europäer verkaufen zu können.

    Deswegen hab ich auch von der nordafrikanischen Bevölkerung geschrieben. Das die Regierungen die sich die Taschen voll stopfen da irgendwelche Hemmungen haben daran zweifel ich nicht.


    Gruß
    Nachtfalke

  • Zitat von Cephalotus;58093

    Ich denke es ist eine Frage des Geldes. ...


    Für mich ist die Frage die, ob die Leute freiwillig mehr zahlen für einen komfortablen Weg hin zu erneuerbaren Energien und anderen Mobilitätsstrukturen,


    spätestens bei nem Ölpreis von 300 oder 500 Euro/Barrel
    (2 bis 3 Euro je Liter, zzgl. Raffineriekosten, Transport, Steuern, usw.)
    sind Sonnen-, Biogas- und Windstrom plötzlich die Billigenergie - und Benzin/Diesel/Heizöl die Edelenergie (da kompakt und langfristig speicherbar)



    Zitat von tomduly;58256

    Was die "Bedrohung" durch Gaddafis Finger auf dem Hauptschalter betrifft: Libyen ist unter den OPEC-Staaten Deutschlands wichtigster Öllieferant und wir habens bisher auch überlebt.


    Das Geheimnis ist die Diversifizierung.


    genau!


    wenn die DESERTEC-Anlagen auf Südspanien, Marokko, Algerien, Lybien, Tunesien und die Türkei verteilt werden, dann hat Gaddafi nur einen von 6 Schaltern zur Hand :face_with_rolling_eyes:



    Zitat von DerMixer;58260

    ...und eine andere Frage... Kann man aus jedem Silizium Solarzellenmachen?


    ähmmm ... sorry, ich verstehe den Zusammenhang nicht ...
    wie kommst Du im Kontext von DESERTEC auf Solarzellen??????????