Bericht: Feuer mit nassem Holz

  • Hallo zusammen


    Ich bin Anfänger im Bereich Survival/Bushcraft und bin mich am einlesen zu diesem Thema. Ich denke das Thema "Feuer" ist enorm wichtig (Kochen, Wärme, Schutz, psychologisch). Deshalb habe ich heute zum zweiten Male versucht ein Feuer zu entfachen. Dies mit einem Firestarter. Leider ist es bei einem Versuch geblieben :traurig: Um Euch zu zeigen und zu dokumentieren wie ich meinen Versuch aufgebaut habe, habe ich das Ganze mit Bildern dokumentiert.


    Ich würde mich enorm freuen, wenn Ihr mir Tipps geben könntet wie ich ein Feuer hinkriege. Vielen Dank schon jetzt :Gut:



    Ausrüstung:
    - Rucksack
    - Wasser
    - Cervelat (den kann man ja auch roh essen)
    - Firestarter
    - Messer
    - Gute Schuhe, passende Kleidung und eine Mütze


    Wetter:
    Heute ist es trocken und die Sonne kam teils auch hervor. Bislang hatten wir aber sehr oft Regen, so wie auch gestern und über die Nacht.


    Los gehts:
    Ich bin also los und hielt die Augen offen sobald ich in meinem Hauswald war. Da ich wusste, dass alles sehr nass ist habe ich nach Nadelbäumen und Birken ausschau gehalten.


    Bald schon habe ich einen bereits verletzen Baum gefunden, aus welchem reichlich Harz getropft ist. Dieses habe ich in einer Dose gesammelt.


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    Rasch fand ich auch eine Birke zusammen mit einem umgefallenen Baum.


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    Bei der Birke habe ich diese kleinen Fäden gesammelt, die man von der Rinde abziehen kann. Weiter habe ich einen kleinen Teil der Rinde abgeschabt. Vom gefallenen Baum konnte ich einige dürre Äste brechen und mitnehmen. Alles war vom Regen aber doch noch nass. Einige Schritte weiter fand ich gefallenes Tannenkries, das zwar noch nass war aber beim Brechen knackte. Auch da habe ich etwas mitgenommen.


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    Nach einem kurzen Marsch bin ich nun bei der Feuerstelle angekommen. Sie liegt auf einer grösseren Wiese und wurde von der Stadt vorbereitet. Neben der Feuerstelle fand ich einiges an nassem Heu, das ich gesammelt habe.


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    Um das Heu etwas zu trockenen - mit Hilfe der teils vorhandenen Sonne - habe ich es am Rost aufgestellt.


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    Das gefundene Holz habe ich soweit aufbereitet (zerbrochen). Da auch dieses Holz mehr oder weniger nass war, habe ich es wie folgt bearbeitet. Die Rinde mit dem Messer entfernt, da sich der "Kern" ja doch noch trocken halten kann. Dann habe ich die Äste teils gespalten und so verkleinert. Ergebnis:


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    Das Holz habe ich allesamt nun neben der Feuerstelle "bereit" gelegt. Sowohl das Aufbereitete als auch das ganz kleine Holz.


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    Anmerkung: Ich weiss, das ist nicht sehr viel und vor Allem ohne grösseres Holz. Ich wollte kein grosses Feuer entfachen. Eher ein Kleineres, das ein paar Minuten brennt. Naja, soweit ist es ja dann gar nie gekommen. Also weiter.... Bevor es also zum konkreten Aufbau ging habe ich mir noch nen Bratstock gemacht. Den Zunde habe so aufgebaut.


    Ich habe einen trockenen Stein genommen und auf die Feuerstelle gelegt. Zuerst habe ich eine kleine "Basis" mit Tannenkries gelegt und da drauf die feinen Stränge/Papierfetzchen der Birkenrinde. Diese habe ich vorher in den Händen zerbröselt. Die dickere Rinde der Birke habe ich neben die Stelle bereit gelegt. Auf die feinen "Brösmel" der Bikenrinde habe ich den gesammelten Harz gelegt und rundherum kleine, möglichst trockene Ästchen. Diese habe ich soweit eingeritzt, damit es kleine Locken gibt. Das gesammelte Heu habe ich bis dahin gar nicht gebraucht, sondern einfach einmal zu einem Vogelnest geformt.


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    Nun ging es also daran, diesen Zunder (leider nicht ganz trocken) zu entfachen. Ich habe es versucht und versucht aber da kam einfach keine Glut geschweige denn Flamme zustande :crying_face: nach einer doch längeren Zeit habe ich dann versucht mit einem Feuerzeug die erste Flamme zu entzünden. Das ging so halb. Es gab ein kleines Flämmchen aber weder der Harz noch die Birkenrinde fingen gross Feuer. Auch das Heu-Vogelnest brannte eigentlich nicht. Es brannte nach dem Kontakt mit dem Feuerzeug kurz, rauchte stark aber erlosch dann auch gleich wieder. Phu, also ich glaube da ist noch Potential :Cool: Könnt Ihr mir anhand dieser Bildergeschichte Tipps geben oder helfen? War einfach alles zu nass?



    Positives:
    - Ich war draussen und konnte mich bewegen
    - Ich konnte weitere Erfahrungen sammeln
    - Ich rieche jetzt wie ein Würstchen (siehe auch Negatives)


    Negatives:
    - Das Feuer brannte nicht
    - Ich rieche jetzt wie ein Würstchen (siehe Positives) :grosses Lachen:



    Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!


    Grüsse aus Zürich
    uniuk

  • https://www.previval.org/forum…achen-wenn-alles-nass-ist


    Kennst Du den Faden schon?


    Bist Du schon Fit im Unterschlupf bauen? Für mich wichtiger als ein Feuer, denn es geht auch ohne.
    Trotzdem immer weiter probieren und nicht kribbelig werden. Alles eine Sache der Übung.


    ........


    Das Harz mit einem Gegenstand zequetschen oder zerdrücken. Am Besten in einem Loch anzünden 10 cm Durchmesser und 10 cm tief. Als Unterlage Birke und darauf das brennende Harz legen. Ganz dünne Fäden der Birke zugeben und darauf erste dünne, trockene Tannenzweige. Harz und Birke brennen einige Zeit also ruhig bleiben und das Feuer füttern!


    Je höher die flamme steigt, desto mehr Zweige können über dem Loch langsam trocknen. Wenn noch Harz übrig ist, le es auf die Zweige auf dem Loch. Das schmilzt wie Zucker und gibt eine schöne heisse Flamme.
    Wenn man nun rechts und links ein wenig Erde wegnimmt, kann man eine Tasse darauf stellen und das Feuerchen bekommt genug Luft. Auch das füttern klappt bei dieser sparsamen Variante gut.

  • Hallo,


    ich bin auch nicht so lange dabei. Ich hatte das Glück, die ersten male trockenes Holz ect. zu finden. Aber die letzten 2 male hatte ich nicht soviviel Glück. Oder soll ich sagen, hatte das Glück :winking_face: das es vorher geregnet.
    Ich habe auch gesammelt, versucht zu trocknen und alles zu machen was ich gelesen hab.


    Aber zwischen lesen und machen ist doch ein Unterschied. Es ist eben noch kein Cody Lundin vom Himmel gefallen :grosses Lachen:


    Darum hab ich zu mir gesagt üben üben üben... Ich glaube anders geht es nicht.


    Ich weiß das dir der Artikel nicht sonderlich weitergeholfen hat, ich wollte dir nur zeigen dass du nicht der einzige bist dem nicht alles gleich gelingt!


    Gruß RoLaren

  • Bei richtig nassem Holz wird es echt schwierig ein Feuer anzufachen bzw. am Brennen zu halten.
    Als ich in Schweden war gab es zwei Wochen Dauerregen bei ca. 5°C, auch die Wochen davor hat es schon geregnet.
    Aus der Fjell-Birke ein Feuer zu machen war nahezu unmöglich, da das ganze Holz mit Wasser vollgesaugt war, auch mein Hobo war deswegen kaum zu gebrauchen.
    Das einzige das brannte war die Rinde der Birken, aufgrund ihres hohen Harzgehaltes, dementsprechend sahen dann auch Hobo und Kochgeschirr aus.

  • Such dir einen stehenden, wichtig ist das er noch steht, vertrockneten Baum. Schneid den in kleine Stücke. Das Zentrum ist immer unter allen Umständen trocken. Um sich das Leben zu vereinfachen eine kleine Baco Säge und ein Messer auf das man hauhen kann. So kriegt man recht schnell ein Feuer hin. Und nicht vergessen spöne abschaben die man braucht als Zündi.


    Alles was liegt und schon seit Wochen im Regen steht kann man vergessen um ein Feuer an zu kriegen. Wenn es dann mal brennt kann man rumliegendes Holze trocknen und verfeuern.


    Moléson

  • Zitat von uniuk;157399

    Das gefundene Holz habe ich soweit aufbereitet (zerbrochen). Da auch dieses Holz mehr oder weniger nass war, habe ich es wie folgt bearbeitet. Die Rinde mit dem Messer entfernt, da sich der "Kern" ja doch noch trocken halten kann. Dann habe ich die Äste teils gespalten und so verkleinert....


    Das Holz habe ich allesamt nun neben der Feuerstelle "bereit" gelegt. Sowohl das Aufbereitete als auch das ganz kleine Holz.


    ... versucht mit einem Feuerzeug die erste Flamme zu entzünden. Das ging so halb. Es gab ein kleines Flämmchen aber weder der Harz noch die Birkenrinde fingen gross Feuer. Auch das Heu-Vogelnest brannte eigentlich nicht. Es brannte nach dem Kontakt mit dem Feuerzeug kurz, rauchte stark aber erlosch dann auch gleich wieder. Phu, also ich glaube da ist noch Potential :Cool: Könnt Ihr mir anhand dieser Bildergeschichte Tipps geben oder helfen? War einfach alles zu nass?


    Meine Vorgehensweise ist etwas komplexer, dennoch ohne Erfolgsgarantie. Ich bereite viel mehr an Material vor. Sobald ein kleines Flämmchen brennt lege ich nach und nach und nach.


    Je nach Windsituation baue ich mir eine Abschirmung sowie einen "Feuerfang", d.h. die noch so kleine Flamme soll mit ihrer Wärmestrahlung das umgebende Holz mit trocknen. Brennen + trocknen ist meiner Meinung der Faktor, der die Chancen steigert.


    Eine kleine Menge an brennbarem Material zu trocken kann man leicht realisieren indem man es hinten auf den Rucksack in einen Netztasche verwahrt, so dass Wind/Luft + Sonne den Trockenvorgang übernehmen. Es war ja sonnig, hast du geschrieben.


    Alternative: unter der Kleidung tragen, dort sorgt die höhere Temperatur bzw. trockene Luft für ein langsames Abtrocken. Ausser man ist völlig verschwitzt. :)


    Der Trick die Oberflächen brennbarer zu bekommen ist die Oberflächen zu vergrößern, so dass die gleichen Umgebungsbedingungen in derselben Zeit mehr Oberfläche abtrocknen. Das hast du getan beim Auffächern und Aufspalten des Holzes, so kann die Feuchtigkeit raus und die Oberfläche wird vergrößert.


    Primit könnte man diesen physikalischen Effekt folgenderweise beschleunigen: alles in einen Netzbeutel packen und mit einer Schnur in der Luft schleudern. Nein, das ist keine Methode um Feuer zu fangen oder den Feuergott zu beschwören. :grosses Lachen: Es befördert mehr Luft zum Trocknen an das Material.


    Unterwegs ist das viel leichter, wo sich Material findet, dieses luftig einpacken an die Rucksackseite oder -oberseite und dann weiterlaufen. Findet man Zapfen von Kiefern u.ä. diese nicht gleich beim ersten Mal verfeuern, sondern am Feuer abtrocknen und dann für den nächsten Tag aufheben. Wer spart in der Zeit der hat in der Not ...usw.


    Bei einem völlig durchnässten Wald muss man eben länger suchen und ggf. bei totem Holz mehr abschaben, in der Hoffnung, dass das Durchweichen mit Wasser noch Nischen unberührt gelassen hat.


    Viel Erfolg beim nächsten Mal !

  • Guten Morgen zusammen
    Erstmals vielen Dank für all die Antworten! Ich werde sicher noch viel üben und unterlassen kriegen tue ich mich nicht :)


    Zitat von flywheel;157401

    https://www.previval.org/forum…achen-wenn-alles-nass-ist
    Kennst Du den Faden schon?
    Bist Du schon Fit im Unterschlupf bauen? Für mich wichtiger als ein Feuer, denn es geht auch ohne.


    Danke für den Tip! Werde mir den Thread gut durchlesen. Bezüglich Unterschlupf hast Du recht, da muss ich mich auch noch etwas üben!

    Zitat von flywheel;157401


    Das Harz mit einem Gegenstand zequetschen oder zerdrücken. Am Besten in einem Loch anzünden 10 cm Durchmesser und 10 cm tief. Als Unterlage Birke und darauf das brennende Harz legen. Ganz dünne Fäden der Birke zugeben und darauf erste dünne, trockene Tannenzweige. Harz und Birke brennen einige Zeit also ruhig bleiben und das Feuer füttern!


    Werde ich sehr gerne mal so probieren! Das heisst aber ich muss viel mehr Harz sammeln als gestern. Das Problem war ja, dass ich nicht mal ein Flämmchen zustande bekommen habe. Ich glaube ich muss mich mit dem Feuerstarter noch etwas üben. Habe gestern mal mit den Maya-Sticks geübt. Irgendwie fallen die Funken immer zwischendurch und verglühen auf dem Boden. Manchmal glühen die ganz kleinen Spähne der Sticks etwas, aber eine Flamme kommt auch da nicht. Habe es dann mit Müh und Not doch noch geschafft. In all den YouTube Videos klappt das aber viel viel schneller - hast Du noch einen Tip zum Firestick?

    Zitat von RoLaren;157402

    ich bin auch nicht so lange dabei. Ich hatte das Glück, die ersten male trockenes Holz ect. zu finden. Aber die letzten 2 male hatte ich nicht soviviel Glück. Oder soll ich sagen, hatte das Glück :winking_face: das es vorher geregnet.
    ...
    ich wollte dir nur zeigen dass du nicht der einzige bist dem nicht alles gleich gelingt!


    Vielen Dank. Ich werde sicherlich dran bleiben und üben (viel üben).

    Zitat von overkill;157415

    Bei richtig nassem Holz wird es echt schwierig ein Feuer anzufachen bzw. am Brennen zu halten.


    Das habe ich eben schon oft gelesen oder gesehen. Trotzdem wollte ich es mal versuchen.

    Zitat von moleson;157425

    Such dir einen stehenden, wichtig ist das er noch steht, vertrockneten Baum. Schneid den in kleine Stücke. Das Zentrum ist immer unter allen Umständen trocken. ... Und nicht vergessen spöne abschaben die man braucht als Zündi.


    Die Birke war stehend, also nicht umgeknickt. Ich habe versucht beim geknickten Baum (keine Birke) etwas getrocknetes Holz zu gewinnen. Ich habe einen möglichst trockenen Ast genommen, von der Rinde geschält und dann senkrecht mit dem Messe Spähne abgeschabt.


    Danke auch Dir! Das Problem war ja, dass ich nicht mal ein kleines Flämmchen hingekriegt habe (erst mit dem Feuerzeug). Entweder habe ich noch mühe mit dem Feuerstarter (siehe oben) oder es war wirklich alles noch zu nass. Womöglich hätte ich das Holz noch länger sonnen-trocknen lassen müssen.

    Grüsse
    uniuk

  • Hi Linthler


    Vielen Dank für die Links. Die habe ich mir vor ein paar Tagen schon angesehen. Ich nehme aber Folgendes nochmals mit: Der Zunder muss so grossflächig (die Oberfläche), so rau und so trocken wie möglich sein. Ich werde üben, üben und nochmals üben. Ich glaube nun, dass meine Technik doch nicht falsch ist. Alle Versuche mit Watte haben einwandfrei funktioniert :)


    Ich danke Dir!


    Gruss uniuk

  • Meine Erfahrung ist, dass harziges Holz sich besser eignet als z.b. Buche. Mit viel Birkenrinde und trockenem Tannenreisig habe ich die besten Ergebnisse. Nach längerem Regen ist nur Reisig noch trocken und es muss bereits trocken sein du kannst es nicht trocknen, höchstens die Oberfläche in der kurzen Zeit.
    Du hast einen Feuerstahl benutzt, oder? Nimm den Rücken vom Victorinox Sägeblatt das gibt ein richtiges Feuerwerk. Ich setze den Feuerstahl mit der Spitze auf damit er richtigen Halt und rubble mit dem Klingenrücken auf und ab, nach ca. 30 Sekunden beginnt die Birkenrinde zu brennen. Dann kommen die feinsten Reisigästchen drauf usw.


    Viel Erfolg und liebe Grüsse
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Hi draussen,


    danke Dir. Das werde ich versuchen - sowol mit der Rückseite der Säge, als auch mit viel Birkenrinde!



    P.S. an alle: Ich freue mich über die vielen "Danke" in meinem Thema, aber Leute... Ich habs leider nicht geschafft das Feuer zum Brennen zu kriegen...

  • Zitat von uniuk;157524

    Ich habs leider nicht geschafft das Feuer zum Brennen zu kriegen...


    Hallo uniuk


    Erfahrungsberichte von "Machern" gehören wahrscheinlich für die meisten zu den spannendsten Beiträgen, auch wenn von Misserfolgen berichtet wird. So können wir uns austauschen und aus der Praxis voneinander lernen. Sinn und Zweck dieses Forums, sonst würde auch eine Literatur- und Linkliste genügen. Und "Theoretisieren" bleibt theoretisch im Gegensatz zu mit Händen und Füssen gemachten Erfahrungen. :)


    Also nur weiter so :Gut:, auch wenn nicht alles auf Anhieb klappt. Ich hatte letzthin im Wald auch mit Anzündhilfe, die 10 Minuten brannte, ziemliche Schwierigkeiten, ein Feuer in Gang zu kriegen. Einerseits bin ich noch schwach im Feuermachen, andererseits wollte ich bei dem Ausflug zuviel erledigen und hatte zu wenig Zeit für das Feuermachen eingeplant. So gab es dann halt erst um 14 Uhr Mittagessen, was die Kinder nicht weiter störte, da sie so sehr in ihre Spiele vertieft waren.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Über Misserfolge zu sprechen macht einen auch sympatischer bzw realistischer :Gut:


    Wenn man sich anschauen würde wie unterschiedlich einzelne den "Feuerstahl" und Messer verwenden,
    erkennt man das man erst mal die eigene Variante herausfinden muss.
    Der eine zieht den Feuerstahl über das Messer, der andere das Messer über den Feuerstahl.
    Dann fixieren einige eines von beiden und ganz wilde schaffen es freihändig die Funken ins Ziel zu schleudern.


    Um das mit dem Harz einmal zu simulieren kannst Du es mal mit Esbit testen. Etwas zerbröckeln und üben,üben,üben!
    Das ist schon Zuhause nicht einfach.
    Ich drücke den Feuerstahl auf z.B. Rinde als Unterlage und schabe einmal fest in das vorbereitete Zundermaterial.
    Dadurch sind es keine Funken, sondern ein fetter Feuerball der ins Ziel schlägt.


    Das Harz sollte etwas warm sein und noch formbar wegen der frische der öle. Klingt komisch aber ich stopfe
    es manchmal in die Unterhose. Auch Harzfackeln lassen sich so einfach bauen und anzünden.

  • Zitat von flywheel;157530

    Klingt komisch aber ich stopfe es manchmal in die Unterhose. Auch Harzfackeln lassen sich so einfach bauen und anzünden.


    Bindest Du dann die Unterhose mit Harz drin um einen Ast und zündest alles an? :kichern:


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von draussen;157519


    Du hast einen Feuerstahl benutzt, oder? Nimm den Rücken vom Victorinox Sägeblatt das gibt ein richtiges Feuerwerk.


    Kurze Zwischenfrage, @draussen: Kannst Du mir bitte erklären, wass Du mit dem Begriff: "Victorinox Sägeblatt" meinst, auch gerne mit Bild? Obwohl ich Besitzer und häufiger Benutzer von 3 Vicrorinox Messern bin habe ich keine Vorstellung was Du meinst!?


    Danke für den Bericht und die guten Bilder, bleib am Ball, ich übe auch seit ca. 2 Jahren mit (diversen) Feuerstählen, manchmal klappts, manchmal nicht, bisher meistens nicht, in meinen Augen ist der Feuerstahl aber auch schon fast die Königsdisziplin (nur noch vom Feuerbohren übertroffen) wer damit ein Feuer anbekommt, der schaffe es mit allem anderen auch, also gleichzeitig ein gutes Training, nicht entmutigen lassen!

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Bin zwar nicht "draussen" aber so wie ich das verstehe meint er die Rückseite also die ungezahnte Seite des Sägeblattes von einem Victronix Taschenmesser. Diese ist in der Regel um einiges dicker als die Rückseite des Messers.


    Gruß,
    der Thomas

  • Hallo zusammen


    Der Ehrgeiz hat mich gepackt und so habe ich mir ein kleines Versuchslabor Zuhause erstellt :lachen: heisst ich habe ein Rüstbrett genommen und bin nach Draussen auf den Balkon..... Dort habe ich mich, zugegebenerweise mit Kienspan, am Feuer versucht.


    Grundsatz:
    Gröbreres Material, dass das kleine Flämmchen aufnehmen kann und ganz ganz ganz feines Spähnematerial als Zunder.


    Gröbereres Material:
    Hier habe ich mit dem Messer kleine Kringel/Locken vom Kienspanstab abgeschabt oder besser geritzt/geschnitten. Das gab einen etwa 2-3cm kleinen kreis, nicht sehr hoch aber dicht.


    Feine Spähne:
    Wieder vom Kienspanstab und wieder mit dem Messer aber diesmal habe ich das Messer bzw. die Klinge senkrekt gegen das Holz gehalten (also im 90 Grad Winkel) und hoch und runter geschabt. Das ergab so ganz kleine Holzspähne. Ähnlich wie beim Laubsägen. Dieses Material habe ich an einer zweiten Stelle auf dem Küchenbrett bereit gelegt.


    Feuer anzünden - Variante 1:
    Mit der Messerklinge die feinen Spähne aufladen und über dem etwas "gröberem" Material abladen, sodass sich oben ein kleiner Film von Spähnen ergibt. Nun mit dem Feuerstarter die Funken fliegen lassen. Et voila. Bei mir hats geklappt.


    Feuer anzünden - Variante 2:
    Das grobe und das feine Material liegen auf ihrem eigenen Haufen. Etwa 5cm voneinander entfernt. Nun wieder mit dem Feuerstarter das feine Material/die Spähne befunken. Sobald ein mini Flämmchen entsteht, dem kurz einen Moment geben und dann das gröbere Material langsam heranschieben, bis auch dieser Haufen feuer fängt. Bei mir haben beide Varianten funktioniert.


    Resultat:


    [ATTACH=CONFIG]15174[/ATTACH]


    Als kleine Anmerkung. Kienspan brennt extrem gut wegen dem hohen Ölgehalt und ich hatte eine Laborsituation. Nichts war nass, alles sehr trocken, da Zuhause gelagert. Dass weiss ich, aber trotzdem freue ich mich über den gelungenen Versuch :schmeichel::grosses Lachen:. Jetzt steigere ich mit Birke, dann mit anderem Holz, etc. etc.



    P.S. Verwendet irgend eine Unterlage. Bei meinen vorherigen Versuchen, gab es einen kleinen schwarzen Fleck auf dem Betonboden des Balkons. Mir eigentlich egal, meiner Frau nicht so *grins*


    Liebe Grüsse

  • Hallo Freunde


    Der nasse Winter ist die ideale Herausforderung fürs Feuer machen. Ich habe ja diesmal etwas gekämpft, ehe ich eine recht gute Methode für mich entdeckt habe. Ich habe hierzu folgendes zusammengetragen:



    - tote, trockene Tannenäste mit vielen kleinen, feinen Zweigen


    - Eine oder zwei umgestürzte tote Tannen (oder selbst umgeworfen, die halten ja nicht lange stand - selbstverständlich nur tote Bäume, um die Hippies unter euch zu beruhigen.


    - Einen richtig ordentlichen Klumpen Harz, gross wie ein Tischtennisball


    - Birkenrinde


    - Trockenen Zunder (Distelbärte, zerriebene Birkenrinde, abgeschabte Kernholzsspähne)



    Zum Aufbau: Als erstes habe ich die Tannen mit dem Beil in kleinere Stücke zerteilt. Die Teile, die der Spitze näher waren, habe ich gespalten und aus diesen Scheiten einen trockenen Boden auf die Feuerstelle gelegt. Ein etwa 10cm langes, 4cm breites trockenes Brettchen habe ich separat angefertigt. Dazu aber später. Ich nehme an, ihr alle wisst, was ein Form A Shelter ist. In dieser Bauweise habe ich eine kleine Variante dessen auf den Feuerbogen gesetzt. Erst habe ich den Rahmen fixiert, als würde ich eine Unterkunft für Ratten bauen. Diesen Rahmen habe ich dann erst mit den feinsten Tannenzweigen abgedeckt und dann nach aussen mit immer grösseren Zweigen und kleinen Ästen gedeckt. Aus dem Rest der Tannen habe ich Feuerholz gehackt, damit ich es dann habe, wenn ich es brauche. Kommen wir nun zu dem kleinen Brettchen:


    Auf das Brettchen habe ich den Klumpen Harz gedrückt, davor ein Kneuel mit in Streifen gerissener Birkenrinde und nochmal davor den flauschig wattigen Zunder. Dieses Brettchen habe ich durch die Öffnung soweit ins Feuerhäuschen geschoben, dass ich mit einem Feuerstahl noch den Zunder entfachen konnte. Also setzte ich den Funken in den Zunder, dieser begann dann schöne Flammen zu tragen, welche die Birkenrinde in brand steckten. Dann kam der Harzklumpen als letzter in dieser Pyromanenreihe dran und wie es zu erwarten war, wirkte dies wie Benzin. Bald schon brannte das Feuerbrettchen vom Harz getränkt und das ganze Häuschen fing Feuer. Wenn das losgeht, kann man sofort damit Beginnen, das Ding zum Pyramidenfeuer umzugestalten, indem man fingerdicke Äste im Kreis um den Feuerkern platziert. Wie gewohnt arbeitet man sich dann Hoch zu den grösseren Stücken. Später habe ich dann entschieden, ein Kreuzfeuer daraus zu machen, um die nassen Stücke bereits Oben vorzutrocknen. Ich habe hierzu noch ein Bild:


    [ATTACH=CONFIG]15175[/ATTACH]


    Man kann hier deutlich sehen, dass unten die Glut ist, darüber das bessere Brennholz, wieder darüber eine etwas feuchtere und ganz oben auf das Zeug, dass schon matschig nass ist. Jedenfalls hat das Feuer mit dieser Methode von Anfang an sehr gut gebrannt, obwohl kaum etwas trockenes zu finden war.



    LG Stefan, Packen wir es an!

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;157544

    Kurze Zwischenfrage, @draussen: Kannst Du mir bitte erklären, wass Du mit dem Begriff: "Victorinox Sägeblatt" meinst, auch gerne mit Bild? Obwohl ich Besitzer und häufiger Benutzer von 3 Vicrorinox Messern bin habe ich keine Vorstellung was Du meinst!?

    Bei irgend einem Victorinox, dass eine Säge hat den Sägerücken benutzen das gibt viel mehr und grössere Funken. Wenn es nicht klappt liegt es in der Regel nicht am Feuerstahl sondern an dem Material das man anzünden will.


    Liebe Grüsse
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Es schadet auch nie, einige Tampons mit zu nehmen. Die Dinger sind wasserfest verpackt und zünden beim ersten Funken, wenn man sie aufflust.