Projekt: Familien BOB's

  • Hi De_Ba_De


    Ich verstehe absolut auf was du raus willst :)


    Zitat

    (der persönlich eher zur Improvisation neigt, da er -getreu der alten militärischen Erkenntnis "Kein Plan übersteht den ersten kontakt mit dem Feind"- davon überzeugt ist, das im Falle eines Falles alle "Pläne" ohnehin für den A**** sind, weil dann entweder genau der Fall eintritt den man nicht geplant/gepreppt hat, oder durch äußere Umstände der Plan nicht durchführbar ist -> Es fallen 10 Meteoriten auf die Erde, einer trifft mein BOV, einer mein BOM und einer mein BO-Boot mit dem BO-Hubschrauber, jetzt muss ich doch laufen und bin darauf nicht vorbereitet...)


    HAHAHAHAHA ich schmeiss mich wech!! :lachen::grosses Lachen:


    Planen finde ich gut, aber ich sehe das ähnlich wie du. Ich kann JETZT noch lange planen und versuchen alle möglichen Eventualitäten einzuplanen, aber was nützt es mir wenn ich den Plan dann wenn SHTF eintrifft nicht umsetzten kann weil die Voraussetzungen plötzlich ganz anders sind? Daher denke ich macht es Sinn sich einen "Grundplan" zurecht zu legen und wenn die Situation dann eintrifft mit den entsprechend IN DIESEM MOMENT geltenden Voraussetzungen den Plan durchzuziehen, wenn die Voraussetzungen gegeben sind, oder eben den Plan dann anzupassen wenn die Parameter sich geändert haben.

  • Geh bei Deiner Planung davon aus, dass es Dich bei schlechtestem kalten Wetter trifft, dass es keine Solidarität gibt, das es keinen Lebensmittel zu organisieren gibt, dass man Euch nachstellt, das ihr den Zielpunkt nicht erreicht, oder dieser aber zerstört bzw. Besetzt ist, dass ein oder mehrere Familienmitglieder krank oder verletzt sind.


    Rechne einfach mit der Zusammenballung von jeglichem Ungemach.


    Gruß


    Tid

  • Verstehe, "Hoffe das Beste, erwarte das Schlimmste. Das Leben ist ein Theaterstück, und wir haben nicht geprobt".


  • Das ist so vollständig und korrekt, das könnte glatt aus der Isolationsphase eines Fernspähtrupps sein :winking_face:

  • Hallo,

    Ich würde das Problem in kleine Untergruppen zerlegen, und diese Schritt für Schritt abarbeite:
    Wasser (Wasserfilter, Aufbereitung, Speicherung)
    Nahrung (Was? Gefriergetrocknete Nahrung, NRG-5, Fischen?, Fallen?)
    Kochen (Kocher, Geschirr, Besteck, Gewürze?)
    Wärme (Kleidung, Schlafsack, Heizung?)
    Unterkunft (Zelt, Tarp, Unterlagsmatten)


    Das alles angepasst an die Jahreszeit. Im Sommer wird es leichter, im Winter schwerer. (Schlafsäcke, Kleidung, Wärme)
    Zerlege den ganzen, großen Haufen in kleine Teilbereiche. Sonst wirst du vermutlich bald Zweifeln und Verzweifeln.


    Mach erstmal alles klar um mit Minimalgepäck im Sommer zum 30km entferten Ort zu kommen. Was brauchst du im Winter zusätzlich?
    Dann das Auto. 1500-2000km sind mit extra Sprit und dem Zeug aus dem Minimalgepäck locker zu schaffen. Da brauchst nicht viel mehr.


    Hast du das mal, dann verschärfe die Bedingungen. Passe deine Ausrüstung an, vieles wirst du schon haben, vieles noch benötigen.
    Am Ende wirst du dann Mehrere Pläne und eine modulare Ausrüstung haben. Schritt für Schritt aufgebaut und redundant.
    Ich würde nicht mit dem Schlimmsten beginnen, das nimmt sehr schnell die Begeisterung für die Sache.


    Noch eine Idee: Wenn du eine Route für deine Reise hast, dann schau mal ob du unterwegs Lager für Nahrung anlegen kannst. Kunststoffkiste mit gefriergetrockneter Nahrung (Travellunch oder sowas) und Wasser unterwegs irgendwo vergraben zum Beispiel. Das reduziert das Gepäck und du hast Teilziele die du erreichen kannst.
    Zum Thema die Gruppe wird getrennt: Ich habe es in noch keinem BoB extra erwähnt gesehen, aber wie wäre es mit einfacher Kreide in einem Wasserdichten Behälter? Damit kann man Zeichen machen, die dem Rest der Gruppe sagen:"Ich war schon hier und bin euch vorraus!" oder:"Treffen uns beim nächsten Lager!"
    Das ganze sollte natürlich jeder in der Gruppe wissen und können. Als Unterscheidung hat jeder eine andersfarbige Kreide. Ja ich weiß kommt der Regen und wäscht das Zeichen weg. Kommt der böse Mann und wundert sich über die Zeichen...


    Gruß
    Gerald

  • Zitat

    Wasser (Wasserfilter, Aufbereitung, Speicherung)
    Nahrung (Was? Gefriergetrocknete Nahrung, NRG-5, Fischen?, Fallen?)
    Kochen (Kocher, Geschirr, Besteck, Gewürze?)
    Wärme (Kleidung, Schlafsack, Heizung?)
    Unterkunft (Zelt, Tarp, Unterlagsmatten)


    In so etwa habe ich es auch geplant! :)


    Zum Thema Gruppe wird getrennt habe ich mir noch etwas überlegt. Wie wäre es wenn man an den BoB's Karabiner anbringt und sich dann immer zwei Personen mit einem Seil "einhaken"? So wäre sichergestellt das niemand alleine bleibt und eben genau das nicht passiert das zwei Personen z.B. mit Wasserfilter zusammen weitergehen und die anderen haben dann keinen. Ich stelle mir diese Lösung nur etwas heikel vor wenn Panik ausbrechen sollte oder schnell Deckung gesucht werden muss......einer läuft nach links, einer nach rechts...

  • @debabe:


    Das könnte man so stehen lassen. :winking_face:


    Gruß


    TID


    - - - AKTUALISIERT - - -


    hallo Adriano,
    übe Für Dich als Truppführer, die Situation so im Auge zu behalten, dass es zu keinem Kontakt kommt.l
    Dazu ein paar Tipps:


    Bei Der Gefahr unerwünschten Kontaktes meidet ihr jede Form von Weg oder ähnlichem (Schneisen etc.)


    Rechne mit einer maximalen Reichweite von 8km/Tag unter genannten Umständen.


    Das A und O ist die Sicherung der Bewegung durch Beobachtung. dies erfordert neben einem guten Fernglas, welches absolut unverzichtbares, überlebenswichtiges Equipment ist, Disziplin und Hingabe


    Verratet Euch nicht durch Geruch (offenes Feuer, bzw. ungedeckte Zubereitung von warmem Essen. Eine Dose Erbsensuppe auf dem Gaskocher riechst Du 300m weit, wenn es im Wald ist)


    Du führst ein Zelt mit Dir. Dieses dient Dir und Deiner Familie als Rückzugsort. dort drinnen bereitet ihr das Essen zu und nehmt es auch zu Euch.


    Bewegt Euch möglichst von der AbendDämmerung bis so gegen 23uhr.


    baut Euer Zelt in feuchten Senken auf. dies kann wichtig sein, da zivile Zelte oft stark infrarotreflektiv sind.
    richtet das Lager an möglichst unwirtlichen Plätzen ein.


    Auf keinen Fall Äste brechen oder sonstige signifikante Eingriff in die Natur. bei absoluter Notwendigkeit, das Holz in weiter Entfernung in Nähe eines Weges etc. schneiden


    Vermeidet Auskühlung, rechne mit 3000kcal/Tag



    Etc.



    Gruß


    TId

  • Okay, ich werd mal wieder militärisch. :winking_face:


    Bei fast allen (Spezial-)Einheiten hat sich das Konzept der sog. "3 Lines of Gear" durchgesetzt:


    1st Line ("Am Mann", also in der Uniform und der Feldjacke/Smock): Das was ich unbedingt zum ÜBERLEBEN Brauche. Das kann z.B. sein:
    Verbandpäckchen, Rettungsdecke, Regenjacke, Schreibzeug, Kompass (mit Schnur befestigt), Ausweise und wichtige Papiere, Tourniquet, Nägel, Schnur, Draht, Handschuhe,
    Verbandszeug (Minimalausstattung), Messer (mit Schnur befestigt), Feuerzeug (mit schnur befestigt), Überlebensausstattung (Notschlafsack, Knicklichter IR/Normal, Esbit, Notkompass, Signalspiegel, Sicherheitsnadel, Wasserentkeimungstabletten, Brühwürfel, Salz, Tampons, Kondom, Kabelbinder, Magnesium-Feuerstarter, Streichhölzer.
    Ggf. Noch Oberschenkelholster mit Pistole und Reservemagazin.


    2nd Line ("In der Ausrüstung" also der Koppel/Weste/Chestrigg/Platecarrier, evtl ergänzt um einen Daypack bzw. kleinen Rucksack): Das was ich zur Erfüllung meines Auftrags brauche:
    Munition und Kampfmittel, Funk und GPS, Wasser, "Verpflegung", Erste Hilfe Ausstattung, Batterien
    Wird zur 2nd Line ein Rucksack getragen kann in diesem z.B. folgendes mitgeführt werden:ggf. Wechselsocken/ Wechselshirt, ein leichter Kälteschutz, Poncho oder Tarp,mehr Wasser und Verpflegung, ein Biwaksack


    3rd Line (Im (großen) Rucksack): "Komfort und Regeneration" / Schutz:
    Schlafsack, Wechselwäsche, Waschzeug, evtl. Kocher plus Brennstoff, Zelt (Wenn überhaupt mitgeführt), Iso-Matte, weitere Verpflegung und Batterien.


    Das Konzept lässt sich auch auf den "zivilen" Bugoutfall ummünzen. Es ist Redundant und Abwärtsmodular. Der "kleine" Rucksack wird im großen mitgeführt. Im schlimmsten Fall kann man sich so nach und nach der Ausrüstung entledigen und hat immer noch gewisse Grundlegende Dinge dabei.


    hier noch eine weitere Erläuterung zu dem Thema:


    http://www.sierra-313.de/community/thread.php?threadid=420


    Ist zwar nicht perfekt, aber das beste was ich auf die schnelle gefunden habe.

  • Guten Tag


    Ich finde folgenden Punkt besonders interessant und finde es gut, dass der Tagesrucksack angesprochen wurde.
    Verzeiht mir das Zitieren eines vorhergegangenen Beitrages.


    Zitat von De_Ba_Be;168558


    2nd Line ("In der Ausrüstung" also der Koppel/Weste/Chestrigg/Platecarrier, evtl ergänzt um einen Daypack bzw. kleinen Rucksack): Das was ich zur Erfüllung meines Auftrags brauche.


    Ich denke dieser Punkt kann für einige sicherlich wichtig werden, betreffend der Aussenwirkung. In den Streitkräften trage ich eventuell ein MOLLE-System mit Einschubplatten, Koppeltraggestell usw. als 2nd Line.
    Dies kann man als Zivilist selbstverständlich auch tragen, nur sollte man sich der Auffälligkeit und der Wahrnehmung, sei es bei Behörden oder anderen Zivilisten / Gruppierungen, bewusst sein.
    Deswegen finde ich die Idee mit einer kleineren Tasche, welche in irgendeiner Weise mitgeführt oder abgetrennt werden kann, eine gute Sache.


    Freundliche Grüsse


    stanley

  • Ich habe zu Euren BOB's eine Frage:


    Was macht Ihr, wenn Ihr nach 24 Stunden überfallen werdet und alle BOB's auf einen Schlag verliert?

  • TID, DEBABE & stanley: Ich finde solche militärischen Themen & Taktiken auch sehr interessant, wirklich, da mich alles was damit zu tun hat sehr fasziniert und weil vieles auch von Zivilisten angewendet werden kann, aber ich denke das wäre etwas für einen eigenen Thread im Stil von "Taktik & Verhalten im Gelände" oder so. Deshalb nehmts mir nicht übel aber BTT, OK? :)

  • Kein Problem, ist ja "dein" Thread... :winking_face:


    Aber falls das nciht deutlich wurde, DAS IST GENAU ON TOPIC.:unschuldig:


    Du könntest dirmit deiner Familie, anhand diesen Schemas überlegen, was packe ich Wohin? Was kommt an den Mann und in den "Ü-Gü" (überlebensgürtel), was evtl. in ein Front-Ribz-Pack (Da ja bei euch vermutlich Dinge wie "Munition und Kampfmittel" wegfallen werden, hast da ja mehr Möglichkeiten oder Alternativ alles in einen Daypack (der sollte max. 5-8 kilo bei einem Erwachsenen haben) und was kommt alles in den Rucksack (dann zusätzlich zum GEPACKTEN Daypack)



    Beispielhafte priorisierung wie folgt:
    Was brauche ich zum "blanken" überleben? => Wasser, Wärme, Nahrung => 1st Line
    Was brauche ich zum "bedingungslosen" Erreichen meines Fluchtziels (notfalls völlig entkräftet, geschunden, unterkühlt, ausgetrocknet und halb verhungert)=> Schutz vor den Elementen, Orientierung, Evtl. "Notgeld", Erste hilfe => 2nd Line
    Was bracuhe ich um mein Ziel möglichst mit der gesamten Familie in möglichst gutem zustand zu erreichen? => Schlafsäcke, Zelte, Kocher, Geschirr, Wechselbekleidung => 3rd Line



    Das ist nur ein Beispiel, die Prioritäten könnt nur Ihr für Euch richtig setzen. Aber cih finde es könnte zumindest mal als Anhalt dienen, was man wie verpackt. Man kann dann ncoh weiter bedenken, wer am ehesten seinen Rucksack "leeren" muss, weil das Gewicht zu viel wird und bereits das entsprechend Berücksichtigen, usw.

  • Hallo,

    Zitat von flywheel;168589

    Ich habe zu Euren BOB's eine Frage:


    Was macht Ihr, wenn Ihr nach 24 Stunden überfallen werdet und alle BOB's auf einen Schlag verliert?


    Zielt diese Frage in eine Bestimmte Richtung? Survival ala BG oder so?
    Klar ich kann jeden Plan zur Flucht ganz einfach aushebeln, indem ich die Vorraussetzungen ändere.
    Aber um auf die Frage zurück zu kommen. Das kann ich vermutlich nur kompensieren, indem ich alle 100km ein Depot mit Ausrüstung anlege. Aber ginge das dann nicht schon zu weit?
    Das Ganze wie komme ich von A nach B ist derzeit schon interessant genug.
    Den Plan dann auch noch auf einen Totalverlust der Ausrüstung auszulegen ist mMn. schon sehr fortgeschritten Und sollte gesondert betrachtet werden.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat

    Da ja bei euch vermutlich Dinge wie "Munition und Kampfmittel" wegfallen werden


    Sagt wer? :face_with_rolling_eyes:


    Hmm...hast eigentlich schon recht, macht schon Sinn in diesem Thread :Gut:

  • Der Totalverlust gehört zur Vollständigkeit des BOB.
    Und zwar auf Platz 1 der Inventarliste!


    Listen zu BOB's und Filmchen finden sich ohne Ende im Netz.
    Was aber individuell ist, ist die Ausgangslage.


    In diesem Fall geht es


    a) Um eine Familie mit kleinen Kindern


    b) Eine eventuelle Distanz von über !! 1000 !! KM


    Skills und Depots? Na klar, je mehr desto besser.
    Aber das ist meine Auffassung.

  • Hallo,

    Dann verwerfen wir den Plan mit Bollerwagen und einigen uns auf Plastikkisten alle 100km?
    Das würde die Sache in der Vorbereitung etwas erschweren, aber auch einige Dinge wesendlich erleichtern. Die Rucksäcke auf jeden Fall.


    Adriano,
    was ist deine Meinung?
    Kisten oder Bollerwagen? :)


    Gruß
    Gerald

  • Skills auf jeden Fall und unerlässlich! Diese können auch Zuhause trainiert werden. Das Problem wird eher sein 1. Depots auf solche Distanzen einzurichten, logistisch + zeitlich 2. geeignete Locations zu finden. In der Schweiz kenne ich mich noch aus aber nach der Grenze? und 3. das sie unentdeckt bleiben. Wobei ich das 1. + 2. als grössere Probleme sehe.


    Mein Favorit im Moment ist immer noch Auto ---> Bollerwagen ---> zu Fuss.

  • Danke Bärti! Inwieweit hat sich die Zusammensetzung geändert?

  • In erste Linie mengenmäßig bei der Kleidung und hierbei wieder vorgepackte Stapel bestimmter Größe im Schrank die dann in die Rucksäcke kommen. Ausrüstung hat sich verfeinert, teilweise andere hersteller mit anderen Gewichten etc.


    Hatte ich für dich nur als Anregung reingestellt wie man so etwas angehen kann, da gibt es aber bestimmt auch noch viele andere gute Wege. Ist mal was zum anfänglich dan lang hangeln. Andere werden ob ihrer Bedürfnisse ganz andere Zusammenstellungen wählen, muß man halt schauen was für einen selbst am Besten passt.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd