Kochen ohne Strom

  • Da mein Notvorrat nach und nach Gestalt annimmt, stellt sich nun die Frage der Zubereitung wenn die Stromversorgung ausfällt. Ich bin z. B. zurückhaltend bei der Einlagerung von Getreide bzw. Mehl, da ich mir unsicher bin, wie ich dieses ohne Strom vernünftig verarbeiten kann.
    Außerdem würde ich gerne wissen, was ihr für die beste Kochmöglichkeit im Notfall haltet? Lagerfeuer oder Holzkohlengrill scheiden bei mir aus, da ich in einem Mehrfamilienhaus wohne. Balkon habe ich zwar, aber im Ernstfall möchte ich ungerne mit Rauchzeichen auf mich aufmerksam machen. :face_with_rolling_eyes:
    Gelesen habe ich jetzt schon vom Kochen mit Teelichtern, oder Gaskochern. Was ist die beste Lösung?

  • Was immer Du für Dich als die beste Lösung erachtest. :face_with_rolling_eyes:


    Einen Gaskocher (nicht die Camping-Teile, sondern einen größeren) gibt es mit Koffer für knapp 10 - 15 €. Dazu Kartuschen für knapp 1€ das Stück. Das finde ich recht komfortabel.
    Z.B. diesen: https://www.previval.org/forum/showthread.php/31693-Transportabler-Gaskocher-diese-Woche-für-11-11€-(D)


    Es geht auch ein Esbit-Kocher natürlich.


    Und - falls Du keinen Kamin hast wirst Du die Bude ja auch irgendwie warm kriegen müssen/wollen - ein Zibro-Petroleum-Ofen, auf dem man auch kochen kann.



    Auf dem Balkon kannst Du auch einen Grill oder einen Hobokocher nutzen. Klar raucht das, aber immerhin kannste kochen.



    Legend, der auch mehrere Möglichkeiten zum kochen hat

  • Als erstes würd Ich vorschlagen, solltest du dir Gedanken machen im Mehrfamilienhaus auch in punkto Belüftung. Egal was du benutzt, Teelichter, Gaskocher, heisse Luft.... es entstehen Gerüche.
    Wenn du dir nun deine Nachbarn vor dir siehst. Versetz dich in Ihre Lage. Du kannst kein Essen kochen und aus Nachbars Bude riecht der Duft der Weihnachtsgans zu dir rüber...
    Dann hast du bald ein paar andere Propleme als die Art des Kochers.


    Ich nehme ja an, dz möchtest wie Ich rauslese ungern teilen. ja?


    Ausserdem gehst du von einem etwas länger andauerndem Zustand aus. Sonst machst du dir ja dafür keine Gedanken.


    Meine Lösung währe... Versuche so lange wie möglich dich erstmal unauffällig zu verhalten. Gehe wie jeder andere zu den dann wohl afgestellten Suppenküchen. Ernähre dich zuhause weitabs Anfangs "kalt" kennst du MRE?
    Diese Essen kannst du die ersten paar Tage mit mitgeliefertem Chemiesheader erhitzen. Verstehe mich nicht falsch..


    Du musst die ersten Tage überbrücken. Deine Nachbarn werden daraufhin das Haus verlassen, da es ja da nichts zum kochen gibt. (Ausser offenes Kaminfeuer in der Wohnung.) Danach ist die Frage ob Gas oder Petrolium eventuell Benzin egal.
    Benutze den von der Haustür am weitesten und getrenntesten Bereich deiner Wohnung. Hast du dort ein Fenster? Gut check den Nachbarn darüber. Ist der bereits weg? OK! Dann stell das Fenster wegen Essensduft auf Kipp. Aber nur leicht. Nicht ganz!!!


    Der gute Hobbo auf dem Balkon, wie mein Vorredner meinte, es tut mir leid, Ich bin zwar hier im Web neu.... aber das klingt nach Selbstmord!


    Selbst wenn alle deine Nachbarn nicht mehr vor Ort sind, dann denk doch nach... warum wohl? Na weil Sie hungrig sind. Dein Mietshaus ist perspektivlos.
    Alle im Umkreis geht es nun genau so. Gesetz dem Fall wier reden hier von einem längerem Zustand, ein paar Tage oder so....


    Und du hast jetzt tapfer dich 2-3 oder 4 Tage vorwiegend "kalt" ernährt. Hallo, das haben alle anderen auch. Und die haben dann eventuell nit mal Vorräte.


    Na klar stell Ich mich dann mit meinem HOBBO Kocher auf den Balkon und mach erst mal Linsensuppe.


    Unten die tausend anderen freuts. Das ist dann wie bei Resident Evil letzter Teil als die Zombis in der Wüste um den Maschendraht Zaun standen.
    Nur ist es dein Maschendrahtzaun!!!! Ich beziehe mich hier auf Kochart.


    Zum Getreide... Welches Getreide? Hast du Weizen? Ganzes Korn also nicht geschält... herrlich wegen Vitaminen und haltbarkeit.
    Pass auf nimm diess Korn, schäle es eventuell, tue es in eine Schüssel z.b. für Müsli und lass es weichen.
    Ich weiss es gibt besseres. aber wenn das wasser aufgesaugt ist, ist es Müsliersatz. Du hast damit einen grossen Teil dessen wat du brauchst.


    Und denk dran, du musst den ersten Run des nichtkochen könnens deiner Nachbarn überstehen. Verdunkelung spielt eventuell auch nee Rolle. kann sich aber ins Gegenteil formen,
    wenn plötzlich dein fenster schwarz ist. Früher gab es dicke Wollende Vorhänge, waren auch gut schwer. Denk bedenke, auch wenn man nichts riecht, in der dunklen Jahreszeit
    erzeugen von mir genannte Kocher für drinnen auch immer ein mindestmass an Licht.


    Licht gleich Wärme gleich Essen!


    Das musst du abwägen. Da währe Esbit gute Sache. Das leuchtet nit grad so dolle. Aber die ersten Tage, bis jeder sich nach funktionierendem Herd umorientiert hatt, also bestenfalls
    das Haus velassen hatt, empfehle Ich dir auf. NRG5 BP5 wat weiss Ich... zurückzugreifen.Eß Brot und eventuell Chemische Kocher in Verbindung MRE. Wasser dazu und Uncle Sam rockt das Ding.

  • Zitat von Prefix;173336

    Da mein Notvorrat nach und nach Gestalt annimmt, stellt sich nun die Frage der Zubereitung wenn die Stromversorgung ausfällt. Ich bin z. B. zurückhaltend bei der Einlagerung von Getreide bzw. Mehl, da ich mir unsicher bin, wie ich dieses ohne Strom vernünftig verarbeiten kann.
    Außerdem würde ich gerne wissen, was ihr für die beste Kochmöglichkeit im Notfall haltet? Lagerfeuer oder Holzkohlengrill scheiden bei mir aus, da ich in einem Mehrfamilienhaus wohne. Balkon habe ich zwar, aber im Ernstfall möchte ich ungerne mit Rauchzeichen auf mich aufmerksam machen. :face_with_rolling_eyes:
    Gelesen habe ich jetzt schon vom Kochen mit Teelichtern, Esbit oder Gaskochern. Was ist die beste Lösung?


    Hallo Prefix,


    wir haben unsere Campingausrüstung zu Hause.


    Da stehen zur Auswahl: 2 Flaschen Propan/Butan Gas 13 kg, ein dreiflammiger Gaskocher, ein Gasgrill, mehrere Campingkocher (Camping Gaz) und reichlich von den kleinen blauen Stechkartuschen.


    Kochmöglichkeit wäre also gegeben. In dem Gasgrill mit ziemlich feinfühlig regulierbarer Ober- und Unterhitze könnte ich vermutlich sogar Brot backen, obwohl ich es noch nicht probiert habe.



    Wie man mit simplen Mitteln Brot bäckt, das habe ich übrigens in Algerien von den Touareg gelernt. Man wälzt einen Stein ins Lagerfeuer, nimmt ihn dann wieder raus, wenn er heiss genug ist und gibt den Teig drauf. Das gibt perfekte Fladenbrote! Nicht vergessen: Kreuzkümmel reintun!


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Surviver74;173351


    Der gute Hobbo auf dem Balkon, wie mein Vorredner meinte, es tut mir leid, Ich bin zwar hier im Web neu.... aber das klingt nach Selbstmord!


    ...Resident Evil letzter Teil als die Zombis in der Wüste um den Maschendraht Zaun standen.



    Nicht immer gleich die große Katastrophe mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen vor Augen haben. :face_with_rolling_eyes: Preparedness ist zumindest für mich mehr als Vorbereiten auf das Endzeit-Szenario, in dem Du gerade scheinbar als Einzelkämpfer gedanklich feststeckst.


    Beispiel: Sollte hier jetzt der Strom ausfallen und bis morgen nicht wieder kommen würde ich mir morgen mit meinem Grill oder Hobo-Kocher auf der Terrasse mein Essen warm machen oder Fleisch grillen. Glaubst Du ernsthaft, dass meine Nachbarn da gleich die Keule schwingen und mich erschlagen? Vermutlich haben auch sie Grills und noch was zu essen.


    Deine Einwände sind durchaus berechtigt nach einiger Zeit, aber auch da glaube ich, dass Du ohne Gruppe keine großen Chancen hast in der beschriebenen Situation. Diese "Ich verstecke mich im Mehrfamilienhaus"-Geschichte ist in meinen Augen auch nicht zu Ende gedacht. Wobei es da natürlich auch auf das Umfeld und die Wohngegend ankommt. Aber wenn dein Endzeit-Szenario da ist, glaubst Du ernsthaft, dass dann deine Wohnung sicher ist?


    Legend

  • Zitat von Legend;173361


    Deine Einwände sind durchaus berechtigt nach einiger Zeit, aber auch da glaube ich, dass Du ohne Gruppe keine großen Chancen hast


    Übrigens Legend,
    das ist eine ganz spannende Frage und wäre eines eigenen Diskussionsfadens wert. Ich setze persönlich auf ein starkes Zweierteam, meine Frau und mich und halte als eingefleischter Individualist wenig von Gruppen. Ich bin so der Typ Einzelkämpfer.


    Wir kennen drei andere starke Zweierteams, in Montelimar (Frankreich) in Gansbaai (Südafrika) und in Coimbatore (Südindien), zu denen wir uns jeder Zeit absetzen könnten - und die zu uns.


    Besonders das indische Paar finde ich absolut spannend. Sie (die Suganya) ist Elektroingenieurin, eine absolut resolute Abteilungsleiterin und hat eine Produktentwicklungsabteilung mit 80 Leuten unter sich.


    Wäre ich nicht glücklich mit meiner BEVA verheiratet, ich hätte mich glatt für die Frau interessiert:) Zumal Inderinnen dazu neigen, hübsch auszusehen:)



    Das finde ich in Sachen S&P ganz spannend


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Das ist einen eigenen Faden wert, absolut. :Gut: Und das mit der Gruppe gilt sicherlich auch nicht immer pauschal. Aber in dem hier beschriebenen Fall Mehrfamilienhaus und Ausharren bleibe ich bei meiner Aussage.



    Und ich glaube auch, dass man als "Einzelkämpfer" oder Zweierteam gut durchkommt, gerade wenn man Anlaufpunkte hat (wie ihr) und die Voraussetzungen. Diese nehme ich bei Dir jetzt einfach mal an, d.h. dass Du nicht in einem Mehrfamilienhaus in einer Großstadt wohnst, dass Du Dir genügend Gedanken über Fluchtwege und -zeitpunkte gemacht hast, dass Du deine Ausrüstung beisammen hast und das Mindset und die Fähigkeiten.



    Aber wenn man möglichst lange bleiben möchte ist eine Gruppe einfach effektiver bzw. notwendig.



    Legend, der sich durchaus mit beiden Varianten anfreunden kann :face_with_rolling_eyes:

  • Zitat von Legend;173365

    Das ist einen eigenen Faden wert, absolut. :Gut: Und das mit der Gruppe gilt sicherlich auch nicht immer pauschal. Aber in dem hier beschriebenen Fall Mehrfamilienhaus und Ausharren bleibe ich bei meiner Aussage.



    Und ich glaube auch, dass man als "Einzelkämpfer" oder Zweierteam gut durchkommt, gerade wenn man Anlaufpunkte hat (wie ihr) und die Voraussetzungen.



    hallo Legend,


    wir leben in einem malerischen Dorf mit 4.500 Einwohnern, nicht in einer Grossstadt


    Unsere Freunde in den anderen Ländern könnnten im Notfall ganz schnell bei uns unterkommen, Aufenthaltsgenehmigung ist absolut kein Problem, wenn ein Deutscher für die Kosten bürgt. Genauso ginge es uns in deren Ländern.


    Und was Gruppen angeht, da habe ich meine Erfahrungen beim Segeln gemacht. Der Schrecken der See sind grosse Männercrews, wo markige Befehle über Deck gebrüllt werden.



    Da habe ich schon Leute gesehen, die ihr Schiff beinahe im Hafenbecken versenkt hätten, weil der Mann an den Heckleinen das Kommando "Heckleinen los!" so wörtlich genommen hat, dass er die Dinger in den Teich geschmissen hat und die sich zielgerichtet den Propeller gesucht haben.


    Wie sieht bei Sturmstärke mit einer Zweiercrew aus meiner Frau und mir eine Halse aus (ein bei Sturmstärke heikles Manöver, das eine perfekte Koordination von Steuerfrau und Gross- und Besanschoter erfordert)?


    Sie schaut mich an, ich weiss, das war der Befehl "Klar zur Halse", weil mir der letzte Aufenthalt am Navigationstisch verraten hat, dass wir eine fahren müssen, und begebe mich an die Schoten. Ich beobachte, was sie am Ruder tut, sie beobachtet mich und würde erst Ruder legen, wenn ich Gross und Besan*** absolut dichtgeknallt habe und ihr die Befehlsausführung per Blickkontakt signalisiere.


    Das Manöver funktioniert ohne Worte und Befehle.


    Ich denke, das ist der Unterschied zwischen einer Gruppe und einem eingespielten Zweierteam


    Meint


    Matthias



    *** Hinweis für Nichtsegler: Das Gross sieht meine Frau am Steuer freilich, den Besan sieht sie nicht, weil der Mast nämlich hinter Ihrem Allerwertesten ist. Daher der Blickkontakt zu mir. Ist der Besan dichtgeholt?

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;173366

    Unsere Freunde in den anderen Ländern könnnten im Notfall ganz schnell bei uns unterkommen,


    Ganz schnell?
    6 Wochen dauert das schon, so schnell arbeiten die Consularabteilungen nicht.
    Je nach Land werden dann auch mal gerne Papiere angefordert, die es so dort nicht gibt oder
    die Echtheit angezweifelt. Deutschland hat ja eine panischen Angst vor Ausländern.
    Und wenn es wirklich kriselt, das ist ganz schnell das Botschaftpersonal zurück in De, wo soll da ein Visum
    beantrag werden?


    Sicher ist die Variante nur, wenn man vorher ein Visum hat.

  • Natürlich, stimme Ich dem ganzen was Ihr ent n nkto mehrfamielienhaus zu. Ich wollte nur die Frage beantworten in punkto "Kocher"
    Der Fragesteller kommt aus... moment Berlin???? Sah Ich jedenfalls oben.


    Meiner meinung nach würde es sich nicht lohnen in Berlin Stadt und Aussenbezirken einen Grösseren Notvorat anzulegen. 1-2 Wochen ja. Ich denke
    die öffentliche Ordnung köönnte in der Grossstadt zumindest ansatzweise so lange aufrecht erhalten werden... zumindest irgendwie.
    Wir haben in Berlin glaub Ich ja jetzt schon so genannte "NO GO AREAS" nicht wahr?


    Alles was über max. 2 Wochen hinausgeht, würde Ich mir an Geld eher dann in einen Fluchtrucksack investieren. Und gedeckte Kleidung. So unauffällig wie möglich.


    Hast du Freunde und Verwandte auf dem Land und In Umgebung Berlin? Dort musst du hin!!!!


    Bist du alleine? Hast du Angst und keine Freunde? Eventuell Geldmässig nicht reichlich gesegnet. Eventuell kannst du auf dem Land Urlaub machen. Mache dies ein
    paarmal beim gleichen Bauern. Dann wird er sich eventuell an dich als "Freund" erinnern wenn du samt Rucksack vor seiner Tür stehst.


    Die Aussichten eine Krise in einer Stadt auszustehen, sind denkbar schlecht. Und keiner soll glauben er geht mit seinem "Designertarnanzug" mal eben in den Stadtwald überleben.


    Diese Dinger mit die Krise in der Natur auzuharren und urchzustehen, das richtet sich wohl eher an Waldgebiete in der Grössenordnung von Kanada.


    Da fallen wohl auch ein paar tausend unserere Art nit auf, wenn die dort "untertauchen"
    Aber in Deutschland??? In 2 Tagen sag Ich vorraus, gibt es keinen Vogel und Eichhörnchen mehr im Stadtwald. Nach dem ersten Winter auch keinen Baum mehr.


    Und den Gedanken "Je weniger Menschen... umso weniger Propleme...." wird in einem Falle jeglicher Art von Krise grosse Bedeutung gewinnen.


    Klar wird der eine oder andere in der Stadt überleben, durch auf dem Dach z.b. Regenwasser sammeln. Der andere tut im "Baumlosen" Stadtwald auch den letzten Regenwurm jagen.
    Aber es soll ja so sein, das Wir den bestmöglichsten Start erwischen wollen.


    das ist meiner meinung nach auf dem Lande im eigenen Haus, samt Unseren Vorbereitungen.
    das ganze so gut wie möglich autark gestalten, und den Rest Gott und ner Unze Blei überlassen....


    Jedenfalls schönen Guten Morgen aus dem saarland

  • Erstmal vielen Dank für euren spannenden Antworten. Ich probiere mal auf die wichtigsten Punkte einzugehen, um dann aber nochmal zur Ausgangsfrage zurückzukommen.


    Die Geruchsentwicklung sehe ich unproblematischer. Erstens glaube ich, dass eine aufgewärmte Mahlzeit nicht kilometerweit zu riechen ist, vor allem wenn durch Stromausfall Abwasser- und Müllentsorgung nicht mehr funktionieren. Da haben wir mit ganz anderen Gerüchen zu kämpfen. Zweitens ist die Quelle eines Geruches, z. B. dritter Stock im Wohnkomplex, schwer zu identifizieren.


    Eine Kooperation mit Nachbarn kann viele Vorteile mit sich bringen, aber birgt natürlich auch Risiken. Ist auf jeden Fall, wie bereits festgestellt, eine eigene Diskussion wert.


    Aus den bisherigen Beiträgen lese ich heraus, dass Gaskocher die beliebteste Variante der alternativen Nahrungszubereitung sind.
    Hat jemand Erfahrung mit direkten Vergleichen zu anderen Methoden bzgl. Lagerung, Haltbarkeit, Kochdauer usw.?

  • Ich glaub Gas..... Der Rest kann bröseln, verdunsten, Kinder schlucken und sich vergiften und BUMM machen.
    Gas kann glaub Ich anhand Kartuschen nur... BUMM machen. Und ist leicht zu händeln. Besorg dir gegebenfalls nen Ersatzkocher gleich mit.
    Falls das Ding kaputt geht, und du stehst da mit Gaskatuschen und keinem Kocher... ist auch doof:staun:

  • Zitat von Prefix;173387

    Die Geruchsentwicklung sehe ich unproblematischer. Erstens glaube ich, dass eine aufgewärmte Mahlzeit nicht kilometerweit zu riechen ist....


    Wir haben das letzten Sommer getestet:
    Erwärmung einer 800g Erbsensuppe in einem Topf mit Deckel auf Gaskocher in dichtem Wald und sehr leichter Luftbewegung.
    Der Geruch war nach ca. 5min im Bereich von 150-200m aus Windrochtung sehr sehr deutlich wahrnehmbar. dazu kommt, das wir allesamt nicht ausgehungert waren.


    Eine minimale Geruchsentwicklung während des Erhitzungsvorganges kann man wie folgt erreichen:
    Die geschlossene Dose wird im Wasserbad erhitzt. ggf. Fügt man ein sehr kleines Loch in den Deckel, ist aber nicht zwingend notwendig. Das Wasser im Topf wird nicht zu kochen gebracht, sondern so bei 70-80Grad gehalten.
    Dies ist, je nach Topfgröße sehr einfach mit Teelichtern zu erreichen in dem man den Topf über 2-3 brennenden Teelichter positioniert, was wiederum den Vorteil hat, das Gas zu sparen.
    Letztlich ist die Nahrungszubereitung in einem verdeckten Stadtszenario ja ein sich regelmäßig wiederholender Akt. Im Gegensatz zum Wald ist hier eine feste, bedingt schützende Hülle gegeben und so fällt der Faktor Zeit als ein bestimmender Faktor nicht so ins Gewicht.


    Worauf ich hinaus will ist folgendes:
    Ich glaube, das ein wesentlicher Faktor für ein komfortables Überleben eine andere Herangehensweise an Probleme ist.


    Wir sind es jetzt gewöhnt, Lebensmittel auf den Punkt zu einer bestimmten Zeit aufzubereiten und zu verzehren, da Zeit, in unserem Lauf des Lebens der limitierende Faktor ist.
    Im SHTF-Fälle IST Zeit aber wieder eine verfügbare Ressourcen, die man sich dann in vielerlei Hinsicht zu Nutze machen kann.
    Da man ja weiß, das man abends oder Mittages etwas warmes essen will, kann man den Topf mit dem warmen Wasser, den man zum Waschen etc. ja eh immer auf einer Wärmequelle hat, ja auch gleich dazu nutzen, die 3 Dosen für die Familie unauffällig warm zu bekommen. man schlägt die Dosen in Alufolie und packt sie in das heiße Wasser. alufolie um eine Kontamination des Wassers mit Klebstoff einzugrenzen. nach 1-2 Stunden ist das Essen geruchfrei erwärmt... Guten Appetit... :winking_face:


    Für ein Stadtszenario ist daher ein Petroleum Ofen wie der Zibroofen RCA 68 das Gerät der Wahl. wenn gewünscht, kann ich so eine Stadtgrundversorgung gerne mal aufbauen testen und dokumentieren.....



    Gruß



    TId

  • Zitat von T I D;173391


    Der Geruch war nach ca. 5min im Bereich von 150-200m aus Windrochtung sehr sehr deutlich wahrnehmbar. dazu kommt, das wir allesamt nicht ausgehungert waren.


    Das ist im Wald natürlich problematisch, aber in der Stadt vernachlässigbar. Je nach Bebauung hast du in einem Radius von 150-200m ebenso viele Wohnungen. In welcher gekocht wird ist da nicht auszumachen.


    Zitat von T I D;173391


    Im SHTF-Fälle IST Zeit aber wieder eine verfügbare Ressourcen, die man sich dann in vielerlei Hinsicht zu Nutze machen kann.


    Das ist ein Faktor, an den viel zu selten gedacht wird, der aber nicht häufig genug betont werden kann.


    Zitat von T I D;173391


    Für ein Stadtszenario ist daher ein Petroleum Ofen wie der Zibroofen RCA 68 das Gerät der Wahl. wenn gewünscht, kann ich so eine Stadtgrundversorgung gerne mal aufbauen testen und dokumentieren.....


    Mit Petroleum-Öfen habe ich überhaupt keine Erfahrung, fände also eine praxisnahe Dokumentation wirklich spannend! Wäre bestimmt eine super Bereicherung für diesen Thread.

  • Wohne in der Provinz auf dem Land und koche im Winter auf meinem Holz/Kohle-Stubenofen und im Sommer auf einem 2-flammigen Flaschengas-Kocher (eine 11kg-Flasche für ca. 20 EUR reicht bei mir Single über ein Jahr).

  • Zitat von hinterwäldler;173410

    Wohne in der Provinz auf dem Land und koche im Winter auf meinem Holz/Kohle-Stubenofen und im Sommer auf einem 2-flammigen Flaschengas-Kocher (eine 11kg-Flasche für ca. 20 EUR reicht bei mir Single über ein Jahr).


    Das ist auf jeden Fall eine ausreichende Leistung für meine Bedürfnisse. Kann man das Gas unbegrenzt lagern oder verflüchtigt sich das irgendwann?

  • Das Gas darf sich auf keinen Fall verflüchtigen, sonst könnte es in Räumen mit wenig Luftaustausch zu explosionsfähigen Gemischen kommen.
    Ich gehe mal (naiverweise?) davon aus, dass die Befüller der Gas-Leihflaschen die Behälter und Verschlüsse auf Dichtigkeit testen.
    Der Verantwortung, die Flaschen fachgerecht an einwandfreie Ventile, Leitungen und Herde anzuschliessen, sollten die Nutzer im eigenen Interesse gewissenhaft nachkommen.
    Es befindet sich nur die aktuell angeschlossene Flasche in der Küche.
    Reseveflaschen habe ich derzeit nicht, würde ich ggfs im Garten lagern.
    Auf ausreichende Raumbelüftung muss ohnehin geachtet werden, weil beim Gaskochen zusätzliche Kondensfeuchte entsteht.
    Und meine Holzöfen befinden sich alle in anderen Räumen.

  • Zitat von Prefix;173336

    Außerdem würde ich gerne wissen, was ihr für die beste Kochmöglichkeit im Notfall haltet?


    Für welche Situation?
    Gaskocher sind relativ schwer und brauchen Kartuschen oder Flaschen (nach SHTF schwer zu beschaffen), sind dafür aber leicht zu bedienen. Teelichter sind eine Notlösung, aber billig und in vielen Haushalten schon vorhanden. Spiritusbrenner können auch mit selbstgebranntem befüllt werden, sind aber soweit ich gehört habe nicht so effektiv wie Gas- oder Benzinbrenner. Benzinbrenner sind bessere Spiritusbrenner, brauchen aber eben Benzin. Gut wenn man ein nicht benötigtes Auto in der Garage hat, schlecht wenn man jeden Tropfen Benzin für die Flucht braucht. Esbit ist nach allem was ich gehört habe die schlechteste Alternative, dafür sind die Brenner sehr klein. Außerdem gibt es noch andere Systeme mit Petroleum, Öllampen, Chemikalien etc.


    Mein Tipp ist:
    -Budgetlösung: Teelichter
    -wenige Tage: Esbit
    -permanentes Verschanzen in der Wohnung: Benzin oder Gas
    -Verschanzen bis zur (kurzen) Flucht: Benzin, Gas, oder Spiritus
    -Verschanzen und längere Flucht: kleiner Benzin- oder Spiritusbrenner, Hobo als Backup
    -alles was in WROL und Übergang zu Autarkie endet: Spiritusbrenner und Hobo


    Gruß Ulfhednar

  • Hallo zusammen,
    damit ich auch noch meinen Senf dazu geben kann...


    zum normalen alltäglichen Kochen benutzen wir einen 4-flammigen Gasherd mit Backrohr an dem eine 11kg-Flasche hängt. Bei uns (2 Pers.) reicht die Flasche so ca. 1/2 - 3/4 Jahr.
    Allerdings kochen wir nicht "jeden" Tag.
    In Reserve haben wir noch eine Wechselflasche mit ebenfalls 11kg und 2 kleine mit jeweils 5kg. Falls der Gasherd seinen Geist aufgibt dann ist noch ein 2-flammiger Gaskocher da.
    Soviel zu der "ich bleib daheim" Situation.


    Wenn man sich nicht absolut besch...ert anstellt kann mit Gasflaschen idR. nichts passieren.
    Ausserdem ist es ein ganz anderes Kochen als mit einem E-Herd. Flamme an, Topf drauf sofort ist die Hitze da. Kein vergleich zum E-Herd. Allerdings muss man die Töpfe von aussen genauso schrubben wie von inner da sie mit der Zeit schwarz werden und die Spühlmaschiene den Ruß nicht abbekommt.


    mfG
    :face_with_rolling_eyes:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«