Frage zu Blitzen

  • Das ja im Augenblick die Unwetter munter über Deutschland rollen schaue ich häufiger mal bei www.unwetterzentrale.de vorbei und da auch sehr gerne auf die chronologischen Beschreibungen der User. Da kann man dann "vor Ort" Schilderungen sehen.


    Die Leute die da Ereignisse eintragen sprechen bei Gewittern häufig von positiven und negativen Blitzen. Das kannte ich bisher nicht und ist mir erst jetzt wirklich aufgefallen wo sich gerade dort auch gemäß der Jahreszeit die Gewittermeldungen häufen. Alle Bekannten + Freunde aus meinem Umfeld kannten diesen Umstand auch nicht. Scheinbar sind:


    Ein positiver Blitz ist ein Blitz, bei dem die Blitzentladung aus dem oberen, positiv geladenen Teil der Wolke (Amboss) zum Boden erfolgt. Diese Blitze sind um einiges stärker als negative Blitze und können kilometerweit vom eigentlichen Gewitter entfernt einschlagen. Zusätzlich leuchten sie auch länger als ein negativer Blitz und können einen weit größeren Schaden anrichten. Der Donner ist durch den länger anhaltenden Potentialausgleich lauter, einem Knall ähnlich und wird von einem niederfrequenten Poltern oder Rumpeln begleitet.


    Die meisten auf der Erde einschlagenden Blitze (rund 95 Prozent) kommen vom unteren Rand der Gewitterwolke. Sie werden als "negative Blitze" bezeichnet, da sie eine negative Ladung tragen. Die aus größerer Höhe, vom oberen Rand der Wolke zur Erde schlagenden Blitze werden aufgrund ihrer Ladung als "positive Blitze" bezeichnet. Diese Blitze zeichnen sich durch eine deutlich größere Stromstärke aus und sind damit heftiger und gefährlicher als die negativen Blitze.


    Kann mir mal einer (in einfachen Worten) erklären warum die Ladung in den Wolken immer gleich verteilt ist? Also negativ Unten und positiv Oben.


    Danke!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,


    bei Leifiphysik.de gibt es dazu diese Erklärung:


    "Ladungstrennung


    Durch verschiedene Prozesse innerhalb der Gewitterwolke findet eine Trennung von elektrischen Ladungen statt. Diese Ladungstrennung ist mikroskopischer und makroskopischer Natur. Im Resultat von Kollisionen und anderen Wechselwirkungsprozessen zwischen Eis- und Wasserteilchen sowie durch induktive Prozesse sind kleine Eisteilchen positiv geladen, während große Niederschlagsteilchen negative Ladungen tragen. Eine großräumige Trennung dieser Teilchen erfolgt dann durch die starken vertikalen Luftströmungen in der Wolke. Die leichten Eispartikel finden sich im oberen Teil der Wolke, wo sich somit ein positives Ladungszentrum aufbaut. Im unteren Teil der Wolke entsteht dagegen ein negatives Ladungszentrum. Das elektrische Feld zwischen der Wolke und der Erdoberfläche ist dabei dem Schönwetterfeld entgegengerichtet und lokal wesentlich stärker." (www.leifiphysik.de)


    Grüsse


    Tom

  • Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel in einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift darüber gelesen.
    Es gibt sehr viele Varianten von Gewitterwolken, Atmosphärenphänomenen und Blitzen, vieles ist noch nicht erforscht.


    Woanders habe ich gelesen, daß es Vermutungen gibt, die alten Kelten hätten mit den heute sogenannten "Keltenschanzen" das Wetter beeinflusst durch ganz spezielle Schichtanordnungen im Boden innerhalb von definierten Flächen. Eine gewagte Hypothese, aber als Gedankenkonstrukt keine uninteressante Idee.

  • Zitat von hinterwäldler;179917

    Dieses "Woanders" bezog sich wahrscheinlich auf das "Keltenschanzen"-Buch des Gewerbegrafikers, Hobbyhistorikers und Verschwörungstheoretikers Gernot Geise.
    Sein Haupt-Steckenpferd ist die "Widerlegung" der Mondexpeditionen, wie hier dokumentiert:


    http://www.clavius.info/bibgeise0.htm


    Jeder bilde sich selbst ein Urteil.


    Weiss ich nicht, ob das der war.
    Jedenfalls beeinflusst nachweislich ein Blitzableiter den Ort des Bleitzeinschlags,
    warum sollte es ausgeschlossen sein, mit anderen speziellen Anlagen Blitzentladungen zu beeinflussen, die wir (noch oder nicht mehr) kennen?

  • Selbstverständlich kann man Blitzentladungen mit speziellen Anlagen beeinflussen.
    Aber wie wahrscheinlich ist es, daß eine eisenzeitliche Kultur wie die Kelten damals über Kenntnisse verfügten, die unseren heutigen überlegen waren?
    Und zu welchem Zweck genau hätten sie Blitzeinschläge manipulieren sollen?


    Und was helfen uns solche Spekulationen bei unseren Vorbereitungen?

  • Ein Volk, das astronomische Beobachtungsanlagen baut und hochwertige filigrane Metallverarbeitung beherrscht kann durchaus Kenntnisse haben, um ev. einen Blitzableiter zu bauen, der eine ganze Region schützt.



    Und zu welchem Zweck genau hätten sie Blitzeinschläge manipulieren sollen?
    Zu einem gewissen Teil vielleicht aus religösen Motiven, man hat doch von blitzeschleudernden Göttern gehört...
    Ein praktischer Nutzen wäre auch gegeben, wenn ein halbwegs kontrollierbarer Ausgleich der elektrischen Ladung zwischen Himmel und Erde die Häufigkeit und Intensität von unkontrollierten Blitzentladungen senken kann.


    Und was helfen uns solche Spekulationen bei unseren Vorbereitungen?
    Schwer zu sagen, ich finde diese Theorie jedenfall einfach nur erwähnenswert. Man könnte ein schönes Hobby daraus machen, z.B. zu erforschen, wie die Häufigkeit und örtliche Verteilung von Blitzeinschlägen in seiner Wohngegend ist. Wo es in seinem Bereich Keltenschanzen gab/gibt und ob es da Zusammenhänge gibt. Ich würde deswegen niemand vom gebräuchlichen Blitzableiter abraten, das ist logischer Standard.


    Unsere aktuelle Wissenschaft ist mir nicht immer Garant für höchste Erkenntnis. Da haben es manche Empiriker und kluge Naturbeobachter des Altertums auch ganz gut hingekriegt. Leider wurde vieles von dem alten Wissen verloren. Deshalb denke ich schon, daß es lohnt, solchen Geschichten und Theorien nachzugehen.
    Was nützen Dir eigentlich die elektrischen Messungen in Gewitterwolken? Damit kannst Du auch nicht mehr anfangen als mit Vermutungen über Keltenschanzen und wenn der Blitz trotz Blitzableiter ein Haus beschädigt hilft alle moderne Wissenschaft nichts.


    Nicht uninteressant ist die hohe Energiedichte von Blitzen. Würde es gelingen, das aufzufangen und zu speichern wäre das ein Riesending. Vom direkten Blitz wohl etwas schwieriger als von einer Anlage, die schon die weniger konzentrierte Energie "einfängt" bevor sich ein Blitz bildet. Aber klar, hat alles nur spekulative Bedeutung.


    Für den nüchternen Praktiker geht es nur um optimalen Blitzschutz. Dazu fällt mir als praktischer Tip nur ein, sich zu erkundigen, wer es nachmessen kann, ob dieser auch richtig und wirkungsvoll geerdet ist. Weiss wer was zu der Thematik und ob Montagefehler vorkommen?

  • Zitat von hinterwäldler;180011

    Aber wie wahrscheinlich ist es, daß eine eisenzeitliche Kultur wie die Kelten damals über Kenntnisse verfügten, die unseren heutigen überlegen waren?
    Und zu welchem Zweck genau hätten sie Blitzeinschläge manipulieren sollen?


    Das sind wir beim interessanten Thema "Präastronautik" von Erich v. Däniken. Aber das hat mit previval nichts mehr zu tun.

  • @ Luftikus


    Soweit mir bekannt ist kommen Montagefehler nicht vor-sondern sind die Regel.


    Darum sollte man hier nicht sparen sondern echte Fachleute mit der PLANUNG und AUSFÜHRUNG beauftragen.


    Nachträglich ausgeführt ist das besonders kritisch. Für einen ganz kleinen Teil (5x2m) mussten bei mir 3 Erdableiter geschlagen werden erst dann ergaben die Messungen einen sicheren Wert.


    LG Wolfgang

  • Auch weiter entfernte Gewitterzellen können Blitzgefahr bringen:
    http://kaernten.orf.at/news/stories/2662499/


    Rätsel um Blitzschlag in Pool geklärt


    Am Samstagabend sind eine Mutter und ihre Tochter in ihrem Pool in Fürnitz von einem Blitz getroffen worden. Der Vorfall war vorerst rätselhaft, denn das Gewitter war rund drei Kilometer entfernt. Am Montag stand fest, es war dennoch ein Blitz.


    Zum Zeitpunkt des Unfalls im Garten der Familie gab es zwar ein Gewitter über dem Dobratsch, aber nicht direkt über Fürnitz. Deshalb waren Mutter und zwölfjährige Tochter in den Pool Baden gegangen. Dann schlug ein Blitz in das Haus ein und traf die beiden im nahen Pool. Auch an den Nachbarhäusern gab es Schäden. Der Mutter gelang es noch, die Tochter aus dem Pool zu ziehen. Der 37-jährige Vater, der auf der Terrasse gesessen war, hörte die Schreie seiner Familie, lief zum Pool und alarmierte die Rettung.


    Mutter und Tochter wurden in das Landeskrankenhaus Villach gebracht und dort stationär aufgenommen, sie konnten das Krankenhaus am Montag wieder verlassen. Die Blitzdatenbank ALDIS klärte am Montag den Vorfall auf: Es gab tatsächlich einen Blitz.
    Einschlag mehrere Kilometer entfernt


    Das Blitzortungssystem ALDIS zeichnet alle Blitze auf, sofern sie eine gewisse Stromstärke haben. Christian Stefan von der Wetterdienststelle Klagenfurt sah sich die Aufzeichnungen an: „Im Raum Villach wurden mehrere Blitze erfasst, rund drei Kilometer vom Ortszentrum von Fürnitz wurde auch ein Blitz verzeichnet. Blitze aus Gewitterzellen können auch noch ein paar Kilometer entfernt einschlagen.“ Es bestehe laut Stefan auch die Möglichkeit, dass es ein stromschwacher Blitz gewesen sei, der mit dem Blitzerfassungssystem nicht erfasst werden konnte.