Frage an die Schweizer bezüglich Goldinitiative

  • "da führt kein Weg vorbei, denn wir stehen von 7 Jahre langen Zinserhöhrungen"


    Hi Delta-force,


    kannst du mir bitte mal erklären wie das möglich sein soll? Ich persönlich halte eine solche Entwicklung wenn dann nur in ganz kleinem Rahmen für möglich und zwar in der gesamten westlichen Welt.


    Japan zahlt bei 10-jährigen Staatsanleihen im Augenblick 0,49% bei einem Verschuldungsgrad von 244% vom BIP


    USA zahlt bei 10-jährigen Staatsanleihen im Augenblick 2,36% bei einem Verschuldungsgrad von 106% vom BIP


    Italien zahlt bei 10-jährigen Staatsanleihen im Augenblick 2,36% bei einem Verschuldungsgrad von 135% vom BIP


    Griechenland zahlt bei 10-jährigen Staatsanleihen im Augenblick 8,14% bei einem Verschuldungsgrad von 175% vom BIP und überlebt nur weil es von der EU gepampert wird


    usw. und so fort. Japan überlebt nur weil es einerseits die Staatsanleihen an seine eigene Bevölkerung verticken kann bzw. die bank of Japan direkt monetarisiert. In den USA ist die Finanzierung nur möglich weil die FED den Scheiß ankauft. Die EZB hat angefangen und wird auch noch auf Trapp kommen.


    Wir befinden uns doch in einer Situation wo ein steigen der Zinsen unmöglich ist. Steigen die Zinsen stärker an haut es die betreffenden Länder um, weil dann exorbitant hohe Zahlungen an die Anleihegläubiger fällig sind. Zwar nicht Alles auf einmal und sofort, aber wie ein anschwellender Tsunami bei allen Anleihen die in der Hochzinsphase abgeschlossen werden. Die dicke kummulierte Rechnung kommt dann ein paar Jährchen später. Die Zinszahlungen fressen dann die möglichen Investitionen des Staates in Bildung und Infrastruktur auf und auch die ach so beliebte Sozialindustrie muss dann Kürzungen hinnehmen. Das geht zwar bis zu einem gewissen Punkt, aber irgendwann kollabiert das System. Spätestens wenn die Bürger anfangen wirklich bockig zu werden.


    Wir sind in einer Einbahnstrasse aus der es kein zurück gibt. Die Staaten und die zentralbanken haben einen diabolischen Pakt geschlossen aus dem sie nicht mehr herauskommen. Der Pakt ist zwar im Augenblick praktisch, wird in der Zukunft aber sämtliches Vertrauen in die Wirtschafts- und Finanzsysteme unterminieren. Wir sind an einem Punkt (meiner Meinung nach) wo höhere Zinsen überhaupt nicht mehr möglich sind, wo es nur noch darum geht schnellstmöglich die Besitzenden zu enteignen, sei es durch direkte Steuern (z.B. auf Immobilien wie par Excelance in Griechenland ersichtlich) oder eine indirekte Enteignung der Sparer über die Finanzielle Repression. Nur so lange wie noch Fleisch am Knochen vom Sparer ist und gleichzeitig die Zinsen für die Staaten Unten bleiben wird das heutige System ohne Währungsreformen oder "wirkliche" Zwangsenteignungen auskommen. Doch auch dieses Spiel ist endlich und wir werden alle in der ersten Reihe sitzen um diesen wunderbaren letzten Akt miterleben zu dürfen.


    "Der EUR wird mit einer Verzögerung von 2-4 Jahren automatisch aufwerten. Diese Statistik ist empirisch schon mal sicher."


    Auf welche Statistik beziehst du dich?


    Beste Grüße!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Also wenn man Delta Force folgt hat man mit Devisen weit weniger Risiken als mit Gold.


    Nur das dies überhaupt nicht stimmt, aus Schweizer Sicht gibt es nichts mit mehr Verlusten behaftetet als Fremdwährungen.


    Die Folgenden Graphiken zeigen dies Exemplarisch.


    Seit 1953, 85% Verlust auf den Französischen Franken und immerhin 40% auf die Dmark. Und beim Dollar waren es 77%. Hingegen beim Gold 660% Gewinn.








    Mit anderen Worten auf lange Sicht kann man nur mit dem Euro und dem Dollar verlieren und das weiss auch die SNB. Und ich finde es eigentlich schon eine Frechheit wenn Öffentlich die Menschen für Blöd verkauft werden wenn das Gegeteil behauptet wird.
    Unter diesen Umständen wäre eine Diversifikation der aufgeblähten Bilanz in 20% Gold nichts schlechtes, nur das Faktum dass das Gold unverkäuflich wäre und so die Bilanz eingefroren wäre hat mich nein stimmen lassen.


    Zitat

    Der EUR wird mit einer Verzögerung von 2-4 Jahren automatisch aufwerten. Diese Statistik ist empirisch schon mal sicher.


    Eine empirische Statistik die sicher ist, naja Humor hast du ja wenigstens.


    Aber ausser an den Weihnachtsmann und den Osterhase zu glauben gibt es keinen Grund warum der Euro gegenüber den sfr sich aufwerten sollte. Es müssen nämlich dafür zwei Sachen passieren. 1°) Eine massive Zinsaufwertung im Euro Raum, kann man vergessen ausser man will das ganz Europa auf einem Schlag Pleite ist. Oder ein Wirtschaftliches Wunder, das es auch nicht geben wird, weil die strukturellen Gegebenheiten es verhindern. Im Gegenteil es geht immer weiter runter mit Europa, selbst Deutschland fängt an zu schwächeln, mal von Frankreich und Italien nicht zu reden.
    No way das sich der Euro gegenüber den sfr aufwertet und das nicht den nächsten 50 Jahren. Das Geld was die SNB dort angelegt ist futsch und der Verlust wird immer grösser werden je länger man wartet.


    Man muss sich doch mal vor Augen führen das Europa mit dem Euro in der gleichen Falle sitzt wie damals 1929 die Weltwirtschaft durch die Goldbindung. Die damalige Wirtshaftskrise hat sich nur gelöst als sich die Länder vom Goldstandard losgesagt haben.
    Das niemand sich traut das öffentlich zu sage ist schon ein Trauerspiel. In dieser Beziehung ist auch interessant das damals der Bundesrat einen Erlass gemacht hatte der Verbot Öffentlich über einen Austritt der Schweiz aus dem Goldstandard zu diskutieren, was dann ein paar Monate doch gemacht wurde.



    Wie man es dreht un wendet die SNB wird in den nächsten Jahre massive Verluste einfahren, vielleicht früher wenn die Goldinitiative angenommen wird, sonst später und in grösseren Aussmass.


    Zitat


    Dass man mit England und Kanada 2 Goldlager unterhält mach einfach viel Sinn. Will man Gold verkaufen, so sollte man es in Märkten tun mit hohen Volumina nicht in Budapest wo jeder Verkauf von 1 Tonne schon den Börsencrash hervorruft. Kanada macht auch Sinn weil man zeitlich noch länger handeln kann. Ganz optimal wäre noch ein Platz im Osten. Hongkong/Singapore/Tokyo.


    Das ist doch Quatsch, man muss nicht das Gold vor Ort haben um damit zu handeln, das ist eine Ware wie eine andere auch. Der einzige Grund der warum es ausgelagert wurde lag an dem kalten Krieg um einen sicheren Hort zu haben. Problematisch ist es weil man nicht weiss ob es physisch noch da ist, Sprich Wort Security Lending.


    Zitat

    Ich versthe diese Goldfundamentalisten nicht. Obamas Tiefstzinspolitik ist abgelaufen - da führt kein Weg vorbei, denn wir stehen von 7 Jahre langen Zinserhöhrungen. Die EU wird nicht komplett absaufen - sowieso nicht wenn Sie gegenüber Russland eine intelligente Politik an den Tag legt und nicht Dutzende von Milliarden in Ukraine hineinbuttert. Die Kursdiferenzen im EUR- CH sind relativ gering 10 Rp sind schon sehr viel und darum ist das Risiko auch einigeramssen gut zu managen. Gegen den USD würde man das nicht machen.


    So lange die Defizite der Lände nicht abgebaut sind, wird es auch keine substantielle Zinserhöhungen geben, weil sonst augenblicklich alle Länder Pleite sind. Selbst Deutschland kann sich bei dem heutigen Schuldenberg keine hören Zinsen leisten. Die anderen Länder Europa wären innerhalb von wenigen Monaten Pleite.



    Wie Bärti schreibt eine Einbahnstrasse mit einer Mauer am Ende und es wird aufs Gas gedrückt.

  • "...Mit 522 Milliarden Franken ist die SNB-Bilanzsumme heute mehr als dreimal so hoch wie im Jahr 2008. Damit haben die schweizerischen Währungshüter im Verhältnis fast genauso viel "Geld gedruckt" wie die der amerikanischen Federal Reserve (Fed).
    Gemessen an der Wirtschaftskraft, ist die SNB sogar deutlich aggressiver vorgegangen als die Fed. Während die Amerikaner ihre Bilanzsumme auf 27 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gebläht haben, bringen es die Schweizer wegen der Käufe inzwischen auf 85 Prozent. Das bedeutet auch: Die SNB hat weitaus mehr Risiken in der Bilanz als die Fed..."


    "...Die Initiative ist eine regelrechte Einladung für Devisenspekulanten, die Standfestigkeit der Eidgenossen zu testen. Denn immer wenn sich Zentralbanker Handlungsbeschränkungen unterworfen sehen, kann es sich für spekulative Marktakteure lohnen, gegen die Institution zu wetten...."


    http://www.welt.de/finanzen/ge…-Schweizer-Notenbank.html

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Sorry Mooleson - jetzt übertreibst Du masslos. Kanada und England zu unterstellen, dass Sie das Gold klauen und weitergeben finde ich arg daneben.
    Securities Lending gibt es nur bei Wertschriften / Devisen nicht aber auf Gold.

  • Zitat von Delta-force;196030

    Sorry Mooleson - jetzt übertreibst Du masslos. Kanada und England zu unterstellen, dass Sie das Gold klauen und weitergeben finde ich arg daneben.
    Securities Lending gibt es nur bei Wertschriften / Devisen nicht aber auf Gold.


    Ist ein bisschen dürftig als Antwort, ich habe nur den Ausdruck security lending benutzt um zu zeigen was möglich ist, die SNB sorgt ja nicht gerade für transparenz. Und was sicher ist man ist erpressbar zumindestens was die USA betrifft, die nicht eine Sekunde zögern würden dieses Mittel auch ein zu setzen. Und wenn es manche nicht bemerkt haben wir sitzen mitten in einem Wirtschaftskrieg drinnen, also WS hat es nicht gemerkt aber bei der ist sowie Hopfen und Malz verloren.


    Aber zum Thema zurück, wie stellst du dir vor das der Euro sich gegenüber dem sfr aufwertet ausser empirisch gesichterte Statistiken, die nur du kennst.


    Einfach ein paar Zahlen über die Entwickelung des PIB in dem Zeitraum 2008-2013 http://epp.eurostat.ec.europa.…anguage=fr&pcode=tec00115


    Deutschland + 3%
    Spanien -6.6%
    Italien -7.6%
    Frankreich +0.7%


    Für die ganze Euro Zone -2.2% und das in 5 Jahren wo normalerweise jede Krise längst Überwunden hätte sein müssen. Wir sitzen in der längsten Wirtschaftskrise seit 1929 und übertrumpfen selbst diese.


    Für die Schweiz + 7.8%.


    Rein rechnerisch müsste der PIB in der Eurozone um 10% steigen und die Schweiz sich nicht von Fleck bewegen damit man wieder die Situation von vor 2008 hat und dann auch die Euro Frage sich entspannt. Angesichts der Tatschae dass dies Zahlen sind die völlig unereichbar sind und dazu die Euro Zone ein strukturelles nicht gelöstes Problem das den Namen Euro hat, wird da nichts und dementsprechend ist das Geld der SNB futsch.

  • Das Ergebniss war meiner Meinung nach eindeutig und für alle gut.


    LG Wolfgang