SNB beendet Marktmanipulation durch Mindestkurs

  • Diese Situation was die Wechselkurse auf dem Finanzmarkt anbelangt hört sich - mit etwas Abstand betrachtet - fast an als ob mit aller Gewalt der US $ als Leitwährung erhalten werden soll.
    Da werden Finanzexperten aus Übersee schon länger dran gearbeitet haben,auch diese werden ja gemerkt haben das es nach wie vor mit der US-Wirtschaft nicht gut aussieht.


    Der Super Gau für die Wall Street Strategen wäre ja eine Ablösung des weltweit bekannten Green Back durch den Euro.


    Man erinnere sich mal an die Zeit kurz nach Öffnung des Ostblocks zu den Finanzsystemen nach westlichem Vorbild :


    Dort war in vielen Geldbeuteln der US $ in Bar( Polen,Baltikum,ehem. Jugoslavien,Balkan).


    Mittlerweile hat der Euro ja auch in vielen arabischen Ländern den US $ ersetzt,sehr zum Misfallen der Ami`s !


    Heute hat jeder den Euro,jedes "Aussenhandelsgeschäft" wird in Euro abgewickelt.


    Evtl hat ja die SNB nur auf " Befehl von drüben" gehandelt,das die freiwillig einen hohen 2-stelligen Milliardenbetrag plattschiessen - kann ich mir schlecht vorstellen.


    Man sollte das Ganze doch etwas Globaler sehen,die Angelegenheit ist sicher keine reine Schweizer "Erfindung"


    @ alle Euro - Zweifler :


    Das wir in 2 Jahren eine andere Währung in der Tasche haben glaube ich persönlich nicht,es wird eher auf eine "Länderanpassung" des Euro hinauslaufen.


    Man wird den Bargeld - Euro behalten,jedoch die Länderspezifischen Währungen
    ( Peseten,Drachmen,Escudo,Franc,Gulden,Mark u.w) wieder aus der Versenkung holen,diese als Rechenwährungen benutzen,mit Länderspezifischem schwankenden Umrechnungskurs zum Euro.


    Referenzkurs dann zu einem Stichtag ( ohne grosse Vorankündigung) danach wird wieder je nach Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes frei nach oben und unten angepasst werden.


    Als Bargeld wird uns der Euro erhalten bleiben,nur nicht in der Jetzigen Form der "Wertigkeit" als Rechenwährung und
    " Buchgeld" !


    Soo,jetzt bitte nicht mit Verbalsteinen werfen,das ist ein für mich vorstellbares Szenario - wenn ich die Ereignisse der letzten Zeit für mich überdenke :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hi Cepalotus,


    dein Satz


    "Wobei die Finanzmathematik und die dort entsatnden Konstrukte so unglaublich mächtig und kompliziert, vollautomatisiert und für das menschliche Vorstellungsvermögen unbegreiflich geworden sind, dass da vermutlich kein einziger Mensch auf der Welt das alles noch durchdringt. Einen "spontanen Kollaps" würde ich daher nie ausschließen, aber das betrifft jede x-beliebige Währung auf der Welt und evtl. auch das komplette System."


    bringt es wunderschön auf den Punkt, der kommt in meine Sammlung.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Cephalotus;206186

    Die Schweiz hat eine starke Wirtschaft und einen hohen Reichtum, darauf könnt ihr auch stolz sein. Das gilt aber PRO KOPF. In absoluten Zahlen seid ihr trotzdem ein kleines eher unbedeutendes Land und das Dollar/Euro Verhältnis bestimmen im Wesentlichen andere Faktoren und nicht die Schweizer mit ein paar Milliarden hin oder her.


    Du verstehst es wirklich nicht. Die Schweiz kann natürlich nur marginal den Wechselkurs beinflussen. Defakto kann niemand und keine Nationalbank so stark sie auch sie auf lämgere Sicht einen Wechselkurs beinflussen.


    Der Punkt ist ein ganz anderer. Die SNB muss Euros kaufen um den tiefen sfr zu stützen, wenn die EZB anfängt Geld zu drucken als wäre es Klopapier wird der Druck massiv zunehmen. Das ist die offizielle Erklärung, darum raus, ende mit schrecken.


    Aber die SNB ist eigentlich frei ihre Euro Bestände gegen Dollars zu tauschen und so das Risiko zu minimiern. Warum macht sie das nicht.
    Ich konnte mir eine Konferenz im kleinen Kreis des ehemaligen Direktor der SNB anhören.


    Dessen Aussage war ganz klar. Die SNB hat damals diesen Schritt getan weil sie an eine Erholung des Euro glaubte und an dessen Fortbestehen. Es gab keine Exit Strategie, in etwa so alternativlos wie Merkel den Euro sieht.
    Aber heute gab er dem Euro maximal 5 Jahre wenn nicht die fundamentalen Wirtschaftsdaten in der Euro Zone sich ändern insbesondere in F und I.


    So wenn die heutigen Direktion der SNB diesenKurs in einer Nacht und Nebel Aktion über Bord geworfen hat, wenn es Möglichkeiten gab das Währungsrisiko an zu schwächen, müssen sie Gründe gehabt haben die neuerer Qualitäz sind-


    Nebenbei in Griechenland haben die grössten Banken wie die alpha- Bank keine Euros mehr.... Aber das nur neben bei.

  • Zitat von Bärti;206152


    Mit der 800Mrd€-Bombe von Draghi was die geplanten Schrottankäufe der EZB anbelangt wurde die SNB sowas von verarscht, die konnten meiner Meinung nach nun gar nicht mehr anders reagieren.


    Das exakt war auch mein erster Gedanke, denn ich denke nicht, dass das Zufall war, das diese Aktion einen Tag nach der "Legitimierung" für den Ankauf von Schrott durch die EZB kam.


    Diese Aktion schwächt den Euroraum -> das schwächt den Euro -> das stärkt den Franken - > der Franken steigt -> also muss der Franken fallen -> also werden Euronen gekauft -> und irgendwann geht der Schweiz das Papier aus weil sie soviele Franken gedruckt hat und im Gotthard ist kein Platz mehr, weil da Trillionen von Tonnen Eurogeld rumliegen


    Also für mich absolut nachvollziehbar das in offiziellen Kommentaren von "Reissleine ziehen" oder "Ende mit Schrecken" die Rede ist.


    In meiner eigenen persönlichen, wenn auch subjektiven, Meinung hat das der SNB (zumindest inländisch) eine ganze Menge Respekt eingebracht.
    "Hopp Schwyzz" sagt ein, in der Schweiz glücklich lebender, Deutscher




    Zitat von Bärti;206152

    Die einzige andere Option wäre gewesen, dass die Schweiz den Euro eingeführt hätte.


    Jetzt mal mal bitte nicht den Teufel an die Wand ¦-)

    These - AntiThese - Dita von Teese

  • Hi Andreas,


    wenn du sagst


    "Man wird den Bargeld - Euro behalten,jedoch die Länderspezifischen Währungen ( Peseten,Drachmen,Escudo,Franc,Gulden,Mark u.w) wieder aus der Versenkung holen,diese als Rechenwährungen benutzen,mit Länderspezifischem schwankenden Umrechnungskurs zum Euro.
    Referenzkurs dann zu einem Stichtag ( ohne grosse Vorankündigung) danach wird wieder je nach Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes frei nach oben und unten angepasst werden."


    dann bist du wieder beim guten, alten ECU. Das hatten wir schon mal. Hatte auch wunderbar funktioniert bis der €-Mist kam.


    http://de.wikipedia.org/wiki/E…sche_W%C3%A4hrungseinheit


    Beste Grüße!


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Hi Heisenberg,


    hätte die SNB den Weichwährungs-€ weiterhin gekauft wäre das wirklich eine indirekte Einführung des Euro in der Schweiz geworden, weil irgendwann das Risiko nicht mehr zu kontollieren gewesen wäre. Da wär die Schweiz so eng an den Euro gebunden wie damals die Banque de France als die Bundesbank einspringen musste damit der Baguette-Franc nicht über den Deister geht.


    Zum Glück hat die SNB hier konsequent gehandelt und der Schweiz die finanzpolitische Freiheit erhalten, auch wenn es sehr teuer war.


    Ich denke auch, dass es um den € zur Zeit wesentlich miserabler stehen muss als publiziert, sonst hätte wie moleson weiter Oben richtig sagt die SNB nicht diese schmerzliche Konsequenz gezogen. Man stelle sich im Vergleich vor, die BuBa würde 1 Bundeshaushalt für 1 Jahr als Verlust riskieren und würde in einer solchen Situation das noch als das kleinere Übel ansehen.


    Da ist irgendwo die Kacke ganz gehörig am Dampfen.....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hier aus der Welt mal ein paar Auswirkungen in der Finanzwelt:


    http://www.welt.de/wirtschaft/…zhaeuser-in-den-Ruin.html


    Interessant ist dieser Absatz im Artikel:


    "Angesichts der Tatsache, dass die Investoren teilweise mit einem Hebel von 400 arbeiten – also jeder Gewinn und Verlust sich um diesen Wert vervielfacht – fielen auf einen Schlag monströse Verluste an, bei denen bis zur Stunde in vielen Fällen ebenfalls nicht klar ist, wer sie tragen muss.
    Viele Verträge sehen für solche Krisenfälle eine Nachschusspflicht seitens der Kunden vor. In Deutschland allerdings ist eine solche Klausel in den Verträgen nicht enthalten. Anderswo ist angesichts der immensen Verluste nicht einmal klar, ob die Kunden überhaupt in der Lage sind, ihrer Nachschusspflicht nachzukommen."


    Die Summen um die es ging waren ja "halbwegs" überschaubar, aber wer unbedingt hebeln muss im täglichen Casiono den kann es eben auch mal erwichen.


    Dieses beispiel zeigt schön die Fragilität des Finanzsystems und warum soche Schwankungen zur Katastrophe werden können.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hahaha in Pings Link heisst es
    man habe "derzeit technische Schwierigkeiten, die Systeme an die Marktgegebenheiten anzupassen..."


    Sollte wohl eher heissen man habe derzeit "geschäftsmoralische Schwierigkeiten Geld anzunehmen was uns schon morgen heftige Verluste einbringen könnte"
    Also hätte ich einen Laden, dann würde ich in diesen Tagen auch keine Euro annehmen.



    Gruess, Anti

  • Zitat von Bärti;206196

    Da ist irgendwo die Kacke ganz gehörig am Dampfen.....


    Mir ist gestern auch ganz übel geworden als ich das zum ersten Mal gesehen hab,
    bin danach ersma tanken gefahren, Kippen und Bier holen (für mehr als einen Abend ¦-) ,
    hab noch mal ein paar Reserven mehr angelegt
    und mein Wochentonnenkonzept überarbeitet


    und danach bei nem Bier hab ich mich dann mal zum Thema "Vollgeld" schlau gemacht


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Noch was zu lesen:


    http://www.gmx.ch/magazine/wir…kt-finanzmaerkte-30363028

    These - AntiThese - Dita von Teese

  • Zitat von Bärti;206203

    Dieses Beispiel zeigt schön die Fragilität des Finanzsystems und warum soche Schwankungen zur Katastrophe werden können.


    Die Schwankungen sind ein Symptom. Die Katastrophe liegt darin, dass ein System mit solchen Eigenschaften der Wirtschaft zugrunde liegt.
    Die Wirtschaft wird ja oft mit dem Kreislauf verglichen.
    Wenn mein Kreislauf solche Kapriolen machte, wäre ich schon lang auf der Intensivstation.
    Wenn der Kreislauf meiner Heizung solche Kapriolen macht, würde jeder Monteur zuerst das Steuermodul tauschen oder resetten.
    Ich hab mich beuflich viel mit Pflanzen unter besonders rauhen Bedingungen (Wüste, Hochgebirge) beschäftigt. Die dort allein langfristig erfolgreiche Strategie des Überlebens ist, extrem konservativ zu sein und alle Investitionen auf Jahrzehnte hinaus zu planen.


    Zitat von Bärti;206203


    "Angesichts der Tatsache, dass die Investoren teilweise mit einem Hebel von 400 arbeiten – also jeder Gewinn und Verlust sich um diesen Wert vervielfacht – fielen auf einen Schlag monströse Verluste an, bei denen bis zur Stunde in vielen Fällen ebenfalls nicht klar ist, wer sie tragen muss.


    Hier stört mich die Sprache: "Wir machen Gewinn", aber "es fielen auf einen Schlag Verluste an" statt "wir haben unser Vermögen verspekuliert und die ganze Wirtschaft damit bewusst grobfahrlässig gefährdet"

  • Ein schönes Beispiel dafür, wie schnell aus Papiergeld Papier wird.
    Wird mit dem Euro genauso passieren, wie mit allen anderen ungedeckten Währungen davor.
    Wann?
    Genau wie in dem Artikel beschrieben, wenn die allgemeine Akzeptanz der Konvention "Ware gegen buntes Zellstoff-Baumwollgemisch" nicht mehr vorhanden ist. Das kann dieses Jahr passieren oder in 10 Jahren, das weiss keiner. Aber jeder, der sich dem Gedanken eines Euro-Crash verschließt, wird bitteres LehrGELD bezahlen (manche sind bereits dabei...)!


    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • Zitat von pinguin;206226


    ....die allgemeine Akzeptanz der Konvention "Ware gegen buntes Zellstoff-Baumwollgemisch"...
    ...Aber jeder, der sich dem Gedanken eines Euro-Crash verschließt, wird bitteres LehrGELD bezahlen (manche sind bereits dabei...)!...
    Ping


    .... womit wir sofort wieder beim Thema Gold und andere Edelmetalle wären...


    siehe: https://www.previval.org/forum…613&viewfull=1#post168613

    These - AntiThese - Dita von Teese

  • Hi jp,


    wenn du sagst "Die Schwankungen sind ein Symptom. Die Katastrophe liegt darin, dass ein System mit solchen Eigenschaften weiterlaufen kann." würde ich das nicht ganz so sehen.


    Ja, Schwankungen sind auch ein Symptom. Ein Symptom für Veränderung im allgemeinen. Und an Veränderungen ist in erster Linie ja nichts Negatives zu finden. Um bei deinem Pflanzenbeispiel zu bleiben: diese Pflanzen konnten sich nur durch Veränderung, sprich Mutation dahin entwickeln was sie heute sind.


    Ich finde es auch nicht problematisch, dass ein System mit solchen Schwankungen weiterlaufen kann, weil diese möglichen Schwankungen auch erst einmal ein austarieren der Waage ermöglichen bzw. wie in der Natur es ermöglichen, dass neben den neu-mutierten Pflanzen auch noch die alten Pflanzen weitergedeihen können, bis sich am Ende halt Variante A oder Variante B durchsetzt und die andere davon dann ausstirbt. Genau das wird bei dem jetzigen Beispiel EUR/SFR auch irgendwann passieren. Eine der beiden Währungen wird zuerst den Löffel abgeben. Ich persönlich hoffe inständig das es der EUR ist.


    Ich sehe diese Schwankungen positiv. Normaler Ausleseprozess. Evolution halt. Und um in der "Natursprache" zu bleiben würde ich diese Schwankungen immer auch als Teil des Schmetterlingeffekts sehen. Da dieser aber niemals so vorausberechnet werden kann, dass das Ergebnis bei der Handlung/Schwankung selbst schon feststeht, kann jede Schwankung auch gleichzeitig der Grund für das Ende des Gesamtsystems darstellen. Muß aber nicht so sein. Try and Error.


    Ich denke das Grundsatzproblem warum das jetzige System so zerbrechlich geworden ist, ist dass man versucht künstlich dessen Natur, dessen Wesen zu verändern. Das ist bei unserem jetzigen System aber nicht uneingeschränkt möglich, weil es mathematischen Grundsätzen folgt die unabänderlich sind. Da kann sich auch kein Politiker oder Notenbanker gegen wehren. Durch die künstlichen Eingriffe verschlimmbessert man es nur, den die darunter liegenden mathematischen Gesetzmäßigkeiten bestimmen schon jetzt wie es ausgehen wird. Würde man in diesem System keine Manipulationen vornehmen würde sich das System von selber austarieren und bereinigen. Nur man müsste eben halt auch Pleiten akzeptieren, Verluste real werden lassen etc. Das ist unter den jetzigen politischen Gegebenheit nicht möglich.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Es wurde schon ein paar Mal gesagt, die SNB glaubt nicht mehr an den Euro, deshalb hob sie den Mindestkurs auf. "Also muss es um den Euro richtig schlecht stehen."


    Ich denke es ist allen Köpfen die eine Position in der SNB, EZB, FED etc. innehaben schon lange klar, dass dieses System zum Scheitern verurteilt ist. Die werden ja auch nicht doof sein.
    Bloss wollen Sie natürlich nicht, dass das System abstürzt. Wer will schon dass es heisst "unter der Leitung von XY ist Europa/USA/Asien in die grösste Krise seit dem zweiten Weltkrieg gerutscht"? Ich wär ja nicht gerne dieser XY...


    Nun meine Theorie die ich mir erhoffe wahr zu sein.
    Die SNB hat jetzt mal den Schlusstrich gezogen und nimmt Verluste in Kauf. Zum Einen um den Leuten zu zeigen, dass es nicht immer nur aufwärts gehen kann und zum Andern, damit die Schweizer Wirtschaft nicht so tief fällt wenn dann der Wirtschaftskollaps kommt.
    So quasi ein kontrollierteres Abstürzen mit nicht ganz so harter Landung wie wenn wir auf Biegen und Brechen an den Euro gebunden bleiben.


    Vielleicht ist das auch alles Unsinn und ich wünsche mir zu sehr, dass die SNB jetzt solche Massnahmen ergreift...



    Gruess, Anti

  • Die Schweiz kann genauso pleite gehen wie Griechenland.


    wegduck!
    Ich hör schon den verletzten Stolz aller braven Schweizer anbrausen...
    Doch schaltet mal Eure emotionale Bindung an Euer Land aus und seht den unangenehmen Tatsachen ins Auge:
    - der schweizerische "Insel"-Status gehört der Vergangenheit an. Das Land kann sich nicht mehr vom Wahnsinn abkoppeln (oder dran mitprofitieren wie früher) der rundherum abläuft
    - in einem rundherum verarmenden Europa werden die meisten Schweizer denselben Weg gehen müssen (dauert ev. 1-2 Jahre länder als in D und A)
    - ganz wurscht, wie hoch die Qualifikation und Motivation der meisten Schweizer Produktiven ist - wenn das manipulierte Betrugs-Spiel der internationalen Finanz-Heuschrecken kollabiert, werden die Schweizer genau wie die Griechen auf eine lokale kleinräumige Binnenwirtschaft zurückgeworfen werden.
    - was bis zum Schluss des Betruges der internationalen Verbrecher funktionieren wird, ist die "Stärke" des US-Dollars. Stellt Euch schon mal auf den sanften Druck einer Annäherung an USA-Abhängigkeit ein. Vielleicht sind die Fachkräfte für die politische Neu-Verwaltung der Schweiz schon längst bei Goldmann Sucks für Euch ausgewählt? Blick in die Ukraine reicht. Aber ein paar geschmierte Schweizer tuns auch...
    - holt schon mal die Armbrust raus und lest Wilhelm Tell´s Geschichte. Wird aber diesmal etwas haariger werden, fürchte ich.


    und jetzt der schwache Trost: es wird in D und A dasselbe sein. Zufrieden?


    Nachtrag:
    die US-Dollar-Devisenreserven der SNB sind ja nun durch die Kursverwerfungen mehr wert geworden - Jubel! (?) Wenn man die Aussagen der SNB zur dieser Geldpolitik der letzten Jahre ausgräbt, erkennt man welchen Lügen oder Irrtümern sie nachgerannt sind. Sind halt alles Experten, jaja

  • Zitat von Anti;206231

    Es wurde schon ein paar Mal gesagt, die SNB glaubt nicht mehr an den Euro, deshalb hob sie den Mindestkurs auf. "Also muss es um den Euro richtig schlecht stehen."


    Ich glaube nicht, dass die SNB einen Zusammenbruch des Euro befürchtet.
    Meiner persönlichen Meinung nach wird wohl eher davon ausgegangen, dass die EZB kommende Woche die Schleusen öffnet (Staatsanleihen kauft) und damit das System mit Euros flutet. Das würde dann bedeuten, dass der CHF noch stärker geworden wäre ("safe heaven") und das hätte dann zu enorm grossen Eurokäufen geführt, um den CHF zu schwächen.


    Interessant auch, wie hoch das Eigenkapital der SNB aktuell noch ist, bin gespannt auf die nächsten Publikationen. Hier stellt sich ja vielen die Frage, was passiert, wenn einer ZB das Eigenkapital ausgeht. (Da kenne ich mich zu wenig aus.)


    Übrigens: Interessanter Aspekt, den Du reinbringst mit dem "stufenweisen Fall" der Wirtschaft... Könnte durchaus was haben.

  • Wenn deine idee stimmt, ware das letzte jetzt den Kurs frei zu geben. Denn damit wurde die schweizer wirtschaft vollig kollabieren. Stellt euch ein wechselkurs von .60 vor. Die snb hielt den kurs nur weil sich niemand traute dagegen zu wetten, nicht weil sie bis in alle ewigkeiten euro gekauft hatte, daruber hinaus swaps dollar/euro gingen. Nein es gibt einen anderen grund. Im ubringen wenn der euro floten geht, dann wurde eine dmark oder nordeuro massiv aufgewertet gegenuber dem sfr, was manches relativieren wurde.
    Ich frage mich ernsthaft ob da nicht so eine losung nord und sud euro in der luft liegt

  • Hi moleson,


    und was wäre wenn das eine orchestrierte Aktion war mit den Teilnehmern EZB, SNB und FED?


    Die FED wird gegen die Aktion nichts haben, so lange keine größeren Firmen in den USA flöten gehen, oder größere Beteiligungen ins Nirwana verschwinden. Die FED kann sich freuen, weil der USD eher noch leicht zulegt. Damit ist der USD wieder unangefochtene Reservewährung in der Welt. Die Zone die er erreicht hat ist noch nicht so hoch, dass es für die heimische Wirtschaft gefährlich wird. Über die labour-participition-rate und die die birth-death-Zahlen kann man auch noch schön ein Bild einer starken US-Wirtschaft suggerieren. Sollte der USD zu hoch steigen geht man eben wieder in den QE-Modus zurück. Durch den zu erwartenden Geldzufluss in der nächsten Zeit ist die Schuldenorgie erst mal gesichert und damit eine Spielverlängerung erreicht.


    Die EZB war schon immer etwas muffelig, weil der Kauf von Euro durch die SNB nie richtig dazu geführt hat, dass der Euro schön abwertet. Da die EZB weiss, dass der Club-Med niemals einschneidende Arbeitsmarktreformen zulassen kann wegen der "Aufstandsbereitschaft" der Bevölkerung muss dieser Großkäufer (SNB) eliminiert werden. Damit werden die QE-Maßnahmen der EZB viel wirksamer. Insofern würde auch die EZB einer solchen Maßnahme zugestimmt haben, da dadurch der Euro weiter geschwächt wird und die bald stattfindenden Anleihekäufe nun voll ihre Wirkung entfalten können. Hätte die EZB der SNB im Vorfeld mitgeteilt, dass ab nächster Woche massive Staatsanleihekäufe erfolgen, hätte man die SNB in eine erpressbare Situation gebracht, da sonst die Schulden mit dieser Maßnahme in die Schweiz exportiert worden wären. Nun hätte die SNB keine Chance mehr gehabt an der peg-Bindung festzuhalten. Um sie zu überzeugen braucht man aber auch ein Goodie, um die SNB nicht voll in die Verlustzone laufen zu lassen.


    Wenn z.B. die EZB der SNB angeboten hat die AAA-Anleihen der SNB zu übernehmen (wo die SNB es sowieso immer schwieriger hatte genug sichere Anleihen zu finden die ihren Statuten entsprechen) so hätte die EZB damit 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Erstens wäre man den indirekt lästigen Stützungskäufe des Euro losgeworden, andererseits hätte die EZB schon mal eine große Menge Staatsanleihen neu im Portfolio, die sie sonst über den freien Markt hätte erwerben müssen. man könnte die eigene EZB-Bilanz viel schneller aufblähen.


    Wenn der Deal zwischen EZB und SNB schon vor einigen Tagen/Wochen über die Bühne gegangen wäre, so hätte die SNB die Chance gehabt den Verlust auf ein erträgliches Maß zu minimieren.


    Ich glaube irgendwie nicht daran, dass die EZB und die FED nicht eingeweiht waren. Sonst würden da so fiese indirekte Maßnahmen kommen, dass sich die SNB gehackt legen könnte.


    Für mich ist die wahrscheinlichste Variante eine orchestrierte Aktion aller 3 Teilnehmer, teilweise durch Zwang, teilweise durch Eigeninitiative.


    Vielleicht kann man Rückschlüsse ziehen wenn die nächsten Zahlen der 3 Notenbanken kommen. Auf jeden Fall wird es interessant sein wie hoch der Verlust der SNB aus der Aktion ist. Ist er eher gering war es auf jeden Fall ein abgesprochenes Vorgehen mit Rückendeckung durch die anderen Mitspieler......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Bärti,
    ich sehe das eben "biologischer". Die Biologie hat mit einigen hundert Millionen Jahren am meisten Erfahrung damit, relativ konstante Bedingungen in einer widrigen und unvorhersagbar wechselhaften Welt zu erzeugen und aufrecht zu erhalten. Das ist sozusagen ihr Kerngeschäft.


    Dazu gibts folgende, lang bewährte Prinzipien:
    a) es muss für alles negative Rückkopplungen geben
    b) die maximale Grösse eines Systems ist vorgegeben
    c) wer sich nicht an die Regeln hält fliegt raus
    d) Reserven werden in guten Zeiten angelegt
    e) Wachstum ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Erreichen eines übergeordneten Ziels (salopp gesagt: Das Huhn ist der Trick des Eis, sich vermehren zu können)
    Nur was sich innerhalb dieser Regeln besser bewährt als die Konkurrenz, kann sich durchsetzen. Was diese Regeln missachtet, wird von der Umwelt entfernt.


    Ich weiss, jeder Vergleich hinkt, aber wenn man sieht, wie die Weltwirtschaftspolitik dauernd versucht, Brände mit Öl zu löschen, kommen schon Zweifel auf. Ein notorisches Problemfeld sind zu grosse Organisationen, seien es Banken, Währungen, Konzerne oder Staaten.


    Beispielsweise hätte ich nicht die Banken mit Liquidität vor dem Zusammenbruch gerettet, sondern mit diesem Geld die Kredite der bedrohten Mittelstands- und Kleinunternehmer abgelöst, wegen denen die Rettung ja angeblich erfolgt ist. Also konsequent die Banken verstaalichen, damit der Staat - also die Gesellschaft, die das Geld zu liefern hat - die Regeln selber vorgeben kann, nach denen es verwendet wird.
    Jede Bank macht das selbstverständlich genau so - wenn ich auf eine Bank gehe, weil ich Geld brauche, das ich nicht habe, muss ich die Hosen runterlassen und nicht ich bestimme, ob und wieviel ich kriege und zu welchen Konditionen.


    Ganz wichtig: Keine privatwirtschaftliche Unternehmung darf so gross sein, dass sie aus volkswirtschaftlichen Gründen nicht pleite gehen darf.


    Aber so, frei nach Wilhelm Busch:
    Ein Jahr lang war die Bank so krank.
    Jetzt zockt sie wieder, Gott sei Dank!


    Wie heisst es doch: Alle machen Fehler - die Dummen machen immer die Gleichen.
    So lange die "Rettung" so gemacht wird wie sie jetzt abläuft, so lange wird sich auch die Instabilität wierderholen.