Reparatur von Akkupacks

  • Mir gehen bei den akkubetriebenen Geräten die Akkupacks immer wieder auf die E....


    Immer wenn man den Akkuschrauber (oder andere Akku-betriebenen Geräte) braucht, dann ist der Akku defekt.


    Früher habe ich dann die Akkus zerlegt und passende Ersatzzellen (teuer) gekauft und eingelötet.


    Kürzlich kam mir die Idee, nicht mehr die originalgetreuen Zellen nachzurüsten, sondern in das Akkupack-Gehäuse einen (oder mehrere) Batteriehalter einzubauen und in diese Batteriehalter ganz normale, billige, handelsübliche AA bzw. AAA-Zellen einzulegen.


    Zum Beispiel: http://www.conrad.biz/ce/de/pr…-x-47-mm?ref=searchDetail


    oder ähnliches.


    Vorteil:


    - ich bekomme die Zellen an jeder Ecke
    - ich kann die Zellen in das jeweils benötigte Gerät wechseln
    - ich kann defekte Zellen ganz einfach ersetzen
    - notfalls kann ich Primärzellen verwenden
    - ich kann Akkus aus meinem Vorrat verwenden
    - ich kann einen Akkusatz mit einem Standard-Ladegerät laden, während ich einen anderen Satz verwende


    Nachteil:


    - die Kapazität ist geringer


    Zwei meiner (mit NiMh-Zellen betriebenen) Geräte habe ich bereits erfolgreich umgerüstet. Langzeiterfahrung muß ich erst noch sammeln.


    Gruß


    Boppel

  • Ich will nichts behaupten, kann aber sein dass hier der Spruch mal kommt?:Wer günstig einkauft kauft zweimal....


    Mein ersten Akkuschrauber habe ich von Aldi gekauft. Ganzes Paket mit zwei Akkus und Schrauber für ca 50sFr. Mein Vater meinte von Anfang an, ich soll mir einen Bosch,Balck&D... oder Makita kaufen. Nachdem ich mit meinen zwei Akkus die voll geladen wurden, nicht mal mein Schlafzimmer fertig machen konnte, packte ich den Aldischrauber in den Karton rein und habe den am nächsten Tag zurück gebracht. Seit über acht Jahren habe ich nun einen Makita mit dem ersten Akku und ich verlasse mich zu 100pro auf den.


    Aber die Idee mit der Batterienhalterung ist wirklich gut und als Alternative für ander Projekte sicher zu gebrauchen, jedoch dar man nicht vergessen und das Gäret doch auf die Aufladestation stecken :peinlich:.


    Lg Deju

    Usque ad finem

  • Die Übergangswiderstände an den Kontaktfedern der Zellhaltern sind (zu) hoch und AA Zellen sind im Gegensatz zu SUB-D Zellen idR nicht auf Hochstromanwedungen ausgelegt. Wenn es bei Dir trotzdem funktioniert, umso besser.


    Ich verbaue statt NiCd bzw NiMh LiMn2O4 Zellen in 18650er Bauform. Die Bauform ist halt eine völlig andere, aber man braucht ja auch nur 1/3 der Zellen. Vorteil: Praktisch keine Selbstentladung, deutlich bessere Spannungslage und der Ladezustand lässt sich an der Akkuspannung gut ablesen... Je nach Gehäuseform bringt man auch mehr Kapazität unter...


    Man braucht unbedingt ein anderes Ladegerät.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat

    Ich will nichts behaupten, kann aber sein dass hier der Spruch mal kommt?:Wer günstig einkauft kauft zweimal....


    Jain, ich habe verschiedene Geräte (Metabo, Bosch, Workzone (= Aldi) und Makita) sowohl privat, als auch beruflich. Metabo Lebenszeit war am Kürzesten, Makita war/ist sehr gut und Workzone funktioniert zumindest bisher länger als Metabo.


    Wesentlich spielt dabei aber auch die "Behandlung" des Akkus eine Rolle. Privat arbeitet man seltener damit, das Gerät kann auch mal Monate irgend wo rumliegen und dann leidet der Akku. Daher ist meine obige Aussage keineswegs repräsentativ. Waren von einer großen Marke zu kaufen ist heutzutage jedoch kein Garant für lange Lebensdauer und gute Verarbeitung :verärgert:.


    Zitat

    ..., jedoch dar man nicht vergessen und das Gäret doch auf die Aufladestation stecken :peinlich:.


    Oder die Standardakkus rausnehmen und wo anders einsetzen. Vom Rumliegen oder Dauerladen gehen die Akkus manchmal schneller kaputt als vom Benutzen.



    Zitat

    Die Übergangswiderstände an den Kontaktfedern der Zellhaltern sind (zu) hoch und AA Zellen sind im Gegensatz zu SUB-D Zellen idR nicht auf Hochstromanwedungen ausgelegt. Wenn es bei Dir trotzdem funktioniert, umso besser.



    Richtig, der Akkuschrauber (bisher habe ich nur ein Gerät umgerüstet, das Zweite ist in Arbeit) wirkt etwas müder, erfüllt aber seinen Zweck dennoch. Über die Gesamtlebensdauer weiss ich auch (noch) nichts (dürfte schwierig zu ermitteln sein, da ich die Akkus immer wieder wo anders einsetze).


    Für mich war eben auch die Überlegung, daß ich nur noch zwei verschiedene Akku-/Batterietypen bevorraten muß (AA und AAA) und damit alles was elektrisch ist notfalls betreiben kann (Radio, Taschenlampe, ...). Zudem brauche ich nur noch ein Ladegerät.
    Eine Umstellung auf Li (jedoch nur eine Type) ist ebenfalls denkbar. Schwierig ist hierbei, daß die verschiedenen Akkugeräte auch sehr unterschiedliche Spannungen haben (vor allem die älteren NiCd-Geräte), die ich mit den Abstufungen der Li-Akkus nicht so einfach darstellen kann. Hier kann mit einem einstellbaren DC-DC-Wandler evtl. eine Lösung gefunden werden.




    Gruß


    Boppel

  • Hallo "Boppe"l,


    wenn Du aus Deinem AA Akku -Vorrat die Akkus wahllos in unterschiedliche Gräte einsteckst und später durchgemischt in anderen Geräten in Serie schaltest, hast Du sehr bald Akkus mit unterschiedlicher Historie (und ggf. Alter) zusammengeschaltet.

    Die einzelnen Zellen werde in Ihren Eigenschaften (Spannungslage und verfügbare Kapazität) auseinander driften und beim Laden in Serie, werden die schwächsten dabei "Durchgekocht"...


    Ein guter Akkusatz zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass er aus selektierten Zellen zusammengebaut wurde.


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Hallo,


    ich hab für unser Hausrenovierungsprojekt 2005 zwei Kress-Akkuschrauber mit 12V NiCd-Akkus gekauft. Der eine Schrauber war neu, der andere gebraucht.
    Im Akku des gebrauchten Schraubers habe ich 2012 die nach 7 Jahren altersschwachen Zellen durch einen kompatiblen Zellensatz aus NiMH-Zellen ersetzt (mit 3.000mAh statt 1.600mAh). Solche Zellensätze kann man fertig vorkonfektioniert für 40-50 Euro bekommen, die Zellen sind dabei untereinander per Blechstreifen punktverschweisst, so dass man nur noch den Plus- und Minusanschluss anlöten muss und den Temperaturschalter vom alten Akkusatz übernehmen muss. Das Problem beim Selberbauen ist das Löten. Speziell NiMH mögen Temperaturen über 60°C gar nicht. Beim Zusammenlöten der einzelnen Zellen kann es aber vorkommen, dass man die Zellen schon durchs verlöten vorschädigt. Akkushops setzen statt Lötkolben Punktschweissverfahren ein, die so schnell sind, dass die einzelne Zelle nicht nennenswert erwärmt wird, während man beim Löten die jeweiligen Blechfahnen auf mindestens 250°C erwärmen muss, damit das Lot überhaupt zu fliessen beginnt.


    Den Ansatz Batteriehalterungen zu verwenden, finde ich an sich nicht schlecht, sehe es aber wie Cephalotus: Kontaktwiderstände zu hoch und auf Dauer werden die AA-Zellen nicht allzulange leben wegen der Hochstrombelastung. Hängt natürlich auch von der Nutzung des Akkuschraubers ab. Wenn man den nur gelegentlich mal braucht und sich sonst immer über leere Akkus geärgert hat, ok. Wenn man a einem Wochenende 2.000 Schnellbauschrauben in CW-Profile spaxt, siehts wieder anders aus. Bei befreundeten Zimmerleuten brennen bei ihren Makiutaschraubern da eher die Wicklungen durch (aber die drehen auch 260mm lange 8mm Tellerkopf-Schrauben ins Gebälk damit)


    Grüsse


    Tom

  • Wie gut sich Zellen löten lassen hängt auch vom Material der Polkappen ab. Bei den Li-Ionen Typen die ich bisher probiert habe ging das mit leistungsstarkem Lötkolben, normalem Bleihaltigen Lot ganz passabel und schnell und bei Li-Ionen Akkus gibt es auch Testmöglichkeiten, um in überschaubarre Zeit heraus zu finden, ob man durchs Löten Zellen beschädigt hat.
    Ich verwende zum Verlöten Kupferstreifen, dadurch verringert sich der Widerstand gegenüber den Nickel (Hilumin) Bändern und Punktschweißen nochmal deutlich, ist aber nicht mehr sooo wichtig. Den 24V Akkuschrauber, den ich neulich umgebaut habe (leider keine Bilder), hat nun statt 20 Stück SUB-C Akkus 2x7 Stück LiMn Akkus und zwar ca. 6 Jahre alte Sony US18650V Zellen.
    Obwohl diese Zellen schon lat und gebraucht sind ist der Akkuinnenwiderstand erheblich geringer als bei den (billigen) NiCd Zellen aus dem original Pack. Man könnte sicherlich auch hochwertige NiMh Zellen aus dem Modellbaubereich einsetzen, aber die kosten das 5-fache der Li-Ionen Akkus und 20 NiMh Zellen ist auf Dauer auch sehr problematisch, weil die bei socher Anzahl das driften anfangen, es sei denn sie sind perfekt selektiert und der Akkuaufbau ist so, dass alle Zellen auch stets gleich heiß werden (was in diesem Fall auf keinen Fall gewährleistte war)
    Bei meinen Li-Ionen Akkus gab es selbst nach Jahren nur eine Drift im Bereich von 0,01V, also völlig harmlos. Und für alle Fälle hab ich einfach ein Balancerkabel mit angelötet. Für 7 Zellen in Serie ist das ja unproblematisch und billig, für 20 NiMh Akkus in Serie gibt es hingegen keine entsprechend verfügbare Technik.


    Am einfachsten ist es heute aber wohl, wenn man sich schlichtweg Geräte kauft, die schon Li-Ionen Akkus besitzen und wo auch der Rest des Gerätes wie Motor und Getriebe auf die damit möglichen weit höheren Leistungen ausgelegt ist. Bei mir fällt das auch eher unter Bastelspaß, die Arbeitszeit dürfte ich nicht einrechnen....


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat

    wenn Du aus Deinem AA Akku -Vorrat die Akkus wahllos in unterschiedliche Gräte einsteckst und später durchgemischt in anderen Geräten in Serie schaltest, hast Du sehr bald Akkus mit unterschiedlicher Historie (und ggf. Alter) zusammengeschaltet.


    Die Grundregeln für ordnungsgemäßen Gebrauch von Akkus (speziell in Akkupacks) sollten eingehalten werden, um einzelne Zellen nich vorzeitig ableben zu lassen. Daher natürlich vor dem Gebrauch voll geladen aus der Ladestation entnehmen und natürlich ausschließlich Zellen gleicher Kapazität verwenden.


    Zitat

    Wenn man a einem Wochenende 2.000 Schnellbauschrauben in CW-Profile spaxt, siehts wieder anders aus.


    Daß die angegebene Lösung nicht optimal ist ist klar. Im professionellen/beruflichen Bereich würde ich in jedem Fall zu Original-Ersatzakkus raten.


    Hier geht es mir mehr um den privaten Gelegenheitsanwender. in meinem Bekanntenkreis gibt es viele verschiedene Akkugeräte (vom Bohrschrauber, über Arbeitsleuchten, Poliermaschinen und Heckenscheren usw.) die mit Akkus betrieben werden (jetzt keine Diskussion über Sinn oder Unsinn der Anschaffungen, mal war es ein Geschenk, mal ein unüberlegter Kauf, mal für ein spezielles Projekt, was auch immer - man hat das Gerät eben) - und alle haben dasselbe Problem.


    Fast alle Privatanwender setzen die Akkugeräte unregelmäßig und oft mit längeren "Ruhezeiten" ein. Wenn man eben mal am Wochenende plötzlich beschließt etwas zu basteln und ein bestimmtes Akkugerät wäre dazu hilfreich - dann ist garantiert der Akku leeeeer. Nach 2h Aufladen stellt man dann fest, daß der Akku defekt ist und man die Arbeit (verzögert und verärgert) jetzt doch komplett von Hand erledigen muß. Und hier ist der Vorteil meines Vorschlages: Ich hole mein seit Monaten rumliegendes Akkugerät heraus, schraube den Akkubehälter auf, entnehme frisch geladene Zellen aus meinem Ladegerät und stecke die in die Halterung. Akkubehälter zuschrauben, in die Maschine stecken und innerhalb von ca. 10-15 Minuten fröhlich losarbeiten.


    Im Hinblick auf lange Akku-Lebensdauer natürlich besser rechtzeitig die Zellen durch einen (inzwischen frisch geladenen) zweiten Satz ersetzen, um eine "Rückwärtsladung" schwächerer Zellen zu vermeiden.


    Zitat

    Speziell NiMH mögen Temperaturen über 60°C gar nicht. Beim Zusammenlöten der einzelnen Zellen kann es aber vorkommen, dass man die Zellen schon durchs verlöten vorschädigt. Akkushops setzen statt Lötkolben Punktschweissverfahren ein


    Deshalb habe ich früher immer Zellen mit angeschweissten Löstfahnen genommen und dann nur die Lötfahnen verlötet (Zange zum Kühlen zwischen Lötstelle und Akku verwenden) - war mir aber irgend wann zu teuer und zu umständlich jedes mal einen neuen Akkusatz zusammenzulöten, der dann (aufgrund im Privatbereich ungünstiger Handhabung) wieder bald den Geist aufgibt.


    Gruß


    Boppel