Cold-Medi bzw. Erste Hilfe bei Kälte Work-Shop für „Nicht-Mediziner“

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  • Hallo,

    parallel und unabhängig vom Taunus-Winterbiwak 2015 habe sich auch ein paar weitere Leute getroffen zu einem Work-Shop-Wochenende. :)



    Thema des Work-Shop:

    Cold-Medi bzw. erweiterte [FONT=&quot][/FONT]Erste Hilfe bei Kälte für „Nicht-Mediziner“




    Der Name Cold wurde von uns im Vorfeld gewählt da wir die Temperaturen und Schneeverhältnisse zum Termin des Work-Shops nicht einschätzen konnten.
    Im Nachhinein hätten wir den Work-Shop auch Winter-Medi oder Erste Hilfe im Winter nennen können, da wir Schnee und niedrige Temperaturen (bis ca. -5 Grad C.) hatten.
    Alle TeilnehmerInnen kommen aus dem Trekking-Bereich und haben somit Outdoor-Erfahrung und zum Teil Erste Hilfe Outdoor-Erfahrung.
    Ich selbst habe schon einmal einen Winter-Kurs in Bezug auf Erste Hilfe besucht.

    Jeder Teilnehmer hat mehrere Punkte alleine oder mit einem Partner vorbereitet.


    Quellen: Internet, Bücher und ein paar persönliche Gespräche mit "Fachleuten".

    Die Ausrüstung bei den Szenarien sollte der einer Eintages- bzw. Mehrtages-Tour entsprechen und keine „unüblichen“ Ausrüstungsgegenstände beinhalten.
    Es gab nur zusätzlich ein paar Nägel und zwei Einweg-Malerfolie um die Schutzhütte (die Fensteröffnungen waren „unverglast“) die wir als Basiscamp ausgesucht hatten etwas wohnlicher zu machen.
    Als Tourengelände haben wir uns den Schwarzwald (Wald, Hügel usw.) vorgestellt.
    Das tatsächliche Gelände entsprach auch diesem Gelände.
    Also kein Hochgebirge oder Flachland.

    Schlafsack, Kocher, Kleidung, Kleinteile usw. wurden zuhause in die Rucksäcke verpackt.
    Auf dem Parkplatz gab es zuerst ein grosses Hallo (Am Abend zuvor hatten wir alle noch einmal Kontakt per e-mail.
    Tja, persönlicher Kontakt ist eben was anderes als der Kontakt per Internet usw.).

    Die Hütte wurde zur Sicherheit schnell „aufgerüstet“, d.h. die Fensteröffnungen und Türöffnungen mit der Malerfolie verschlossen da der Wind sonst ungehindert durch die Schutzhütte gezogen hätte.
    Jeder Teilnehmer suchte sich einen Lagerplatz für seine Ausrüstung.
    Solange die Hütte „aufgerüstet“ wurde hat eine Teilnehmerin Feuer gemacht,
    was ja sehr wichtig ist im Winter. Das Feuer machen wurde leider etwas zum Problem wegen dem einsetzenden Schneefall und dem feuchten Holz im Wald.
    Unsere erste Aufgabe war also: Trocken, witterungsgeschütz und warm zu bleiben.
    Vorab, uns wurde es tagsüber während unseres Work-Shops nie kalt.

    Am Abend haben wir uns dann über die Themen Trocken bleiben (Kondition allgemein, Kraft einteilen, Pausen machen), Witterungsschutz und Feuer unterhalten.
    Natürlich auch über das eine oder andere mehr (was nicht direkt zum Work-Shop gehörte).

    So nun aber zu den Themen des Work-Shops:
    Vorab noch: Wir wollten recht weit am Anfang der Themen beginnen und so weit es uns möglich war vortasten.
    Wintergefahren allgemein (Eis, Schnee, Schneematsch, Schneesturm. Tourenplanung. Gehen im winterlichen Gelände. Keine Lawinenkunde, aber gehen als Seilschaft).
    Trocken bleiben (Kleidung, Zwiebelprinzip, Material der Kleidung, insbesondere der Unterwäsche. Krafteinteilung, Pausen usw.).
    Witterungsschutz (Kälte, Wind, Sonne).
    Feuer / Wärme / Kälteschutz.
    Kleidung und Ausrüstung für den Winter und Frühjahr-Herbst-Ausrüstung „hochrüsten“.
    Orientierung bei schlechter Sicht (Nebel, Schneesturm, starkem Schneefall, insbesondere bei Nacht).

    Medi-Themen:
    Frieren
    Unterkühlung
    Erfrierung
    Dehydration
    Schneeblindheit
    Sonnenbrand im Gesicht
    Kohlenmonoxidvergiftung bzw. Rauchvergiftung
    Winterdepressionen
    Herzprobleme im Winter
    Verbandsmittel im Winter
    Besonderheiten der Ersten Hilfe im Winter
    Beobachten des Team-Partners
    (Liste ist nicht vollständig)

    Es hat gegen 16:00 Uhr zuerst leicht zu schneien angefangen und dann gegen 18:00 Uhr stärker. Somit waren zumindest die Temperaturen etwas realistisch.
    Der fallende und liegen gebliebene Schnee hat sein übriges zur winterlichen Atmosphäre beigetragen.

    Für den Punkt Witterungsschutz (Kälteschutz) gab es zum Beispiel mehrere Stationen.
    Zuerst wurde aber der Punkt „Trocken bleiben“ besprochen bzw. praktisch die Folgen von Nässe und Wind „geübt.“.
    Schutz vor (insbesondere starkem) Wind bzw. Windchill-Fakor:
    Den hat zwar jeder schon einmal erlebt aber er wurde auch angesprochen.
    Jeder Teilnehmer hat einen Baumwollhandschuh angezogen und diese Hand dann in eine Plastiktüte mit kaltem Wasser gesteckt.
    Dann hat jeder Teilnehmer mehrmals schnell beide Arme kreisen lassen.
    Die feuchte bzw. nasse Hand ist merklich schneller abgekühlt – war auch bereits bekannt.
    Dann ging es weiter zum nächsten Punkt - Wärmeleitung
    Jeder Teilnehmer hat sich nur kurz auf eine Plastikfolie in den Schnee gesetzt.
    Die Plastiktüte diente nur dem Schutz vor Nässe und war nicht als direkter Kälteschutz gedacht. Puh, das war kalt im Schnee zu sitzen nach kurzer Zeit.
    Die nächste Station war auf einer auseinander gefalteten Rettungsdecke zu sitzen. Es wurde von uns kein Unterschied in der „Wärmeleistung“ bemerkt, da die Rettungsdecke nur Wärme zurückstrahlt, aber keine Wärme produziert.
    Die Station auf Metall (Bratpfanne) zu sitzen lehnten wir alle ab.
    Die nächste Station war auf einen schneefreien (liegenden) Baumstamm zu sitzen (Plastiktüte wieder nur als Nässeschutz). Das war schon etwas besser, aber noch nicht genug.
    Als nächste Station setzten wir uns auf unsere Rucksäcke. OK, etwas unbequem aber warm.
    Da unsere Rucksäcke alle herausnehmbare Rückenpolster enthalten haben wurden auch diese ausprobiert. OK, man muss nur daran denken.
    Mein Rückenpolster hatte ich 2014 durch eine Schutzfolie für die Windschutzscheibe eines PKW´s im Winter ersetzt und auch dies funktionierte gut. Man muss nur aufpassen, manche Schutzfolien sind sehr glatt und damit rutschig.
    Die nächste Station war auf eine Fleecejacke zu sitzen (auf dem Baumstamm).
    Nun was soll ich sagen, dort blieben wir dann eine ganze Zeit mit einem heissen Tee in der Hand sitzen.
    Später ist dann leichter Wind aufgekommen und wir haben dann noch die eine oder andere Rettungsdecke bzw. meine um die Schultern gelegt.
    Gleichzeitig waren die Rettungsdecken bzw. das ein Schutz gegen den fallenden Schnee (und damit gegen die Nässe wegen des tauenden Schnees).
    Also Frieren hatten wir eigentlich nur in der Theorie durchspreche wollen. Das Thema kennt ja jeder aus eigener Erfahrung.
    Wir Teilnehmer waren somit gegen Nässe und Wind sowie teilweise gegen Auskühlen geschützt.


    Kurzfassung der Medi-Themen:

    Unterkühlung:
    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - wie kommt es zu einer Unterkühlung?
    - ab welcher Temperatur muss man mit Unterkühlungen rechnen?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour eine Unterkühlung zu vermeiden, wenn das Wetter plötzlich schlecht wird oder eine Person nass wird?
    - Unterscheidungsmerkmale für leichte bzw. schwere Unterkühlung (Symptome).
    - verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ von leichter Unterkühlung im „Gelände“, im Biwak bzw. auf einer Hütte (Hibler-Packung, Hypothonie-Pack usw.)
    - Was tun bei einer schweren Unterkühlung?
    - Wann geschieht bzw. was bedeutet „paradoxes Ausziehen der Kleidung“?
    - Und was kann / muss man dann tun?

    Erfrierung
    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - wie kommt es zu einer Erfrierung?
    - ab welcher Temperatur muss man mit Erfrierung rechnen?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour eine Erfrierung zu vermeiden, wenn das Wetter plötzlich schlecht wird oder eine Person nass wird?
    - Unterscheidungsmerkmale zwischen den verschiedenen Arten der Erfrierung (Symptome).
    - verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ von Erfrierungen im „Gelände“, im Biwak bzw. auf einer Hütte (Wo bekommt an auf einer Tour eine ausreichend grosse Schüssel her um Finger oder Zehen wieder aufzutauen? Mit bzw. in einer Plastiktüte oder wasserdichtem Packsack geht es.) Die Gabe von Medikamenten wurde auch besprochen.
    - Gefahren bei der schnellen (zu heisses Wasser) oder langsamen (zu kaltes Wasser) Wiedererwärmung.

    Graben-Fuss / Immersion Fuss
    Es wurden besprochen (Theorie);
    - wie kommt es zu einem Graben-Fuss?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour einen Graben-Fuss zu vermeiden?
    - Symptome eines Graben-Fusses.
    - verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ eines Graben-Fuss im „Gelände“, im Biwak bzw. auf einer Hütte.

    Schneeblindheit
    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - wie kommt es zu einer Schneeblindheit?
    - ab welchen „Lichtwerten“ muss man mit Schneeblindheit rechnen?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour eine Schneeblindheit zu vermeiden, wenn plötzlich das Sonnenlicht blendet oder man seine Sonnenbrille verloren hat.
    - verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ von Schneeblindheit im „Gelände“, im Biwak bzw. auf einer Hütte.

    Kohlenmonoxidvergiftung bzw. Rauchvergiftung durch „unsaubere“ Verbrennung

    Es wurden besprochen (Theorie);
    - wie kommt es zu einer Kohlenmonoxidvergiftung bzw. Rauchvergiftung?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour eine Kohlenmonoxidvergiftung bzw. Rauchvergiftung zu vermeiden?
    - Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung bzw. Rauchvergiftung.
    - Verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ einer Kohlenmonoxidvergiftung bzw. Rauchvergiftung im Biwak bzw. auf einer Hütte.

    „Austrocknung“ / Durst / Dehydration
    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - wie kommt es zu einer „Austrocknung“?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour eine „Austrocknung“ zu vermeiden?
    - Symptome einer „Austrocknung“.
    - Verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ einer „Austrocknung“. Dehydration z.B. durch trinken, ORS-Lösung, Essen usw. .
    - Was tun bei einer schweren „Austrocknung“ („Ausflug“ auch in den Bereich Brechdurchfall auf einer Hütte bzw. im Camp im Winter. Ich sage nur SHIT).

    Winterdepressionen
    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - wie kommt es zu einer Winterdepressionen?
    - erkennen einer Winterdepression?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour eine Winterdepression zu vermeiden bzw.
    - verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ einer Winterdepression im „Gelände“, im Biwak bzw. auf einer Hütte (Schlafen, ausreichend Ruhe, gutes Essen, Lachen, Spass haben, Schokolade (flüssig bzw. fest) usw.)
    - Was tun bei einer schweren Winterdepression (bzw. einer Depression. Wir haben eine Teilnehmerin die immer wieder Depressionen hat.)?
    - Schutz der depressiven Person und der anderen Teilnehmer.

    Herzprobleme im Winter

    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - wie kommt es zu Herzproblemen im Winter?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour Herzprobleme im Winter zu vermeiden?
    - Symptome von Herzproblemen im Winter.
    - Verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ von Herzproblemen im Winter im „Gelände“, im Biwak bzw. auf einer Hütte (Entlasten (Gepäck), Beruhigen, Wärmen der Atemluft usw.).

    „Asthma im Winter“ / Kälteasthma

    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - wie kommt es zum „Asthma im Winter“?
    - ab welcher Temperatur muss man mit „Asthma im Winter“ rechnen?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour „Asthma im Winter“ zu vermeiden.
    - Symptome von „Asthma im Winter“.
    - Verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ von „Asthma im Winter“ im „Gelände“, im Biwak bzw. auf einer Hütte (Asthma-Spray, Wärmen der Atemluft, Entlasten (Gepäck), Inhalieren von feuchter, warmer Luft usw.).

    Betreuung einer Person (Verletzung bzw. Krankheit) im Winter, also unter erschwerten Bedingungen (über längere Zeit):

    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - Besonderheiten der Patientenbetreuung im Winter.
    - Hygiene (z.B. Toilettengang und Alternativen – „Pinkelflasche“, Ersatz-Pampers um den Schlafsack trocken zu halten und damit die Wärmeleistung des Schlafsacks zu erhalten usw.).
    - Wärme (z.B. Schlafsack, Hände, Füsse, Gesicht, Allgemein. Wärmflasche – PET-Flasche mit heissem Wasser füllen und Socken bzw. Handschuhe darum, dann trocknen die Socken auch. Kalte Hände oder Füsse am warmen Bauch des Partners wärmen. „Brr, sind deine Füsse kalt“).
    - Trinken (z.B. nuckeln (am Untersuchungshandschuh) im Sitzen und halb liegend).
    - Essen (Kalorienreich – wenn kein Durchfall).
    - Schmerzen und Lagerung, dabei aber den Wärmhaushalt beachten sowie Druckstellen vermeiden.
    - Gefahr der Unterkühlung beim liegen im kalten Zelt.
    - Okklusivverband bei Verstauchungen.
    Patientenbetreuung:
    Unser Patient für die Nacht, um den wir uns gemeinsam abwechselnd kümmern mussten war unser Lagerfeuer. Die Feuerwache hat das Feuer kontrolliert und immer für heisses Wasser (Tee) gesorgt.
    Somit musste jeder einmal eine Zeit lang in der Nacht nach dem Patienten sehen ob es im gut ging.
    Der Patient (Feuer) hat die Nacht gut überstanden.

    Verbandmittel u.ä. im Winter
    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - Anlegen von verschiedenen Verbänden mit Winterhandschuhen an den Händen.
    - den Witterungsschutz für den Patienten besonders beachten.
    - Besser ist es Verbandmittel (in der Regel helle Verpackung) auf einen (farbigen) Plastikbeutel als sie in den Schnee zu legen (Nässeschutz, Sichtbarkeit vor allem bei Nacht).

    Besonderheiten der Ersten Hilfe im Winter
    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - Body-Check (bei Winterkleidung) incl. Kältschutz.
    - Stabile Seitenlage im Schnee incl. Kälteschutz.
    - Verstauchter Knöchel, wegen ausrutschen auf einer Eisplatte. Wie versorgen?
    - Besonderes Augenmerk wurde auf das Warmhalten des Verletzten gerichtet.
    - Schon bei normalen Temperaturen ist es nicht immer möglich einen Puls (schnell) zu finden und durchzuzählen. Bei kalten Temperaturen und (eis-) kalten Fingern ist das noch mal eine andere (schwierigere) Sache.
    - Blaue Lippen lassen auch nicht unbedingt sich als Zeichen für Sauerstoffmange im Winter heranziehen.
    - Untersuchungshandschuhe sind teilweise sehr widerspenstig anzuziehen wenn man selbst (eis-)kalte (und / oder feuchte) Hände hat.
    - Da Schnee und Eis verfügbar sind können Schwellungen schneller gekühlt werden. Aber erst mal muss die Schwellung gefunden werden (Body-Check).
    - Wegen der Mützen bzw. Kapuzen war das Hören nicht immer optimal möglich, zusätzlich hatten wir etwas Wind.
    - Mit (eis-)kalten Fingern dauert das richtige Anlegen eines Verbandes etwas länger also sonst.
    - Druckstellen bzw. Blasen an den Füssen. Winterstiefel sind teilweise nicht so gut eingelaufen wie Frühjahr-Herbst-Stiefel.
    - Probleme mit der „Nagelprobe“ bei (eis-) kalten Fingern. Besser ist es den Handballen an der Daumenverlängerung zu drücken.

    Beobachten des Team-Partners/ Buddy
    Es wurden besprochen;
    - Überprüfung auf Veränderungen (Erfrierungen bzw. Sonnenbrand) im Gesicht, da man sein eigenes Gesicht nicht sehen kann (OK, mit einem Kosmetikspiegel ist es möglich, aber wie sieht das aus – für einen Dritten - wenn man immer wieder sein Gesicht im Spiegel ansieht?).
    - Atmung / Stärke, Frequenz (Rückschluss auf die Kondition bzw. Kraft des Buddys).
    - Pausenanzahl bzw. Schrittgeschwindigkeit und –länge (Rückschluss auf die Kondition bzw. Kraft des Buddys) .

    Verbrennungen / Sonnenbrand (im Gesicht)

    Es wurden besprochen;
    - wie kommt es zum Sonnenbrand im Winter?
    - welche Möglichkeiten hat man auf einer Tour Sonnenbrand im Winter zu vermeiden?
    - Anfangs-Symptome eines Sonnenbrandes.
    - verschiedene „Behandlungsmöglichkeiten“ eines Sonnenbrandes im Winter im „Gelände“, im Biwak bzw. auf einer Hütte.
    - da wir ein Lagerfeuer hatten war auch das Thema Verbrennungen am Lagerfeuer kurz ein Thema.

    Kurz haben wir über Krankheiten (im Winter) gesprochen
    - Erkältung – Schnupfen, Husten, Fieber, Kopfweh. Was tun auf einer Tour?
    - Unterscheidung grippaler Infekt – Grippe.
    - Schutzmassnahmen auf einer Tour wenn ein Teilnehmer Anzeichen einer Erkältung hat bzw. schon eine Erkältung hat (z.B. vom Küchendienst ausgeschlossen).
    - Bluthochdruck.
    - Blasenentzündung.
    - Magenkrämpfe.
    - Muskelkrämpfe.
    - Muskelverspannungen.
    - Muskelkater.
    - Übelkeit, Erbrechen, Durchfall im Zusammenhang mit Lebensmitteln (Hatten wir schon mal auf einer Tour. War eine besch… Sache).
    - Raynaud-Syndrom. Eines unter „Mädels“ hat das.

    Sonstige Themen
    - Anatomie (Knochen)
    - Anatomie (Organe)
    Diese Punkte konnte besprochen werden wegen entsprechend bedruckten XXXL-T-Shirt.

    Verletztentransport im Schnee
    Es wurden besprochen und geübt (Theorie und Praxis);
    - Tragering
    - Poncho-Trage (auch wenn sie aus einem bestand) mit Holzstangen oder Trekkingstöcken
    - IXXI-Trage
    - Travois
    - usw.
    Das Tragen eines Verletzten im Schnee ist noch mal problematischer als im grünen Wald, obwohl wir als Verletze eines unserer leichten Mädchen gewählt haben.


    Das Thema „Wundmanagement bei Kälte“ wurde auch angesprochen, aber aufgrund von „wenig“ fundiertem Wissen nur gestreift.
    Warmhalten des Verletzten, insbesondere der Wundgegend vor, während und nach der Wundversorgung, abpolstern der Wundgegend usw. .


    Ein Sonder-Thema war „chronisch kranke Teilnehmer im Winter“
    Zum Beispiel: Diabetes – da eine Teilnehmerin dies hat (Diabetes Typ 1), haben wir eine grobe Einführung bekommen.
    Risiken, Vorbeugen, Symptome, Behandlung von Unterzuckerung beim Sport.
    In diesem Zusammenhang wurde auch über Medikamente auf Wintertouren gesprochen (Welche? Wie mitnehmen (Temperatur?)).

    Was tun wenn jemand kalte Füsse hat (keine Erfrierung u.ä.)
    - Vorbeugung (z.B. Schuhe, Socken, Einlegesohlen, Wechselbäder).
    - Jetzt habe ich aber gerade kalte Füsse.
    - Nach einer Tour (im Biwak, auf der Hütte), z.B. die Füsse genau kontrollieren ob nicht doch eine Erfrierung vorliegt, Schuhe und Socken trocknen, Wärmflasche, Gymnastik bzw. Massage der Zehen und des Fusses, evtl. „Wärmesalbe“ auftragen, Wechselbäder bzw. warmes Fussbad.
    - Nach einer Tour (zu Hause), z.B. andere Socken, andere Schuhe, barfusslaufen)

    Biwak:
    Um das Ganze etwas realistischer zu gestalten haben wir unter anderem Sommerschlafsäcke mitgenommen.
    Zum Teil übernachten wir in den Sommerschlafsäcken mit der Oberkleidung bzw. nur mit der Unterwäsche die wir tagsüber anhatten und zum Teil wurde eine Rettungsdecke bzw. Bivy zusätzlich verwendet.
    Nur im Notfallschlafsack bzw. Rettungs-Bivy von Mountain Equipment war es zwar nicht gerade mollig warm aber doch für ein paar Stunden OK.
    (Zum Thema Notfallschlafsack schreibe ich noch extra etwas.)
    Dies gab dem ganzen einen entsprechenden „Kick“.
    Es gab aber keinen Gruppenzwang!!!
    Niemand musste, aber alle wollten es einmal ausprobieren.
    Sicherheit durch Stärke sozusagen (Personenanzahl, Schlafsäcke in Reserve und immer heissen Tee zur Verfügung sowie die Sicherheit ein Feuer in der Nähe zu haben und man ist nicht Alleine sowie man kann ja jederzeit wechseln in den richtigen Schlafsack).
    OK, teilweise war es eine etwas unruhige Nacht.
    Rascheln der Rettungsdecke, Gemurmel usw. (Ohrstöpsel sind da gut zu gebrauchen).
    Jeder war am nächsten Morgen etwas unausgeschlafen.
    Da wir aber ein Basislager hatten war dies kein Problem.
    Sogar unsere Morgenmuffel waren sozusagen früh wach.
    Als Bodenisolation wurden Isomatten, Tannenzweige u.ä. jeweils verwendet.
    Ohne entsprechende Bodenisolation übersteht man sonst eine kalte Nacht nicht (gut).
    Der kalte Boden „saugt“ die Körperwärme direkt ab.

    Die Nacht von Samstag zu Sonntag war Sternenklar und kalt.
    Wegen den Sternen haben wir auch länger zum Himmel hochgeblickt als sonst üblich.
    Da wir eine gemischte Gruppe waren wurden bestimmte Dinge auch getrennt geübt.
    Aber, in dieser Nacht war es plötzlich egal welches Geschlecht man hatte.
    Es wurden Schlafsäcke zusammengekoppelt und zusammen gekuschelt nur mit dem Hintergedanken „Zusammen bleiben wir warm.“
    Im 2-Personen Bivy von ME war es uns (Sam und mir) etwas eng aber es ging ganz gut nach kurzer Zeit.
    Es ist eben ein Überlebens-Bivy und kein zusammengekoppelter Schlafsack – dadurch war die Nacht auch etwas ungemütlich wegen dem Kondenzwassers im Not-Schlafsack und der etwas eingeschränkten Bewegungsfreiheit (ein Doppelbett ist doch eindeutig komfortabler).
    Aber Sammy und ich sind gut miteinander ausgekommen.
    Ausser, dass ich meinen rechten Arm am nächsten Morgen nicht richtig bewegen konnte. Sammy hat ihn als Kopfkissen missbraucht bzw. benutzt (Grrr). Danke aber für die mitfühlenden Worte und das nette Gesicht beim aufwachen und die kuschlige Nacht. :face_with_rolling_eyes:
    Mit einer entsprechenden Massage und einigen feucht-warmen Dreieckstüchern ging es dann nach kurzer Zeit meinem Arm wieder gut.
    Über die Kommentare wegen den gemischten Schlafsackbesatzungen muss ich wohl nichts schreiben, aber wir waren ja unter uns und niemand wurde etwas gezwungen.
    Es wurde ja nur „gekuschelt“ um einigermassen warm die Nacht zu überstehen und das haben wir getan
    ("Genascht" wird nur zu Hause, wie eine Teilnehmerin sagte).
    Privat ein:
    (In der Nacht haben wir kurz bemerkt, dass wir Alle nicht richtig tief geschlafen haben.
    Der Grund: Eine Teilnehmerin (Freundin mit Freund) die in einem gemischten Sommer-Doppelschlafsack lag, sagte leise: „Nimm es weg.“ Raschel, raschel. Kurze Zeit später. „Beherrsch dich.“ Raschel, raschel. „Nimm endlich dein Ding von meinem Po.“ „Welches Ding? ... Was für ein Ding?“ „Das harte Ding, beherrsch dich endlich.“ „Das ist nur mein Messer.“ „Oh.“ Alle die wach waren lachten versteckt oder kicherten zumindest – und das waren fast Alle von uns.“ Sammy: „Ich glaube jetzt hat sie einen roten Kopf.“ Ich: „Und er wahrscheinlich auch.“
    Missverständnisse gibt es immer wieder. Aber man kann sie auch klären.
    Ich dachte mir dann – eine ähnliche Situation hatten wir schon einmal.
    Sammy neckte: „Und, auch ein Messer am Mann?“ Ich: „Nein, kein Messer ... Multitool.“ Sammy seufzte: „Männer, ... ihre Messer und Werkzeuge. Ich werde das nie verstehen.“ Ich: „So wenig wie wir Männer … Frauen und ihre Schuhe.“
    Sammy: „Blödmann“ und gibt mir einen freundschaftlichen ´Boxer´. Ich: „Schlaf gut, Sam.“ Sammy: „Du auch.“ Darauf rollte sie sich wieder etwas zusammen. Zwei Seitenschläfer kuscheln dann im 2-Personen-Bivy um warm zu bleiben bis zum Morgen.
    Tja, die Gespräche mit Sammy sind immer interessant und mit Sammy wird es einem nie langweilig.)
    Am Morgen wurde über die Dialoge der Nacht nicht gesprochen (Anstand und Höflichkeit).
    Bemerkung bevor irgendwelche Gedanken kommen:
    Sammy ist ein guter Buddy (Kamerad) für mich und ich für sie – nicht mehr und nicht weniger. Die Chemie stimmt, wenn wir auch privat keinen Kontakt haben.
    Privat aus:
    Einen wirklich erholsamen Schlaf (Schlummern) gab es nie.
    Es war eher ein leichter Schlaf bzw. ein kurzes Nickerchen und zum Teil auch nur ein kurzes Dösen.
    Den Unterschied konnte jeder dann spätestens am Sonntag feststellen.
    Meine Beifahrerin schlief schnell im warmen Auto ein – wäre mir wahrscheinlich auch so gegangen. Auf meiner Seite hatte ich vorsichtshalber das Fenster einen Spalt offen.
    Eine Gefahr für die Verkehrssicherheit sah ich bei der Rückfahrt aber nicht.
    Zu Hause wollte ich nur noch eine Kleinigkeit Essen, anschliessend Duschen und dann ins Bett – ich war müde.
    Die Nacht (So - Mo) war leider zu kurz um richtig auszuschlafen. Somit war der Montag etwas zäh.

    Das Biwak hatte auch zur Folge und den Sinn – wie konzentriert sind Personen die einen Nacht nur biwakierten, also nicht ausgeschlafen sind?
    100 minus 7 minus 7 minus 7. In welcher Zeit kommt man fehlerfrei bis gegen Null. Das haben wir den Tag vorher mit anderen Zahlen einmal ausprobiert.
    Ebenso „kleine“ Knoten wieder zu öffnen oder zu knüpfen – auf Zeit.
    Wir merkten den Unterschied zum Teil deutlich.
    OK, der / die Eine stecke zwei solche Nächte besser weg als ein Anderer.
    Aber Unterscheide wurden bei Allen festgestellt.


    Da es nachts Stockdunkel war hat es sich bewährt zu wissen von man seine Taschenlampe hat, z.B. Band der Kopfleuchte um das Handgelenkt geschlungen.
    Damit wir unsere Sachen nachts finden konnten - ohne gross mit Taschenlampen zu hantieren - verwendeten wir verschiedenfarbige Angel-Knicklichter, insbesondere um ein paar „Gefahrenstellen“ (Eisfläche u.ä.) zu markieren.


    Am Samstag bzw. Sonntag haben wir dann ein paar Runden gedreht mit verschiedenen Szenarien.

    Unter Anderem:
    - Abrutschen am rutschigen Weg den Hang hinunter. Sicherheit für den Retter und Verletzten standen hier ganz oben in der Liste. Zum Beispiel: Zusätzliche Seilsicherung durch einen „toten Mann“.
    - Bau und Transport auf einer Trage einige 100 Meter durch den verschneiten Wald. Puh, war das eine Schinderei. Trocken geblieben sind wir dabei nicht – gebe ich zu.
    - Versorgung einer Pfählungsverletzung am Unterarm. OK, die alte Jacke wurde aufgeschnitten um besser an die Wunde ranzukommen.
    - Knieverletzung: Schienung mit Trekking-Stöcken usw.
    - Sturz auf einer Eisplatte: Body-Check ergab einen blauen Flecken (Prellmarke) am Rippenbogen links unten – Verdacht auf Rippenprellung bzw. -bruch bzw. Milzverletzung.
    - Sturz auf einer Eisplatte: Body-Check ergab blauer Fleck (Prellmarke) und Schwellung am Kopf. Verletzter war (etwas) desorientiert. Verdacht auf Gehirnerschütterung.
    - Da in der Nähe der Schutzhütte ein kleiner Bach war sind wir auf die (verrückte) Idee gekommen „Versorgung eines Patient mit Unterkühlung. Die Unterkühlung wegen Sturz ins kalte Wasser“ zu üben. Wie gesagt – Verrückt. Aber der Dummy vor ein Freiwilliger. Wir hatten zur Sicherheit viel heissen Tee und Wechselkleidung dabei und ein Abbruch des Szenarios war jederzeit möglich. Die Kleidung welche der Dummy getragen hat war alt und er hatte lange Unterwäsche an. Dann ging es los, die Jeans, das T-Shirt und das Sweat-Shirt, sowie die Turnschuhe waren ruck zuck nass (und eiskalt). Erst einmal die Sicherung der Retter, dann den Verunglückten vorsichtig ohne viele (aktive und passive) Bewegungen in Sicherheit bringen – Thema Afterdrop. Das Zittern war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nur gespielt. Die nasse Kleidung wurde aufgeschnitten (keine aktive Bewegung des Verunglückten) und durch trockene Kleidung ersetzten (das dauerte). Inzwischen wurde eine Schlafsack – darunter Isomatte und - vorbereiten, incl. anwärmen durch eine Person (arme Sammy, nur in der Unterwäsche in den kalten Schlafsack). Die Rettungsdecke hat zu diesem Zeitpunkt dem Verunglückten nicht viel gebracht – Thema Wärmerückstrahlung. Viel warmer (sehr) süssen Tee wurde zum trinken gegeben, da die Person ansprechbar war. Die Teetasse konnte die Person aber nicht mehr ruhig halten. Über ein Camelbag wurde ihm der heisse Tee dann zum trinken gegeben. Dann wurde der Verunglückte langsam und vorsichtig über die „Walzenrolle“ in den Schlafsack gedreht. Innenliegende Rettungsdecke dabei quer zum Oberkörper. Warm war ihm da aber immer noch nicht. Also wurde eine Hilber-Packung auf die Brust gelegt. Zuerst die origniale Hilber-Variante und später ein Campelbag mit warmen bzw. heissen Tee. Dann konnte der Verunglückte selber am Camelbag nuckeln. Zum Schluss wurde der Schlafsack noch mit einem zweiten gekoppelt und Sammy durfte „Wärmflasche“ spielen, wie sie ja bereits nachts geübt hat. Das Hochtragen zur Schutzhütte im Schlafsack mittels Endlosschleife um den Schlafsack haben wir uns dann erspart. OK, ich gebe es zu, ein paar Details fehlen bei dieser Kurzbeschreibung. Kalte Zehen hatte ich daraufhin bis zum Ende des Work-Shops. Warum wohl?
    - Bei einem „Nachmittagsspaziergang“ musste plötzlich eine Schnittwunde und eine Schürfwunde versorgt werden und nur mit dem Material das man am „Mann“ hatte. Jetzt wissen ein paar Teilnehmer warum andere Teilnehmer immer eine Rettungsdecke in der Hosentasche haben sowie ein kleines Erste Hilfe-Kit (Das etwas grössere bzw. restliche Erste Hilfe Kit ist dann im Rucksack verstaut) (Panzerbandsteifen kann man ja auch vielseitig einsetzten).
    - Tiefe Schnittwunde am Handgelenk (kalte Hände und dann abgerutscht mit dem scharfen Messer bei der Küchenarbeit): Arm hochhalten. Das Abdrücken ging nicht so gut durch die Winterkleidung (Wirkung wurde am Puls gemessen). Untersuchungshandschuhe anziehen, verbinden der Wunde mit Verbandpäcken. Mist es blutet weiter. Druckverband – und das mit eiskalten Fingern des Medi.
    - Am nächsten Morgen stand ein Verbandwechsel auf dem Programm bei dieser Wunde.
    - Gegen Mittag wurde diese Wunde noch mit Stri-Strips bzw. einem Butterfly-Verband versorgt. (Die Butterflys wurde selbst geschnitten)

    Es ergab sich bei jeden Szenario von selbst, dass es einen Koordinator und einen oder zwei „Medis“ gab. Dies wurde nie abgesprochen und funktionierte trotzdem immer.
    Jeder Teilnehmer waren einmal Dummy, Koordinator, Medi bzw. Hiwi.

    Bei alle Szenarien hatten wir keinen Handyempfang und waren Stunden- bzw. Tagelang von jeder professionellen Hilfe entfernt.
    Also hilf dir selbst sonst ist ja keiner da – war das Motto.
    Also waren viele Dinge auf „Stand by and play“ abgestellt und nicht auf „catch und go“.


    Zu Essen gab es bei uns z.B.
    Müsli, Marmelade, Wurst und Käse. Die Nutella war nur mit Hilfe des Wasserbades streichfähig ansonsten war sie fast so fest wie Schokoladestücke.
    Schoko-Bananen (Bananen mit Nutellaüberzug und Vanillezucker, Hmmmm).
    Forellen geräuchert bzw. am Feuer gegrillt.
    Fleisch (Steak).
    Selbstgemachtes Brot am Stock oder als Fladen.
    Chilli mit der entsprechenden Schärfe.
    Kartoffelpürre mit Trockenfleischstücken.
    Käs-Spätzle.
    Jede Menge Pudding (kalt oder noch heiss, Schoko bzw. Vanille, teilweise mit Haferflocken angerichert),
    (sehr warmer Pudding ist auch Ideal für leicht unterkühlte Personen, da der Körper von innen stärker erwärmt wird als nur mit heissem Tee).

    Genascht wurden:
    Erdnüsse
    Sonnenblumenkerne
    Getrocknete Apfelringe und anderes getrocknetes Obst
    Schokolade
    „Hundekekse“

    Als Beleuchtung wurden eingesetzt:
    Verschiedene Arten von Kopfleuchten und Taschenlampen,
    teilweise mit Defuser („Milchige“ Plastikbeutel).
    Selbstgemachte Schwedenfeuer.
    Selbstgemachte Fackeln.
    Selbstgemachte „Wachskerzendose“.
    2 Öllichter (mit Sonnenblumenöl).
    Natürlich das Lagerfeuer.
    Ein paar Knicklichter.

    Survival- /Bushcraft-Bereich:
    Schnee schmelzen am Feuer (Socken mit Schnee darin am Feuer aufhängen und darunter ein Auffangbehälter. PET-Flasche mit Schnee vollgestopft und ans Feuer stellen).
    Wasser kochen in einer PET-Flasche.
    Behelfsschneeschuhe aus Tannenzweigen.
    Tannenzweige als Schlafplatzunterlage.

    Biwak:

    in verschiedenen Arten aufgebaut z.B. Schrägdach, A-Frame.
    niedrig als Bivy-Sack für 2 Personen wegen Sturmgefahr, also niedriges Flachdach.
    Mit 2 grossen Müllsäcken und Trekkingstöcken sowie Ästen ein Schrägdach gebaut.
    Biwak an einem umgestürzten Baum aufgebaut. 1. gegen den Wurzelballen,
    2. gegen den liegenden Stamm.


    +-Kritik des Work-Shops:
    Uns war nie langweilig, es gab keinen Streit.
    Lehrer: „Am Thema vorbei.
    Setzen und noch mal.“
    OK, dann nochmal.
    Durch eine entsprechende Vorplaung hat alles gut geklappt.
    Etwas Freiraum war aber noch vorhanden - wenn auch wenig.
    Wir konnten viel lernen (Theorie) und einiges üben (Praxis).
    Wir hoffen Alle das gelernte nie anwenden zu müssen,
    aber tragen mit Sicherheit nicht schwer an dem Wissen.
    Aber, abschliessend betrachtet haben wir uns etwas zuviel an Themen und Szenarien zugemutet.
    Ich glaube … nein ich weiss eigentlich sicher … das eine oder andere Detail ging daher beim Work-Shop verloren.
    Ein Grund einen solchen Work-Shop mit weniger Themen zu füllen.


    Danke für lesen bis zum Schluss,
    und ich hoffe niemanden gelangweilt zu haben.
    Wenn doch, Sorry war nicht meine Absicht.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Hallo epwin,


    was ist ein Graben-Fuß / Immersion Fuß?
    Ich kann mir vorstellen, dass viel Erste-Hilfe-Wissen der Outdoorschule Süd verwendet werden konnte.


    Gruß
    Sobi

  • Moin epwin,


    also ich muss schon sagen: Ein sportliches Programm, aber mit Sicherheit auch eine wertvolle Erfahrung. :Gut:


    Wenn ich Deinen "Stichwortbericht" auf den Inhalt umbreche, dann glaube ich schon, was Du im Fazit geschrieben hast, mit der Menge an Szenarien.
    Ich halte es auch als Ausbilder für "mutig" eine Unterkühlung im Bach mit einem Freiwilligen so weit durchzuüben. Ich würde das in meiner Ausbildungsabteilung untersagen - freiwillig oder nicht!


    Aber alles andere scheint ja wirklich Top gewesen zu sein...


    CU
    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo epwin,Hallo @ll,


    Wirklich gute Sache die ihr da gemacht habt,wäre toll wenn man das weiterhin tun würde.


    Was ich vemisst habe,vielleicht hab ich es auch Überlesen-Stichwort: Hibler-Packung und der sogenannte" bergungstod",zwei kleine aber wichtige Stichworte was Erste-Hilfe im Winter betrifft.Denke du kannst damit was anfangen,aber nichtsdesdotrotz ist es Super das du sowas gemacht hast,weiter so!!!

    Gruss Kraftwerk

  • Zitat von ksbulli;213559

    Wenn ich Deinen "Stichwortbericht" auf den Inhalt umbreche, dann glaube ich schon, was Du im Fazit geschrieben hast, mit der Menge an Szenarien.
    Ich halte es auch als Ausbilder für "mutig" eine Unterkühlung im Bach mit einem Freiwilligen so weit durchzuüben. Ich würde das in meiner Ausbildungsabteilung untersagen - freiwillig oder nicht!


    Aber alles andere scheint ja wirklich Top gewesen zu sein...


    CU
    Christian


    Hallo Christian,


    ich kann Deinen Einwand voll und ganz erstehen!!!
    Ich stimme Dir auch voll und ganz zu!!!
    Aber,

    • Es war freiwillig (für den Dummy) – es gab keine Gruppenzwang.
    • Es stand ein entsprechendes Backup jederzeit schnell zur Verfügung.
    • Ich kenne das frieren im Winter in nassen Kleidern (OK, Neoprenanzug, Spritzjacke) nur zu Gut. Thema: Wildwasserfahren im Winter, bei Eis und Schnee incl. Portagen in nassen Kleidern.
    • Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Es war ein Szenario und kein Ernstfall. Das soll heissen, nur kurze Zeit nachdem ich wie ein "begossener Pudel" dastand waren auch die „Retter“ schon da ... mit dem entsprechenden Material – im Ernstfall sieht das natürlich anders aus. Es ging uns um den Ablauf (z.B. nasse Kleidung an einer frierenden Person ausziehen ohne sie viel zu bewegen) und dafür wollte ich wirklich nicht 5 oder 10 Minuten Nass im Kalten stehen. Nein, wirklich nicht! (Obwohl ich wusste, dass Sammy meine Wärmflasche sein wird.)
    • Hatschi, meinen Schnupfen habe ich mir da vielleicht geholt.



    Das Ganze lief ungefähr so ab wie diesem Video
    [FONT=&amp]
    Hypothermia Treatment Scenario
    https://www.youtube.com/watch?v=HkNHTwf5qhU
    [/FONT]
    Aber nur eine unterkühlte Person und mit mir wurde "sanfter" umgegangen (siehe Füsse 1:10 bis 1:30).



    Bitte nicht nachmachen!!!!!!!
    Es war für den Dummy wirklich nicht lustig (und die Retter).
    Der Dummy durfte sich nicht aktiv bewegen.
    Er hat ganz schön zu Beginn des Szenarios gefroren.
    Ohne das entsprechende Wissen der „Retter“, Ausrüstung und Backup kann so etwas schnell zum wirklich realen Ernstfall werden!!!!!
    Da stimme ich ksbulli voll und ganz zu – nicht nachmachen, egal ob freiwillig oder nicht!!!!


    Dass grösste Problem für mich bei diesem Szenario war … nass zu werden – das kostete mich am meisten Überwindung.
    Als mich Sammy „nassgemacht hat“ habe ich erst mal die Luft angehalten und dann nach Luft geschnappt (Sammy neckte: „Wie ein Fisch an Land.“ Ich: Grrr, warte, nur ab. Du bist meine Wärmflasche").
    Ich glaube so muss man sich bei einer Ice Bucket Challenge fühlen.
    Einmal freiwillig reicht mir.
    Brr, war das kalt.

    Glaubt es mir – bitte nicht nachmachen.


    - - - AKTUALISIERT - - -



    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Was haben wir anders gemacht als in dem Video?
    [FONT=&amp]https://www.youtube.com/watch?v=HkNHTwf5qhU[/FONT]

    Das Ausziehen der nassen Kleidung erfolgte sanfter und trotzdem schnell.

    Unbedeckte Körperstellen wurden sofort mit Fleece-Kleidung und Rettungsdecke abgedeckt.

    Mein Kopf wurde schnell mit einer Mütze bedeckt.

    Die Trage mit Tarp, Isomatte und Schlafsack wurde direkt neben mir aufgebaut.
    Ich wurde per Walzentechnik in den Schlafsack gepackt und nicht getragen.

    Der Schlafsack wurde auch vorgewärmt und gleich abgedeckt bzw. geschlossen als die „menschliche Wärmflache“ (Sammy) den Schlafsack verlassen hat. Der Schlafsack war besser aufgewärmt als im Video, da Sammy weniger Kleidung (nur noch die lange Unterwäsche und Socken) an hatte und dadurch den Schlafsack schneller aufwärmen konnte.

    Meine Arme wurden nicht abgedeckt bzw. eingepackt bis ich im Schlafsack lag.

    Den Rumpf bedeckte eine Fleece-Weste die mir vor bzw. beim umlagern angezogen wurde ohne mich zusätzlich zu bewegen (OK, meine kurze Unterhose von Icebreaker habe ich auch anbehalten – zwar ein klein wenig feucht, aber OK).
    Eine Rettungsdecke hatte ich quer um den Rumpf (über der Fleece-Weste).
    Die Hibler-Packung war zwischen der Fleece-Weste und der Rettungsdecke.
    Warum Weste?
    Eine Weste hat keine Ärmel und somit werden die Arme nicht erwärmt im Gegensatz zu einer Jacke, Hemd, Puli u.ä. (Ist ja klar).
    Eine Weste ist leichter zum anziehen ohne das der Patient gross bewegt werden muss.
    Die Weste wurde mir verkehrt herum angezogen. Das Rückenteil der Weste lag auf meiner Vorderseite. So war sie leichter bzw. schneller für die Retter zu handhaben.
    Warum überhaupt eine Weste?
    Wir entschieden uns bereits vorher dafür.
    Wir wollten die Rettungsdecke und Hilber-Packung nicht direkt auf die Haut legen.
    A. Die Rettungsdecke benötigt ein Luftpolster damit sie entsprechend wirken kann.
    B. Die Hilber-Packung konnte so (unserer Meinung nach) eine etwas höhere Temperatur haben.

    Die Arme bzw. Beine wurden nie über die Höhe meines Rumpfes gehoben (Thema – Rückfluss von kaltem Blut in den Rumpf).

    Mein Oberkörper und Kopf sind immer Höher als die Beine bewesen (OK, war auch vom Gelände und dem Platz der Trage einfach so vorgegeben).

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • [FONT=&amp]


    Siehe unten


    [/FONT]

    Zitat von epwin;211473

    - [FONT=&amp]Da in der Nähe der Schutzhütte ein kleiner Bach war sind wir auf die (verrückte) Idee gekommen „Versorgung eines Patient mit Unterkühlung. Die Unterkühlung wegen Sturz ins kalte Wasser“ zu üben. Wie gesagt – Verrückt. Aber der Dummy vor ein Freiwilliger. Wir hatten zur Sicherheit viel heissen Tee und Wechselkleidung dabei und ein Abbruch des Szenarios war jederzeit möglich. Die Kleidung welche der Dummy getragen hat war alt und er hatte lange Unterwäsche an. Dann ging es los, die Jeans, das T-Shirt und das Sweat-Shirt, sowie die Turnschuhe waren ruck zuck nass (und eiskalt). Erst einmal die Sicherung der Retter, dann den Verunglückten vorsichtig ohne viele (aktive und passive) Bewegungen in Sicherheit bringen – Thema Afterdrop. Das Zittern war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nur gespielt. Die nasse Kleidung wurde aufgeschnitten (keine aktive Bewegung des Verunglückten) und durch trockene Kleidung ersetzten (das dauerte). Inzwischen wurde eine Schlafsack – darunter Isomatte und Tarp - vorbereiten, incl. anwärmen durch eine Person (arme Sammy, nur in der Unterwäsche in den kalten Schlafsack). Die Rettungsdecke hat zu diesem Zeitpunkt dem Verunglückten nicht viel gebracht – Thema Wärmerückstrahlung. Viel warmer (sehr) süssen Tee wurde zum trinken gegeben, da die Person ansprechbar war. Die Teetasse konnte die Person aber nicht mehr ruhig halten. Über ein Camelbag wurde ihm der heisse Tee dann zum trinken gegeben. Dann wurde der Verunglückte langsam und vorsichtig über die „Walzenrolle“ in den Schlafsack gedreht. Innenliegende Rettungsdecke dabei quer zum Oberkörper. Warm war ihm da aber immer noch nicht. Also wurde eine Hilber-Packung auf die Brust gelegt. Zuerst die origniale Hilber-Variante und später ein Campelbag mit warmen bzw. heissen Tee. Dann konnte der Verunglückte selber am Camelbag nuckeln. Zum Schluss wurde der Schlafsack noch mit einem zweiten gekoppelt und Sammy durfte „Wärmflasche“ spielen, wie sie ja bereits nachts geübt hat. Das Hochtragen zur Schutzhütte im Schlafsack mittels Endlosschleife um den Schlafsack haben wir uns dann erspart. OK, ich gebe es zu, ein paar Details fehlen bei dieser Kurzbeschreibung. Kalte Zehen hatte ich daraufhin bis zum Ende des Work-Shops. Warum wohl?[/FONT][FONT=&amp]
    [/FONT]

    [FONT=&amp]


    [/FONT]Bergungstod (i.d.R. nur bei mittlerer oder starker Unterkühlung bzw. Vorschädigung des Herzens, bei "unsachgemässer" Rettung):
    Auch Afterdrop-Effekt genannt.
    (Sehr) stark vereinfacht:
    Durch Bewegung der Arme bzw. Beinen strömt verstärkt wieder kaltes Blut in den Rumpfbereich und damit zum Herz.
    Dies führt wenn das zurückfliessende Blut entsprechend kalt ist zu "Herzproblemen" (Herzrhytmusstörungen bis zum Herz-Kreislaufstillstand).
    Daher keine aktiven Bewegungen des Unterkühlten (wird dieser i.d.R. auch nicht mehr ausführen).
    Nur sehr langsame passive Bewegungen des Unterkühlten (durch die Retter), um den Bergungstod zu verhindern, sind erlaubt.

    Die Arme bzw. Beine nie über die Höhe des Rumpfes z.B. beim Umlagern bringen.
    Wenn das unumgänglich ist - frühzeitig Tourniquet bzw. Abdrücken der Arterie???

    Notwendige passive Bewegung müssen sehr langsam und überlegt durchgeführt werden.
    Lieber dauert die passive Bewegung der Arme bzw. Beine etwas länger als dass sie über die Höhe des Rumpfes führt bzw. dauert die Planung der Bewegung etwas länger bevor sie durchgeführt wird.
    Die Zeit um langsam und überlegt zu Handeln hat man in dieser Situation (m.M).
    Hier kommt es nicht auf Sekunden oder eine Minute an.
    1 für 101 Minute gemeinsam überlegen, damit man gemeinsam 10 Minuten überlegt handeln kann. Das Ziel und der Weg dorthin muss allen Beteiligten klar sein damit Fehler (möglichst) vermieden werden.
    Aus einem möglichen „Chaos“ herauszukommen benötigt Zeit und diese hat der Patient nicht.
    Ein zusätzliches „Herzproblem“ verschlimmert die Situation nur erheblich und wird dann unter Umständen nicht mehr zu kontrollieren sein (m.M.).

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Zitat von BVS-Sobi;213526

    Hallo epwin,


    was ist ein Graben-Fuß / Immersion Fuß?
    Ich kann mir vorstellen, dass viel Erste-Hilfe-Wissen der Outdoorschule Süd verwendet werden konnte.


    Gruß
    Sobi


    Was ist ein Grabenfuss?
    Gute Frage.

    Vorsicht, jetzt kommt die Sichtweise eines „Laien“ – Kenntnisse nur vom Hören (d.h. nur Theorie – Gott sei Dank)

    Es sind keine Erfrierungen!
    Einfache Unterscheidung (Aber nicht Idiotensicher):
    Grabenfuss: Nasse Kälte, also über Null Grad C.
    Aber es gibt auch die Dschungel-Variante. Nasse Füsse bei hoher Luftfeuchtigkeit (US-Army in Vietnam – „Dschungelfäule“).
    Selbst aus dem Falklandkrieg gibt es Berichte über den Grabenfuss.
    Erfrierung: Trockene Kälte und unter Null Grad C.
    Der Grabenfuss ist primär kein Kälteproblem sondern ein Feuchtigkeitsproblem (ca. 10 Grad C bis 0 Grad C. oder 25 Grad C. aufwärts und hohe Luftfeuchtigkeit).

    Wie kommt es zu einem Grabenfuss?
    Der Begriff Grabenfuss kommt glaube ich aus dem 1.WK.
    Aber bereits aus dem 19. Jahrhundert (Zeiten der napoleonischen Kriege - Russland) gibt es Berichte über den Grabenfuss.
    Soldaten die längere Zeit (stundenlang und mehr) im Schlamm standen (Schützengraben u.ä.) und dabei nasse Füsse hatten, haben diesen Name geprägt.
    Ob Soldaten oder Mediziner diesen Namen zuerst gewählt haben ist mir nicht bekannt.
    Langes tragen von nassem Schuhwerk und Socken (über Null Grad C) kann also dazu führen.

    Die Anzeichen / Symptome sind:
    Längere Zeit mit nasse Füsse stehen oder gehen!
    Die Haut der Fußsohlen sieht aus wie die Hände bei den „Waschfrauen“ früher,
    runzelig, eher hell, weich, teilweise (etwas) aufgeschwemmt.
    Anfangs sind die Sohlen der Füsse taub und kalt.
    Durch die runzelige Haut bilden sie Hautfalten die u.a. beim Gehen aneinander reiben und zu Blasen, Hautabschürfungen bzw. Entzündungen führen können.
    Gewebestellen können auch absterben und müssen dann entfernt werden.
    Mit der Zeit schwellen die Füsse etwas an (Platzproblem im Stiefel, Scheuerstellen usw.).
    Der Fussballen und die Ferse sind am stärksten betroffen.
    Das Problem kann auch an bzw. zwischen den Zehen auftreten.

    Vorbeugung:
    Die Füsse (und damit die Socken, Stiefel) trocken halten.
    Die Socken häufig wechseln und trocknen bzw. waschen und trocken.
    Die Schuhwerk immer trocknen wenn es nass ist und entsprechend pflegen.
    Nässe vermeiden, also z.B. nicht in der Nässe stehen (auf Tannenzweige sehen usw.), Flussüberquerungen gut planen usw. .
    Enge Stiefel begünstigen das Entstehen eines Grabenfusses, also auf ausreichend Platz achten (auch bei zwei Paar Socken an den Füssen).

    Behandlung:
    Zuerst die Füsse in warmem Wasser baden bis sie wieder Warm sind – Vorsicht, das wird je nach dem Schweregrad schmerzhaft sein.
    Die Füsse und insbesondere die Fusssohlen sind dann abzutrocknen, aber nicht trocken rubbeln oder reiben, eher abtupfen. Die Fusssohlen dann an der Luft trocknen lassen.
    Die Fusssohlen müssen sozusagen „austrockenen“, d.h. über längere Zeit max. nur Socken tragen, aber keine Stiefel und keine Belastung der Fusssohlen – also nicht herumlaufen. Strenge Bettruhe ist verordnet.
    Die Zeit über Nacht reicht i.d.R. nicht aus. Oftmals ist ein (oder mehrere) Ruhetag(e) notwendig.
    Anschliessend die Fusssohlen gut abpolstern.
    In dieser Zeit müssen dann auch die Stiefel gut getrocknet werden sonst fängt das Ganze wieder von vorne an und wird i.d.R. immer schlimmer.
    Eine Belastung der Füsse (schwerer Rucksack, längere Strecken) ist (wenn möglich) zu vermeiden (Situationsabhängig).
    Über das Problem von Stoffwechselprodukten die verstärkt in den Blutkreislauf (beim Fussbad) kommen gehe ich nicht ein. Aber es kann dadurch u.U. zu leichtem Fieber kommen.

    Gefahr heutzutage?
    Ich schätze die Gefahr heutzutage als eher gering ein.
    Aber, wer dachte vor einem Jahr an bestimmte Dinge die Heute einfach zu den täglichen Nachrichten gehören.
    Der Punkt wurde hinzugezogen, weil:
    - Bei einer längeren Wandertour, bei kaltem und nassen Wetter, z.B. in Skandi (Sarek) kann ein solches Problem bei einem Teilnehmer einmal auftreten. OK, die Ausrüstung spielt auch eine Rolle. Aber wenn man einige Flussdurchquerungen schon gemacht hat, weiss man dass irgendwann einmal die Füsse nass sind. Also sollte man sich überlegen wie man den Fluss durchquert bzw. wie es mit den nassen Füssen nach einer Flussdurchquerung weitergeht.
    - Siehe obiges, gilt natürlich auch für B2B (Back to Base).

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  • Fragen zum Cold-Med-Workshop:


    „War dies der Cold-Kurs von Lars Konarek oder eine Weiterführung?“


    Ich glaube Lars Konarek hatte in dieser Zeit seinen „Cold“-Kurs, daher evtl. die Frage.

    Unser Workshop hatte nichts mit dem „Cold“-Kurs von Lars Konarek zu tun.

    Ich glaube beim „Cold“-Kurs geht es nicht nur um den medizinischen Aspekt (Vermeiden und Behandeln von Kälteschäden) sondern auch um Ausrüstung (welche, wie einsetzen und schützen), Notbiwak, Fortbewegung im Gelände usw. .
    Ich habe nicht am „Cold“-Kurs teilgenommen, daher kann ich nichts direkt dazu schreiben.

    Unser Workshop war eine private Zusammenkunft von Teilnehmern die sich schon eine Zeit lang kennen.
    Die Themen wurden von uns im Vorfeld ausgesucht und Alleine oder als Team (e-mail, Telefonat, Treffen) ausgearbeitet.



    „Viele Themen in dieser kurzen Zeit.“
    Da muss ich voll und ganz zustimmen!

    Die Pausen waren kurz und selten. Aber das war OK – die Pausen waren ausreichend.
    (In einer Notsituation hat man auch nicht unbegrenzt Zeit.
    OK, Theorie (Workshop) und Praxis (reale Notsituation) sind was anderes.)

    Der Grund für diese (vielen) Themen an diesem Wochenende:
    Alle diese Themen wurden von uns als relevant angesehen.
    Im Vorfeld haben wir bereits die für uns nicht (so) relevanten Themen aussortiert:
    z.B. Ertrinkungsunfall im Winter, durch einbrechen in Eis oder während einer Kanutour.
    Es war schwierig alle Teilnehmer zu einem Zeitpunkt zusammen zu bekommen, wo

    • jeder Zeit hatte
    • das Wetter realistisch war
    • die Themen entsprechend ausgearbeitet waren (Die Planung hat bereits im Oktober begonnen. Nein, eigentlich im letzten Frühjahr (2014). Ist dann aber etwas „eingeschlafen“.)



    Da wir dies alles in unserer Freizeit planen und umsetzten mussten stand uns nur dieses eine Wochenende zur Verfügung.

    OK, bei der Menge an Infos in dieser relativ kurzen Zeit geht unter Umständen auch die eine oder andere Info verloren.
    Nachfragen und lesen kann man ja noch zu Hause.
    Es wurde diesmal mehr Wert auf die Breite als auf die Tiefe gelegt.
    Wobei,
    die Tiefe war schon entsprechend vorhanden (für uns).
    Zwar wurde z.B. beim Punkt Ursachen etwas gekürzt, dafür war in den Punkten Behandlung bzw. Praxis (Übung) genug Zeit eingeplant.
    Die Tiefe war mit Sicherheit nicht so wie bei einem studierten Mediziner oder jemand von der Bergwacht usw. .
    Aber was kann er u.U. schon mehr machen mit unserer Ausrüstung?
    Mit Sicherheit das Eine oder Andere! (Tiefe)
    Nur was?
    Das wissen wir nicht!!!

    (Bitte um Info.

    Wir sind gespannt auf unsere Lücken.)

    Verbessern kann man immer etwas.

    Wobei … hm, eine Lücke haben ich in der Beschreibung des Workshops gefunden.
    Die „Lücke“ ist ein Thema von ca. 10 Grad C. bis um die Null Grad C. .
    Man könnte auch behaupten es ist das Gegenteil vom Raynaud-Syndrom („Weissfinger-Krankheit“).
    Mediziner haben es jetzt relativ leicht das fehlende Teil zu benennen – denke ich.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face: