Szenario: Blackout

  • Hallo,


    Folgendes Szenario: (ein wenig übertriebene Unaufmerksamkeit)


    Du wohnst wo, wo man schlechten bis keinen Handyempfang hat.


    Ihr wacht morgens auf und wollt das Licht einschalten-geht nicht, denkt euch nichts dabei wahrscheinlich nur die Glühbirne kaputt. Aber macht ja nichts, die Sonne ist schon aufgegangen und braucht es nicht.


    Ihr verlasst das Haus ohne etwas zu ahnen und fährt/geht zur Arbeit mit dem Auto, der Bahn oder dem Bus, Ihr merkt der Bus kommt nicht oder nur zu spät. Oder die Ampeln funktionieren nicht (könnte ja nur eine Störung sein oder die Ampel ist defekt) und die Bahn kommt nicht (außer sie fährt mit Diesel)


    Ihr kommt in der Stadt oder einem dichter besiedelten Ort an und das totale Chaos wütet: Krawalle, leichte Unruhen und Plünderungen weil keine Energie mehr da ist, TV und Radio funktionieren nicht (Ich weiß die haben normalerweise Notstrom), genauso wenig funktionieren die Notfallsendestationen.



    Also was tust du, verschanzt du dich irgendwo bis alles vorbei ist oder fährst du irgendwie zurück nach Hause und versteckst dich dort oder ...... ?



    Das ist ehr ein unwahrscheinliches Szenario für uns Prepper, Survivalisten und Bushcrafter, weil wir sind ziemlich aufmerksam.


    Ich würde gerne eure Meinungen dazu hören, ihr könnt euch ruhig über dieses unwahrscheinliche Szenario der Unaufmerksamkeit auslassen aber würde dennoch gerne wissen ``was wäre wenn´´


    MFG,
    mpterra96

    Prepper, Atheist, Existentialist und Realist

  • Zuerst würde ich mal nach der Ursache des fehlenden Lichts suchen. Ich würde es eben nicht dabei belassen, auf eine defekte Birne zu setzen.
    Nachdem ich als festgestellt habe, dass im ganzen Haus kein Strom ist, gehe ich zum Nachbarn, um zu schauen, ob er Strom hat. Negativ.


    (Sollte ich wirklich auf die blöde Idee kommen, dann in die Stadt zu fahren, drehe ich bei ersten Anzeichen von Anarchie natürlich sofort wieder um.)


    Also zurück ins Haus, und das Kurbelradio rausgeholt. Wenn ich einen Sender finde, warte ich auf Nachrichten. (Irgendwann wird schon eine Notstation den Betrieb aufnehmen).
    In der Zwischenzeit mache ich mir erst mal einen Kaffee auf meinen Gaskocher, bereite ein Frühstück, und warte ab.


    Gibt es Nachrichten, weiß ich Bescheid, wie es weiter geht. Gibt es keine Nachrichten, versuche ich vorsichtig im nächsten Ort an Informationen zu kommen.


    Ansonsten bleibe ich daheim, und genieße meine Vorräte.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Zu deinem Szenario fällt mir spontan ein, daß ich es gleich merken würde, wenn der Strom weg ist, da der Radiowecker (meines Mannes) entsprechend reagiert und der Wasserkocher nicht geht!
    Da wir dies letztens schon hatten, gehen wir in den Keller um die Sicherungen zu prüfen.
    Dann zu den Nachbarn um zu fragen, ob der Strom auch bei ihnen weg ist.
    Dann versuche ich zu telefonieren - geht dies nicht, dann erst per Handy. Spätestens dann merke ich, das der Strom nicht nur bei uns weg ist.


    Nächste Maßnahme ist ins Auto zu gehen und per Radio zu versuchen, etwas zu erfahren.
    Oder das Notfallradio zu holen und einzuschalten.
    Außerdem achten wir darauf, ob Sirenen gehen.


    Je nachdem, was man bis dahin erfahren hat, ändert sich unser Tagesablauf.


    Sollten wir schon alle außer Haus sein und es erst dann merken und ich erfahren, daß der Stromausfall überregional ist - also nicht nur unser Dorf betrifft, würde ich mein Kind sofort aus der Schule holen und schleunigst heim fahren!!!
    Sogar ganz schnell!
    Denn wir haben im Normalfall eine knappe halbe Stunde Heimfahrt von der Schule.
    Daheim ist unsere Basis!
    Hoffentlich kann mein Mann auch heimkommen - er könnte eh nicht arbeiten, da seine Arbeit ohne Strom nicht geht.


    Falls noch nicht das volle Chaos im Dorf beim Netto ist, würde ich noch frisches Obst kaufen, ansonsten sind wir eigentlich erstmal versorgt.
    Wenn es dort überhaupt zum einkaufen geht - wobei ich locker cash zahlen kann, da ich immer Bargeld dabei habe.


    Meine Mutter kommt selber klar, die ist auch ein kleiner Prepper.


    Jetzt wäre es eben interessant zu wissen, was los ist.
    Entsprechend geht es im Hause Survival weiter.


    LG von der Survival


    Nachtrag: Wer den Thread "Kochen ohne Strom" kennt, weiß das wir dies recht gut beherrschen...

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Hi mpterra96


    Ich bin zwar nicht ganz mit dem Szenario einverstanden (ich und jeder andere bemerkt den grossflächigen Stromausfall wahrscheinlich ziemlich schnell und die sofortigen Krawalle...naja),
    aber das ist ja nicht mein Thread :winking_face:


    Eigentlich kann ich nur sagen, dass ich etwa das gleiche machen würde wie Trainman.
    Auf Infos warten, schonmal nützliches Prepperzeugs wie Kerzen, Lampen etc. bereitlegen.
    Da in der Stadt schon Krawalle sind, würde ich zusätzlich schauen dass alle Türen geschlossen sind, Vorhänge zumachen und je nachdem wie schlimm ich es finde noch ein paar Magazine abspitzen (befüllen).
    Aber für das müsste ich mich schon sehr unwohl fühlen.


    Evtl. mich mit Freunden in der Nähe organisieren, aber das wäre dann schon sehr spezifisch was wir genau machen würden.



    Meine Gedanken dazu,
    Anti

  • Vorneweg: Ich glaube nicht, dass nur wegen fehlenden Stroms allzu schnell Krawalle und Plünderungen ausbrechen.


    Davon abgesehen, würde ich bestimmt zu Hause schon merken, dass was nicht stimmt, wenn sowohl im Schlafzimmer als auch in Bad und Küche die Lampen nicht funktionieren, obwohl alle Sicherungen drin sind. Dann würde ich einen Blick nach draußen werfen: Haben die Nachbarn und die Straßenlaternen Licht?


    Vermutlich würde ich danach erst mal mein Tablet anwerfen und schauen, ob auf Facebook oder auf der Webseite des regionalen Radios irgendwas über den Stromausfall zu finden ist. Da auch das in dem Szenario nicht funktioniert, würde ich jetzt langsam anfangen mir Sorgen zu machen, weil ein solcher Komplettausfall eher ungewöhnlich ist. Schließlich haben die Mobilfunk-Sendemasten immerhin für ein paar Stunden Batteriestrom.


    Als nächstes würde ich zum Kurbelradio greifen. Wenn da auch nichts zu hören ist, noch nicht mal Not- oder Auslandssender, wäre ich SEHR beunruhigt. Zu diesem Zeitpunkt würde ich vermutlich den Plan aufgeben, zur Arbeit zu fahren. (Wenn ich tatsächlich in Unkenntnis losgefahren wäre, wie das Szenario voraussetzt, würde ich spätestens ein, zwei Orte weiter merken, dass was nicht stimmt - schon wegen ausgefallener Ampeln und fehlender Beleuchtung an Geschäften.) Ich würde vermutlich erst mal schauen, ob ich einen Nachbarn auf der Straße treffe, oder nebenan klingeln und fragen, ob man dort was Genaueres weiß. Danach würde ich mich vermutlich dennoch ins Auto setzen und mal in Richtung Polizeiwache, Feuerwehrhaus oder Rathaus fahren, um dort Näheres zu erfahren.


    Je nach dort erhältlichen Informationen würde ich mich dann weiter verhalten. Wenn die glaubwürdig vermitteln, dass man die Ursache des Problems kennt und daran arbeitet, würde ich nach Hause fahren und dort die zwei, drei Tage abwarten, die das Problem dauert.


    Herrscht auch bei Polizei und Notdiensten große Ratlosigkeit, würde ich vielleicht schauen, ob trotz des Strom-Zusammenbruchs noch Lebensmittelgeschäfte geöffnet haben. Falls dort noch keine chaotischen Zustände herrschen, weil alle plötzlich einkaufen wollen, würde ich mich dann so weit wie möglich mit zusätzlichem Wasser und Nahrungsmitteln zu meinem Hausvorrat eindecken.


    Wenn ich erst mal zu Hause bin, egal ob mit oder ohne zusätzliche Vorräte, würde ich die Vorräte aus dem Keller in die Wohnräume schaffen, damit ich alles unter Kontrolle habe, falls doch jemand auf Klau-Tour geht. Falls noch Wasser fließt (könnte je nach Technik im örtlichen Netz wegen der Hochbehälter noch der Fall sein), würde ich alle greifbaren Gefäße füllen - Badewanne, Eimer, Kanister. Außerdem geht es darum, mit der Familie abzusprechen, wie man in regelmäßigen Abständen das Radio abhört, ohne dabei zu viel Batterieladung zu verbrauchen. Es könnte ja sein, dass irgendwann doch jemand wieder auf Sendung geht. Außerdem sollte zumindest grob abgesprochen werden, wie man bestimmte grundlegende Dinge erledigt: Aufbrauchen der Vorräte aus Gefrier- und Kühlschrank, Nahrungszubereitung, Hygiene.


    Danach würde ich versuchen, Kontakt zu meinen engsten Verwandten und Freunden herzustellen und dort nach dem Rechten zu sehen. Zum Glück wohnen die meisten von ihnen in wenigen Autominuten und in erträglicher Wander-Entfernung. Die könnte ich an einem einzigen "Wandertag" besuchen und abends wieder zu Hause sein.


    Wenn am zweiten Tag keine Besserung in Sicht kommt, würde ich mir schwerpunktmäßig Gedanken um den Wasservorrat bzw. die Aufbereitung machen und erst mal das sichern, was noch vorhanden ist, beispielsweise aus den WC-Spülkästen. Zumindest bei mir reichen die eingelagerten Wasservorräte erheblich kürzer als die Nahrungsmittel. Je nach Wetter würde ich das Garten-Regenfass vom Abzweig aus der Dachrinne entfernen und da Kanister voll machen - erst mal als Brauchwasser, aber notfalls später auch zum trinken. Als nächstes würde ich Holzvorräte aus dem Garten auf den Balkon schaffen, damit ich auch Zugriff habe, ohne das Haus zu verlassen. Außerdem würde ich mir eine Ecke im Garten für das Abladen von Abfällen suchen - insbesondere für die Tüten aus der Eimer-Toilette.


    Spätestens am dritten Tag ohne neue Entwicklung würde ich mich dann auch mal mit der Gebäudesicherung befassen, also Türen über Nacht blockieren, mit der Familie ein Klopfzeichen vereinbaren, vielleicht mit Nachbarn einen Wachdienst absprechen.


    Danach läuft dann das normale Notfall-Programm ab: Vorräte einteilen, mit Nahrungsmitteln aus dem Garten und der Natur ergänzen, regelmäßig bei Verwandten vorbeischauen etc.

  • Wenn bei mir in der Wohnung kein Strom da ist, überprüfe ich zunächst die Sicherungen liegts nicht daran, klingle ich bei meinen Nachbarn und frage ob es bei denen auch so ist. Als nächstes zum Hausmeister, ob der was weiß. (Solchen Fall hatte ich schon, allerdings nur für ca.eine Stunde oder so).
    Dann das batteriebetrieben Taschenradio einschalten. Auch nichts.
    Dann fahre ich ganz normal zur Arbeit wie sonst auch. Auf dem Weg halte ich natürlich die Augen offen.
    Wenn am Arbeitsplatz auch nichts los ist fahre ich wieder nach Hause und überlege was weiterhin zu tun ist.
    Abgesehen von einem möglichen Verkehrschaos dürfte zunächst nichts besonderes los sein auf den Straßen.
    Dass da gleich Anarchie herrscht halte ich für äußerst unwahrscheinlich.
    Am ersten Tag mache ich mir noch nicht allzuviele Gedanken. Falls möglich versuche ich noch etwas einzukaufen.
    "Interessant" wird die Sache wenn sie mehrere Tage oder länger anhält. Dann gilt es - wie meine Vorredner bereits geschrieben haben - die Vorräte zu checken, Wasser einzuteilen, bzw. mich um die Beschaffung zu kümmern, und mit den Nachbarn in Kontakt bleiben um sich gegenseitig zu helfen. Wahrscheinlich würde ich auch versuchen Freunde und Bekannte (so weit möglich) zu Fuß zu erreichen, aber nur in den ersten 2-3 Tagen, dann könnte es auf den Straßen wirklich gefährlich werden.


    Das fällt mir dazu aus dem Stehgreif ein. Aber wahrscheinlich schaue ich im Ernstfall erstmal schön blöd aus der Wäsche.:traurig:

  • Danke für diese Antworten,


    Ihr habt mich auf ein paar gute Ideen zum preppen gebracht, die Ich so noch nicht kannte.


    Danke, LG
    mpterra96

    Prepper, Atheist, Existentialist und Realist