Speiseöl-"Heizung" - sicherer als Teelichter?

  • Hallo,


    unter dem Link https://www.youtube.com/watch?v=Y9J9kFKPzew stellt jemand eine Heizmethode mit Speiseöl vor.


    Dabei stehen die Dochte so eng zusammen, dass es bei entsprechender Platzierung von Teelichtern gefährlich wäre, d.h. das Paraffin könnte flächig Feuer fangen. Weiß jemand, ob bei der vorgestellten Brennform die gleiche Gefahr besteht oder ob Pflanzenöl als Brennstoff in dieser Hinsicht sicherer ist? Oder bestehen vielleicht andere Risiken?


    Meine Überlegung ist: Wenn diese Methode sicherer ist, könnte man verschiedene Ansätze zum Kochen, Backen und Heizen mit Teelichtern auf diesen Brennstoff übertragen.

  • Hallo!


    Ich denke Teelichter sind die bessere Wahl.
    Einfacher handzuhaben, leichter zu lagern, effizienter und weniger "Dreck".


    ich hab mit 4 Teelichtern Reis gekocht. Verbrauch in Summe nicht mal 1 Teelicht.eht


    Geht es auch nicht mehr um kochen als um heizen.


    lg ric

  • Das Kochen würde ich im Winter als Nebennutzung der Heizung ansehen, d.h. wenn man schon eine Wärmequelle hat, kann man die auch zum Erwärmen eines Eintopfs oder eines Getränks nutzen (und den Körper dann von innen heizen).


    Natürlich würde ich meine vorhandenen Teelichter auch nicht durch Speiseöl ersetzen. Ich habe aber Bestände von abgelaufenem Speiseöl, die man als Brennstoff sicher noch nutzen könnte.


    Aber meine Frage zielte in erster Linie auf die Sicherheit ab: Da man offenes Feuer durchgängig beaufsichtigen muss, kann im Winter die Kombination [mehr Flammen über kürzere Zeit] gegenüber [weniger Flammen über längere Zeit] sinnvoll sein. Und genau dabei sind Teelichter potenziell recht gefährlich.


    Weiß vielleicht jemand Näheres über die Brenneigenschaften/Risiken von Pflanzenöl?

  • Ich sehe das kritisch, sowohl in Bezug auf die vermutlich gesundheitsschädlichen Rauchgase als auch in Bezug auf die Sicherheit Ich gehe mal davon aus, dass Öl-und Fettbrände nach wie vor einer der Hauptursachen für Wohnungsbrände sind.


    Mir erschließt sich auch noch nicht so ganz die Idee dahinter. Paraffin ist doch ein preiswerter und für die Anwendung im Haus gedachter Brennstoff. Warum also freiwillig eine schlechtere Notlösung verwenden?


    Wenn Du unbedingt Öle in der Wohnung anzünden willst besorg Dir einen ausreichend großen ABF Schaumlöscher, der auch mit Fettbränden klar kommt und sich stets griffbereit befindet. Dazu noch eine Feuerlöschdecke (bei größeren Ölbränden reichen die Decken alleine oft nicht aus, da sie sich voll saugen und dann wirds noch schlimmer...) Die normalen ABC Feuerlöscher sind nicht für das Löschen von brennenden Ölen/Fetten gedacht!


    In Tibet stehen in den Tempeln dutzende solcher "Systeme" herum, wo (flüssige) Yakbutter über Dutzende Docht verbrannt wird. Funktionieren tut es also schon, aber Kerzen sind einfach besser.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Vielen Dank für die Informationen, Cephalotus und ric.


    Unbedingt muss ich das nicht machen. Ich wollte einfach die Augen nach Alternativen und Ergänzungen zu den vorhandenen Heiz-/Kochmöglichkeiten aufhalten (Gas-Campingkocher, Teelichter) - daher meine Frage nach der Sicherheit.


    Hier gilt offensichtlich die Grundregel: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch.

  • Hallo.


    Öl rust angeblich mehr.


    Im Notfall könntest du die leeren Teelichthüllen sicher mit Öl wieder befüllen und verwenden.


    Extra altes Öl bunkern würd ich nicht.


    Als Alternative würde mir Trockenesbit einfallen.


    Lg

  • Zitat von ric;225806


    Als Alternative würde mir Trockenesbit einfallen.


    Esbit besteht aus Hexamethylentetramin. Ich würde das nicht zum Heizen verbrennen:


    Mal abgesehen vom sehr hohen Preis pro kWh verweise ich auf dies:


    "...
    Das Sicherheitsdatenblatt gibt folgende Hinweise auf besondere Gefahren, die beim Umgang mit Esbit auftreten können (R-Sätze):


    Leichtentzündlich
    Sensibilisierung durch Einatmen oder Hautkontakt.
    Außerdem werden folgende Sicherheitsratschläge gegeben (S-Sätze):


    Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen
    Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten
    Staub nicht einatmen
    Berührung mit der Haut vermeiden
    Abfälle und Behälter müssen in gesicherter Weise beseitigt werden
    Geeignete Schutzhandschuhe tragen
    Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen


    Beim Betreiben einer Spielzeug-Dampfmaschine mit Esbit in geschlossenen Räumen ist noch folgendes zu beachten:
    Der Raum soll nicht zu klein sein
    Der Raum soll belüftet sein
    Nur geringe Mengen verwenden
    Kinder beaufsichtigen.
    ..."


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Esbit


    Ich selbst verzichte in meiner Mietwohnung auf eine Heizung. Ich hab dort jede Menge warmer und trockener Kleidung, dicke Socken, warme Hausschuhe.


    Sollte ich aus bestimmten Gründen doch eine Heizung brauchen (z.B. um die Wohnung frostfrei zu halten), dann habe ich einen Haufen MSF1a Gaskartusche und dazu ein katalytisches Heizgerät. Erzeugt wie alle Brennstoffe auch CO2 und viel Wasser, sa dass man lüften muss, aber ansonsten sollte das recht abgesarm sein (CO müsste ich mal messen). Und es erscheint mir einfach in der Anwendung und uaf geeignetem Untergrund stehen auch recht sicher.


    Dann habe ich noch so einen 6kg großen Pack von extra großen Paraffinteelichtern von GIES, die brennen mit guter Flamme und ca. 9-10 Stunden lang.


    Die Wohnung mit kleinen Brennstoffmengen und ohne Kamin bei starkem Frost "gemütlich warm" heizen zu wollen halte ich für aussichtslos, egal mit welchem Brennstoff.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Diese Methode müsste sicherer sein als mit Teekerzen auf engem Raum, da der Pfannenboden nur bedeckt ist und durch die Steine die erhitzung des Öles erschwert.
    Aufpassen muss man bei offenen Feuer immer!


    Ich habe gerne die griechische Methode. Ein Glas mit einigen Zentimetern Wasser füllen, vorsichtig mit Speiseöl auffüllen einen Docht in eine mit Alufolie verhüllte Scheibe Kork stecken sodaß der Docht das Öl ereicht. Wenn das Öl "alle" ist taucht der Docht ins Wasser und die Flamme erlischt automatisch.

  • Klar geht das sicher besser, vor allem weil fast jeder ein Fondue Set oder ein Raclette hat. Aber die Zutaten zu dieser Methode haben wahrscheinlich 99,99% aller Menschen daheim und alles ist besser als frierend daheim zu sitzen, vor allem wenn man Kinder hat.