Wie stellt man Ahornsirup her?

  • Hallo Leute,


    weiß jemand von Euch näheres darüber wie man Ahornsirup herstellen kann, oder hat jemand gar Rezepte dafür? Die Sufu brachte nichts zu diesem Thema.


    Ich selbst weiß nur dass man dabei Ahornsaft einkochen muss, mehr aber auch nicht.




    Neugierige Grüße vom Nasenbären

  • Soweit ich weiß, ist der Saft der in Europa verbreiteten Ahorn-Arten dafür nicht geeignet. Der Zucker-Ahorn, aus dem der Sirup gewonnen wird, kann wohl prinzipiell auch in Europa wachsen, ist aber ziemlich selten und wenn, dann als Zierpflanze in Parks anzutreffen. Vielleicht kann man auch Setzlinge in Baumschulen bekommen und dann, in einigen Jahrzehnten, im eigenen Garten Saft für die Sirup-Produktion ernten. Ich weiß aber nicht, wie pflegeintensiv das Bäumchen ist.

  • Hi,
    Baumsirup wird bei allen Baumarten auf die gleiche Art gewonnen, dabei ist es egal ob Ahorn, Birke, Kiefer, Tanne oder Kautschuk ( heißt dann aber jeweils anders).
    Rinde bis aufś Holz einritzen und den austretenden Saft in ein Gefäß leiten. Danach den Saft einköcheln.
    (Bei Birken macht manś wenn der Saft aufsteigt, also wenn die ersten Blätter austreiben.)


    --- IST IN D , BEI ÖFFENDLICH STEHENDEN, BÄUMEN VERBOTEN. ( also NUR im eigenen Garten )
    Wie ś in A/ CH ist weiß ich nicht.
    LG M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Der Zuckerahorn wächts in unseren Breiten ganz gut und bedarf eigentlich keiner großen Pflege.


    Zur Sirupernte/herstellung: Zeitpunkt hierfür ist der Zeitraum Ende Februar- April. Hierzu bohrt man ca. 2,5cm tiefe Löcher, immer an der selben Stelle. Es eigenen sich aber nur Bäume ab einem alter >40 Jahre. Zudem wird recht viel Saft benötigt, um eine Liter Ahornsirup herzustellen (laut Wikipedia 30-50l).
    Ob sich das ganze Zeit/Aufwandmäßig lohnt, bezweifle ich.

  • Hallo Nasenbär


    Für die Herstellung von Ahornsirup eignet sich nur der Saft aus wenigen Ahornarten (sugar- , black-, red-, silver-, oder norway Ahorn). Bei anderen Arten ist es natürlich auch möglich Saft zu gewinnen, da der Zuckergehalt aber viel tiefer ist, lohnt sich das einkochen wohl nicht. (es gibt ja aber auch Birkensirup und anderes)


    Der Zuckerahorn wächst zwar auch in Europa, eignet sich aber laut Aussagen von Kanadischen Ahornbauern nicht für die Herstellung. Selbst in den USA und Kanada, wo gewerbmässig angebaut wird, lässt sich das Anbaugebiet nicht so gross ausweiten, wie sie es gerne hätten. Als wir eine Plantage besucht haben sagte man uns der entscheidende Faktor sei im Frühjahr der Wechsel von warmen Temperaturen von +10°C am Tag und unter 0°C in der Nacht. Dadurch würde der Saft jeden Tag bis in die Spitzen transportiert und zöge sich in der Nacht wieder in die Wurzeln zurück. So erst fliest genügend Saft zum abzapfen und dass leider auch nur für kurze Zeit.


    Die Bäume selbst bekommen zwischen 1 bis 3 Abzapfstellen gebohrt, je nach Stammumfang. Die ersten Bohrungen haben sie ab einem Stammdurchmesser von ca. 10cm gemacht. Die Bohrstellen wurden nicht wieder verschlossen, da sich der Baum selbst hilft. Jedes Jahr werden aber neue Löcher gebohrt.


    In so genannten Sugar Shaks (kleine Hütten im Wald) wird der Ahornsaft eingekocht und kann oft vor Ort probiert werden. (sehr lecker unbedingt probieren, wenn Du die Gelegenheit bekommst)
    Zum Abzapfen hat man früher hohles Holz genommen, angespitzt und in die Bohrung gesteckt. Heute hat man in kleiner Form einen Ablasshahn, weiss leider nicht wie sie genau heissen (sieht aus wie ein Wasserhahn). Hier ein Bild (Englisch Spile oder spout hab ich gerade herausgefunden)


    Der Wald sieht dann ungefähr so aus.


    Oder in moderner Form so mit kilometerlangen Schläuchen durch den Wald.


    Und hier https://www.youtube.com/watch?v=d74a6uKAz2o findest Du ein Video dazu.
    Bis ich alles gefunden habe bin ich noch über diese Seite gestolpert und habe auch dazu gelernt. Auf Englisch aber erklärt noch mehr ins Detail. http://extension.psu.edu/natur…es/maple-syrup-production


    Für die Suche im Netz. Englisch suchen unter: Maple syrup, sugar shak; französisch suchen in Quebec dort heissen sie Cabane a sucre
    Es hat mich auch schon in den Fingern gejuckt es trotzdem zu versuchen.


    Viel Spass beim experimentieren und viel Erfolg wenn Du es ausprobierst. Schreib doch bitte wie es geklappt hat.


    tine