Schwedenfeuer von McKOY

  • Hi,


    ich finde ein Schwedenfeuer ja sehr schön.


    Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, erschließt sich mir der Sinn, also außer sehr schön (evtl. wichtig für die Seele, mentales Befinden usw.), nicht.


    Der technische Aufwand ist relativ groß, also so mit Fichtenmoped usw. Die Wärmeentwicklung für die Leute drumherum ist geringer als bei einem Lagerfeuer, man braucht eine geeignete Unterlage usw. usf.


    Aber es ist sehr schön.



    Rocky

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Zitat

    Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, erschließt sich mir der Sinn, also außer sehr schön (evtl. wichtig für die Seele, mentales Befinden usw.), nicht.


    Ich sehe die Dinger im Winter öfter mal auf dem Eis zwischen den Anglern.

  • Bohren oder Sägen?

    Meiner Erfahrung nach haben beide Varianten ihre Berechtigung.
    Bohren sieht definitiv schöner aus, brennt länger, der Stammbleibt praktisch bis zum Schluss geschlossen und fällt nicht um. Also für den Sitzplatz oder Balkon (ohne Holzdach :face_with_rolling_eyes:) sicherlich geeignet.
    Die Variante mit der Kettensäge hat definitiv einen Vorteil gegenüber der gebohrten Variante. Das Kochen! Bei der gesägten Finnenkerze, dem gesägten Finnenfeuer, oder wie ihr das auch immer nennen wollt kann man einen Pfadfinderkochtopf oder ein gusseiseren Pfanne Oben aufstellen. Das Feuer brennt trotzdem weiter und erstickt nicht wegen zu wenig Sauerstoffzufuhr durch das kleinere gebohrte Loch.

    Rocky, somit ist hoffentlich deine Frage des Nutzen beantwortet.

    Ich habe doch schon einige Finnenkerzen hergestellt und auch schon diverse Anzündmethoden ausprobiert. Meiner Meinung nach ist das Anzünden mittels Diesel getränkten Sägespänen die effektivste Methode. ABER: Umweltverschmutzung, verrusste Überdachung, Gestank. Funktioniert super mitten im Wald beim Holzschlagen. Ansonsten bevorzuge ich die Variante mit der Kerze und dem umgedrehten Finnenfeuer!

    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

  • Der Holzeinsatz um auf diese Art und Weise zu kochen, ist da aber sehr hoch...


    Gut, bei Eisanglern ergibt es Sinn. Das Feuer ist deutlich über der Eisfläche, das Eis schmilzt nicht und das Feuer geht nicht aus. Vielleicht ist das ja der Ursprung.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • @ Rocky


    Wieso, ein Stamm 50cm, zweimal eingesägt,
    kannst kochen, gibt Wärme und Licht.


    Klar ist ein Hobo effektiver, aber bei Wald und Forstarbeit war dies früher sehr beliebt und Du kannst, frisch geschlagenes Holz nehmen.


    Effektiv ist die Methode im Winter, wenn Du nirgens Äste findest weil Schnee liegt und Äste nass sind.


    Deshalb hat es wahrscheinlich seinen Ursprung auch in Scandinavien oder Sibirien wo lange und viel Schnee liegt.


    Dann nimmt man einen Stamm und Säge ihn zweimal ein... Feuer.


    Darin liegt der Sinn, hier und jetzt ist es ein Gag... es gibt viel effectivere Feuerarten.


    McKOY

  • So, jetzt hab ich mal dieses Knüppelfeuer ausprobiert.


    Wollte eigentlich nur Kienspan jagen, bin aber dann mitten im Wald auf ne Rückeschneise mit vielen Knüppeln getroffen. Da file mir doch glatt dieser Thread ein. :)


    Also flux ein paar etwa gleich lange Knüppel (7) zusammengesucht und mit der Brombeerranke zusammengebunden. Dann nen Feuerstick rein getan, uffpasse daß de Förschta net guckt, und angezündet.


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    Die ersten paar Minuten ging ja mal gar nix, dann fiel ein Teil des Feuersticks runter und machte sich am Boden zu schaffen. Der Rest hatte dann nicht mehr ausgereicht zum zünden, also neuen Feuerstick, aber jetzt zuerst ne Unterlage für den Stick reingebaut. Jetzt hats gebrannt, aber nur kurz, dann war mein Brombeerflechtwerk durch und das Ganze fiel auseinander. Also die Knüppel nochmal, jetzt oben und unten, mit Eichenpeitschen gebunden. und auf ein Neues angezündet.


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    T

  • Dann gings aber los mit den Rauchzeichen. Meine Fre...


    Lang, lang hattes es gequalmt, ne gefühlte halbe Stunde. Lag vielleicht auch daran daß es letzte Nacht geregnet hatte und die Knüppel nicht ganz trocken waren. Und dann, als ich schon nicht mehr daran glaubte...... schlagartig war das Feuer da. Dann aber gleich so heftig daß es meine Verschnürung in Null-komma-nix durchgebrannt hatte und das Ganze zum zweiten Mal auseinanderfiel. Ok, Knüppel auseinander gezogen, Wasser über die brennenden Stellen gegeben und aus Sicherheitsgründen in der Nähe geblieben. In der Zeit hab ich dann doch noch etwas Kienspan gefunden. :grosses Lachen:


    Ist ja nicht so daß ich den Kienspan bräuchte, mach ich nur zur Übung. Suchen - finden - wegstecken.


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    Fazit:
    - Knüppelfeuer geht
    - Raucht ne lange Zeit stark
    - Zum Binden ausschließlich Draht verwenden
    - Knüppel außen besser trocken
    - Mindestens 10 Knüppel verwenden



    T

  • Gut das du das Feuer mit Wasser gelöscht hast und dann noch in der Nähe geblieben bist. Momentan ist es eigentlich je nach Region unverantwortlich bei dieser Trockenheit offenes Feuer im Wald zu machen.

  • Klar bin ich geblieben bis absolut sicher war daß nix mehr brennt (etwa ne Stunde).


    Ist jetzt gerade auch nicht sehr trocken bei uns in den Wäldern, sonst hätte ich diesen Versuch sicherlich nicht gemacht, auch nicht wenn ich kein Wasser dabei gehabt hätte.


    T

  • Tactical


    Nicht falsch verstehen, aber bei dem Knüppelfeuer hast einen entscheidenden Fehler gemacht.


    Zwischen die dicken Knüppel solltest trockenes Reissig stecken, noch besser ist auch noch Stroh oder trockener Farn oder Laubgeäst. Dann die dicken Knüppel drum herum.


    Stroh oder Farn anzünden ... Bingo


    Tip... Im Wald wenn es unbedingt sein muss nur ein Grubenfeuer machen. Ist am leichtesten handelbar :-)))


    McKOY

  • Siehste, da hatte der "Erfinder" nix von gesagt.
    Der "Erfinder" spricht lediglich von ner kleinen Windlichtkerze und etwas ?Docht?.


    Beim zweiten Start hatte ich dann automatisch kleine trockene Aststücke mit rein getan, sagt einem der Hausverstand. :grosses Lachen:


    Grubenfeuer ging nicht, mußte unbedingt Knüppelfeuer sein. :peinlich:


    Neee, ehrlich mal, ich hätt überhaupt kein Feuer gemacht, wenn da nicht die Sache mit dem Knüppeldingsda gewesen wäre.


    Knüppel da, Gelegenheit da, Feuersticks da und ich da...


    T

  • Ich habe jetzt noch eine andere Schnittechnik kennen gelernt die mich überzeugt hat. Der unheimliche Vorteil ist das das Schwedenfeuer nicht so schnell auseinander bricht durch den mittleren "Steg".



    Im oberen und unteren Bereich ist ein "Stern" eingesägt. Zwei Schnitte die über Kreuz sind gehen etwas tiefer.




    Im mittleren Bereich gibt es unterteilt noch zwei Schnitte über Kreuz wobei sie unterschiedlich lang sind. Mit der Spitze der Säge wird im Stamm eine Verbindung zwischen dem oberen Stern und dem mittleren Kreuz geschaffen.



    Genutzt wurden diese praktischen Anzünder.