Neues Rucksack-Tragekonzept: Aarn Bodypacks

  • Habe in der SuFu nix gefunden über Aarn Bodypacks und wollte Euch die hier mal vorstellen. Vorab gleich mal zwei Bildchen von den beiden Rucksäcken, die mich derzeit interessieren, zur Veranschaulichung:


    Aarn Featherlite Freedom: [ATTACH=CONFIG]30422[/ATTACH] Aarn Natural Balance: [ATTACH=CONFIG]30420[/ATTACH]


    Bei meiner Suche nach einem Rucksack für mich (als für 3-7 Tage) bin ich auf Aarn gestoßen und bin am hin und her denken, ob das für mich die Lösung sein könnte. Gut, man könnte sagen: was soll jetzt da das besonders Innovative sein? Hat halt noch große Taschen an den Rucksackträgern dran, und? Trotzdem sehen für mich der Featherlite Freedom und der Natural Balance echt interessant aus, weil:


    • sie leicht sind
    • ich die angebotenen Größen für mich optimal finde. Ich dachte an einen in der Größe so grob wischen 65 und 80 Liter. Für mich könnten daher der Featherlite Freedom 67 Liter (55+12) oder auch der Natural Balance 78 Liter (63-15) in Frage kommen.
    • ich an den meisten Treckingrucksäcken Außen- bzw. Seitentaschen vermisse. Ich organisiere mein Zeugs lieber in verschiedenenen Außentaschen bzw. von außen zugänglichen Taschen, als in Packsäcken im Innern eines einzigen Hauptfachs.
    • man die vorderen Taschen von den Schulterriehmen abnehmen, zusammenclippen und als Daypack tragen kann (was ich echt super finde, ist auch prima zur Umsetzung des 3-Lines-Prinzips, nachdem ich meine Ausrüstung zukünftig gern sortieren will)
    • sie wasserdicht sind (herausnehmbare, wasserdichte Liner)
    • ich v.a. auf Reisen schon oft einen Tagesrucksack vorne getragen habe, um ihn nicht jedesmal absetzen zu müssen, um an Geldbeutel, Fahrkarten, Sonnenschutz usw. dranzukommen oder auch, um ihn besser schützen zu können im Gedränge (Flughafen, Markt, ...). Ich habe zu Interrailzeiten auch gern zusätzlich zum Treckingrucksack noch vorne einen kleinen Tagesrucksack getragen mit dem Krimskrams, den man halt so ständig braucht. Ich fand das Gegengewicht vorne schon damals recht angenehm zu tragen.


    Was mich zögern lässt, mir einen der beiden Rucksäcke zu bestellen sind im Wesentlichen der Preis und die Tatsache, dass Riehmen oben und/oder unten fehlen zur Befestigung von Ausrüstung außen am Rucksack. Der Natural Balance hat zumindest aber ein extra Fach unten mit Zugang von außen. Das und das größere Volumen spricht für mich daher eher für den Natural Balance als für den Featherlite Freedom.


    Momentan habe ich aber eh nicht genug Kohle, also muss die Rucksackanschaffung noch warten. Und vielleicht stoße ich in der Zwischenzeit ja noch auf einen anderen Rucksack, der für mich passt. Evtl. könnte ich den dann ja noch ergänzen mit den Aarn Universal Balance Packs. Die ergonomischen Vorteile einer Gewichtsverteilung auf hinten und vorne leuchten mir nämlich absolut ein (teilweise ja schon selbst erprobt) und schneller Zugriff auf die Taschen an den Schultergurten hat unterwegs enorme Vorteile.


    Über Anregungen, Ratschläge, Tipps freu ich mich immer sehr.
    (Übrigens auch zur Beschaffung eines KuFa Schlafsacksystems, möglichst leicht, möglichst 4 Jahreszeiten tauglich, Komfortzone bis mind. -15°C oder noch weniger. Liebäugle z.B. mit dem Carinthia Defence 4 + Tropen + Bivy. Aber das ist hier OT!!! Falls jemand da gute Tipps hat, freu ich mich sehr über PNs oder Hinweise auf empfehlenswerte Threads hier im Forum.)


    Hier mal noch ein paar Links zu Infos über die Aarn Bodypacks:


    Bin gespannt, was Ihr von den Aarn Bodypacks haltet und freue mich auf Eure Rückmeldungen.

  • Hallo
    Grundsätzlich sind die RS absolut der Hammer ! Hab ich mir damals auch angekuckt. Für CH-Foris : hier in Uster im Laden http://www.aventura-travel.ch/38601/19585.html


    Die Möglichkeiten mit den Variablen Taschen sind wirklich sehr gross. Kann ich jedem Langdistanz-Wanderer nur empfehlen.
    Wer sich für so ein Aarn Pack entscheidet hat definitiv was gutes. Noch besser wird das wenn dann auch der Rest der Ausrüstung mehr oder weniger UL ist. Ich hab das grosse Pack mal mit 34 Kg 4h getragen, war wirklich sehr angenehm.


    Für mich aber hab ich das dann aus verschiedenen Gründen verworfen da ich noch was "vielfältiger Einsetzbares" wollte. Kam mich zwar noch teurer aber hat sich für mich gelohnt. Aber aus der Erfahrung mit dem Aarn hab ich mich dann mit Alternativen wie dem Ribz-Pack oder Hill People Gear auseinader gesetzt und mir schlussendlich das Chest Pouch Suspension Kit für meinen SkyCrane geholt.
    Seither trage ich damit die Deckeltasche, immerhin bis zu 5 Kg, meist vorne. Hat sich für mich so bewährt.


    LG

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Da GrimmWolf es gerade angesprochen hat, den Aventura in Uster kann ich nur empfehlen.
    Sehr gut sortiert und sehr kompetente Beratung.

    Grüsse Susanne

  • Also die Idee als solche ist nicht neu, nur die doch eher konsequente Umsetzung im zivilen Bereich ist neu.


    Im Militärischen Bereich ist es seit gut hundert Jahren gang und gäbe auch einen Teil des Gewichts vorne zu tragen. Die modernen Auswüchse davon sind Chestrigs und Kampfmitteltragewesten, die sogar einen Großteil des Equipments nach vorn verlagern, einerseits da Zeug auf dem Rücken schwer zugänglich ist, andererseits um Platz für einen Rucksack zu lassen. Es gibt sogar integrierte Weste-Rucksack Systeme, die sehr angenehm zu tragen sind. Die Idee dahinter ist, den Rucksack durch das in der Weste integrierte Tragesystem zu stützen und ihn im Notfall einfach abwerfen zu können um ihn dann später wieder aufzusammeln.


    Ich persönlich finde die Umsetzung von Aarn gut, allerdings habe ich bei der Optik das Gefühl dass die größeren Packs einen durchaus erheblich in der Bewegungsfreiheit einschränken. Da würde mich mal interessieren wie sich so ein Ding wirklich auswirkt.


    Die Website finde ich persönlich unter aller Kanone, da ein Haufen physikalischer Unfug erzählt wird und mit einem Haufen Autoritäten geworben wird, die nicht für jeden einfach so nachvollziehbar sind.


    Ich finde dass ich mit Eberlestock gut fahre. Der Eberlestock ist einfach bombig als Rucksack, einen besseren habe ich noch nie getragen.


    EDIT:


    Hab mir das jetzt nochmal angesehen. Als Wanderrucksack bestimmt ganz ok bis gut, als BOB meiner Auffassung nach nicht zu gebrauchen, zumindest nach den Kriterien die ich anlege.

  • Zitat von Sabbel;250661

    Die modernen Auswüchse davon sind Chestrigs und Kampfmitteltragewesten, [...] andererseits um Platz für einen Rucksack zu lassen.


    Hab gerade mal Tante Gockel danach befragt. So wie das für mich aussieht, haben solche Chestrigs natürlich alle eigene Schultertragegurte. Wenn man so einen trägt, schent mir das zwei Nachteile zu haben:


    • die Schultertragegurte von Rucksack und Chestrig drücken doch dann beim Tragen? Also, wenn man den Chestrig zuerst anlegt und dann einen Rucksack drüber, dann drücken doch die Schultergurte des Rucksacks auf die des Chestrigs?
    • So ein Chestrig sieht sehr militärisch aus. Was ich persönlich gern vermeiden möchte. Immer schön unter dem Radar fliegen und möglichst wenig auffallen.



    Zitat von Sabbel;250661

    Es gibt sogar integrierte Weste-Rucksack Systeme, die sehr angenehm zu tragen sind. Die Idee dahinter ist, den Rucksack durch das in der Weste integrierte Tragesystem zu stützen und ihn im Notfall einfach abwerfen zu können um ihn dann später wieder aufzusammeln.


    Gute Idee. Hast Du eventuell ein empfehlenswertes Beispiel für sowas?


    Zitat von Sabbel;250661

    Ich finde dass ich mit Eberlestock gut fahre. Der Eberlestock ist einfach bombig als Rucksack, einen besseren habe ich noch nie getragen.


    So ein Eberlestock ist ganz bestimmt was ganz Feines. Nur wiegt so einer halt leider doch einiges mehr. Zu viel für mich als untranierte Frau, die, wo immer es geht, bei der Ausrüstung an Gewicht einsparen möchte bzw. muss, um nicht alle 100m ne Pause zu brauchen.

  • Macohe


    Darum kaufen wir doch Eberlestock RS !!! Zum trainieren !!!
    Wenn wir uns dann bis in einigen Jahren ans Gewicht gewöhnt haben, fangen wir sogar an die Dinger zu befüllen !!!


    Gibt so viele gute RS von so vielen Firmen, da findet sich für Dich bestimmt was passenderes.


    Aber lass uns Jungs doch unsere tollen Spielsachen. Du weißt doch dass es die Freude daran schmälert wenn sich die Mädchen die Sachen schnappen...


    Der seinen mit allen Milchzähnen gegen Dich verteidigt :winking_face:


    LG
    GrimmWolf

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Bei Systemen schau dir mal die "Omega Elite Tactical Vest #1" von Blackhawk an. Da gibts im Zubehör auch irgendwo den "Rucksack" dazu. Ist halt militärisches Equipment.


    Bei guten Chestrigs sind die Tragegurte so designed, dass sie einen Rucksack nicht behindern oder dadurch selber drücken. Es gibt übrigens auch eher zivile Chestrigs was das Erscheinungsbild angeht. Aber du siehst in jedem Fall aus wie "prepared". Ich tendiere dazu die Kleidung danach auszuwählen wie die Lage ist, daher stört mich persönlich ein militärisches Aussehen unter Umständen gar nicht.


    Du musst halt beachten was ist dir wirklich wichtig direkt griffbereit zu haben. Das meiste davon kann ich in Hosentaschen und am Gürtel tragen ohne das es auffällt. Einzige Ausnahme bei mir ist die Argumentationshilfe aus Oberndorf am Neckar, aber bevor ich die offen tragen kann muss die Zivilisation komplett zusammengebrochen sein und dann trage ich sie auch gerne auffällig. (entweder am Gürtel, am Hüftgurt vom Rucksack oder im Tiefziehholster, hat alles eine Vor- und Nachteile).


    Anyway, ich mag meinen Eberlestock sehr gerne. Zugegeben, der Rucksack hat ein gewisses Eigengewicht, was aber durch die Qualität des Tragesystems und der Haltbarkeit das Rucksacks meiner Auffassung nach mehr als aufgewogen wird. Zumal ich auch von dem grünen Prepperverein der Bundesregierung einiges an Gewicht auf dem Rücken gewohnt bin. Kannst ihn gerne mal bei mir ausprobieren, am besten wenn wir uns mal endlich zum Karte-Kompass-Kram treffen können. Dann bring ich den mit.

  • Eine Lösung auf der Suche nach einem Problem?


    1. Auf wieviele Dinge brauchst Du wirklich ständig(!) und immer wieder Zugriff, wenn Du den Rucksack trägst? Passt das wirklich nicht in die Hosentaschen?
    2. ich sehe das (1st,) 2nd & 3rd line Konzept hier nicht gegeben, wenn die Taschen mit dem Rucksack abgenommen werden. Dann doch eher sowas wie den "BH" von Kupfersalz (den Namen der Frontpacks hab ich vergessen), der auch dann am Mann bleibt, wenn man den Rucksack abgenommen hat.
    3. Ich finde das Zeug vorne dran eher störend, vor allem im schwierigen Gelände.
    4. Ich hatte noch nie ein Problem mit dem Gewicht nur hinten. Der Trick ist ein vernünftiger Trekkingrucksack und richtig packen, so dass sich der Schwerpunkt nahe dem Rücken platziert. Das erhöht auch unegemein die Wendigkeit. Wenn ich den Schwerpunkt weit nicht hinten versetze (bei vielen Militärsäcken mit 50 Taschen und Fächern schon gesehen), dann hilft es mir auch nix, wenn ich mir noch 5kg vorne dran hänge. Dann ist zwar der Schwerpunkt wieder näher am Körper, das hohe Trägheitsmoment verschlimmert sich aber noch zusätzlich. Und Du willst Dir dann auch noch hinten dran Sachen ran schnüren, die dann noch zusätzlich rum baumeln?
    5. Bei Frauen hängt es evtl auch noch vom Körperbau ab, ob die Taschen vorne dran Sinn ergeben.
    6. Mir ist Thermoeregulierung sehr wichtig, mit Rucksäcken schwitzt man sich idR immer den Rücken nass (egal welches Tragesystem). Schlimm genug, aber jetzt schwitzt man sich auch noch den Brustbereich nass und das Lüften wird erheblich erschwert. Mit dem nornalem Rucksack mach ich einfach meine Jacke weit auf und alles ist gut, hier habe ich das ganze Gerödel vorne dran, das mich behindert und aufheizt...
    7. Einen halbwegs leichten und kompakten(!) einteiligen Rucksack kann ich auch mal ne Weile auf nur einer Schulter tragen und er ist auch schnell mal irgendwo rein gestopft (Bus, Fahrrad, Boot, etc...)
    8. Je mehr Fächer und Reißverschlüsse umso höher die Gefahr des Wassereintritts... Macht man dann bei Regen gleich drei Regenschutzhüllen drüber?


    Unterschiedliche Leute mögen unterschiedliche Konzepte. Ich bin von den Bildern her jedenfalls nicht überzeugt und ein Freund von KISS. Es hat schon seinen Grund, warum im Trekkingbereich außerhalb der ultraleicht Szene quasi jeder Trekkingrucksäcke verwendet. Das sind die Leute, die tatsächlich Erfahrung mit dem Rucksack tragen(!) haben.


    Beim Militär hat man keine Wahl und da ist man idR auch noch jung (und dumm) und weiß es nicht besser. Mal davon abgesehen dass das Militär Tragekonzepte braucht die leichten Zugriff auf Magazine & Co ermöglichen und kompatibel mit Schutzwesten sind. Nicht zuletzt ist die Infanatrie der Zukunft derzeit sowieso nicht mehr darauf ausgelegt, ihren Kram noch über weite Strecken tragen zu können...


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.