Fernreisen als Vorbereitung, Reiseberichte, Erfahrungen, Ausrüstung

  • Beim freien Campen und auf selbst organisierten Fernreisen kann man Alles übers autarke Leben lernen und üben. Deshalb kann ich dies nur jedem empfehlen. So kann man Urlaub mit Vorbereitung verbinden und die Familie trainieren.

    Auf die Bitten einiger Foris hin, stell ich hier mal einige Infos über mich, unsere Fernreisen, Reiseberichte, Erfahrungen usw. rein.

    Ich habe nunmehr fast 50a Campingerfahrung, die Hälfte davon auf Fernreisen.

    Als ich ca. 4 war, haben sich unsere Eltern ihr erstes Auto gekauft, einen Trabant P600.
    Zu dieser Zeit sind wir auch das erste Mal campen gewesen. Wild, im Harz, auf einer Wiese mit einem Bach in der Nähe. Zuerst haben wir die Zelte aufgebaut und dann eine Toilette. Diese bestand aus 2 Stangen welche waagerecht zwischen 2 Bäumen befestigt wurden und an dem unterem waren Zweige als Spritzschutz dran sowie dahinter eine Grube.
    Später kamen Campingurlaube an der Ostsee in den damals typischen ausgebauten Bauwagen hinzu. Als Student und danach bis zur Wende reisten wir mit Kraxe (auf Neudeutsch Trekkingreisen) nach Bulgarien und Rumänien in die dortigen Hochgebirge.
    Mit der Wende kam die Idee, sich einen Allradler zuzulegen, um nicht mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Gebirgen zu müssen und um auch mal frei im Allradler übernachten zu können. Also sollte ein 4x4-Kombi oder 4x4-Pickup gekauft werden. Es wurde dann ein neuer Isuzu/Opel Campo Sportscab 2,5D (Pickupversion vom Isuzu/Opel Frontera) mit Brahmatop für damals 27T DM.
    Zwischenzeitlich hatte meine Frau aber nach einem Bergunfall inkl. Bergrettungsdienst und Krankenhaus Höhenangst entwickelt. Aber der Allradler blieb im Bestand.
    In Dresden gab es damals schon gleich nach der Wende einen Offroadverein, die Mitglieder trafen sich immermal an WEs in einem ehem. Militärgelände. Da sind wir dann mal mit hingefahren, aber ich kannte mich beim Fahren im Gelände ja gar nicht aus. Ein schon erfahrener Pickup-Besitzer nahm sich dem an und zeigte mir einige Grundlagen im Offroadfahren.
    Dann brachte ein Familienmitglied uns einen Flyer von einem Geländewagenverein in Leipzig, da wurde ich dann Mitglied. Wir organisierten Trails und WE-Ausfahrten. Irgendwann kam die Idee auf, wir fahren als Verein über den Jahreswechsel in die Sahara. Davon war ich anfangs überhaupt nicht begeistert. Ich wäre lieber im Winter zum Nordkap gefahren. Meine Frau aber nicht, sie wollte in die Wüste. Daraus sind nunmehr einige Reisen nach Afrika und Europa (außer FIN, IS, MD, GR, IRL, AL) geworden.
    Heute kann ich aus gesundheitlichen Gründen solche Reisen leider nicht mehr machen, so fahren wir nur noch zum Camping. Aber dafür haben wir einen selbst umgebauten kleinen Wohnwagen, selbstverständlich höher gelegt, mit Schutzbügeln usw.
    Was ich noch seit ca.25a als Hobby mache, sind die Teilnahme an der Orga bei Offroadveranstaltungen, als Aufsicht, als Instruktor oder Fahrlehrer (auch schon für Automobilclubs sowie Rettungs- und Hilfsorganisationen wie , Feuerwehr, DRK, Wasserwacht usw).

    Für die Reisen hat mir Einiges aus meiner Kindheit und Jugend geholfen. Z.B., daß unsere Eltern mit uns auch wild campen waren, daß ich auf einem Hof in einem Dorf im Südharz aufgewachsen bin (so richtig mit Hund, Katze, Maus, Pferd, Kühe, Schweine, Karnickel, Hühner inkl. Hausschlachtungen usw.), daß ich eine Zeitlang im DRK war, die vormilitärische Ausbildung in der Arbeitsgemeinschaft und dem vormilitärische Unterricht in der Schule, die Zeit in der GST, meine Hobbys wie Lesen und später Kampfsport usw.

    Auf Reisen beginne ich mich meist 1a davor vorzubereiten. Ich recherchiere über Land und Leute, lese in Foren, lese mehrere Reiseführer, studiere Karten usw. Dann erstelle ich mir eine Liste, was will ich sehen, wie kann der Zeitplan aussehen, was brauche ich noch an Ausrüstung, Dokumente, Genehmigungen, Visa, Reservierungen usw. Das bespreche ich dann mit den Mitreisenden und dann geht’s mit der detaillierten Vorbereitung los.

    Bei unseren Reisen damals mit Kraxe nach RO und BG sah das natürlich noch anders aus, als heute.
    Reiseliteratur und Wanderkarte über RO und BG waren schwer in der DDR zu bekommen. Ausrüstung fürs Trekking ins Hochgebirge bis auf wenige Ausnahmen gabs so gut wie gar nicht.
    Für die Reiseführer und Wanderkarten mußte man Beziehungen zu einer Verkäuferin (Verkäufer gabs selten in der DDR) aufbauen und die bequatschen. Insbesondere die Reiseführer der KOMM MIT-Reihe aus RO waren sehr selten und sehr gefragt.
    An guter Ausrüstung gab es die Juwel-Benzinkocher (damals sehr schwierig zu bekommen), Alu-Camping-Kochgeschirr (die Modelle die es auch heute noch gibt) und Bergzelte (wir hatten ein „Fichtelberg“, besser war noch das doppelwandige Bergzelt mit den 2 Apsiden).
    Kraxen gabs so gut wie garnicht. Eine Kraxe war aber praktisch und notwendig. Man mußte ja eigentlich außer Nudeln, Brot, Gemüse, Wasser und Alkohol alles für 3 Wochen mit aus der DDR mitbringen. Wurst, Fleisch, Brühe, Kaffee, Tee, Gewürze, Verbandszeug, Medikamente, Toilettenpapier usw., das mußte alles in die Kraxe. Die wog daher bei der ersten Trekkingtour 32kg und ich wog damals 55kg. Später habe ich durch mehr Erfahrung die Ausrüstung optimieren können, sodaß meine Kraxe dann nur noch so ca. 25…26kg wog. An dem Gestell kann man dann noch sehr gut Zelt, Schlafsack und Isomatte befestigen. Wer Westverwandte hatte, konnte die anbetteln, daß die eine Kraxe schicken oder mitbringen, manchmal gabs welche in Prag. Also habe ich 2 Kraxen selbst gebaut. Werkstätten oder Kleinbetriebe, bei denen man was als Privatperson einfach in Auftrag geben konnte gabs nicht. Ich habe in Berlin (da war die Versorgung deutlich besser als im Rest der DDR) 2 große Rucksäcke gekauft, sowie Aluminiumrohr organisiert, Kleinteile besorgt oder selbst gefertigt. Von den Rucksäcken habe ich die Schulterriemen entfernt. Aus zwischen die Pflastersteine im Hof eingeschlagene Metallstangen und Metallhülsen habe ich eine Rohrbiegevorrichtung improvisiert, die Alurohre mit einer Lötlampe vorsichtig erhitzt und die Rohlinge für die Kraxengestelle gebogen. Da ich damals als Fertigungstechnologe für Dieselmotoren und Netzersatzaggregate gearbeitet habe, hatte ich Zugriff aufs WIG-Schweißen. Ein Kollege schweißte mir die Aluteile zu fertigen Kraxengestellen zusammen. Mein Vater kannte einen Sattlermeister, welcher die Rucksäcke und Schulterriemen nach meinen Vorgaben paßend zu den Kraxengestellen umarbeitete. Ledergarn, Ledernadel und eine kleine Zange (Leatherman‘s waren gerade erst in der USA erfunden wurden) hatte ich im Urlaub dann immer mit.
    Als Studenten sind wir mit dem Zug nach BG und RO gefahren, bis zu über 50h dauerte so eine Fahrt. Platzreservierungen für Sitzplätze oder gar Liegeplätze waren auch praktisch ein Jahr im Voraus nicht zu bekommen. Die Leute saßen im Gang und WC. Einmal war ein Wagon verschloßen und leer, aber die Bahnmitarbeiter haben den nicht aufgeschlossen. Und ich hatte ja eine kleine Zange dabei…
    Wir haben viel frei bei Berghütten gecampt oder und auch in der Nähe von Städten auf CPs übernachtet, sind auf knapp 3000er Berge gestiegen, haben auf Bahnhöfen auf Bahnsteigen oder auf Tischen geschlafen.

    Das soll mal als Einleitung reichen.

    Ich werde heute noch einige Fotos einstellen. Nach und nach soll es dann Reiseberichte von mir geben, Beiträge über Fahrzeuge, Sicherheit, Gruppendynamik, Ausrüstung, Werkzeug, Checklisten, Nahrung, Hygiene, Navigation usw. usf.


    Und bitte keine Infos über Trips an den Baggersee, Malle, mit Näggermoan, MdV (CP Venedig) o.ä.



    Gruß


    Rocky

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Tunesien 1994

    Wir waren eine Gruppe aus Vereinsmitgliedern und einigen Anderen. 16 Autos und 31 Leute. Die Gruppe war viel zu groß. Stadtdurchfahrten, Dünenzüge usw dauern so sehr lange. Die Gruppendynamik ist kaum beherrschbar, es kam sogar zu einer Schlägerei in der Wüste (ich war unbeteiligt). Wir haben dann nach ca. 1 Wo die Gruppe geteilt.

    Unser Auto war ein Isuzu/Opel Campo Sportscab 2,5D 76PS (Pickupversion vom Isuzu/Opel Frontera) mit Brahmatop. Ich hatte einen Edelstahlfrontbügel, selbst gebaute Heckstoßstange, ein OME-Fahrwerk und längere selbst umgebaute Schäkel nachgerüstet und die Drehstäbe 4cm vorgespannt.
    Auf der Ladefläche war ein Zwischenboden mit 3 großen Klappen auf Höhe der Radkästen eingebaut, darauf eine Matratze, darunter Ausrüstung. Das Heckfenster in der Fahrerkabine hatte ich demontiert und zwischen Rückwand und Hardtop eine Gummimanschette montiert, so konnte man auch von vorn nach hinten krabbeln. Hinter den Vordersitzen waren Kühlbox, Kanister und die Reisetaschen. Für 2 Personen war das perfekt. Ankommen, Heckklappe auf, Stühle unter dem Zwischenboden hervorziehen, schöngeistige Getränke aus der Kühlbox holen. Fertig!



    Naturpool mit Thermalwasser in dem damals noch nicht überlaufenen Ksar Ghilane.




    Stilleben beim Queren eines Dünenzuges.




    Am Fort Ksar Ghilane, im Hintergrund die Oase.




    Blick vom Tafelberg Djebel (heute kommt man da nicht mehr rauf, es ist ein gesperrter Nationalpark). Unten sieht man einige unserer Autos.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Die Sache mit der Gruppendynamik würde mich mal interessieren. Und wie kam es zu einer Schlägerei?

    I feel a disturbance in the force...

  • Zuviel Leute, zuviel Alkohol, für Ottonormalbürger mental anstrengende Rahmenbedingungen durch fehlende Absicherungen wie bei einer AI-Reise oder mit Näggermaon, nicht greifenden Schutzbrief von den Gelben Engeln, Gefühl einsam und verlassen nur auf sich und die Gruppe gestellt zu sein usw.
    Der Gruppenkoller kommt auf solchen Reisen definitiv immer.


    Aber ich werde, wie oben schon angekündigt, später noch einen Beitrag dazu schreiben.


    Gruß

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Hallo,


    Rockys Erfahrungen, insbesondere die Verhaltensweisen von Reisegruppen, kann ich bestens nachvollziehen. Das fängt schon zuhause bei der Vorbereitung einer Wüstentour an. Es gibt Menschen, die sich unheimlich schwer tun, ihre Verhaltensweisen und Gewohnheiten zu ändern. Beispielsweise tägliches Duschen oder Haarewaschen. Wenn man zu viert in einem Geländewagen auch nur eine mehrtägige Dünentour macht, geht das vorübergehend einfach nicht, weil man gar nicht soviel Wasser mitführen kann. Wenn man als Fahrzeugführer grob 10l pro Person und Tag kalkuliert (trinken, kochen und Hygiene) und eine 5-Tagestour ansteht, dann sind das bei vier Personen schon 200l - dann sollte man noch etwas eiserne Reserve haben (z.B. 50l), falls der Aufenthalt unfreiwillig ein paar Tage länger dauert. Somit ist man bei einer viertel Tonne Zuladung alleine durch das Trinkwasser. Damit wird aus einem eben noch agilen Geländefahrzeug ein schwerfälliger Packesel, mit dem das Dünenfahren nur noch begrenzt möglich ist. Das jemand begreiflich zu machen, der zum ersten mal aus der Komfortzone seiner Grossstadtwohnung in ein wackeliges Dachzelt umzieht, ist nicht immer einfach.


    Ich war 1999, 2001, 2003 und 2004 jeweils mit unterschiedlichen Gruppen in der tunesischen Sahara. Am spannendsten waren die Gruppen, in denen ein paar Endurofahrer dabei waren. Die Anreise in Europa zum Fährhafen meisterten diese noch souverän schwer bepackt mit Alukisten am Heckträger, Tankrucksack und Reservereifen auf dem Gepäckträger. Mit jedem Sturz im Sand wurde ein Gepäckstück mehr in eines der Begleitfahrzeuge umgeladen, am Ende waren dei Bikes "nackt" und in unserm Unimog die Duschkabine/Bordtoilette komplett bis zur Decke vollgestapelt mit Biker-Gepäck...


    Drei wesentliche Erfahrungen habe ich auf diesen Touren gemacht:


    1. Jede Gruppe braucht einen Anführer. Der die Tagesetappe plant und sagt, was am nächsten Tag ansteht. Basisdemokratie funktioniert nicht. Auch an Checkpoints oder Kontakt mit Offiziellen/Uniformierten ist die erste Frage die nach dem "Chef de Groupe". Der Chef de Groupe hat das "Oberkommando". Jeder Fahrzeugeigner ist der "Kapitän" in seinem eigenen Auto und hat dort das absolute Sagen.


    2. Jedes Fahrzeug muss im Prinzip vollkommen autark sein. Ich hab Gruppen kennengelern, die hatten für drei Fahrzeuge zwei Ersatzräder und einen Wagenheber dabei - insgesamt... Bewährt haben sich aus o.g. Gewichtsgründen Autos mit Zweier-Besatzungen. Bei LKWs ist es aufgrund der höheren Zuladung auch - je nach Fahrerhaus - mit grösseren Besatzungen zu fahren. Autarke Fahrzeuge erlauben es, die Gruppe zu teilen oder einzelne Teams "heimzuschicken". Manche Fahrzeug-Teams haben nach zwei Tagen Sandschaufelei die Nase voll von Wüste und bevor z.B. die Beziehung im Team irreparabel leidet, gibt es die Möglichkeit (speziell in Tunesien...) immer mal einen Schlenker Richtung Küste zu machen und die Überforderten an einem der Touri-Strände abzuliefern, manchmal auch nur zur mentalen Erholung (Pizza, Eis und ne kalte Cola wirken da wunder).


    3. Den meisten Menschen, die in meinen Gruppen dabei waren, gelang es, "herunterzufahren" und sich nach wenigen Tagen den völlig anderen Randbedingungen als Zuhause anzupassen. Aus dem Gang zum Klo wird der sprichwörtliche Spatengang, hinter die zweite Düne links, jeder hat seine Rolle in der Gruppe gefunden und akzeptiert (Holzsammler, Zeltaufbauer, Abwascher, Sonnenuntergangfotografierer, Skorpionsucher usw.) und allmählich schwingt sich die Atmosphäre in der Gruppe ein. Das kann man im übrigen auch bei (ehrenamtlichen/freiwilligen) Arbeitseinsätzen feststellen: sobald die Leute Aufgaben haben, die sie beherrschen und sie nicht überfordern und keinen planlosen Leerlauf haben, fügen sie sich in das System und "funktionieren". Das sollte man bei Hilfseinsätzen in Krisenlagen oder z.B. einer Flucht auch berücksichtigen.


    Grüsse


    Tom

  • Ja! Dem kann ich 100%ig zustimmen.


    Und sollte es zu einem großen E-Fall kommen, wird die Gruppendynamik ein erstes Problem sein.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Marokko 1996

    1996 sind wir nur mit 3 Fahrzeugen nach MA gefahren. Das war ideal! Wir kannten uns, waren schon zusammen in der Wüste gewesen und sind heute noch befreundet.
    Wir waren wieder mit unserem Opel Campo unterwegs.
    Die Reise ging von D nach Sete (F), von dort mit der Fähre nach Tanger. In Tanger wollten die Behörden uns jedoch nicht mit dem russischen Gaz69 Cabrio mit Dachzelt drauf einreisen lassen. Streitpunkt war die Farbe! Denn das Nachbarland hatte gleiche KFZs mit ähnlicher Farbe beim Militär und angeblich mit Lenkraketen o.ä. auch auf dem Dach und unter einer Plane. Nach vielen Stunden Diskussion, mehreren hundert DM Bestechung… ehhh Bearbeitungsgebühr, gabs den von uns vorgeschlagenen Kompromiß, daß wir einreisen dürfen, wenn wir den GAZ69 in UN-Weiß streichen. Also haben wir uns unter Aufsicht vor das Zollamt in Tanger gestellt, haben bei einem Verwanden eines Zöllners für viel Geld 5l weiße Farbe, Rollen und Pinsel gekauft und dann den GAZ69 vorm Zollamt weiß gepinselt.
    Auf der Fahrt nach Fes ging im Getriebe des Range Rover ein Rollenlager kaputt. Normal nimmt man zur Reparatur das Getriebe nach unten heraus. Wir haben aber den Boden der Fahrzeugkarosse aufgeflext, sodaß wir von oben das Getriebe öffnen konnten und die obere Getriebewelle ziehen konnten. Die Rollen des Lagers waren noch da, der Kunststoffkäfig hatte sich jedoch aufgelöst. In Fes gab es aber kein Ersatzteil. Also haben wir einen Schweißstab von der Ummantelung befreit und in gleich lange Stücke wie die Rollen geschnitten. Dann haben wir zwischen Welle und Zahnrad immer eine originale Rolle und dann ein Stück Schweißstab mit Fett eingesetzt, das Ganze dann einmal ringsrum. Damit die Rollen nicht wieder rechts und links herausfallen, haben wir aus der Heckklappe des RR Blech ausgeschnitten und Ronden mittels Flex und Feile hergestellt. Die Ronden kamen dann rechts und links neben das Zahnrad. Das Lager hat auch durch den ganzen Urlaub und bis zurück nach D gehalten.
    Fes ist eine sehr schöne Stadt, sie gefällt mir besser als Marrakesch.
    Von Tinerhir sind wir in die Todraschlucht gefahren und wollten nördlich dann rüber zur Dadesschlucht. Aber es lag noch soviel Schnee im Atlas, daß das nicht ging.
    Am versteinerten Riff südwestlich von Erfoud trafen wir noch 2 Bayern mit einem selbst aufgebauten Unimog. Und so sind wir dann mit 4 KFZs östlich um und durchs Erg Chebbi.
    In einigen km Entfernung zu einem marokkanischen Grenzposten hatten wir abends ein Camp aufgebaut und am Feuer gegrillt. Aus dem Dunkeln kamen dann Rufe nach dem Chef de Groupe. Also bin ich da hin. In vielen Teilen der Welt nähert man sich einem unbekannten Lager nur bis auf Rufweite, was auch aus Sicherheitsgründen besser ist, denn keiner will mit dem Blick ins Mündungsfeuer belohnt werden.
    Es waren 3 Grenzer, ein Offizier in vollem Ordanat und 2 Soldaten mit Sturmgewehren, die sich scheinbar eine Uniform teilte. Ich habe die 3 ans Feuer gebeten, ihnen Stühle und Getränke angeboten. Sie fragten nach Bier und Schnaps. Auf meine Frage wie das denn mit Allah wäre, bekam ich zur Antwort: „Es ist doch dunkel, da kann das Allah nicht sehen.“ Ok. Dann kam das übliche woher, wohin usw. und wir erläuterten unsere Reisepläne und erzählten von uns. Das meine Frau Dipl.-Wirt.-Ing. ist, haben die nicht glauben wollen. Als das Fleisch auf dem Klappgrill gut war, haben wir denen auch etwas angeboten. Sie wollten wissen ob das Schweinefleisch wäre. Da waren die 3 bei mir richtig. Im Dunkeln Alkohol trinken, weils Allah ja nicht sehen kann und dann beim Schweinesteak maulig sein. Also habe ich behauptet es wäre „Muh“ und nicht „Grunz, grunz“. Sie fanden die Steaks jedenfalls lecker. Glaube versetzt halt Berge.
    Am nächsten Tag kamen dann nochmal 2 Grenzer und sammelten einen meiner vorbereiteten Listen mit meinem Lebenslauf sowie den Daten bis zu meinen Großeltern ein und den Namen der anderen Reisenden, für die ich damit verantwortlich war. Aber so geht es schneller, als wenn die die Daten aller bis hin zu deren Großeltern notieren.
    Später brach bei dem nicht mehr so neuen Getriebe des RR noch die Schaltklaue. In einem kleinen Dorf fanden wir ein Netzersatzaggregat, bestehend aus einem 1 Zyl. Swati-Diesel (wohl ein nachgebauter Lister-Petter), ohne Wapu und nur mit Thermosiphonkühlung und einem Geno, der mittels Transmissionsriemen angetrieben wurde. Die EP hatte keine Drehzahlregelung und war fest eingestellt. Anzeigen o.ä. waren an dem Aggregat nicht dran. Wir haben gefragt, ob wir es benutzen können, ein E-Schweißgerät hatten wir ja mit. Also die Bodenmatte im RR zurückgeschlagen, Getriebe aufgeschraubt, Schweißgerät an den Geno angeschlossen und versucht die Schaltklaue im eingebauten Zustand zu schweißen. Immer wenn das Schweißgerät zündete, brach die Drehzahl des Motors massiv ein. Ich habe dann die Festeinstellung der Reglerstange demontiert und wir haben eine Glühlampe auf den Genokasten geklemmt. Mir wurde dann zugerufen wenn das Schweißgerät gezündet wurde, dann habe ich „Gas“ gegeben, nur wenige Zentimeter von der freilaufenden Schwungscheibe entfernt. Die Drehzahl habe ich an der Leuchtfarbe der Glühlampe reguliert, so bei 40Hz sieht man die flackern und bei 60Hz ist sie hell wie eine Neonröhre. Das Schweißen war erfolgreich. Der RR hat kpl. bis D durchgehalten.
    Solche Arbeiten waren kein Problem, es waren ja u.a. 1 KFZ-Schlosser, 1 KFZ-Meister und ein Motoreningenieur in unserer kleinen Gruppe dabei.
    Als wir von Tanger aus mit der Fähre zurück nach Sete (F) wollten, mußten wir feststellen, daß uns vom Makler in D ein falsches Ticket ausgestellt wurden war. Uns blieb nichts anderes übrig, als neue Tickets zu kaufen und von Ceuta nach Algeciras (liegt in der gleichen Bucht wie Gibraltar) überzusetzen und dann den langen Heimweg auf dem Land anzutreten.



    Hier ist der GAZ69 noch grau.




    Hier streichen wir den GAZ vorm Zollamt weiß. Der Herr in dem grünen Mantel kontrolliert das und gab uns dann auch unsere Einreiseunterlagen und Päße.




    Tinerhir




    Todraschlucht




    Flußquerung im Atlas.




    Der Versuch zur Dadesschlucht zu kommen.




    Erg Chebbi




    Erg Chebbi






    Erg Chebbi

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Wenn ich deine Bilder und Berichte so sehe und lese habe ich den Verdacht in den 90ern was entscheidendes verpasst zu haben....

  • Solltest Du halbwegs gesund sein, dann kannst Du z.B. nach Marokko immernoch fahren, oder nach Spanien, dort gibts auch einige Wüsten.
    Als Prepper hast Du ja die meiste Ausrüstung um autark einige Tage hin zu kommen.
    Viele Pisten die wir damals gefahren sind, sind heute asphaltiert. Du kannst auch ohne Allrad dorthin fahren.
    Auch von den Kosten geht das. Zu zweit oder dritt haben wir immer so 2,5TDM und später € für 3 Wo ab/an Haustür gerechnet und sind damit hingekommen. Inkl. Fähre, Sprit usw.
    Für Reisen nach RUS oder UA reichten auch 1,5T€ zu dritt.


    Gruß

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Alter Schwede Rocky.......


    Und der alte Seehase war schon stolz darauf, mal bisher eine Nacht alleine draußen im Wald verbracht zu haben.
    Wo bin ich hier nur gelandet? Ich hab glaub nich soooo viel zu lernen und vor allem nachzuholen.
    Na ja, besser spät als nie.
    Freu mich schon auf weitere Berichte. Und nach deiner PM, kommt da ja noch einiges.

    Besser auf neuen Wegen etwas stolpern, als auf alten Pfaden auf der Stelle zu treten.

  • Chapeu,Rocky,das erinnert mich an einige meiner eigenen Reisen !


    In Ermangelung der nötigen Kohlen habe ich das dann immer mit dem Verkauf diverser alter Diesel-Mercedes in Nordafrika finanziert,wo ein Wille zum Reisen ist - ist auch ein Weg !


    Hier das was ( leider noch nicht digital,daher die miese Qualität ) an Foto`s von einer der Hinreisen übrig ist :
    [ATTACH=CONFIG]34483[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]34484[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]34485[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]34486[/ATTACH]


    In dem Zusammenhang mit " Farbe der Fahrzeuge" hatten wir da auch ein Erlebnis ,wenn auch nicht gleich beim Zoll in Tanger...
    In der schönen Stadt Ain el Orma hatte ich plötzlich Leute im Auto sitzen die mir etwas Kleingeld in die Hand drückten und freundlich aber bestimmt eine Taxi-Dienstleistung eingefordert haben...
    Des Rätsels Lösung auf dem 4. Bild :
    Links mein Auto damals - rechts im Bild die örtlichen Taxi`s ,kann ja Niemand ahnen das alle Taxen regional in MB 880 Agavengrün lackiert wurden...


    Die Jungs im grünen Kaftan beim Zoll wurden übrigens auch von uns bedacht,wegen der Einreisestempel im Pass. Als Fussgänger von der Fähre registriert macht dann keine Probleme bei der Ausreise ohne Auto...:devil:


    Im Zusammenhang mit der Farbe und Aufmachung des Auto`s für Reisen ins aussereuropäische Ausland sollte man dringend darauf achten so wenig wie möglich den Anschein einer militärischen Optik abzugeben,wenn man dann nicht bei der Einreise zum Umlackieren aufgefordert wird und mit einem Ex- Bundeswehrfahrzeug o.ä einreist kann man in extreme Schwierigkeiten geraten !


    Ein Freund von mir sass etwa 1 Monat in El Aiun ( ehem. Spanisch Sahara) im Knast. Mit einem Olivgrünen ex-VW Bus der Bundeswehr und 2 CB-Handfunkgeräten im Gepäck hat man ihn unter Spionageverdacht erstmal eingesackt.


    In der heutigen Zeit könnte ich mir vorstellen das man in noch schlimmere Situationen geraten kann,die aktuellen Machthaber und Waffenbesitzer in Nordafrika und grossen Teilen des Maghreb schieben eine derartige Paranoia das man sich selbst in Marokko von den Ländergrenzen fernhalten sollte.Die Grenzgebiete zu Spanien ( Ceuta / Melilla) ,Algerien,Westsahara/Mauretanien sind seit den aktuellen Entwicklungen ein echtes No-Go !


    Soo,was mein ganzer Spruch mit dem Preppen zu tun hat ?


    Mir hat Rocky aus dem Herzen gesprochen mit der Ansage "Ich recherchiere über Land und Leute, lese in Foren, lese mehrere Reiseführer, studiere Karten" ! Ich weiss nicht ob Jemand von Euch evtl Nordafrika auf der Liste seiner möglichen Ausweichziele hat,doch eine immer aktualisierte Vorbereitung ist hier besonders nötig !

  • Tunesien 1999/2000


    Unser Sohn war gerade 4a, da fuhren wir wieder in die Wüste. Zwischenzeitlich hatten wir in Rumänien und auf Sardinien den Campingurlaub mit ihm und Dachzelt auf dem Auto schonmal geübt. Aber in Rumänien und auf Sardinien ist man ja immernoch in der Komfortzone.
    Da in einem Opel Campo Sportscab keine vollwertigen Sitze für 3 Personen inkl. einem Kindersitz vorhanden sind, hatte ich zwischenzeitlich auf einen gebrauchten Jeep Cherokee „Jamboree“ mit dem 2,5B mit Schaltgetriebe umgestellt. Der Jeep XJ hatte 122PS, war knapp 4,3m lang, hatte 5 Türen, 2 Starrachsen und wog leer ca. 1,5t. Ich rüstete den XJ auf ein OME-Fahrwerk und 30x9,5R15 BFG AT Reifen um, sowie einen Unterfahrschutz vorn unters Auto. So war das Auto langstreckentauglich und ein tolles Spielgerät im Gelände.
    Einen Dachträger habe ich selbst aus LP-Teilen und einer Alu-Riffelblech Duett 2,5/4,0 –Platte gebaut. Im XJ hatte ich hinten eine selbstgebaute Kiste mit 2 Schubkästen eingebaut. Darauf kamen bei langen Reisen Schwerlastklappkisten und darauf die Reisetaschen; zwischen Laderaum und Rückenlehne hinten war ein Trenngitter; der Beifahrersitz war dann ausgebaut, stattdessen mehrere Kanister, obenauf eine Decke als Spielfläche, meine Frau saß hinter mir und unser Sohn hinten rechts im Kindersitz. In der GFK-Kiste auf dem Dachträger waren Höschenwindel, Klopapier und Küchenrollen. Windeln trug unser Sohn schon lange nicht mehr und die Höschenwindeln nur unter Protest nachts im Schlafsack. Aber evtl. einen Schlafsack in der Wüste auswaschen ist doch doof.
    In der der Nacht zu Neujahr 1999/2000 hatten wir ca. -10°C in der Wüste, mit guter Ausrüstung war das aber kein Problem.
    In dem Urlaub mußte unser Sohn irgendwann mal wieder auf Toilette. Also nahm meine Frau den Spaten und die Klopapierrolle. Da fing der Kleine an zu heulen, er will auf eine richtige Toilette. Das tgl. Auf- und Abbauen des Dachzeltes war uns zu zeitaufwendig. In einem Dünengebiet trafen wir 2 4x4-Iveco-Daily’s aus der CH. Da zeigte meine Frau drauf und sagte: „Das nächste mal fahren wir mit so einem Fahrzeug!“.
    So sind wir dann nach diesem Urlaub und ca. 1a Suche zu unserem nächsten Allradler gekommen, einem gebrauchten 4x4-Iveco-Daily 40.10WV (Kastenwagen, Hochdach) gekommen. Dazu später mehr...


    Der Jeep XJ in vollem Reisetrim.




    In den Dünen. Der Mitsubishi L300 4WD ist im Gelände nicht zu unterschätzen. Eigentlich ist es eine Buskarosse auf einem kurzen Pajero-Fahrgestell.




    Ein Camp zu Weihnachten. Wir hatten einen kleinen echten Tannenbaum (sieht man in der Bildmitte) mit, den die Kinder jeden Abend mit Holzfiguren geschmückt haben. Tags kam der Weihnachtsbaum auf den RR.
    Selbstverständlich kam für unsere Kinder auch der Weihnachtsmann in die Wüste und brachte die Geschenke. So richtig mit Rute, Lieder singen und Gedichte aufsagen.






    Alle Schaufeln, Bergegurte und Sandbleche waren im Einsatz.






    Auf dem L300 sieht man übrigens ein aus einem DDR-Bergzelt Typ "Fichtelberg" selbst gebautes Dachzelt.






    Silvestercamp in den Dünen. Uns hatten ein Offroadcaterer, der oft unsere Veranstaltungen in D abgesichert hat, für den Silvesterabend eingeladen. Er begleitete zu dieser Zeit eine geführte Offroadtour eines Reiseveranstalters.
    Es gab ein Mehrgängemenü inkl. Krebstieren und Eisbombe mit Sternchenfeuer. Und ein frisches Faß Bier nur für uns.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Den Fotos nach könnte man meinen, dass ihr teilweise quer durch die Wüste weit jenseits von irgendwelchen Pisten gefahren seid. War das so?


    Und wenn ja: Wie hattet ihr navigiert? Nur mit Kompass stelle ich mir ohne Landmarken die es in der Wüste wahrscheinlich eher weniger gibt recht schwierig vor.

    I feel a disturbance in the force...

  • Ja, wir sind auch viel querfeldein gefahren.


    Bis so vor 20a war das mit der Navigation ja noch anders als heute.


    Früher gabs nur Karten, Kompaß, Dreiecke, Zirkel, Fernglas. Und man mußte reichen. Und das funktioniert auch ohne Strom.


    Ich nutze immernoch nur Karten, Kompaß, Dreiecke, Zirkel, Fernglas und ein Garmin GPS12 (also noch ohne hinterlegten Karten). Lediglich für die Straßennavigation nutze ich die üblichen Navis in der 100...150€-Klasse.


    Heute haben viele Laptops oder Tabletts am Armaturenbrett verbaut und navigieren damit mit Karten wie bei Guggel Erde. Und verbringen tgl. sehr viel Zeit am Laptop mit Einrichten, Daten laden, Abgleichen. Unterwegs sehen die mehr auf den Bildschirm als in die Landschaft. Und wenn der Laptop mal spinnt, sind sie hektisch und orientierungslos.
    Ich verbringe weniger Zeit damit in Karten zu sehen und auf mein GPS12 (da gebe ich nur wenige Wegpunkte ein) zu gucken usw. als die mit ihren Laptops. Und in der Zeit wo die bei Stops auf ihre Bildschirme starren, sehe ich mir lieber die Landschaft z.B. mit dem Fernglas von der nächsten Düne oder dem Fahrzeugdach aus an. Ist viel schöner.
    Ich kenne Leute, wenn du die ohne Navi vor die Tür schickst, finden die nicht mehr rein. Die fahren einen alten Track nach Navi ab, obwohl das Gelände kaum zu bewältigen ist, da durch Wind und Wetter die Natur sich ja auch schnell ändern kann. Das vielleicht 500m weiter ein viel leichtere Dünendurchstieg ist, sehen die ja auf dem Bildschirm nicht.


    Dazu aber später mehr...

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Bei unserer Reise zum Jahrtausendwechsel hatte ja meine Frau festgelegt, daß ein größeres KFZ inkl. Bad und Küche her muß. Es sollte ein 4x4-Iveco Daily werden. Ich habe lange danach suchen müssen, denn es gab in D damals nur ca. 350…400 Stück davon. Bei unserem örtlichen Iveco-Händler bin ich fündig geworden. Aber wir waren 5 Bewerber für das 10a alte Teil. Damals war ich in unserer Firma auch für den Fuhrpark zuständig und wir brauchten gerade für einen Monteur einen neuen Transporter in der Sprinter/LT/Daily-Klasse. Also habe ich bei dem Iveco-Händler 2 Verträge unterschrieben, einen für einen neuen 4x2-Daily für die Firma und den gebrauchten 4x4-Daily für mich.
    Es war ein Iveco Daily 40.10 WV, also ein 4-Tonner mit 2,5D 103PS, zuschaltbarem Allrad, Untersetzung, 100%-Sperre hinten, Kastenwagen mit Hochdach mit einer Länge von knapp 5m. Bisher war das Fahrzeug als Meßwagen bei der Hydrogeologie gefahren wurden.
    Folgende Umbauarbeiten habe ich gemacht: Frontbügel und Unterfahrschutz gestrahlt und verzinkt, Lufteinlaß Kühler vergrößert, Zusatzschalter für manuelle Lüfterzuschaltung, 12l-Wassertank in den Motorraum mit Wasserhahn an der vorderen Stoßstange, rechts und links zusätzliche Verlängerungen an der AZV als Heckschutz, Reservereifenträger linke Heckklappe, Leiter und Schaufeln an rechte Heckklappe, Zusatzbeleuchtung ringsum, Montageschienen und Sandblechhalter links am Fahrzeug, an der rechten Schiebetür ein Klapptisch, rechts und links kamen hinten Ausstellfenster rein sowie Montageschienen für das Sonnensegel an die Regenrinne und auf das Dach kam eine Lüftungshaube. In der Fahrerkabine wurden lediglich einige Ablagen zusätzlich installiert. Im Aufbau wurde an der Zwischenwand zur Fahrgastzelle ein Bad und ein Küchenblock eingebaut. Das Bad ist 1 x 0,8m groß, mit einer selbst gefertigten Alu-Duschwanne, Spiegel, Waschbecken und einem PortaPotti 365. Der Küchenblock bestand aus einem Werkzeugschrank mit einem Waschbecken, einem Origo3000-Kocher und einer klappbaren Ablageplatte darüber. Neben dem Küchenblock stand an der Schiebetür noch die Engel-Kompressorkühlbox.
    Im Heck habe ich ein 1,4m breites Bett quer eingebaut, darunter waren 2x 60l Wassertanks, das Reserverad, Kanister, Stromaggregat, Werkzeug, Ersatzteile, Hi-Lift, Petroleumlampe, Kompressor, Kisten, Campingmöbel usw. usf. Über dem Doppelbett ist noch ein herausnehmbares Bett ca. 1,65 x 0,65m groß montiert wurden. Der Kastenaufbau wurde kpl. isoliert. Die Reisetaschen kamen in die Ablage über der Fahrgastzelle unter dem Hochdach.
    Der Iveco war ideal. Kompakt auch für Innenstädte und man mußte nicht groß räumen. Man kam an, Heckklappe auf, Campingmöbel neben den Iveco gestellt, Schiebetür auf, kaltes Getränk aus der Kühlbox, FERTIG! Bei zuviel Sonne oder schlechtem Wetter wurde noch ein Sonnensegel angebracht.

    2001 war der Plan in einer kleinen Gruppe auf dem Landweg nach Israel, Jordanien und Syrien zu fahren und dort Weihnachten und Silvester zu verbringen. Die Vortour hat ein Freund auch gemacht und auf dem Rückweg am 11.09.2001 am Krak des Chevaliers von den Anschlägen in den USA erfahren. Da hatte sich das mit unserem Reiseplan erledigt.

    2003 wollten wir mit einer Gruppe Freunden und Vereinsmitgliedern nach Algerien. Die Fähren waren gebucht und Alles war gepackt. Als ich mit dem Iveco am Tag vor der Abreise nach Hause kam, sagte meine Frau: „Storniere die Fähre und pack das Auto wieder aus, der Junge hat die Windpocken“. Das war auch etwas Glück, denn 2003 sind auf der Gräberpiste in Algerien viele deutschsprachige Wüstenreisende von Terroristen gekidnappt wurden inkl. Todesfälle. Die anderen unserer Gruppe wurden im Süden Algeriens durch die Behörden an der Weiterreise gehindert, sowas ähnliches wie interniert und nach einigen Tagen in einem Militärkonvoi zu einem Grenzübergang nach Tunesien geleitet.

    Also haben wir uns mit Urlauben dann wieder ostwärts orientiert. Und wir fahren seither meist nur in Familie.



    Hier mein damaliger Reisebericht:

    Rußland 2005


    "Nachdem unser Junior seit 3 Jahren schulpflichtig ist und damit Reisen in den kälteren Monaten nach Nordafrika ausfallen (2 Wochen Ferien sind nach meiner bescheidenen Meinung zu kurz für eine Reise mit eigenem 4×4 nach Nordafrika) und Schicki-Micki-Urlaube á la Rimini in Westeuropa uns zu doof sind, waren wir in den letzten Jahren wieder in Osteuropa. 1999 waren wir z.B. in Rumänien und 2003 waren wir in Polen, Litauen und Lettland. In diesem Jahr sollte es Rußland sein.

    Wir sind mit einer Fähre von Scandlines von Rostock nach Libau (Liepaja) gefahren, so spart man sich die nervige Anreise über Polen und Litauen. Die Fähre ist eine reine Ro-Ro-Fähre, es gibt keine 5 Restaurants, auch keine 10 Bars, es ist ein wenig wie eine Mischung aus Betriebskantine und Autohof auf dem Wasser; aber völlig ausreichend und wesentlich preiswerter als Touristenfähren. Die meisten Fahrzeuge auf der Fähre hatten Kennzeichen aus Ländern der ehem. Sowjetunion mit Russisch sprechende LKW-Fahrer. Die Überfahrt war bestens: nettes Personal, gutes Essen, nette Mitreisende, spiegelglattes Meer bzw. Ostsee.

    Durch Lettland sind wir in diesem Jahr nur durchgedüst, haben lediglich einen kurzen Abstecher zur Burg des Deutschen Ordens in Jaunpils (liegt nur ca. 10 km von der Hauptstrecke Libau-Riga entfernt und hat ein schönes Museum sowie eine Ritterkneipe) zum Mittagessen gemacht. In Jurmala bei Riga waren wir auf dem Schicki-Micki-Campingplatz. Die Stadtdurchfahrt durch Riga (später auch Tallin und St.Petersburg) war -wie die letzten Male auch- chaotisch, da in der Stadt kaum etwas ausgeschildert ist, hier half nur der Stand der Sonne, GPS und Gefühl (nein auch das gefühllose Anschreien der Ehefrau bzgl. der Karte half nicht!).

    Weiter gings Richtung Estland, ab Libau übrigens alles im Dauerregen. Auf Grund des Regens haben wir uns nicht viel in Estland angesehen, obwohl es geplant war. Der Blick ins Internet zeigte, daß es überall im Umkreis von 1000 km die nächsten Tage regnet, eine Änderung der Reiseroute machte also keinen Sinn.

    Wir haben uns Tallin angesehen, es ist eine schöne restaurierte alte Hansestadt. Einen brauchbaren Stellplatz oder Campingplatz im Raum Tallin haben wir nicht gefunden, trotz daß diese in der Karte verzeichnet waren. Der einzige Campingplatz im Süden von Tallin, direkt an der Autobahn wollte uns nicht wegen „geschlossener Gesellschaft“. Wir haben dann einen Stellplatz mitten in einem Fischerdorf an der Ostsee gefunden. Weiter ging es bei viel Regen über Rakvere (mit einer schönen Burg) zum Peipussee. Dessen Ufer ist im Norden komplett von Anwohnern und Datschen besiedelt. Unterwegs fanden wir ein ehem. sowjetisches Kinderferienlager, welches leer stand. Daneben steht ein neues Hotel. Also kurze Absprache mit dem Hotel und schon stand der Iveco vor einer alten Ferienlagerbaracke mit nagelneuen Sanitäranlagen (Erstbezug der Toiletten) und großem trockenem Aufenthaltsraum. Endlich konnten wir mal wieder alle Kleidung trocknen und unser Sohn konnte im Trockenem spielen.

    Nach 3 Tagen (bei Beginn der Visen) ging es nach Narva zum Grenzübergang. Kurze Besichtigung der Burg Hermannsfeste und am anderen Tag über die Grenze nach Rußland. Das dauerte auch nur 2,5h: Fahrt zum Kontrollposten, Rückfahrt zu einem Speditionshof, anstellen nach Jeton, warten in der Schlange, grünen Zettel abfassen, Fahrt zum Grenzübergang, Kontrolle aller Papiere in EST, Fahrzeugbesichtigungen, Kontrolle aller Papiere in RUS, viele Zettel ausfüllen, 4 Führungen durchs Fahrzeug, Abschluß einer russ. Versicherung, Kontrolle aller Papiere in RUS.

    Und schon ging es weiter nach Peterhof bei St. Petersburg. Hier hatte Zar Peter I. seine Sommerresidenz mit tausenden Springbrunnen. Es war beeindruckend! Viele Pauschaltouris, aber man bekommt als Individualtourist direkt vor dem Haupteingang einen kostenfreien Parkplatz (hier oben ist man noch nicht auf Individualtouristen eingestellt). Dann sollte es über einen Damm über Kronstadt weiter nach Olgino gehen. Ups, den Damm gibt’s noch gar nicht (wußte MarcoPolo/Shell/Mair aber nicht und verzeichnet den Damm seit Jahren in ihren Karten). Also quer durch Petersburg (5 Mill. Einwohner) vorbei am Winterpalais (heute ist hier die Ermitage; 1917 begann die Oktoberrevolution nach einem Salutschuß des Panzerkreuzers Aurora mit dem Sturm des Winterpalais) nach Norden in den Vorort Olgino. Die meisten Straße waren in einem brauchbaren Zustand. Richtig schlimm waren die Bereiche der Straßenbahnen auf Kreuzungen in Petersburg. In Petersburg ist laut Ausschilderung die Einfahrt für Fahrzeuge über 3,5 t verboten. Der Verkehr war noch „dynamischer“ als in nordafrikanischen oder gar südeuropäischen Großstädten… (der kundige Leser weiß was ich meine).

    Der Campingplatz in Olgino ist ein heruntergekommenes, versüfftes und vergammeltes ehemaliges Hüttencamp am Hotel „Olgino“. Wahrscheinlich hat man neben dem ehemals funktionierendem Hüttencamp ein neues Hotel gebaut, dann das Hüttencamp verwahrlosen lassen und für die paar Individualtouristen als „Campingplatz“ ausgewiesen. Naja, wir sind autark ausgerüstet und haben den „Campingplatz“ lediglich als Stellplatz für eine Nacht genutzt.

    Die nächsten 3 Nächte schliefen wir dann im Hotel St. Petersburg direkt an der Newa gegenüber dem Panzerkreuzer Aurora. Das hatte den Vorteil, daß wir schnell in der Innenstadt waren und einen bewachten Parkplatz für den Iveco hatten.

    Kulturhistorisch ist Petersburg inkl. Peterhof und Puschkin (Bernsteinzimmer) beeindruckend und ein Besuch jedem empfohlen. Tausende Museen, teils heftiger Eintritt (ca. 65,-EUR für 3 Personen im Katharienpalais), teils langes Anstehen nach Billette (bis zu 1h), aber es ist es wert!
    Am beeindruckenstem war die Ermitage (es gibt u.a. einen Saal mit über 40 Bildern von Rubens) im Winterpalais sowie das Katharienpalais in Puschkin mit dem Bernsteinzimmer.
    Kostenfrei ist der Eintritt zum Panzerkreuzer „Aurora“.
    Petersburg ist eine moderne europäische Großstadt. Ich habe übrigens noch nie so viele G500 und Lexus wie hier gesehen.
    Weiter ging es Richtung Novgorod. Nowgorod hat wohl ca. 230.000 Einwohner und ist sehenswert.

    Der nächste Campingplatz ist erst in Moskau. Wir haben also abends abseits der Straßen über Feldwege usw. uns Stellplätze gesucht. Im Gegensatz zu D führen Feldwege usw. aber meist zu kleinen Ortschaften, Weilern oder einzelnen Gehöften. Waldwege sind schwierig, die Fahrspuren waren wohl alle von Ural- oder Kraß-LKW´s. Da kommt man mit 235/75-R17,5 nicht weit.
    Man muß halt suchen, und wenn man doch Besuch bekommt, auf diesen zugehen, einen Begrüßungstrunk anbieten und auf die Deutsch-Russiche Freundschaft anstoßen. Funktionierte prima.
    Unser Sohn konnte an Flüssen erfolgreich angeln (auweia und das ohne Angelschein: danach fragt dort aber niemand).
    Über Pskow ging es wieder zurück nach Estland. In Pskow habe ich die bisher schlechtesten Straßen welche ich kenne erlebt!
    Die Ausreise dauerte nicht mal 1h, problemlos, trotz 6 Führungen durchs Fahrzeug. Fast alle Grenzer, russ. wie estnische, sprachen hier übrigens deutsch.

    In Jurmala haben wir nochmals Zwischenstation gemacht. Wir hatten unserem Sohn nach diesen vielen Museen versprochen, hier bei schönen Wetter einige Tage auf dem Campingplatz zu bleiben. Der Campingplatz in Jurmala hat nämlich ein Spaßbad.
    Nach 3 schönen Wochen ging es dann mit der Fähre von Libau wieder zurück nach D.

    Fazit:

    Die Ein- und Ausreise nach RUS war problemlos.
    Wir wurden nicht ein einziges Mal von der Verkehrspolizei oder anderen Ordnungshütern, abgesehen von der problemlosen Grenzabfertigung, angehalten oder kontrolliert.

    Ich war vor 17 und 21 Jahren das letzte mal in der damaligen SU. Im Gegensatz zu damals ist es zumindest in o.g. Regionen sauber (abgesehen von den WC´s) und die Versorgungslage gut. Hätten wir unsere Mietzekatze mitgenommen, sie hätte ihr gleiches Kittekat und Whiskas vor Ort kaufen und futtern können wie zu Haus. Wer Maggi-Produkte mag, braucht sie nicht von D aus mitzuschleppen.

    Sprachlich muß man sich keine Sorgen machen. In Petersburg spricht auch jeder Taxifahrer, Kellner usw. etwas englisch. Außerhalb ist es für jemanden, der kein Russisch sprich etwa so, als wenn ich nach Frankreich oder Nordafrika fahre, ich spreche weder französisch noch arabisch und doch funktionierts. Aber zum Glück spreche ich ein wenig Russisch und meine Frau ganz gut.

    Auf Individual-Tourismus ist man in RUS nicht vorbereitet, zum Glück. So bekommt man vor dem Haupteingang in Peterhof oder dem Katharienpalais in Puschkin jederzeit einen kostenfreien Parkplatz.
    Essen gehen kann man zu dritt für 5-15,-EUR, in Hotelrestaurants auch mal für 50,- EUR (na da zahlt man in D mehr, oder?).

    Bezüglich der Sicherheit, kann ich nur sagen, daß ich nicht ein einziges mal ein ungutes Gefühl hatte oder eine brenzlige Situation bestand. Nein, es gab auch keine betrunkenen und Kalaschnikow-bewehrten Menschenfresser, wie viele Pauschaltouries scheinbar glauben.

    Erschreckend waren die Vielzahl von geführten Womo-Touren: 9 Fahrzeuge von Mafratours, 14 vom ADAC, etwa genau soviel von Perestroikatours. Bei der Fahrt zur Fähre trafen wir im Baltikum auch noch Kugatours mit 24 Wohnmobilen und Roteltours… Der Glaube an den bösen Iwan sitzt anscheinend doch tief.

    Ich kann nur jedem, der in der Lage ist, ohne Animateur sowie Reiseleiter in den Urlaub zu fahren und Interesse hat, empfehlen, nach RUS zu fahren. Wir haben nur nette und freundliche Menschen getroffen (halt, eine Ausnahme: eine Dame am Taxibuchungsstand in dem Hotel in Petersburg; Taxis vor diesem Hotel konnte man nicht beim Taxifahrer chartern, sondern mußte in die Lobby zu diesem Stand; diese Dame wollte an 3 verschiedenen Tagen für die gleiche Strecke –Taxipreise sind vorher auszuhandeln- 3 verschieden Preise -bis zum doppelten Preis-, als wir sie daraufhin wiesen, wurde die echt stinkig…, ich kann aber auch einige russ. Schimpfwörter).

    Es war eine schöne Reise und wir wollen vielleicht nächstes Jahr nach Moskau und in den Oblast Tula (hier war ich vor 21 Jahren mal an der Erdgastrasse arbeiten) fahren."


    Bei schlechtem Wetter im Baltikum. Wenn andere ihre Tarps wegen schlechtem Wetter abbauen, baue ich auf!




    Ordensburg Rakvere




    Ritterspiele auf der Ordensburg Rakvere




    Ein ehem. sowjetisches Kinderferienlager.




    Trocken, warm und sicher.




    Ein Mini-CP beim Bauern vorm Haus. Die Hütte oder Laube war die Sommerküche und Aufenthaltsraum bei schlechtem Wetter für die Gäste.




    Blick über die Narva zum russischen Grenzübergang in Iwangorod.




    Vorbei am Winterpalais mit der Ermitage in St. Petersburg.




    Der Panzerkreuzer "Aurora" in St. Petersburg.




    Blick aus unserem Hotelzimmer auf die Newa und den Panzerkreuzer.




    Das Winterpalais mit der Ermitage.




    Unterwegs...




    Freies Campen am Fluß Wolchow in der Nähe von Nowgorod.




    Unser Sohn angelt erfolgreich im Fluß Wolchow.




    Russisches Eigenheim.




    Campingplatz Gaili.




    Rückfahrt mit der Ro-Ro-Fähre "Urd". Wir haben da übrigens jedesmal im Iveco geschlafen, denn vom "Sonnendeck" kam man jederzeit aufs offene Oberdeck, daher hatten wir immer nur Pullmansitz statt Kabine gebucht.
    Und ich kann auch sehr gut neben der Abgasanlage einer Hauptmaschine schlafen. Herrlich, man merkt jede Drehzahländerung. Den Motorenraum habe ich mir natürlich angesehen.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Nachdem wir mehrere Jahre Urlaube in Europa gemacht hatten, sollte es mal wieder nach Nordafrika gehen.


    Marokko 2008


    Ich hatte ja bereits weiter oben geschrieben, daß 2 Wochen zusammenhängende Ferien in dem Winterhalbjahr für eine Reise mit Familie nach Nordafrika zuwenig sind.
    Man benötigt ja bereits je 2..3d für An- und Abreise. Damit ist ja bereits eine Wo praktisch weg und man hat nur 2 Wo im Land.
    Manche fahren mit dem KFZ mit den nichtschulpflichtigen Kindern vor und die Mutti kommt mit den schulpflichtigen Kindern mit dem sich entwickelnden Flugwesen nach bzw. reisen vor der Rückfahrt des KFZs wieder eher ab. Man kann auch versuchen, für schulpflichtige Kinder eine Freistellung zu bekommen. Oder man kann tricksen.
    Wir planten also 3 Wo, sagten aber außer den direkten Vorgesetzten und engster Verwandtschaft nur was von 2 Wo. Auch unserem Sohn sagten wir nur was von 2 Wo. Auf Grund von Unwettern kam es während unserer Reisezeit zu vielen Schäden in MA und der Fährverkehr wurde tatsächlich zeitweise eingestellt. Das kam sogar im deutschen Fernsehen. Wir haben dann die Schule von MA aus angerufen und über die Situation vor Ort informiert. Die Schule hatte vollstes Verständnis, daß wir erst nach 3 Wo wieder in D sein konnten…


    Hier der damalige Reisebericht:

    „Nach mehreren Urlauben in Osteuropa waren wir 2008 mit unserem 4x4-Iveco wieder mal in Nordafrika. Vor 12 Jahren waren wir auch schon in MA.


    Wetter
    Das Wetter war 2008 außergewöhnlich schlecht. In 3 Wochen hatten wir 3 Tage ohne Regen, die Temperaturen lagen zwischen 1°C und 26°C. Marokko litt im Herbst 2008 unter sehr viel Regen und Unwetter. Es gab laut dpa 50 Tote. Die Infrastruktur des Landes ist nicht auf viel Regen eingestellt.


    An- und Abreise
    Von Mitteldeutschland sind es ca. 1500km und damit 2x10h Fahrt bis Sete. Je Strecke sind es ca. 100,-€ Maut für ein Womo mit 3m Höhe.
    Nervig ist, dass die meisten Franzosen nicht bereit sind, andere Sprachen zu sprechen. Nicht mal die jungen Bedienungskräfte in amerikanischen Schnellrestaurants sprechen Englisch.


    Fähren

    „Marrakech“
    Alles an Bord ist abgenutzt und sehr schmuddelig, auch die Kabinen! Das Personal in den Restaurants und das Essen ist aber ok. Die Toiletten funktionieren nicht besonders gut…

    „Marrakech Express“
    Die Fähre ist etwas moderner als die „Marrakech“. Die Kabinen sind etwas besser. Das Personal in den Restaurants und das Essen ist aber nicht ok. In den Bars sind die Sitzmöbel speckig und verschlissen.

    Hektik, Gezetere und Streit gab es jedes Mal beim Verlassen des Schiffs. Jeder Araber will der Erste sein, egal wo sein Kfz im Schiff steht.

    Fähren einer anderen Gesellschaft fahren heute von Genua nach Tanger in den neuen Fährhafen.


    Ein- / Ausreise und Grenzübergänge

    Sete
    Die Fähre fährt nicht mehr wie vor Jahren vom Quai du Maroc, sondern vom Gare Maritime Orsetti am Place Mangeot. Es gibt einen Imbißstand im Wartebereich. Nur 5 4x4-Kfz sind nach Tanger mitgefahren.
    Ausreise: Man muß lange anstehen mit dem KfZ und sich im Fährbüro melden. Für die Polizei- und Zollkontrolle genügt ein kurzer Stop am entsprechenden Container. Womo´s kommen als letzte in den Kutter.
    Einreise: Für EU-Bürger nur kurzer Stop am Polizei- und Zoll-Container. Es waren nur 6 od. 7 4x4-Kfz auf der Rückfahrt an Bord.

    Tanger
    Einreise: An Bord muß man sich bereits während der Überfahrt an Bord der Fähre an 2 Schreibtischen anstellen und Zettel ausfüllen usw. Bei der Ankunft in Tanger ist es für EU-Bürger einfacher, ca. 30 Minuten braucht man gesamt. Man muß in die obere Etage des Abfertigungsgebäudes für einen Stempel und unten auf dem Hof viele Unterschriften auf Zetteln sammeln.
    Ausreise: Man muß sich in den Zollhallen anstellen, es ist besser organisiert als in Sete. Es gibt einen guten Imbißstand. Man muß sich bei der Grenzpolizei in einer der Hallen ca. 1h anstellen.


    Campingplätze

    D:
    Campingplatz „Gugel“ in Neuenburg am Rhein: Dieser ist sehr gut und sehr sauber. Die Gaststätte ist sehr gut. Für die Anreise D-F-MA ist in D dieser Campingplatz sehr zu empfehlen.
    www.camping-gugel.de

    F:

    Sete
    In der Region ist es im angegebenen Zeitraum sehr schwierig einen geöffneten Campingplatz zu finden. Wir haben auf einem Campingplatz in Agde in der Rue de Marseillan übernachtet. Dieser war gut und hatte saubere Sanitäranlagen mit warmem Wasser.

    MA:

    Bis auf die Campingplätze in Fes, Ouarzazate und Tanger waren alle in einem sehr gutem bis gutem Zustand mit warmen Duschen. Die Angaben im Internet und Reiseführern stimmen nur zu ca. 2/3!

    Moulay-Bousselham N 34°52.557` W006°16,821
    Camping Flamants Liosirs befindet sich nicht weit entfernt von der A1, auf dem Weg von Tanger nach Rabat. Er ist sehr sauber, hat warme Duschen und ist ideal für die Durchreise. Entgegen der Infos im Internet bzw Reiseführern gibt es keinen offenen Laden, Pool oder Restaurants.
    Es waren nur noch 2 Womo´s aus F auf dem Platz.

    Marrakesch “Le Relais” N 31°42,408` W007°59,407`
    Ein sehr guter Campingplatz, in der Nähe der Einfallstraße von der Autobahn. Die Zufahrt ist etwas schwierig und am einfachsten mit GPS zu finden. Der hintere Teil ist unaufgeräumt. Das Restaurant und Essen ist sehr gut, Gerichte wie Couscous und Tajine müssen jedoch 1 Tag vorher bestellt werden. 3 Übernachtungen mit 3 Personen und Womo kostete 270Dh, das Abendessen inkl. Getränke kostete ca. 350…400Dh für 3 Personen, die Wäsche waschen 60Dh, das Taxi ins Zentrum 60Dh (von der Campingplatzrezeption organisiert), das Taxi vom Zentrum zum Campingplatz 80…100Dh. Entgegen Infos in Internet und Reiseführern spricht das Campingplatzpersonal wenig Englisch und kein Deutsch.
    www.lerelaisdemarrakech.com

    Ourzazate N 30°55,375´W006°53,192´
    Der Campingplatz ist relativ klein und war mit 37 Fahrzeugen eigentlich voll. Kosten: 71Dh/d.
    Die Sanitäreinrichtungen sind schon etwas verschlissen. Am Morgen wird der Müll des Campingplatzes vor dessem Tor verbrannt und das stinkt dann.

    Agdz N 30°42,692` W006°26,806´
    Die Stellplätze des Campingplatzes „Camping La Palmeraie“ waren alle kpl. unter Wasser. Die Besitzerin spricht sehr gut Deutsch und hat sich sehr bemüht. Entgegen den Reiseführerbüchern ist die Piste zum Campingplatz alles andere als gut! Für Womo´s mit geringer Bodenfreiheit und langen Überhängen ist die Piste nicht zu empfehlen. Dies kann sich jederzeit verbessern.

    Zagora
    Der Campingplatz „Les Jardins de Zagora“ ist ein sehr guter, schöner und sauberer Campingplatz mit warmen und sauberen Duschen. Der Campingplatz liegt sehr zentral und doch sehr ruhig. Man ist in 5 Minuten zu Fuß im Stadtzentrum. Da die Furt in Agdz zerstört war, waren nur 3 Kfz auf dem Campingplatz. Die Kosten betrugen kpl. 640 Dh für 2 Übernachtungen für ein Womo und 3 Personen inkl. 2x Abendessen im Restaurante mit Menüs mit Couscous, Tajine, Wein, Bier usw.
    Der Campingplatz befindet sich links vom Hotel Tinsouline (wenn man davor steht) am nordöstlichen Ende der Avenue Hassan II.

    Skoura N 31°03,001` W006°34,000`
    Der Campingplatz liegt nördlich der Hauptstraße in einem Qued und war durch die Unwetter beschädigt. Es gibt sehr lästige Mopedscouts.

    Kelaat
    Der Hotelkomplex „Ksar Kaissar“ liegt nördlich der Hauptstraße und hat einen sehr schönen Wohnmobil- und Wohnwagenstellplatz mit sehr schöner Aussicht. Der Platz ist terrassenartig angelegt, und die Stellplätze sind mit Sonnenschutz ausgestattet. Der Platz liegt 1470müNN. Die Sanitäranlagen und der Pool sind sehr sauber. Das Hotel hat sehr schöne Zimmer und war jedoch nicht belegt. Das Restaurante hatte nicht geöffnet.
    Die Existenz des Campingplatzes „Mgoun“ kann nicht bestätigt werden.

    Goulmima
    Ein Campingplatz Piscine liegt direkt im Zentrum und ist sehr einfach ausgestattet. Die Zufahrt befindet sich von Tinerhir kommend ca. 50m links nach dem Abzweig nach Touroug und Erfoud. Der Campingplatz war leer, die Sanitäranlagen ausreichend sauber und der Pool nicht gefüllt.
    Ein zweiter Campingplatz ist nur mit Fahrzeugen bis ca. VW T5 – Größe befahrbar.

    Merzouga N 31°04,734` W004°00,630`
    Es waren in Merzouga einige sehr lästige Mopedscouts unterwegs. Wir haben den südlichsten Campingplatz in Merzouga „Les Portes du Desert“ gewählt. Der Platz ist sehr schön direkt an den Dünen gelegen und sehr sauber. Wie immer waren sehr wenige Touris unterwegs, außer uns war nur noch ein Patrol aus F auf dem Campingplatz.
    www.lesportesdudesert.com

    Midelt N 32°45,114´ W004°55,116´
    Nördlich von Midelt liegt auf einem Hochplateau rechts an der Straße der Campingplatz „Timnay“. Die Stellplätze sind parzelliert unter Bäumen und die Sanitäranlagen sind sehr sauber. Das Restaurante ist sehr gut. Der Platz war ziemlich voll mit geführten Womo-Touris aus F und NL. Auf Grund der Höhenlage und der Jahreszeit war es sehr frisch.

    Fes N 33°59,162` W005°01,122`
    Der Campingplatz „Diamant Vert“ gehört zu einem Freizeitbad. Die Angaben in Reiseführerbüchern und im Internet zur Sauberkeit auf diesem Platz, stehen im krassen Gegensatz zu den tatsächlichen Bedingungen! Das Freizeitbad ist im Gegensatz zum Campingplatz in einem sehr guten neuen Zustand. Die Sanitäranlagen auf diesem Campingplatz waren die schlechtesten die wir auf dieser Reise erlebt haben! Es sind die drittschlechtesten die ich je erlebt habe (die schlechtesten habe ich 2005 auf dem Campingplatz „Olgino“ in St. Petersburg und die zweitschlechtesten 1987 auf dem Campingplatz des Bachkovo-Klosters in den Rhodopen erlebt).
    Trotzdem war der Platz gut belegt, man hat ja wenig Alternativen.

    Tanger
    Der Campingplatz „Miramonte“ hat 2 Zufahrten. Die östliche Zufahrt von der Medina aus ist etwas schwierig zu finden. Von der Toreinfahrt, die auch von großen Womo´s auf LKW-Basis befahren werden kann, geht es in Serpentinen bergab zu den Stellplätzen.
    Die westliche Zufahrt war nicht nutzbar, da durch die Unwetter die Straße davor schwer beschädigt war.
    Die Sanitäranlagen waren mangelhaft. Das Restaurant u.ä. geschlossen.
    Camping Miramonte Tanger, Haupteingang N35°47’28.41’’ W5°49’51.22’’, Zufahrt LKW u. m. Anhänger N35°47’29.09’’ W5°50’00.45’’, von Haupteinfallstraße an Kreisverkehr bei N35°46’53.03’’ W5°49’14.78’’ nach NNW abbiegen


    Straßen / Pisten

    In Marokko sind die Autobahnen in einem besseren Zustand als in D und hat statt einem Standstreifen einen Sommerstreifen.
    Die Autobahn von Casablanca nach Marrakesch ist fertig. Die Maut für die Strecke Tanger-Marrakesch beträgt ca. 100,-€ für ein Womo bis 3m Höhe.

    Die Fernstraßen und Landstraßen sind dagegen in sehr schlechtem bis gutem Zustand.

    Im Zeitraum 10-11/2008 waren die Pisten durch die Unwetter in einem sehr schlechten Zustand und nur in Gruppen zu bewältigen. Durch den lang anhaltenden Regen waren die Pisten oft weggespült. Ein- und Ausfahrten aus Queds waren weggespült und glichen Steilufern. Nach Aussage einer Gruppe aus D mit Geländewagen, Quads und Enduros waren die Pisten eher extreme Trailstrecken.

    Außerhalb der Ortschaften herrscht sehr wenig Verkehr. In den Ortschaften ist wie immer ein wildes Gewusel auf den Straßen. Ganz schlimm sind die Mopeds in Marrakesch.

    Einfahrt Todra-Schlucht: Die Straße ist durch Unwetter streckenweise völlig zerstört und nur mit ausreichender Bodenfreiheit befahrbar. Allrad ist hier von Vorteil.

    Furt in Agdz: Die Furt ist durch das Unwetter völlig zerstört und nur mit ausreichender Bodenfreiheit befahrbar. Eine neue Brücke ist in Bau.

    Die Piste von Erfoud bis Merzouga war auf Grund der Unwetter in der südlichen Hälfte in einem sehr schlechten Zustand und erinnert eher an eine sehr lange Trailsektion aus Beton.

    Die Straße R503 ist die östlich Route von Midelt nach Fes. Da auf der westlichen und laut Reiseführerbüchern interessanteren Route bis ca. 1m Neuschnee lag, wählten wir die R503, um die Zuckelei hinter einem Schneepflug, etwa 10 Reisebussen und 5 Womo´s zu vermeiden. Die ersten 50km auf der R503 waren echt nervig. Auf Grund des Straßenzustandes waren max 40-50 km/h möglich. Die nächsten Kilometer bis zum Abzweig nach Ifrane waren dann max 50-60 km/h möglich.


    Einkaufen

    In den Großstädten wie Tanger, Fes, Marrakesch usw gibt es meist moderne Einkaufszentren der Kette „Marjane“. Bei denen gibt es wirklich Alles was es auch in deutschen Einkaufstempeln gibt. In manchen Großstädten gibt es auch METRO. Dort ist es genau wie in den METRO-Märkten in D. Die Info, dass man in den METRO-Märkten in MA keinen Ausweis benötigt stimmt NICHT! Uns half dann ein Marokkaner mit seiner Karte beim Bezahlen aus. Auch hier ist die Prozedur die gleiche wie in D.
    Alkohol gibt’s bei METRO und Marjane.
    In den kleineren Orten gibt es genug Einkaufsmöglichkeiten für Brot, Nudeln, Gemüse, Mineralwasser und Cola. Fleisch gibt es auch genug.
    In vielen Ländern außerhalb Mittel- und Westeuropas werden die geschlachteten Tiere, wie in MA auch, einfach zerhackt und nicht tranchiert. Da hat man dann jede Menge Knochensplitter im Mund. Zumindest bei Kindern kann dies gefährlich sein. Empfehlenswert ist die Mitnahme von Wurst und Fleisch aus D.


    Ortschaften

    Marrakesch
    Auf dem Platz der Geköpften waren die Gaukler etwas aufdringlich, ungefragt hatte man eine Schlange um den Hals und deren Besitzer forderte dafür 1€. Für ein Foto dann noch 1€.
    In Marrakesch´s Medina sind die vielen Mopeds nicht nur nervig, sondern auch bei den engen Gassen sehr gefährlich.
    Führer auf dem Platz der Geköpften verlangen für 2,5h 300Dh, was schon unverschämt teuer ist.

    Zagora
    Zagora ist eine kleine Stadt und durch die Nähe zur Wüste schon touristisch geprägt. Durch die Unwetter waren aber wenige Touristen unterwegs. Auf der Haupteinkaufsmeile sind die Händler manchmal etwas nervig.
    Mittwochs ist großer Markttag. Zagora hat einen wirklich sehr großen, interessanten und ursprünglichen Markt. Die Bevölkerung kommt dazu von weit her. Der Markt ist sehenswert.

    Tinerhir (Todra-Schlucht)
    Gleich am Ende von Tinerhir liegt die Einfahrt zur Todra-Schlucht. Kurz vor der Todra-Schlucht ist die Straße zu Ende, da beschädigt. Hier kann man rechts und links der Straße parken, es gibt einen Wächter mit lustiger Uniform, der Parkgebühren kassiert. Mit Allrad und/oder genügend Bodenfreiheit kann man links von der Straße ins Flussbett einfahren. Das Flussbett bestand aus losem groben Geröll. Da Sedimente zwischen dem Geröll noch fehlten, war der Untergrund nicht fest sondern extrem lose. Für Unerschrockene die sich selbst überschätzen steht gegen Gebühr ein Traktor zur Rettung bereit.
    Vor dem Erreichen der Todra-Schlucht liegt links vor einer Brücke das Hotel und Restaurante „Zakar Charif“ ( N 31°33,468´ W005°34,823` ). Hier kann man sehr gut und sehr preiswert essen sowie übernachten.

    Erfoud
    In Erfoud führte die Furt ca. einen ¾ m Wasser mit starker Strömung. Die Ausfahrt Richtung Merzouga war stark beschädigt. Eine Baumaschine arbeitete aber daran. Es gab hunderte Schaulustige. Nachdem dann ein Einheimischer mit seinem Geländewagen zügig und problemlos durchfahren konnte, sind wir mit unserem 4x4-Iveco auch durchgefahren. Bis kurz vor Merzouga trafen wir dann keine Touris. Am Korallenriff waren wir allein. Es waren auch keine Händler da, die Klimbim-Stände waren verweist.

    Merzouga
    In Merzouga waren einige nervige und sehr aufdringliche Mopedscouts unterwegs. Durch abdrängen versuchten sie uns zum anhalten zu zwingen und das bei einem 4x4-Iveco. Das war schon lebensmüde und gefährlich für alle Beteiligten.

    Fes
    Aus meiner Sicht ist Fes viel schöner und interessanter, weil ursprünglicher als Marrakesch! In der Medina gibt es im Gegensatz zu Marrakesch auch kaum nervige Mopedfahrer. Sehr gut essen kann man in der Medina im Restaurante der Familie Berrada 57 Rue Sagha Medina Ex Pharmacie El Achabine.

    Tanger
    Auf den Haupteinfallstraßen zum Fährhafen von Tanger versuchten afrikanische Jugendliche und Männer bei Stopps an Kreuzungen u.ä. mindestens 4x über unsere Heckleiter auf das Dach unseres 4x4-Iveco´s zu kommen. Dies scheinbar um illegal auf die Fähre zu kommen. Anders lässt es sich nicht erklären, da auf Fahrten aus der Stadt hinaus oder in der Medina niemand auf unser Fahrzeug kletterte. Aufs Dach selbst ist aber keiner gekommen, da unsere Heckleiter ganz oben mit Stacheldraht umwickelt ist.
    Heute liegt der Fährhafen außerhalb der Stadt.


    Sonstiges

    Durch den langen Regen und die Unwetter standen viele Straßen und ganze Ortschaften unter Wasser.
    In MA sind Touristen meist mit Womos unterwegs, hauptsächlich aus F. Aber viele Womo-Fahrer hocken meist nur in ihren Fahrzeugen und kommen nur heraus, um den Elektroanschluß zu befummeln oder Frisch- und Abwasser zu ver- und entsorgen.
    Es sind viele Womo-Gruppen unterwegs. Der Glaube an den bösen meuchelmordenden Arab sitzt scheinbar tief. Mit einem Kfz, einigen Reiseführerbüchern und mittelmäßigem Selbstvertrauen kann man auch alleine reisen.
    Allrader trifft man eher selten.
    In Großstädten ist es sinnvoll, in den Innenstädten einen offiziellen Führer zu nehmen. Der hält einem andere selbsternannte Führer, Kinder und Jugendliche vom Hals und der Stadtrundgang ist einfacher und interessanter. Einen offiziellen Führer kann man einfach an der Rezeption für den nächsten Tag bestellen.
    Wer sich vor nervigen Händlern schützen will, nimmt eine in MA gebräuchliche schwarze Plastiktüte, stopft etwas Zeitungspapier herein und schon glauben die Händler, dass man schon etwas gekauft hat. Ohne Tüte kann man auch nervigen Händlern erzählen, dass man schon das xtemal in Afrika ist und alle möglichen Orte aufzählen und dass man ja schon alles hat.
    Die Essensportionen in den Restaurants sind meist sehr groß.
    Es liegt viel Müll herum und es stinkt oft nach brennendem Müll.
    Empfehlenswert sind das „Reisehandbuch Marokko“ von Kohlbach, „Marokko – vom Rif zum Anti-Atlas“ aus dem Reise-Know-How-Verlag und „Mit dem Wohnmobil nach Marokko“ aus dem Womo-Verlag.“


    Warten an der Fähre in Sete.




    Marrakesch, Djemaa el Fna - Platz.




    Bäcker und Fleischer in der Medina.




    In der Medina von Marrakesch.




    Netzersatzaggregat im Hohen Atlas, im Müllsack ist der Generator.
    Mit Hilfe eines ähnlichen Aggregates mit gleichem Motorenmodell hatten wir 12a zuvor die Schaltklaue im Getriebe des RR geschweißt.




    Auf dem CP in Zagora.




    Markt in Zagora.




    Markt in Zagora.




    Frischfleischabteilung auf dem Markt in Zagora.




    Die zerstörte Furt in Agdz.




    Oase im Hohen Atlas.




    In der Todra-Schlucht.




    Zerstörte Furt und Straße in der Todra-Schlucht.




    Waschtag in Tinerhir.




    Bewässerungsanlagen.




    Teilweise beschädigte Furt in Erfoud.




    Suche nach schönen Versteinerungen auf dem versteinerten Riff zwischen Erfoud und dem Erg Chebbi.




    Erg Chebbi.




    Erg Chebbi.




    Erg Chebbi.




    Erg Chebbi.




    Straße von Midelt nach Fes.




    Gerberei in Fes.




    In Tanger war der kürzeste Weg vom CP zum Hafen über den Markt.




    Wer hat den besten Böschungswinkel?


    Gruß

    Rocky



    Nachtrag: Bald habt Ihr das mit den Reiseberichten geschafft. Es sind nur noch 2...

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Tolle Reiseberichte Rocky, danke fürs einstellen!


    Gruß Wolfgang

    Männer werden nicht erwachsen, die Spielzeuge werden nur größer und vor allem teurer :lachen:

  • Hallo Rocky,


    nachdem Du hier ja alles so wunderschön postest, spar ich mir die bei Dir angekündigte PM auf deine PM.
    Lieber hier im Fred für alle!


    Vielen vielen Dank für die Eindrücke und deine Berichte. Das ist schon sehr beindruckend und lesenswert.
    Dazu tolle Bilder. Einfach ein DANKE!


    Liebe Grüße vom Seehasen

    Besser auf neuen Wegen etwas stolpern, als auf alten Pfaden auf der Stelle zu treten.

  • Hallo,


    dann will ich auch mal in die nostalgische Wüstenreise-Schwärmerei einsteigen :)


    2004, Tunesien, zwischen Ksar Ghilane und Dekanis


    [ATTACH=CONFIG]34497[/ATTACH]
    [ATTACH=CONFIG]34498[/ATTACH]


    Unser Reisemobil sorgte 2013 auf Sardinien für Verwunderung bei den Einheimischen ("cabina curiosa"), aber immer für :Gut: Daumen-hoch-Gesten:


    [ATTACH=CONFIG]34507[/ATTACH]


    Und ein paar Bilder der Bordausrüstung:


    [ATTACH=CONFIG]34499[/ATTACH]
    Im Bodenfach unter der Tischgruppe unserers Wohnwürfels findet sich die Ausrüstung zur (Selbst-)Bergung: Greifzug (Habegger) mit 1,6t Zugkraft im direkten Zug, 20 u. 15m Bergegurt mit 21t Bruchlast, 3m Rundschlingen mit 21t Bruchlast, 2m Rundschlinge mit 7t Bruchlast (fürs Schleppen kleinerer Allradler wie Buschtaxis oder Landies...), passende Schäkel, Druckluftschlauch und Zubehör, Landstromanschluss, Starthilfekabel. Bergeausrüstung in einem Staukasten seitlich unterzubringen ist unter Umständen unpraktisch: wir lagen in den Dünen auch schon mal in stabiler Seitenlage, dann kommt man an die Staukästen ganz schlecht ran...


    Das wesentliche Bordwerkzeug und die Pannenausrüstung ist unter und hinter der Beifahrersitzbank im Fahrerhaus verstaut. Die BW hat hinter der klappbaren Rücklehne praktischerweise ein stabiles Regal einbauen lassen (eigentlich für die MG-Munitionskisten für das Dach-MG...)
    [ATTACH=CONFIG]34500[/ATTACH]
    Unter der Beifahrersitzbank ist Platz für Werkzeugkoffer, ein Fässchen Ölbinder, und direkt unter der Sitzfläche (in dem "Backblech") umfangreiche Werkstattliteratur und Ringe mit PA-Schlauch für Sprit- und Druckluftleitungen.


    [ATTACH=CONFIG]34501[/ATTACH]
    Fettpresse, Radschlüssel mit Verlängerung (die Radmuttern werden mit 400Nm angezogen), Reservekeilriemen, Reifenmontierhebel, Kleinteilesortimente (Schrauben, Schellen, Draht, Dichtmittel, Birnen...) und


    [ATTACH=CONFIG]34503[/ATTACH]
    Ein fast idealer Werkzeugkoffer ist der "PKW-Koffer" von Proxxon: robustes Marken-Werkzeug (u.a. Zangen von Knipex) in sinnvoller Zusammenstellung (mit Hammer). Und er passt saugend unter die Beifahrersitzbank auf das festeingebaute Brodwerkzeugfach im Fahrerhausboden.


    [ATTACH=CONFIG]34502[/ATTACH]
    Bei so einem Kleinlaster braucht man ein paar XXL-Werkzeuge (z.B. für Druckluftverschraubungen am Luftpresser), die sind in einer grossen Rolltasche verstaut.


    Nicht abgebildet: die zwei Sandschaufeln von Fiskars, das originale Schanzzeug der BW (Spaten, Kreuzhacke, Klauenbeil), vier 150cm-Sandbleche aus superzähem Dur-Aluminium, zwei Wagenheber, die Schmierstoffkiste, ...


    Grüsse


    Tom