Welches Fluchtland (Auswanderungsland)? Österreich, Estland

  • Ja, aber bei uns ist das schon ein sehr weit verbreitetes Merkmal - vielleicht hängt es auch davon ab, in welcher Region man lebt oder ich empfinde es einfach so.

  • Leute,es ist bestimmt eine andere Problematik als die "Piefke" in Österreich oder die " Schiessdreckdüütschen" in der Schweiz.


    Es bringt nichts hier aufeinander loszugehen,die Problematik liegt nicht in D / A / CH oder wie viele der jeweils anderen Landsleute sich wo aufhalten.


    Ich kenne die Schweiz sowie Österreich von diversen Besuchen her,habe dort Freunde und etwas Insiderwissen.


    Es wird immer - auch regional in den einzelnen Ländern- Neid und Misgunst geben wenn Leute umziehen,aus wirtschaftlichen Gründen bzw. weil in "der Heimat" die Arbeit/die Lebensbedingungen ect nicht so sind wie erhofft.


    Seien es die "Bergrutsche" in der Schweiz und in Österreich,dort wird auch massenhaft in die Wirtschaftszentren abgewandert und drüber geschimpft.Die Berge leeren sich,das "Flachland" überfüllt sich,Verteilungskämpfe -bisher finanziell geregelt- um Wohnraum/Platz allgemein finden da schon statt. Oder in Deutschland das "Ost-Westgefälle"


    Nein,so einfach kann man sich das nicht machen.


    Es liegt mMn eher an der Denke und den Entscheidungen mit denen man im Kopf dann seine Plünnen in die Koffer tritt und hofft dann in einem anderen Land/Gegend mehr zu erreichen als "zu Hause" .


    Leute,seit Euch doch darüber Klar das man nicht von einem überfüllten Ballungsraum erwarten kann das eine unendliche Aufnahmefähigkeit vorhanden ist.


    Egal welche Stories man auch immer über Auswandern oder Umsiedeln hört - die Leute landen immer in Hauptstädten,Ballungsgebieten,Haupt-Touristenzentren weil man sich dort Dinge erhofft die so nicht stattfinden weil ganz ganz viele andere Leute die gleiche Idee haben.


    So gut wie alle dieser Vorhaben werden scheitern sofern man vorher nicht im eigenen Kopf aufräumt und bereit ist an sich selber zu arbeiten. Dann wird in den meisten Fällen klar sein das man - bei Veränderungen an sich selber,den Zielen und Vorstellungen- alles auch an dem aktuellen Wohnort erreichen kann.Oder an jedem anderen Ort am A.d.W.


    Ich denke mal das Thema " welches Fluchtland" ist rational betrachtet eher eine Frage der persönlichen Vorlieben und evtl schon vorhandener Sprachkenntnisse als "wie stehe ich wirtschaftlich am besten da"


    Sein Konzept und eine evtl Marktlücke durch Skills oder einer Geschäftsidee die nichts anderes kopiert oder "Einheimischen" durch inflationäres Überangebot das Leben schwer macht - das ist das beste Marschgepäck.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von Soldat;286799

    @preppinoob


    Falls Du die Schweiz in Betracht ziehst


    Ist es inzwischen nicht sehr schwierig, in die Schweiz umzusiedeln? Oder gibt es Gebiete, wo man froh ist, wenn sich mehr Menschen niederlassen?

  • Zitat von Nachbarland;286963

    Ist es inzwischen nicht sehr schwierig, in die Schweiz umzusiedeln? Oder gibt es Gebiete, wo man froh ist, wenn sich mehr Menschen niederlassen?


    Ich habe mal zwei Kantone Aufgezählt, im Kanton Glarus von Ennenda Richtung Urnerboden und im Kanton Uri von Spiringen bis zum Klausenpass gibt es sehr viel gut zu bezahlenden Wohnraum, ÖV ist vorhanden, mit dem PW ist man auch schnell im Zentrum. Im Kanton Uri gibt es auch noch viel günstigen Wohnraum zwischen Amsteg und Göschenen, Nachteil ist, eher weniger Sonne und in den Ferienzeiten verstopfte Strassen. Als Geheimtipp könnte ich noch das Isenthal empfehlen, ein ruhiger schöner Ort mit nur einer Zufahrtsstrasse (gibt auch ÖV) die dort irgendwo aufhört, in einer Krise wird man dort garantiert sicher sein. Ansonsten mal Googlen, jede Gemeinde hier hat eine WWW Adresse, Randgemeinden wie Isenthal hat es auf der WWW Adresse auch Mietwohnungen ausgeschrieben.
    Die Gemeinde Meien bei Wassen ist auch noch was, im Winter muss man aber damit rechnen das die Strasse wegen Lawinengefahr ab und zu einige Tage zu ist, wohnt man dort und kommt man im Winter ein paar Tage nicht mehr nach Hause, zahlt der Kanton glaub während der Zeit ein einfaches Hotelzimmer.
    In diesen Gebieten sind die Gemeinden eist sehr froh wenn jemand zuzieht, es sind ruhige Gemeinden wo es eigentlich noch sehr friedlich ist und es gibt sehr günstige Häuser/Wohnungen, im Sommer sind einfach gewisse Kantonsstrassen Richtung Gotthard/Klausen stark durch Motorradfahrer befahren, im Winter ist es aber sehr still.


    Lg. Soldat

  • Ich habe mal spassehalber Isenthal bei Google Maps eingegeben..
    Aus Sichtweise eines Norddeutschen der Entfernungen und Fläche gewöhnt ist..Es ist doch problemlos im Tagespendelbereich nach Zürich ( 80 km ) bzw. nach Luzern ( 50 km )


    Das kann doch für Jemanden der einen gut bezahlten Job in der Stadt hat eine gute Lösung sein dann dort oder in einem Vergleichbaren Ort zu wohnen. So könnte man das Gehalt statt es an Miete unwiederbringlich wegzugeben lieber in ein eigenes Haus/Grundstück stecken...


    Oder geht meine Rechnung jetzt nicht auf und scheitert an Gegebenheiten die ich als Aussenstehender nicht beurteilen kann ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Nun ich arbeite auch in Luzern, zwar nicht gerade in der Stadt aber in einer unmittelbaren Nachbarsgemeinde, wenn man nicht gerade in die Stadt reinfahren muss hat man von der Autobahneinfahrt Altdorf um die 30 Minuten dort hin, Stau gibt es so gut wie nie. Nach Zürich oder Zug, dort wird und muss man mit mehr Stau rechnen, Schwyz und Stans sind von hier in 15-20 Minuten zu erreichen.
    Ich bin meist schneller Zuhause als ein bekannter der in der gleichen Firma arbeitet und in Ebikon wohnt, die Distanz ist zwar kurz, aber er steht fast den ganzen Weg im Stau...
    Wenn man in Nidwalden oder Schwyz einen Job hat und im Kanton Uri lebt, dann hat man wohl die 20 Minuten Arbeitsweg aber hier sind die Mieten meist um die hälfte günstiger als in den zwei Nachbarkantonen, ausser man hat sehr gute Beziehungen und erhält dort was günstiges unter der Hand.

  • In der Theorie liegst Du richtig Andreas. Allerdings ist der Verkehr während der RushHour um Luzern / Zug / Zürich wirklich ein Problem, wie Sam schon angemerkt hat. Vor allem in die Richtung, in welche Du dann fahren müsstest, weil viele in den Bergkantonen wohnhaften Personen wegen der besseren Bezahlung und des grösseren Jobangebotes den selben Weg auf sich nehmen. Andererseits ist die Strasse bei Finkenwerder bei Schichtwechsel auch kein Vergnügen...


    Isental ist ein wenig abgelegen. Daran solltest Du auch denken wenn Du auf ein ausgeprägtes kulturelles Leben wert legst. Zudem sind die Schweizer in ähnlicher Weise "kantig" wie die Ostfriesen. Und je näher die Berge zusammenstehen, um so arger wird es. Aber wenn sich jemand wirklich anpassen will funktioniert das. Auch wenn die wenigsten "Zugezogenen" den ortsüblichen Dialekt jemals beherrschen werden (aber das wissen wir auch).


    Und dann wäre noch der Aspekt dass bei uns die Hügel höher sind als die Deiche...:devil:

  • Zitat von Jaws;286997

    Zudem sind die Schweizer in ähnlicher Weise "kantig" wie die Ostfriesen.


    Langsam beginne ich zu verstehen warum ich bei Besuchen in der Schweiz das Gefühl habe gar nicht sooo weit von der Küste weg zu sein - bis auf fast unbedeutende Unterschiede im Dialekt natürlich :grosses Lachen:


    Ihr habt aber recht,der Verkehr kann einem da ganz schön einen Strich durch die Rechnung machen,die Kalkulation der Fahrzeiten wie hier ( 100km = max. 1 Std incl. Tanken und Kaffeepause ) ist in der Schweiz nicht anwendbar.


    Ist halt eine Abwägungssache wo man wohnen möchte,wichtig ist nur eine Zufriedenheit mit der Situation. Egal ob man nun den 7m unter NN mit Sichtweite zum Deich an A.d.W. wohnt oder mitten in Zürich oder Hamburg.


    Nur wenn man öfter mal die Auswanderungsidden der Leute so hört - Es kommt da der Eindruck rüber das dort gleiche Situationen in einem anderen Land wieder genauso aufgebaut werden sollen. Das ist mMn ein Vorhaben das nicht aufgehen kann...


    Und völlig OT :


    Mit den Hügeln und Deichen hast Du recht,das Panorama von Wasser u n d Bergen ist natürlich unschlagbar. Vermeidet es aber die Seeufer mit Rot-Weissen Leuchttürmen und Nebelhörnern abzusichern,sonst könnte mir doch mal der Gedanke kommen mit Sack und Pack bei Euch einzufallen :devil:


    Ergtänzung :


    Bei dem Gedanken an Wasser...


    Wäre es in der Schweiz keine Option - ich denke da an den Lac Lema,den Lac de Neuchtel,den Bilersee,den Zürichsee,Vierwaldstättersee usw. - mal über Hausboote nachzudenken ? Also die Hamburger Lösung für Wohnprobleme zu exportieren ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • da muss ich an honkong denken, wir sind in einem boot durch eine bucht gefahren, da lagen sehr viele hausboote.....zum teil drei generationen bewohner...mit hund und co, blumenpötten auf deck.......da fahren dann die händler rum und bieten ware an.......und die boote fahren die Touristen rum....alte frauen....


    die kommen wohl grade um millimeter über die runden....aber es hat was...zur not kannste dein zuhause mitnehmen zu einem anderen platz......vorrausgesetzt es gibt eine wasserstrasse.


    das waren keine prachtboote, aber sehr funktional.....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Die Fragen sind immer auch:
    Was erwarte ich?
    Welche Möglichkeiten sind vorhanden (Reale, nicht Rosarote...)
    Welche Kompromisse bin ich bereit einzugehen?
    Was ist bzw. wo erwartet mich das kleinere Übel?


    Es klingt möglicherweise abgedroschen - aber das 100% Perfekte wird es nie geben. Egal wohin es uns zieht (oder wir getrieben werden) - irgend etwas wir immer für Einschränkungen sorgen. Meiner Meinung nach werden bei fortschreitender Globalisierung sogar auch noch die Nachteile standartisiert und es werden nur Kleinigkeiten und die Geographie den Unterschied machen.

  • Auch immer mal daran denken, dass auch der zivilisierte Mitteleuropäer der bei einem Katastrophenfall ins Ausland flieht dort etwa genau so willkommen ist wie heute die Wirtschaftsflüchtlinge aus Nordafrika in Europa.

  • es ist doch im menschen drin, das es immer was zum meckern gibt..


    wenn ich flüchte, bzw in ein anderes land auswandern will, muss ich mein wohlfühlsofa verlassen,
    risiken in kauf nehmen...... und das es evt der falsche zeitpunkt in ein land einreisen zu wollen..der absolut der falscheste ist...


    es gibt so,viel was wo wie passieren kann...unfall ,unwetter, diebe, ein grenzbeamter, der mit dem falschem fuss aufgestanden ist..
    es ist halt unsicheres gelände.


    auch wenn man schon mal urlaub dort gemacht hat......es ist einfach was ganz anderes, als wenn man dauerhaft ein land besiedeln,
    und dort gut leben zu können, aus eigener kraft.....
    da braucht es mehr als einen kompromiss....


    und was auch täuschen kann das,eigene gefühl...das bauchgefühl..


    da weiss ich nicht ob ich mich da wohlfühle.....waren es nur flausen im kopf?...


    da spielt so viel rein....


    wenn es natürlich um lebenserhaltende flucht im bürgerkrieg geht,
    macht die sorge ums überleben etliche hindernisse überwindbarer ......


    mir gefällt es auch nicht landschaftlich berauschend hier...die städt sehen echt lieblos aus....
    da gehts bei,den Franzosen schöner zu oder in den niederlanden....schöne blumen, auch im städtischem bereich,
    kübel auf dem kreisverkehr mit blumen.....ist doch viel schöner, als nur beton...


    es gibt zwar auch sehr schöne orte, aber wenn ich mir andere euröpäische Städte angucke, gibt es weitaus schönere...


    und landschaftlich hat mich der "osten" überrascht..als ich dort war mit der freundin. richtig schöne häuser....
    landschaftlich...........aber das langt nicht, um meinen standort zumverlagern........


    vor allem wenn alle flüchten..wird es voll auf den wegen....und man wird zur konkurenz.....



    lg urban-rolli
    wieviele leben im wald... reichlich.....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Hallo Leute,


    Als Österreicher sage ich euch: hier is die Insel der Seeligen auch schon am wegbröckeln.
    Als Fluchtland würde ich Österreich derzeit nicht empfehlen.


    Aber schön is hier, überall vorallem in meinem geliebten Süden.
    Und wenn du die Einwohner privat kennenlernst sind eigentlich fast alle ziemlich herzlich.
    Nur den oberschlauen Piefke soll man halt nit zu oft rauslassen.
    Wir sind ja Brüder.


    Speziell Deutsche erleben hier regelrecht einen Kulturschock.
    Hier kannst nix übers Knie brechen. Alles geht streng seinen Weg.
    Kennst niemanden, kommst auch zu nichts.
    Amtswege können anstrengend sein.
    Wenn DU Zeit hast hat ALLES zu. (Bank, Ämter)
    Wenns einer besonders eilig hat, machen alle anderen auf gemütlich.
    Mit preußischer Grundhaltung kommst nicht so weit.
    (Alles Erfahrungen meines Kollegen aus dem Saarland der so manches mal verzweifelt mit uns.)
    Nicht zu ernst nehmen :)


    Wer Fragen hat einfach ansprechen!


    Grüsse

  • Zitat von Metaller;287783


    (Alles Erfahrungen meines Kollegen aus dem Saarland der so manches mal verzweifelt mit uns.)


    Wieso? Der ist doch kein Preuße, sondern Franzose. :winking_face: (Ebenfalls nicht allzu ernst nehmen.)

  • Du hast natürlich recht, aber Kunden aus dem Elsass die wir gemeinsam betreuten, sahen das immer genau umgekehrt.
    Komisch, nicht? :)




    Übrigens: viele eurer Landsleute sind schon zu uns geflüchtet.
    In vielen Kaffeehäusern und Geschäften würdet ihr denken ihr seid zu Hause. Alles Deutsche die euch bedienen.
    Warum ist das eigentlich so? Die deutsche Wirtschaft brummt doch wie verrückt.
    Und gerade die österreichische schwächelt.


    Ungarn is derzeit ein beliebtes Fluchtland für Deutsche.

  • Diese Frage ist doch einfach zu beantworten Metaller:


    All diese Leute suchen ihr Glück in der Fremde weil sie das perfekte Leben in der Heimat nicht ertragen....


  • Das ist 100% richtig,dem kann ich nur zustimmen !
    Leider scheinen es viele Deutsche zu vergessen diese Eigenschaften zu Hause zu lassen.
    Das was Du beschreibst trifft den Kern der Sache,was ich manchmal von meinen Landsleuten im Ausland erlebe ist so schlimm das ich mich nur noch abwenden mag.


    Es ist kein Deutsch-Österreichisches Problem,den Kulturschock bringen leider recht viele Leute aus D im Kopf mit in das entsprechende Gastland,egal wo.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von Metaller;287789

    In vielen Kaffeehäusern und Geschäften würdet ihr denken ihr seid zu Hause. Alles Deutsche die euch bedienen.


    Kann das vielleicht daran liegen, dass das typische Studentenjobs sind und das mit der schon genannten Studienmigration zusammenhängt? Im Bekanntenkreis wüsste ich jetzt niemanden, der Österreich als echte Lebens- oder Karriereoption ansieht (im Gegensatz zur Schweiz, die aber eigentlich auch nur für Medizin- und Pflegepersonal).