Atemschutz (ABC)

  • Hallo Luisa,
    einzige Möglichkeit zum Testen ist tatsächlich, eine der Hauben zu "opfern". Wenn sie einmal aktiviert wurde, funktioniert sie nur eine gewisse Zeit und ist dann unbrauchbar. Und wenn die haube manipuliert wurde, um sie ohne Aktivierung aufzusetzen, funktioniert sie im Ernstfall nicht mehr richtig.


    LG
    Papa Bär

  • Hallo Papa Bär!


    Danke für Deine Antwort und die Erklärungen.


    Allerdings gefällt mir der Inhalt der Aussage nicht so sehr :traurig: - eine der Masken "opfern" ... :crying_face:


    Da werde ich in der nächsten Woche wohl bei unserer Feuerwehr anrufen und fragen, ob sie eventuell solche Brandfluchthauben für Demonstrationszwecke haben, mit denen man das richtige Anlegen dann mal ausprobieren kann.


    LG Luisa

  • Das ist durchaus möglich...
    auch mal nach entsprechenden Deko-Artikeln googeln. Hab zwar aktuell nichts gefunden, aber das ändert sich ja immer wieder mal...


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    Hab gerade gesehen, dass es auch Trainings-Brandfluchthauben gibt. Allerdings sind die richtig teuer...
    Aber vielleicht hat die feuerwehr vor Ort ja eine solche oder weiß, wo man damit mal üben kann

  • Zitat von Waldschrat;98736

    Als Brandfluchthaube - auch im Hinblick auf CO - empfehle ich die Dräger Parat, vor allem, weil das Ding auch nachts um halb drei im Halbschlaf anzulegen geht.


    Hallo Waldschrat,


    wie oder wo hast Du denn die Handhabung der Dräger Parat so trainiert, dass Du die Haube "im Halbschlaf" anlegen kannst?


    Hast Du dafür auch zunächst eine der Hauben "geopfert"?


    VG Luisa


  • Hallo Luisa,


    ich habe praktische Erfahrung mit militärischen und industriellen Masken, die etwas "fummeliger" anzulegen sind.


    Die Dräger Parat ist eigentlich ein Selbstläufer. Du nimmst sie aus der Verpackung und stellst fest, dass die Verschlussstopfen der Filter mittels einer "Reissleine" mit der Verpackung verbunden sind. Du musst also nicht im Dunkeln und in einem verqualmten Zimmer nach den Verschlussstopfen suchen, Du ziehst einfach die Reissleine und die Maske ist einsatzbereit.


    Brille, Bart, lange Haare, bei konventionellen Masken oft ein Problem. Nicht bei der Dräger Parat. Du stülpst das Ding wie eine Tüte über den Kopf und ziehst den Verschlussriemen fest, das war es.


    Das geht wirklich nachts um halb drei im Halbschlaf. Auch bei Dir - ohne dass Du eine Maske für Trainingszwecke opfern musst. Siehe Video von Dräger


    Was Du neben der Maske griffbereit und einsatzbereit liegen haben solltest: Eine gute Taschenlampe, z.B. MagLite 3D-Cell oder ähnliche.



    Viele Grüsse


    matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Nicht ganz. Bei der Dräger Parat muß man den Filter von innen nach außen drücken.
    Aber die Handhabung ist wirklich einfach und kann auch unter schwierigen Bedingungen rasch erfolgen.
    Es ist natürlich von Vorteil, wenn man sich überhaupt schon mal eine Maske angelegt hat
    und weiß wie es ist, wenn man mit erhöhtem Atemwiderstand zu rechnen hat.


    Ich würde auch mal bei der nächsten Feuerwehr anfragen, ob sie Dir da nicht mal behilflich sind.
    Ansonsten hilfts nichts. Wenn Du Dir unsicher bist, dann probier eine Maske aus.
    Und....verkauf sie halt günstiger bei irgendeinem Onlinehandel, wenn Du sie nicht weiter verwenden möchtest.
    Oder...eventuell...ein Tipp aus der Praxis...(ohne Garantie und ohne Haftung)...nach dem Ausprobieren
    den Filter wieder verschließen und ne Gefriertüte rundherum, Luft raus...Tüte zu...und gut ists.


    Ich möchte darauf hinweisen, daß offene Filter schimmeln können...oder daß es generell zu Pilzentwicklung kommen kann.
    Außerdem wird Feuchtigkeit angezogen und so die Wirkweise minimiert!
    (Man geht da davon aus....offene Filter nicht länger als ein halbes Jahr zu nützen. Wieder ohne Garantie usw.)


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Hallo zusammen


    wer sich gerne eine "alte" und "überlagerte" Schutzmaske zulegen will kann sich hier gut über die verschiedenen Modelle infomieren.
    Ebenfalls über die entsprechenden Zivilvarianten (der Hersteller der zivilien Variante der Schutzmaske gibt leider per Ende
    Januar 2013 seine Geschäftstätigkeit auf..):


    http://gasmask.voila.net/service_engl.htm


    Meine ganz persönliche Meinung: Lieber etwas altes günstiges als gar nichts. Immerhin kostet eine
    feine Schutzmaske mit Schnikes gerne mal 300 Fränkli oder auch mehr..


    Habe ich gestern noch vergessen hinzuschreiben:
    Egal welche Maske Ihr Euch zulegen wollt, schaut dass die Schutzmaske eine Trinkvorrichtung hat. Wenn die Maske längere Zeit getragen werden müsste
    und dabei körperliche Aktivitäten notwendig sind, ist es sehr viel einfacher wenn Ihr in der Maske einen Trinkanschluss dran habt. Mit der Maske schwitzt
    Ihr ungemein mehr als sonst. Desshalb ist der Trinkanschluss hier nicht nur eine Annehmlichkeit sondern wirklich ein nützliche Erweiterung.


    Und bitte achtet darauf, nicht in der Schutzmaske sich zu übergeben müssen. Auch das kann passieren wenn man körperlich aktiv ist.


    Die Dichtigkeit einer Maske könnt Ihr am einfachsten in einem geschlossenen Raum ausprobieren. Maske auf und eine "Spräjdose" Tränengas
    versprühen. Wenn Maske und Filter gut sind, merkt ihr nichts vom Gas, bei undichtigkeit aber schön schnell.
    Danach nicht nur Maske ausspühlen sondern auch die Kleider waschen. Ansonsten kann / könnte es zu ungewollten Hautreizungen kommen.


    Der einfachste Dichtigkeitstest ist aber den Lufteinlass beim Filter mit der Hand abzudichten und dann versuchen einzuatmen.
    Dieser Test ist ziemlich einfach aber nicht so zuverlässig wie der obere Test.


    Zu guter letzt: Maske auf Kunststoffteil wieder draufmache und mit Talkumpuder leicht versehen.
    Eine Maske in normaler Zimmerumgebung (Lichtdichte Verpackung vorausgesetzt) hält fast ewig.

  • Zitat von occam;111216


    Oder...eventuell...ein Tipp aus der Praxis...(ohne Garantie und ohne Haftung)...nach dem Ausprobieren
    den Filter wieder verschließen und ne Gefriertüte rundherum, Luft raus...Tüte zu...und gut ists.


    Ich möchte darauf hinweisen, daß offene Filter schimmeln können...oder daß es generell zu Pilzentwicklung kommen kann.


    Nicht Schimmel ist das Problem, sondern der CO-Filter.


    Der wird durch durch Feuchtigkeit schnell unbrauchbar.
    Und die hast Du bereits nach 1-2 Atemzüge durch die Atemluft im Filter (Du atmest bei den Hauben sowohl durch den Filter ein- und aus. Die haben keine Ventile).
    Da nützt dann nachträglichen luftdichtes verschließen (sowie das mit einer Gefriertüte möglich ist) nichts mehr.





    Zum üben gibt es 2 Optionen:


    1. Ersatzfilter besorgen. Da ist auch eine neue "Reißleine" dabei. Einmaliger Filterwechsel nach 4 Jahren ist vom Hersteller vorgesehen.


    2. Die Filter und Masken haben nur eine begrenzte Lagerdauer. Wer die vorhält, muß sie also regelmäßig austauschen.
    Du kannst also versuchen, da irgendwo eine aussortierte Haube zum üben abzustauben.

  • *Hüstel* Ich mal wieder :winking_face:


    Hier im Threat kamen ja auch Halbmasken auf, weil "bequemer" zu tragen, günstiger ect. Nette Idee, hat aber den Nachteil das die Augen auch nicht ganz unempfindlich sind. Ich rate da eher zu einer Vollmaske.
    Alte, ewig gelagerte Masken sind auch nicht wirklich so toll. Geht man jetzt mal nach Vorschrift, haben die Teile einmal im Jahr geprüft zu werden, dabei werden dann auch einige Teile ausgetauscht. Macht man das nicht ist es halt die frage ob so eine Maske funktioniert oder auch nicht.

    Bei der Fluchthaube ist wie im Threat vorher schon bemerkt, der CO-Filter das Problem. Der basiert nämlich auf einer chemischen Reaktion, ist der Filter nicht mehr luftdicht versiegelt läuft diese. Und bindet dabei jegliches CO was gerade in der Umgebung vorhanden ist, ob man da nun durchatmet oder nicht. Packt man den Filter nun in eine Plastiktüte ist zwar nach einiger zeit das CO verbraucht, aber es diffundiert durchaus weiter in einen Gefrierbeutel hinein. Also wird der Filter früher oder später gesättigt sein.Auch weis man nicht wieviel CO der filter vorm verpacken aufgenommen hat. Und damit ist es bei solchen Versuchen einfach ein Glücksspiel ob der Filter im Ernstfall noch wirkt oder eben nicht.


    Ein Ausatemventil hat die Parat C, das ist dieses runde Plastikteil an der linken Seite wenn man sie auf hat. Filterwechsel soll man laut Dräger nach 6 Jahren machen, und nach 12 Jahren kann man das Ding dann direkt entsorgen. Dabei soll auch das Ausatemventil gewechselt werden.


    Die "Dichtprobe" mit Einatemventil zuhalten ist übrigens normal beim Aufsetzen der Maske. Damit findet man aber weniger kleine löcher in der Maske, eher gehts dadrum ob man die Maske richtig auf hat und sie überall anliegt. Dabei sollte man die Hand aber möglichst leicht auflegen und mit der anderen Hand die Maske halten. Sonst presst man die Maske ans Gesicht und ob sie ohne Zusatzdruck dicht ist weis man auch nicht.


    Masken mit Trinkanschluss gibts nur im Militärischen bereich. Ob das nun sinnvoll ist .... ich glaub ich würd lieber ne weile Durst haben als mal kurz die Maske undicht zu machen.


    Wenn genug Interesse besteht könnte ich mal schauen ob ich alles zusammenbekomme für eine Ausbildung mit Atemschutz, also etwas Theorie und Praxis wie man mit sowas dann umgeht. Währe dann wohl eine leicht Abgespeckte Version einer normalen Atemschutzausbildung beim THW, Pressluftgeräte sind wohl nicht so interessant. Je nachdem was die Leute da gern hätten währe das wohl ein Programm für ein Wochenende. Und wenn man da wirklich bis ins extrem spielen will, ich hab ja nen schrieb das ich bis CSA alles auch offiziell ausbilden darf. Muss halt nur schauen wo, ob ich passendes Material bekomm und ob dafür dann kosten anfallen, die müsste man dann irgendwie verteilen.


    Mfg


    Lofwyr

  • Zitat

    Dabei sollte man die Hand aber möglichst leicht auflegen und mit der anderen Hand die Maske halten. Sonst presst man die Maske ans Gesicht und ob sie ohne Zusatzdruck dicht ist weis man auch nicht.


    Also, wenn ich das Maske aufsetze und das Ventil zu halte und kräftig einzuatmen versuche, ist es eigentlich völlig egal, wie fest ich die Maske anpresse: den Unterdruck merke ich schon daran, dass ich um die Augenpartie mit einmal aussehe wie Kermit der Frosch...


    Zitat

    Masken mit Trinkanschluss gibts nur im Militärischen bereich.


    Nein.

  • Zitat von Papa Bär;152092

    Also, wenn ich das Maske aufsetze und das Ventil zu halte und kräftig einzuatmen versuche, ist es eigentlich völlig egal, wie fest ich die Maske anpresse: den Unterdruck merke ich schon daran, dass ich um die Augenpartie mit einmal aussehe wie Kermit der Frosch...


    Stimmt, aber wenn du die Maske fest andrückst ist sie eher dicht an den Rändern als wenn sie eben nur von der Bebänderung gehalten wird. Den unterdruck kannst du ja nur aufbauen wenn die Maske dicht ist, presst du sie so an das sie eben dadurch dicht wird, hilft dir das beim normalen tragen ja nicht weiter.
    Zu kräftig einatmen solltest du übrigens nicht, es kann sonst passieren das du das Ausatemventil außer Funktion setzt.


    Und ich wüsste so keine Maske die nicht aus dem militärischen bereich kommt und einen Trinkanschluss hat. Das diese Masken dann auch zB im Zivilschutz verwendet werden ist ja ein anderer Bereich.

  • Dräger FPS 7000 und die tschechische Zivilschutzmaske Cm-6 fallen mir da auf Anhieb ein...von denen weis ich zumindest, dass sie keine militärischen Masken waren, die dann irgendwann vom Zivilschutz übernommen wurden

  • Mal ne Frage zwischendurch zur BW-Maske M65 und dem Standardfilter (glaub FM…, im Zivilbereich der KS80).


    Ich war letztens in einem Hochhaus (Hotel) und zwei Etagen unter mir gab es einen Brand. Alarm wurde ausgelöst und das ganze Hotel evakuiert (morgens um 0430).
    Ich bin einen extrem schmalen Wendeltreppenabgang hinunter gestiegen. Mal davon abgesehen, dass mehr Andrang das Ding ne Falle wäre hatte mich auch Rauchgas beunruhigt (war aber keins in meinem Schacht).


    Helfen die M65 und der Standardfilter um wenigstens die Treppe runter zu kommen, wenn das Treppenhaus arg verqualmt ist?


    Nehme übrigens seit diesem Vorfall kein Zimmer über der 3. Etage mehr. :unschuldig:


    cu Tom


  • Die M65 helfen, auch eine simple Brandfluchthaube von Dräger würde helfen.


    Im Grunde sollte jeder einen Feuermelder vor dem Schlafzimmer haben, der rechtzeitig Alarm schreit, und im Nachtkästchen pro Person eine Brandfluchthaube und eine gute Taschenlampe.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hört sich ja gut an.
    Na ja, zu Hause habe ich überall Melder. In der Hzg. noch Gaswarner wg. Holzvergaser.


    cu Tom

  • Hi, eraperp!


    Eine M65- Maske, sofern die Dichtungen nicht erledigt sind und der Gummi nicht marode,
    ist mal grundlegend schon eine gute Idee.
    Die Standardfilter hingegen sind für einen Brandfall ungeeignet.
    Sollte nämlich auch CO abkönnen.
    Kann man ja nachträglich auch erwerben.
    Ist sowieso besser als wenn Du Dich vielleicht sicher mit uralten Filtern fühlst.


    Aber eine Brandschutz(flucht)haube ist natürlich für den Zweck insbesonders konzipiert,
    vor allem was das sichere Handling damit betrifft.
    (H2S-CO-P3-Filter)
    Maske ist leicht zu verwenden und lange haltbar.
    Die Gesamtgröße ist auch klein.
    Leicht unter dem Bett, im Nachttischkästchen usw. zu verstauen.


    Und wie es so der Zufall mag, verkaufe ich genau hier so eine:
    https://www.previval.org/forum…e-Dr%C3%A4ger-Parat-C-neu


    Also, wenn Interesse besteht, schlag zu.
    :)


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Danke. Die Dinger kann man aber nur einmal verwenden.
    Ich mag mehr das BW-Zeug.
    CO-Filter lässt sich ja besorgen.
    cu Tom

  • Ach du meine Güte! Wie oft befürchtest Du denn einen Brand bei Dir als das es stört wenn man eine Brandschutzhaube nur 1 mal
    verwenden kann?


    LG Wolfgang

  • Na ganz einfach.
    Die Haube schmeiße ich dann weg und muss eine neue passende besorgen.
    Bei der BW-Maske, die ja schon passt gibt es ein paar neue Filter und gut ist.
    Ich bin nicht so der Wegschmeißtyp, wenn es nicht sein muss.


    Die BW-Maske hat auch den Vorteil, dass sie universeller einsetzbar ist.
    Warum sollte ich eine Brandmaske/Fluchtmaske für Einmalgebrauch und zusätzlich eine BW-Maske für weitergehende Fälle lagern?
    Der Sinn erschließt sich mir nicht. Ist ja auch ne Geld- und Platzfrage.


    Wie oft ich da einen Brand befürchte, ist eigentlich uninteressant. Zumal ich auch oft Risikoanalysen machen und man sich wundern muss, wie oft bestimmte Risiken eintreten und manche dafür quasi nie.
    Aber da wären wir bei einer Grundsatzdiskussion zum Punkt Previval.


    cu Tom