Atemschutz (ABC)

  • Hi Occam!


    Ganz einfach!


    Ich nehme eine gebrauchte Gasmaske, die ich zerlege, und benutze das Eingangsgewinde für den Anschluss des Faltenschlauches an den Kasten, und das Ausatemventil für den Luftauslass!


    Wenn dann da noch Ritzen in dem Kasten wären könnte die Luft auch da austreten, und so wird Kontamination Vermieden!


    So wie im Atombunker , der wird auch mit geringem Überdruck betrieben - nur kleiner :)


    Als Backup könnte man dann noch eine Doppelhubkolbenpumpe verwenden, wie sie zum Schlauchboot aufblasen benutzt wird


    http://www.fritz-berger.de/cam…doppelhub-kolbenpumpe.jpg


    Oder einen Fußblasebalg, dann bekomme ich die Luft auch ohne Strom in den Kasten!


    Gruß Bastian

  • Zitat

    Er hatte zwar 6 Filter als Ersatz, aber nach 4 Stunden waren alle Filter durch und er hat sich dank innerer Erstickung zu Tode gehechelt.

    Also wenn ich innert zwei Stunden die hälfte meiner Filter verbraucht hätte, würde ich doch mal darüber nachdenken mir ein anderes Plätzchen zu suchen.


    Abgesehen davon gehört meiner Meinung nach zu einer Gasmaske sowieso eine Erkennungmöglichkeit dazu, z.B. http://www.approvedgasmasks.com/cad-hazmatbadge.htm
    Die entsprechend notwendigen Informationen wurden ja schon erwähnt.


    LG Petra

  • @ Petra der eine tut´s der andere nicht.
    War ja auch nur ein hypotetisches Beispiel was gewisse Verhaltensweisen und Philosophien angeht.


    Was dein Spürpapier angeht so ist das sicherlich ne nette Sache für Jedermann.



    Ich schieb nochmal ne Bezugsquelle für die ABC-Schutzhaube gefunden. Ich denke für 32 Euro mit Versand kann man nicht viel kaputt machen.


    http://bw-schmitti.de/shop/pro…f4944ee84696518e7cd1d5acd


    Hab die Haube vor einigen Jahren aus reinem Interesse mal leihweise aufgebaut. Für denjenigen der sich unter der Haube wirds laut und ganz schön windig, aber immerhin wird die Luft ja gefiltert.

  • Zitat von Petra;77634

    Also wenn ich innert zwei Stunden die hälfte meiner Filter verbraucht hätte, würde ich doch mal darüber nachdenken mir ein anderes Plätzchen zu suchen.


    Abgesehen davon gehört meiner Meinung nach zu einer Gasmaske sowieso eine Erkennungmöglichkeit dazu, z.B. http://www.approvedgasmasks.com/cad-hazmatbadge.htm
    Die entsprechend notwendigen Informationen wurden ja schon erwähnt.


    LG Petra



    Hallo Petra,


    oder ein Dräger-Gasspürgerät mit Spürröhrchen für die "üblichen Verdächtigen", wie z.B. Phosphorsäureester, die auf eBay durchaus preiswert und mit noch nicht abgelaufenem MHD zu bekommen sind.


    Für mich nicht unbedingt eine Priorität, da ich einen C-Waffen-Angriff für beliebig unwahrscheinlich halte und ausserdem auf dem Land weit weg von jeder chemischen Industrie lebe. In der Nähe einer Chemiefabrik würde ich mein Spürset natürlich auf deren Edukte und Produkte einstellen, wozu bei Produktion von Polyurethan- und Polycarbonatkunststoffen durchaus so nette Sachen wie Phosgen (ehemals "Grünkreuzkampfstoff") zum Einsatz kommen.


    Was ich allerdings als sehr viel wahrscheinlicheres Szenario ansehe: Bei uns liegt unter jedem Nachttisch eine Dräger-Brandfluchthaube und eine MagLight. Im Haus sind strategisch verteilt mehrere Rauchmelder angebracht. Mit Brandgasen ist man schneller konfrontiert, als man eventuell denkt.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Was die Bedienung der Kampfstoffprüfröhrchen angeht wäre ich jedoch etwas skeptisch. Ist nicht Jedermanns Sache. Hält man sich nicht 100%ig an die Gebrauchsanweisung und macht beim Pumpen der Reagenzflüssigkeit Fehler verfälscht das das ganze Ergebnis. Nicht umsonst übe ich sowas mit meinen Soldaten drillmäßig bis sie die Schnauze voll haben, damit eben solche Fehler nicht passieren dürfen.

  • Die SuFu hat mich angestiftet, diesen Faden wieder auszugraben.


    Für meine Szenarien halte ich eine Gasmaske bzw zivile Vollschutzmaske, am besten noch mit Pressluftatmer, für übertrieben. Hab mich mit dem FFP3 Masken eigentlich ganz gut angefreundet, sind aber immernoch nicht optimal.


    Hat jemand Erfahrung mit den Dräger X-Plore Halbmasken? http://www.schutzgut.de/atemsc…halbmasken-sets/index.php


    Sie scheinen recht günstig zu sein und nach Angaben auf der Seite haben die Filter eine längere Nutz- und Lagerdauer als FFP3 Masken.


    Ich würde sie zusammen mit einer hitzebeständigen gassicheren Bolle Chronosoft nutzen wollen.


    Meine Einsatzszenarien:
    - Rauch (Kann hier aber nirgends erkennen, ob die CO-Schutz bieten)
    - Stäube allgemein bzw. radioaktiv
    - Pandemieschutz (Virenschutz ist angegeben)
    - chemische Aerosole und Gase durch Industrieunfälle
    - biologische Gefahren (Pilzsporen...)


    Vorschläge?

  • Sorry, hab mich zwar mal vor über 20 Jahren zu einem mehrtägigem Lehrgang zum ABC-Abwehr-Soldaten bei der BW angemeldet :grosses Lachen: . Aber sonderlich Informativ wars nicht und vom Wenigen was da gelehrt wurde von S-Lost und N-Lost usw.. weiss ich nix mehr. Ich versteh hier überall nur Bahnhof.


    Eigentlich such ich doch "nur" eine Gasmaske. Wo können Leute die nötigen Infos her bekommen wenn sie bis jetzt noch keine Ahnung haben? Wäre das nicht mal ein Idee das alles in ein Turtorial zu Packen. So eine art To Do List für Anfänger.


    Ich geh davon aus das man unter Umständen Tage, Wochen oder Monate sich in kontaminiertem Gebiet aufhalten muss. Denkbare Szenarien wären für mich radioaktive Stoffe, biologische Kampfstoffe. Also das schlichtweg das koplette Programm. Wenn ich das so recht verstanden habe dann brauchts mehrere Filter um auf die unterschiedlichsten Szenarien vorbereitet zu sein.

  • Wenn du von mehreren Wochen in einem kontaminierten Gebiet ausgehst brauchst du schon etwas mehr als nur ein paar Filter. :face_with_rolling_eyes:

  • Ja o.k. vielleicht war das unrealistisch gedacht. Kenn mich nicht sonderlich damit aus. Ich ging eben vom Szenrio aus das es ringsrum eh genauso ausschaut und eine Verlegung des Standortes gar nichts bringen würde. Optimal ist es sicherlich wenn man sich irgendwie entfernen kann.

  • Also wenn der radioaktive oder biologische Haufen den Ventilator so hart trifft, wie du es beschreibst, dann hilft dir eigentlich nur ein guter Bunker mit genug Vorräten und Luftfilteranlage (> unrealistisch) oder eine professionelle Evakuierung. Ob du deine cool Atemschutzmaske allerdings behalten kannst, während dich die Rettungskräfte mit Bussen und Zügen evakuieren, bezweifel ich.


    Deshalb such ich nur für kurzfriste Dinge.

  • Zitat von Largo;98083

    Die SuFu hat mich angestiftet, diesen Faden wieder auszugraben.


    Für meine Szenarien halte ich eine Gasmaske bzw zivile Vollschutzmaske, am besten noch mit Pressluftatmer, für übertrieben. Hab mich mit dem FFP3 Masken eigentlich ganz gut angefreundet, sind aber immernoch nicht optimal.


    Hat jemand Erfahrung mit den Dräger X-Plore Halbmasken? http://www.schutzgut.de/atemsc…halbmasken-sets/index.php


    Hallo Largo,


    ich habe just dieses Ding mal beim Ausräumen eines überfluteten und anschliessend ziemlich von Schimmelpilzen befallenen Kellers als Sicherheitsmassnahme getragen - Schutz gegen Pilzsporen. In Ruhe komfortabel, bei körperlicher Aktivität kommst Du ziemlich ans Schnaufen und das Ding wird lästig - wie vermutlich jede Schutzmaske.


    Gegen radioaktive Stäube/Aerosole, gegen Bakterien Viren und Pilzsporen hilft die Maske, gegen CO und andere niedermolekulare Gase nach meinem Verständnis der Produktbeschreibung nicht.


    Als Brandfluchthaube - auch im Hinblick auf CO - empfehle ich die Dräger Parat, vor allem, weil das Ding auch nachts um halb drei im Halbschlaf anzulegen geht.


    Viele Grüse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hätte mal ein par Fragen an die Experten: Ich möchte mich zuerst mal nach Gasmasken umschauen. Danach folgt der wie ich glaube weit wichtigere Teil: Die Filter.
    Es ist interessant was ich da alles zu sehen bekomme, leider versteh ich noch nicht viel von der Thematik.


    -Beiespielsweise hab ich Gasmaken gesehen, wie die S10 der britischen S.A.S. Da kann man gleich zwei Filter gleichzeitig reinmachen. Einer rechts einer links. In etwa so: http://www.gutefrage.net/media…-masken-kaufen-/0_big.jpg was ist nun der Vorteil davon? Als Laie sage ich mir: Verschleissen werden die Filter ja nicht unbedigt schneller da ja der Lufdursatz pro Filter nur halb so gross ist. Aber man bekommt evtl. besser Luft.


    -Warum sieht man so oft Bilder von Gasmasken die getönte Gläser haben? Welchen Sinn macht das? Ich meine man wird sich damit ja nicht an den Strand zum Sonnen legen.


    -Und was ist der Vorteil von den Gasmasken die erstmal nur ein Stück schlauch haben an denen der Filter / in manchen Fällen irgend ein Gerät zu hängen scheint?

  • Hi!


    -Es gibt tatsächlich Masken, die dafür ausgelegt sind 2 Filter zu tragen.
    Die sind dann aber in der Regel kompakter, also die Filter.
    Flacher.
    So viel ich weiß, weil eben kompakter, sind die Zeiten auch nicht länger,
    wo die Maske getragen werden kann.


    -Bei Systemen wo herkömmliche Filter beidseitig (also Anschluß 40mm) angebracht
    werden können, ist es so, daß der entweder (!) links oder rechts angebracht wird
    (Für Links- oder Rechtsschützen)
    (Rein theoretisch kann man auch 2 Filter anbringen, wenn man sich unbedingt behindern will.
    Und seinen Ersatzfilter nicht braucht.... :face_with_rolling_eyes:)


    -getönte Gläser: Licht/Laserblitze


    -Schlauch: mehr Bewegungsfreiheit, oftmalig in Fahrzeugen eingesetzt, wo der Filter wo anders fest
    montiert ist, aber auch für Infanterie, wenn es für die Aufgabe sinnvoller ist den Filter zb. hinten oder seitlich zu tragen.
    -Edit: wenn ein Gerät dann dran hängt, kann das zb. eine Sauerstoffflasche sein, oder ein "Selbstretter"...
    der die eigene ausgeatmete Luft nochmal "aufbereitet", damit man atmen kann. (Bzw. die ausgeatmete Luft wird
    chemikalisch nochmal aufbereitet und mit Sauerstoff angereichert.)


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Vielen Dank für die Anworten. Was ist dann eigentlich hierzulande der verbreitetste Anschluss? Ich meine wenn ich jetzt eine Maske mit irgendeinem seltenen Anschluss kaufe wo ich die Filter nur in Grossbritanien bestellen kann dann ist das ein wenig blöd. O.K. im Installsteurladen um die Ecke bekommt man sicherlich einen passenden Adapter (denk ich mir mal) und das wan dort nicht bekommt da gibt es hier einige Firmen die sich auf so etwas spezialisiert haben.

  • Es sind hier in DACH 40 mm Rundgewindefilter üblich.
    Hierbei einen Kombinationsfilter wählen, der eben unterschiedliche Gefahrenbereiche abdeckt.
    Zumindest ABEK-P3.
    Bzw. Filter vom Militär. Die sind zusätzlich antimagnetisch und mit stabiler Ummantelung.
    Hierbei bitte möglichst darauf achten, daß das Herstellungsdatum jung ist.
    Ich erwähne immer wieder, auch wenn durchwegs ein 20-30 Jahre alter Filter auch (!) bei
    sachgemäßer Lagerung noch (!) funktionsfähig sein kann, sollte man sich nicht darauf verlassen.
    (Wobei ein gutes Zeichen für "noch nutzbar" ist, wenn die Überverpackung verschweißt,
    der Mantel des Filters keine Schäden aufweist, Plombierungen vorhanden sind, beim Schütteln
    keine Geräusche zu vernehmen sind...und vor allem beim Anlegen noch Luft durchgeht...*ähem*)


    Also: lieber neu kaufen. Meine Empfehlung.
    Kann man ja auch als Langzeitinvestition sehen.


    Und vor allem sollten solche Schutzmasken plus Equipment nicht als "nicetohave" betrachtet werden.
    In Hinblick auf "ich brauch es eh nicht, und wenn dann wird das schon reichen."


    Deswegen: Funktionstüchtig, oder gar nicht.


    Heißt...keine 40 Jahre alte Schutzmaske gebraucht vom Armyshop um die Ecke
    mit beiliegenden Filter...


    Meine Meinung.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Wer sich für eine gebrauchte Maske entscheidet, der sollte darauf achten, dass der Maskenkörper nicht eingedrückt bzw. verformt ist. Die klassische Taschenlagerung des Soldaten hat schon abertausende Maskenkörper undicht gemacht. Wer irgendwo Altbestände des FENM 55 der Bundeswehr bekommt sollte darauf achten, dass das Herstellungsjahr 1979 oder jünger ist, da bis 1978 Asbest mit verbaut wurde!

  • Nachdem ich gestern aus den USA wiedergekommen bin möchte ich diesen Thread ein wenig neues Leben einhauchen. Ich war letzte Woche in den USA an der sogenannten "chemical defence training facility", kurz CDTF in Fort Leonard Wood Missouri um dort die Schutzausrüstung der Bundeswehr (ganz normaler Overgarment, Schutzmaske M2000 und Filter FE55) unter ABC-Bedingungen zu testen.
    Gearbeitet haben wir mit hochflüchtigem Sarin und mit VX bei ca. 18 Grad Umgebungstemperatur. Während das VX sehr sesshaft war ging das Sarin ziemlich zügig in den gasförmigen Zustand über. Die Aufenthaltsdauer im Kampfstoff betrug ca. 1 1/2 Stunden und es gab keine Probleme mit der Ausrüstung. Der Filter war Baujahr 1991 und war noch tiptop. Die Maske war auch nicht neu, sondern war bereits mehrmals in der Verwendung und wurde jedes Mal dekontaminiert.


    Fazit: Overgarment, Maske und Filter sind bei richtiger Anwendung und Lagerung absolut sicher!


    Hier noch ein Link zu einem kurzen Artikel darüber:
    http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/NYsxC8IwEEb_0V3ioMHNIgUHFVy0bmca2mialOPSLv54k8HvwVseHz6xEGnxA4lPkQI-sLN-_1ohrEAfyRDJjkBsR7_ARikD7xzxXn-9A5uik2pxUXzxwCSJYU4soZbMXAr4Hjulj43aqv_0d9feTHM2Wp8u7RXnaTr8ACdd4TM!/

  • Hi, Tracer!


    Interessanter Bericht!


    Was ich mich nur gerade frage ist...ob es sinnvoll ist bei der "last chance"-Überprüfung,
    wo ja Reizstoff einem umgibt, die Kapuze unten zu haben?
    Weil dann kriecht das Zeug ja in das Overgarment?


    Verstehe natürlich, daß die Maske und Sitz überprüft werden soll...
    Welcher Reizstoff wird verwendet? CS?


    Ciao,
    Occam

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