Mein Hausapotheke

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  • Nach längerer Recherche in verschiedenen Foren (Danke vor allem für die fundierte Beiträge der Mediziner im HSP-Bord) und einem langen Feuer-Abend mit einem Medizinmann meines Vertrauens habe ich unsere Hausapotheke aufgestockt und ergänzt.


    Ziel dieser Hausapotheke ist es auch eine Situation zu überbrücken, in der die Rettungskette nicht wie gewohnt funktioniert. Aber ein ausgebildeter Arzt oder Sani kann zur Hand sein, vielleicht auch ein Arzt am Funkgerät.
    Deshalb finden sich auch einige rezeptpflichtige Arzneimittel, die in Laienhand möglicherweise sehr schädlich sein können.


    Zur Vereinfachung der Bestellung enthält fast jede Zeile einen direkten Link zu Medizinfuchs bzw. Amazon.


    Für Anregungen und Kritik bin ich offen.

  • Hallo Abendrot,
    interessante Liste, die ja sehr ausführlich ist! Darf ich einige Gedanken dazu offenbaren? :winking_face:
    - Es hat recht viele rezeptpflichtige Medis dabei; einfach vorsichtig mit der Dosierung und der Verträglichkeit
    - Sind Kinder im Haushalt? dann solltest Du die Apotheke abschliessbar machen
    - Haltbarkeit von Medis ist ein Thema, wo Du auch tracken solltest (ev. gleich mit dieser Liste?)


    Danke für den Beitrag!!

  • Bedenke das Medikamente in flüssiger Form oft deutlich kürzer halbar sind als in fester. Auch bei der Lagerung von Medikamenten gilt möglichst kühl, trocken und dunkel lagern.

  • Ich finde deine Aufstellung interessant, aber etwas unausgeglichen.


    Du hast da für rund 1000€ Medikamente eingeplant, die teilweise praktisch redundant sind (z.B. Paracetamol, ASS, Ibuprofen) und rundest das mit Verbandsmaterial um vielleicht 100€ ab. Klar, bei vielen Medis ist es evtl hilfreich, sie zu haben, aber ich persönlich würde hier versuchen zu reduzieren. Ich würde versuchen die Medikamente in einen Rahmen zu reduzieren, mit dem auch der Laie klarkommt. Ähnlich den Arzneimittellisten 1&2 die in AUT der Notfallsanitäter mit Zusatzkompetenzen gemäß einem genau vorgegebenen Ablaufschema verabreichen darf.


    Weiters: Wenn du ein Tourniquet (oder auch mehrere) in deiner Ausrüstung haben willst, dann nimm etwas Geld in die Hand, und decke dich mit CAT oder SOF-T ein. Die kosten 30 - 40€ pro Stück, sind aber in der TCCC das Maß an denen sich andere messen müssen. Persönlich bevorzuge ich die CAT. Zu beziehen bspw. hier (LINK).


    Wendl- und Guedeltuben vorzuhalten halte ich auch für unnötig. Entscheide dich für einen, und bleib bei dem.


    Und zu guter letzt würde ich die KFZ- Verbandskästen rausnehmen und mir wirklich überlegen, was an Verbandsmaterial nötig ist. Ausserdem fehlen mir beispielsweise eine Verbandschere (was die, aus einem 6€- KFZ- Kasten kann wissen wir alle), Hautschere, anatomische Pinzetten,...


    Das ist mir jetzt mal so beim schnellen drüberschauen aufgefallen. Mehr evtl im Lauf des Tages.

  • Moin @ll,


    eine Hausapotheke - drei Meinungen ... :devil:


    Wie der TO bereits schrieb, soll die Ausstattung auch für einen Mediziner/Heilhilfsberufler herhalten ... so weit, so gut.
    Zu Lagerung bzw. Überwachung der Verfallsdaten (!) wurde ja einiges gesagt. Da gibt es in der Tiefe des Forums einige hilfreiche Beiträge...
    Auch wenn ich die Liste hier von unterwegs aus nicht öffnen kann, möchte ich auf den Beitrag von theBrain einsteigen:


    ASS und Paraceramol sind *nicht* redundant! Auch wenn sie das selbe Wirkspektrum bedienen (Schmerzstillung) haben sie verschiedene Nebenwirkungen. ASS belastet die Magenschleimhaut, so daß Patienten mit Magenproblemen hier mindestens einen Magenschutz oder den Wirkstoff parenteral benötigen (bspw. Aspisol i.v.). Daneben ist es als Antikoagulanz wirksam, weshalb es bei Patienten mit pectanginösen Syptomen hilfreich sein kann. Gleichzeitig wirkt es fiebersenkend und entzündungshemmend...
    Andererseits ist es bei chronischen entzündlichen Erkrankungen des Verdauungstraktes kontraindiziert ist und kann z.B. bei Morbus Cron schubauslösend sein ...
    (Kleiner Gag am Rande: Da derzeit Lieferschwirigkeiten mit dem Wirkstoff bestehen, ist das Aspisol vorübergehend in meinem RD-Bezirk von den nicht arztbesetzten Rettungsmitteln abgerüstet worden und wird ausschließlich auf den Notarzteinsatzfahrzeugen vorgehalten. Ersatzweise wurden 10 Dosen Aspirin Effect verlastet...)


    Andererseits belastet Paracetamol den Leberstoffwechsel stärker und ist in Kombination mit Coffein und gegebenenfalls ASS zur Behandlung von Migräne im Einsatz. Zwar wirkt es ebenfalls fiebersenkend jedoch nicht antiphlogistisch...
    Die Wirkung als allgemeines Schmerzmittel wird ebenfalls für arthrosebedingte Gelenkschmerzen berichtet.
    Insgesamt ist das Nebenwirkungsspektrum sehr gering (insgesamt ist keine Nebenwirkung >0,1% dokumentiert) jedoch sind die Auswirkung einer Überdosierung fulminant!


    Beide Medikamente werden von der WHO als unverzichtbar eingestuft!!!


    Ibuprophen ist in seinem Wirkungs- und Nebenwirkungsspektrum dem ASS noch am ähnlichsten, wobei die analgetische und antipyrethische Wirkung bei den gängigen Dosierungen der Eigenmedikamentation bereits vorliegt, wogegen die anttiphlogistische erst bei höheren (Arztvorbehalt!) Dosierungen eintritt...
    Die Anwendung liegt neben allgemeinen Kopf- und Zahnschmerzen schwerpunktmäßig eher auf dem Bereich der arthitischen und rheumatischen Schmerzen. Die antikoagulierende Wirkung ist eher gering, jedoch besteht im Bereich der postoperativen Behandlung ein erhötes Risiko von Nachblutungen...
    Das Nebenwirkungsspektrum ist ebenfalls ähnlich zum Aspirin, jedoch bestehen ebenfalls Kontraindikationen bei bekannte Leber- bzw. Nierenschäden ...


    Also ganz so einfach ist es nicht, wie es scheint!


    Ebenfalls haben Guedel- und Wendltuben unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten und "Nebenwirkungen" - allerdings teilen sie die Eigenschaft keinen Aspirationsschutz zu bieten. Beim Guedeltubus ist des weiteren die Gefahr, daß durch Reizung des Gaumens ein Erbrechen induziert wird, nicht zu unterschätzen.


    Für eine wirkungsvolle Atemwegssicherung erlaube ich mir den Larynxtubus in die Diskussion zu werfen. Er ist in seiner Anwendung so einfach und betriebssicher, daß er in kurzer Zeit seinen Weg als Standard auch bis in die Ebene der Sanitätshelfer des Katastrophenschutzes gefunden hat...
    Sicherlich ist er vielen Medizinern (immer noch) nicht so geläufig, da ihnen neben der endotrachealen Intubation aus ihrer klinischen Ausbildung und evtl. notfallmedizinischen Praxis nur Guedel und Wendl bekannt sind. Allenfalls die Larynxnaske liegt bei einer Reihe von Anästhesisten noch im Erfahrungshorizont.
    Aber das gehört schon fast in den Bereich der Medizinphilosophie, denn wie oft hört man als Begründung für eine Maßnahme "damit haben wir gute Erfahrungen..." - man beachte den pluralis majestatis vs. der heute im Bereich der Notfallmedizin gewünschten Evidenzbasierung....


    So weit mal schnell aus der "kalten Hand" ein paar Hinweise zu möglichen Hintergründen. Auch wenn Medizin ein klares Ziel hat, so kennt sie doch so viele unterschiedliche Wege und Möglichkeiten, daß wir immer wieder vor einem "es kommt darauf an" stehen, wo wir doch gerne ein "es ist so..." wünschen!


    In diem Sinne:


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • [MENTION=10927]Ghostrider[/MENTION], [MENTION=345]KUPFERSALZ[/MENTION]
    Ja Kinder sind da. Was man an einigen Medis auch sehen kann (Rectodelt zB) Und klar ist auch, dass die Medis verschlossen sind. Die Lagerung erfolgt dunkel und kühl.
    [MENTION=1454]theBrain[/MENTION]
    Der Verbandmaterialanteil schlägt finanziell geringer ein als der Arzneimittelteil, weil Verbandmaterial unheimlich billig ist und vergleichsweise gut verfügbar und notfalls auch improvisierbar ist. Ich rechne auch nicht mit einer Schießerei größeren Ausmaßes, die eine Vorhalten von mehr verbandsmaterialien, Torniquets, Quikclot und vielen Israeli-Bandages oder ähnlichem erfordert. Kfz-Verbandkästen sind unschlagbar billig und bleiben drin. Platz kostet nichts.


    Die Medikamente sind in der Summe ca. 650-700€, wobei die Rx-Medis bestimmt 3/4 ausmachen, was im Wesentlichen an den Vorgaben der AMPreisV liegt, die den Apotheken bei Rx-Medis einen Anteil von 8,35€ pro Packung zubilligen. Sparpotentiale sind bei guten Kontakten zu Pharmazie oder Medizin möglich, Bei den frei verkäuflichen Medis kann man durch herumspielen mit Medizinfuchs sehr nah am theoretischen Bestpreis bleiben. Bei mir waren es konkret 284,35€


    Bei den Tuben halte ich beide Sorten vorrätig, weil ksbulli richtig erwähnte, da eine Art Glaubenskrieg herrscht. Wenn die Tuben gebraucht werden sollte derjenige der sie benutzt auch klarkommen.
    [MENTION=5014]ksbulli[/MENTION]
    Larynxtuben habe ich mir auf deinen Hinweis hin angesehen und sie kommen auf die Einkaufsliste, da sie wohl sogar "laientauglich" sind. Aber vergleichsweise teuer sind sie auch.

  • [MENTION=11351]Abendrot[/MENTION]: Danke für deine Liste. Was mir besonders gefällt ist das du auch die Links zum Einkaufen dazugegeben hast. Dadurch lerne ich immer neue Shops kennen. Solche "fremden" Listen bringen mich immer dazu meine Liste zu überprüfen, zu optimieren und anzupassen.

  • Zitat von Abendrot;310100

    ...
    @ksbulli
    Larynxtuben habe ich mir auf deinen Hinweis hin angesehen und sie kommen auf die Einkaufsliste, da sie wohl sogar "laientauglich" sind. Aber vergleichsweise teuer sind sie auch.


    Moin Abendrot, moin @ll,


    teuer ist relativ ...


    Es gibt sie in 2 + 2 Varianten:


    Zum einen mit bzw. ohne einem zweiten Lumen um eine Magensonde bzw. einen Absaugkatheter zu platzieren. Die Variante "mit" bietet den besten mit diesem supraglottischen Hilfsmittel erreichbaren Aspirationsschutz.
    Dann gibt es beide Varianten in Einweg bzw. Mehrweg. Letztere sind zwar in der Anschaffung deutlich teurer, haben jedoch den unschlagbaren Vorteil, bei Einhaltung der Lagerungsvorschriften "nahezu unbegrenzt" lagerfähig zu sein. Das Einwegmaterial hingegen trägt ein Verfallsdatum!
    Da ich mich derzeit in der Eifel rumtreibe kann ich Dir keine Details liefern. Vor einiger Zeit hat der Hersteller die Produktlinien überarbeitet, deswegen muss ich erst selbst mal recherchieren...
    Bei persistierendem Interesse kann ich aber gerne noch mal was dazu schreiben.


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Das Verfallsdatum bei Verbandsmaterial und Medizinprodukten bezieht sich weniger auf die Eignung/Verwendbarkeit als eher auf die Sterilität der Artikel. Wie weit die bei diversen Gegenständen gegeben sein muss, darf jeder selber entscheiden, persönlich sehe ich aber bei einem Larynxtubus (einwandfreie Funktion vorausgesetzt) keinen Grund, weshalb er nach Ablauf der Haltbarkeit nicht mehr tauglich sein sollte.


    PS: Weil das vorhin untergegangen sein dürfte: Mir fehlen bei deiner Liste einige Instrumente, konkret:

    • Fieberthermometer
    • Blutdruckmanschette
    • Stethoskop
    • Otoskop
    • Pulsoxy
    • diverse Scheren und Pinzetten (Haut-, Verbandschere, anatomische und evtl chirurgische Pinzette)
    • Blutzuckermessgerät
    • Diagnoseleuchte
    • Stirnlampe


    Das wären mal die Dinge, die ich im Feld bei mir habe (bzw haben möchte) um meiner Aufgabe einigermaßen nachkommen zu können.
    Ansonsten wären imho noch interessant:

    • Berge-/ Rettungstuch
    • (Schaufel-) Trage
  • Ich hole den Thread mal aus der Versenkung, weil ich die Liste ziemlich nett finde.

    • Zum Pulsoxy fände ich noch Sauerstoff mit Druckminderer/Durchflussregler und Maske naheliegend. Für die Beruhigungsdosis noch eine Nasenbrille. Optimal wäre noch eine Verneblermaske + Salbutamol.
    • Das private Blutzuckermessgerät macht irgendwie immer dann Probleme, wenn man es mal einsetzen will. Erst ist die Batterie alle, dann sind die Teststreifen abgelaufen & nicht mehr funktionsfähig... Geht das nur mir so? Tipps?
    • Beim Stethoskop nicht das billigste Schwesternstethoskop nehmen. Littmann muss es aber auch nicht gleich sein...
    • Cervicalstütze finde ich die von Ambu besser als von Laerdal[SIZE=9px][1][/SIZE]. Habe trotzdem letztere, da in gekauftem Set dabei gewesen.
    • Empfehlenswert sind auch Sofort-Kälte-Kompressen. Kosten ab 50ct/Stück, machen eine halbe Stunde kalt und müssen davor nicht im Kühlschrank gewesen sein, daher perfekt für Ausflüge.

    Nebenbemerkung bezüglich der Kategoriebenennung: Ketanest S kann auch i.m. gegeben werden, und sollte sogar oral Wirksamkeit zeigen.


    Im Großen und Ganzen: Hast du das alles zusammen? Und noch den Überblick?


    [SIZE=9px][1] Anmerkung: Habe einen Mitarbeiter von Ambu in meinem Bekanntenkreis, ist aber dennoch meine persönliche Meinung.[/SIZE]

  • Sauerstoff habe ich nicht eingelagert. Ist zu teuer und der Einsatz aus der Flasche zu beschränkt. Insbesondere in einer Situation in der kein Nachshcub zu erwarten ist und den beatmungspflichtigen Patienten kein Rettungsdienst abnimmt ist der Einsatz dann eher nicht sinnvoll.


    Ein Sauerstoffkonzentrator steht noch auf meiner "Habenwill" Liste.