Kapstadt geht das Trinkwasser aus

  • Zitat

    In Südafrikas Touristenmetropole Kapstadt wird die Wasserversorgung wegen einer Dürre nochmals drastisch reduziert. Ab 1. Jänner sollen monatlich nur noch 10.500 Liter Wasserbrauch auf der Rechnung eines Haushalts stehen - halb so viel wie noch im Dezember. Das Wasser muss fürs Trinken, Kochen, Putzen, Duschen und sogar für die Klospülung reichen.


    Quelle: http://orf.at/stories/2420649/2420650/


    Super finde ich, dass die Leute versuchen weniger von der öffentlichen Wasserversorgung abhängig zu sein:


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    Viele Einwohner versuchen, sich von der städtischen Wasserversorgung zumindest teilweise unabhängig zu machen. Sie installieren Systeme zur Wasserwiederverwertung und lassen Brunnen graben. Regenwassertanks sind überall ausverkauft.


  • Davon dass Kreti und Pleti jeder einen eigenen Brunnen gräbt, wird die Gesamtsituation nicht besser.

  • Wassernotstand - Wasserkrise in Kapstadt (SA)


    Hallo,


    in Kapstadt ist das Wasser knapp und wird weiter rationiert.
    Kapstadt hat ungefähr 4,5 Mio. Einwohner und der erhoffte Regen ist nicht gekommen.
    Das wird ein grösseres Problem.


    http://www.kapstadtmagazin.de/wasserknappheit-s%C3%BCdafrika
    Stand Juni 2016


    https://www.tagesschau.de/ausland/duerre-suedafrika-101.html
    ..... täglich rationierte Wassermenge von 87 Litern ....
    Stand Dezember 2017


    https://www.tagesschau.de/ausl…dt-wassernutzung-101.html
    ..... nur noch 50 Liter Trinkwasser pro Tag verbrauchen, ....
    ... Mit den drastischen Maßnahmen will die Stadt die nach derzeitigem Stand am 21. April drohende "Stunde Null" abwenden. Dann müsste die Stadtverwaltung das Wasser komplett abstellen. ...
    Stand Januar 2018



    Was kann man daraus lernen?


    (Falls der falsche Platz ... bitte verschieben)

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Im Prinzip leben wir in einer der wasserreichsten Gegenden des Planeten. Direkt auf uns beziehen würde ich es jetzt nicht. Es sei denn wir vergiften die riesigen Mengen, die wir haben.


    Dennoch kann man gut erkennen, was Resourcenmangel, eine hohe Bevölkerungsdichte letztendlich für Probleme hervorbringt. Das wird in den nächsten Jahrzehnten noch viel schlimmer und es wird auch, zumindest meiner Meinung nach dazu kommen, dass um heute alltägliche Dinge, wie Wasser dort unten Kriege geführt werden. Und es wird die Zeit kommen, da werden Städte, wie Kapstadt in der Form, aufgegeben. Entweder weil 90% verdurstet sind oder weil schlichtweg der Ort selbst nicht mehr geeignet ist, um dort zu leben. Sprich die typische geschichtliche Völkerwanderung, die es schon immer gegeben hat.


    Das wird weitere Konflikte hervorbringen und eine Kaskade an weiteren Konflikten. Das wird solange ausgefochten, bis für die übrigen Parteien genug Ressourcen da sind.


    Die Forschung soll mal herausbekommen haben, dass der Planet dauerhaft maximal 5 Mrd. Menschen verträgt. Ich habe keine Quelle dazu. Nehmen wir das Gedankenspiel mal auf und schauen bei Wikipedia die Bevölkerungswachstumskurven an, bisschen nach Kontinente gruppieren und fangen an Striche zu ziehen - da wird einem ganz anders, welche unvorstellbaren Zahlen da über dem Limit wären. Mit anderen Worten, der absolute apokalyptische Knall wird kommen. Die Frage, wer bleibt über.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Wie SBB+ sagt, ist das Wasser hier eigentlich weniger das Problem. Es sei denn, es wird zum Problem. Bis weit in die 60er Jahre galt Südwestdeutschland noch als Wassermangelgebiet im Sommer und ich erinnere mich, dass ich Ende der 90er/Anfang der 00er noch als Kind verwundert drüber war, dass in einem heißen Sommer irgendwo in (Ost-)Deutschland Wasser mit LKW angeliefert und rationiert werden musste.


    Und in den letzten Jahren... naja, wenn zB im Sommer der Rhein auf Rekordniedrigstände fällt, vergisst man oft, dass im erweiterten Rheinland die Wasserversorgung oft durch Uferfiltrat sichergestellt wird. Wenn kein Wasser im Fluss, wird auch im Ufer irgendwann weniger da sein. Und selbst das geklärte Wasser darf nicht in zu hoher Konzentration in Flüsse eingeleitet werden, also kann auch nicht blindlings aufbereitetes Wasser entsorgt/zurückgeführt werden...


    Was lernt man daraus? Erstmal, dass 50l nicht viel sind. Wir Deutschen liegen doch irgendwo zwischen 120-130l/Tag. Ich für meinen Teil werde zukünftig im Sommer eh wieder mehr Wasser bevorraten (pfandfreie 5l-Kanister aus dem Supermarkt) und rotieren, zusätzlich zu den 40l im Kanister (kleine Wohnung max. 2 Personen). Aus Platzgründen geht halt nicht mehr.
    Man könnte versuchen, probeweise mit weniger auszukommen. Kürzer duschen. Katzenwäsche optimieren, so blöd das klingt. Nicht nur "im Felde" nützlich.


    Und was man psychologisch daraus lernen kann: "Et hätt noch immo jut jejange" können auch die Afrikaner... Wenn das so lang abzusehen war, frage ich mich, weshalb die Gesellschaft dort unten nicht schon vor Jahren zB auf Meerwasserentsalzung gegangen ist oder so. Aber ist vermutlich das gleiche wie hier, mit abgebauten Sirenen, veralteter Infrastruktur, und der diversen Erkenntnisse: Der nächste (Legislatur) wird es schon machen...
    Es zeigt einfach wieder, dass man selbst bei großen, erkennbaren Problemen eher selbst vorbereiten muss, als sich auf eine Obrigkeit zu verlassen.

  • Gibt einen neuen Artikel.


    http://www.spiegel.de/wissensc…-einsetzen-a-1190246.html


    Es wird angekündigt, dass es an die 200 Verteilstationen geben soll, 25 l Wasser pro Person und Tag. Man erwartet die Notwendigkeit solcher Maßnahmen für den 12.04.


    Bedauerlich, aber nicht überraschend, finde ich, dass im Artikel von der "Drohung mit Militär" gesprochen wird. Ich, als durchaus eher vorsichtiger Mensch, würde aus den Angaben der Behörden herauslesen dass die Versorgung aller gewährleistet und mit Ordnungskräften garantiert werden soll. Eine Drohung wäre doch wohl eher, etwas wegzunehmen oder vorzuenthalten, anstatt zu sagen, man werde so die Verteilung regeln wollen. Ich würde eher froh sein, zu wissen, dass Polizei und Militär mich und die meinen und vor allem mein Wasser vor denen schützen, die lieber anderen was wegnehmen wollen.


    Und selbst wenn wir in Deutschland mit 120l/Tag/Person sehr sehr weit über den 50l sind, die man jetzt als Orientierung sehen soll, für eine echte Krise/Wasserknappheit rechne ich bisher in meiner Bevorratung mit deutlich unter 10l/Tag/Person. Die 25l im Artikel halte ich noch für recht angenehm viel, auch in einer so heißen Gegend.


    Gruß


    Avesjünger

  • Bei 25 Liter pro Person und Tag sehe ich erhebliche Gefahren für die Hygiene in der Stadt. Von der Menge muss man nicht nur Trinken, sondern auch Kochen und die gesamte Körperhygiene bestreiten. An Duschen wird da nicht mehr denkbar sein. Klar wird bei gerechter Verteilung niemand verdursten, aber ich kann die Verwaltung schon verstehen, dass sichergestellt wird, dass alle auch nur ihre Ration bekommen und niemand für eine Dusche jemanden verdursten lässt.


    Anbetracht der Größe der Stadt ist das ein echtes Krisenszenario und bedroht tatsächlich die Stadt in ihren Grundfesten. Ein Bekannter war über Sylvester dort und berichtete nur von kleinen Einsparungen. So sollten alle Gäste das Waschwasser für den Garten auffangen und bitte sparsam duschen. Aber bis April wird die Situation sicher noch um einiges schlimmer werden, wenn es bis dahin nicht regnet.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Das Problem in ZAF ist die weitverbreitete Korruption (vom Präsident Zuma runter bis zum Blockwart des ANC) gepaart mit dem extremen Wohlstandsgefälle zwischen den "guten" Wohngebieten und den Townships für die Coloureds.

    Die Armee (SANDF) gilt in der Bevölkerung als weitgehend zuverlässig, relativ unparteiisch und wenig korrupt, so dass die Bevölkerung einer Sicherung der Wasserverteilung durch das Militär eher positiv gegenübersteht als wenn dies die Stadtverwaltung oder die Polizei übernähme.


    Ein weiteres Problem sind die Vielzahl privater Brunnen, die jeder, der sich das leisten kann, graben liess. Dadurch ist der Grundwasserspiegel weiter gefallen, so dass es einen Wettbewerb um den tiefsten Brunnen gibt, den die öffentliche Wasserversorgung nicht gewinnen kann. Wasser ist kostbar und deshalb vor allem ein Geschäft. Und wenn es in ZAF ein Geschäft gibt sind gierige Hände der ANC nicht weit. Anteil gegen Protektion - so wie im Chicago der Prohibition.

  • Nach Wasserkrise droht Kapstadt die Gesundheitskrise


    Das nächste Problem in Kapstadt
    (war aber irgendwann zu erwarten)

    Nach Wasserkrise droht Kapstadt die Gesundheitskrise


    https://www.aerzteblatt.de/nac…tadt-die-Gesundheitskrise


    Durchfallerkrankungen häufen sich.


    Seit Anfang Februar 2018 ist die Wasserration bei 50 Liter pro Tag und Person ... und nicht mehr bei 87 Liter pro Person und Tag.


    Ab Tag Zero sind es nur noch 25 Liter pro Tag und Person.

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  • Möglicher Ablauf einer "unkontrollierten" Wasserausgabe:


    Eingesetzt wurde ein Tankwagen an dem eine Art "Verteilbalken" montiert war.


    So etwas in der Art


    "Gruppenzapfbalken (GZB)"



    Video:
    Day Zero WaterCrisis CapeTown SaveWater


    Google-Übersetzung des Video-Begleittextes:
    „Delfter Bewohner bekamen einen Vorgeschmack auf das, was sich an dem Tag abspielt, an dem in #CapeTown die Wasserhähne trocken laufen. #DayZero wurde Realität für die Bewohner hier, nachdem die Wasserversorgung am späten Donnerstagmorgen unterbrochen wurde. Viele, darunter Familien, Kinder und ältere Menschen, mussten kilometerweit laufen, um alles zu füllen, was sie brauchten, um sauberes Wasser nach Hause zu bringen. Das Wasser wurde von einem wasser Tankwagen, der vermutlich zur Stadt Kapstadt gehört, verteilt.“


    [URL="https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=https://en.wikipedia.org/wiki/Delft,_Cape_Town&prev=search"] Infos zu Delft [/URL]

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  • Zitat von epwin;318276

    Es wurde in Kapstadt ein neuer Day Zero-Termin errechnet.


    Day Zero 15.07.2018


    "Hey Leute, Apokalypse ist verschoben!"


    Naja, bedenklich was sich da unten entwickelt. Politisch und gesellschaftlich. Wenn die geplante Enteignung weißer Farmer zeitlich damit zusammenfällt, könnte es glaube ich richtig dort unten knallen... Andererseits, wenn die Agrarwirtschaft genau so vor die Hunde geht wie nach den Enteignungen in Zimbabwe, dann wäre ja zumindest ein großer Teil des Wasserverbrauchs dahin... :devil: