• Ich habe immer noch Schwierigkeiten für mich das richtige Zundermaterial zu finden. Ich sammle alles auf, was man so als Zünder nehmen sollte.


    Trage es mit mir rum, mache Bällchen oder auch nicht.


    Soweit so gut. Aber sobald es auch nur bischen feucht ist, funzt es nicht mehr. Sprich ab Herbst wird es so richtig schwierig und das bis zum nächsten Sommer. Mann hat ja immer was getrocknetes gesammelt, aber auch das ist irgendwann alle.


    Mein Anspruch ist es ganz ohne Hilfsmittel aus zu kommen. Keine Watte, keine Vaseline, kein Bezinfeuerzeug.


    Habt ihr da Tipps und Erfahrungen,viel man die feuchte Jahreszeit, die ja sehr lang ist, trotzdem ein Feuer anbekommt ?


    Ist Zunderpilz zum Beispiel auch im Winter innen noch trocken genug ?


    LG Wichtel

    Der letzte macht das Licht aus

  • Birkenrinde funktioniert auch im Winter gut, ebenso vertrockentes Gras aus dem Sommer (die Blätter, erst in zweiter Linie die Stängel), das beispielsweise noch an Wegrainen, steilen Hängen oder Bachufern steht. Wenn es in Strömen regnet, ist der ganze Kram nass. Aber gegen allgemein nur etwas feuchtes Wetter ist zumindest die Birkenrinde relativ immun. Trockene Rinde findet man auch bei Regen an der Unterseite von umgestürzten Bäumen. Allerdings fängt Birkenrinde von länger toten Bäumen nicht so gut Feuer wie frisches Material.


    Wenn alles feucht ist, es aber nicht regnet oder sehr dicht neblig ist, ziehe ich das Material, insbesondere Gras und Nadelholz-Reisig, schon morgens durch die Molleschlaufen auf dem Rucksack und trage das Zeug mit mir rum. Normlerweise sind dann bis zur Mittagsrast zumindest Teile davon so trocken, dass ich sie als Zunder verwenden kann. Hat halt den Nachteil, dass das ein wenig nach militärischer Tarnung aussieht, was beim Wandern etwas auffällig wirkt.


    Bei Dauerregen wird es schwierig. Wenn der Rucksack nicht ganz voll ist, kann man den feuchten Zunder innen drin auf die Beladung packen und so gut es geht fixieren, wobei man das Zeug aber nicht zusammendrücken sollte. Dann kann es in der "Luftblase" oben im Rucksack etas trocknen. Richtig gut funktioniert das jedoch nicht.


    Was nach meiner Erfahrung nicht klappt, ist das trocken Aufbewahren in irgendwelchen Jacken-Innentaschen. Da wird das Zeug durch die Körperausdünstungen zumindest nicht trockener. Bei feuchten Streichhölzern soll es angeblich helfen, sie durchs Haar zu reiben, das dafür natürlich selbst trocken sein muss. Ausprobiert habe ich das noch nicht, aber vielleicht kriegt man so auch kleine Zunderstücke trocken.

  • Hervorragender natürlicher Zunder, der auch bei feuchten Bedingungen echt gut funzt (selbst probiert):


    • Birkenrinde:Gut::Gut: - v.a. wenn man die hauchdünne papierartige oberste Schicht der Rinde mit dem Messer vorsichtig abschabt und mit dem extrem feinen Material ein Häufchen auf der restlichen Rinde bildet - fängt sofort den Funken des Feuerstahls
    • Kienspan :Gut::Gut:- für den leicht entflammbaren "Majadust" genauso vorgehen beim Abschaben
    • Punkwood :Gut::Gut: - fängt leicht Funken, hält ihn länger als Charcloth, lässt sich mehrmals verwenden
    • Vogel- oder Mäusenester :Gut: (natürlich nur im Notfall verwenden)
    • mit Bleistiftspitzer erzeugte Späne :Gut: - dickeres, nicht völlig durchnässtes Holzstück spalten, aus dem trockenen Inneren Teil ein Stück in eine Stiftform bringen und spitzen. Feuchtes oder z.T. sogar nasses Holz ist oft im Inneren noch trocken. Es dauert eine Weile, bis Holz vollkommen vollgesogen ist mit Wasser.


    Rohrkolbensamen soll auch ein recht guter natürlicher Zunder sein (oft gehört und gelesen, hab damit aber noch keine eigenen Erfahrungen) - sollte man aber vermutlich nach Möglichkeit eher sammeln, wenn er in einer Regenpause Zeit hatte, zu trocknen. Ansonsten, wie anderes Zundermaterial auch, nah am Körper in einer Tasche oder einem Stoffbeutelchen trocknen lassen.


    Zum Sammeln von Zundermaterial möglichst nichts Wasserdichtes verwenden. Denn wenn man immer wieder mit nassen /feuchten / verschwitzten Händen rein fasst, sammelt sich die Feuchtigkeit in der Tüte o.ä. und die kann nicht entweichen. Ein Baumwoll- oder Leinenbeutelchen ist besser. Die Hosentasche tut's ansonsten auch, wenn's nicht gerade eine wasserdichte Regenhose ist. Oder eine Brusttasche bzw. Innentasche der Jacke. Wenn man allerdings z.B. bei Anstrengung stark schwitzt, funzt das nicht wirklich gut.

  • Birkenrinde funktioniert m.W. nach auch bei sehr feuchter Umgebung-Habe es selbst ausprobiert und mit etwas dünnem Reisig sofort ein Feuer entzuünden können. Bei extremer Nässe den Zunder am besten immer nahe am Körper tragen

  • Mit Rohrkolbensamen habe ich bisher noch nichts anbekommen. Einen ganzen Wassergraben abgeerntet,
    zu Bällchen geformt, Zuhause getrocknet und nichts ist passiert.
    Mit Birkenrinde geht's gut, jedoch waren die im Herbst wahrscheinlich zu dick. Das werde ich nochmal üben.


    Ich denke auch, mein großer Fehler war, alles schön im Ziplockbeutel zu haben, um es Wasserdicht zu
    lagern.Werde alles in ein Leinenbeutel packen. Auch nicht mehr ein Jacken- und Hosentaschen :psst:


    Danke für die hilfreichen Tipps. Und ich werde dann mal im Herbst weiter üben, jetzt gerade ist
    es ja kein Problem.


    LG Wichtel

    Der letzte macht das Licht aus

  • Zitat von wichtel688;284217


    Mit Birkenrinde geht's gut, jedoch waren die im Herbst wahrscheinlich zu dick. Das werde ich nochmal üben.


    Du musst als Initialzunder wirklich die ganz dünne "Pergamentpapierschicht" von außen drauf nehmen, und auch da schadet es nichts, wenn man die noch feiner aufzupft. Das ist außerdem unschädlich für den Baum.


    Zitat

    Ich denke auch, mein großer Fehler war, alles schön im Ziplockbeutel zu haben, um es Wasserdicht zu
    lagern.


    Ziplockbeutel verwende ich auch, allerdings entweder einen getrennten für wirklich trockenen Zunder und einen für relativ frischen bzw. lasse ich den frischen Zunder erst mal aus dem Beutel draußen und stecke ihn erst rein, wenn ich ihn am Feuer oder zu Hause getrocknet habe. Wenn ich zwei Beutel habe, dann lasse ich den für frischen Zunder halb offen innen im Rucksack, damit sich die Feuchtigkeit verflüchtigt. Das geht allerdings nicht mit wirklich nassem Zunder.

  • Zum Glut erhalten geht wohl kaum etwas über den guten Zunderschwamm.
    Zum entfachen mitteilt Stahl/Feuerstein, funkenstarter etc. sammele ich seit langem (wie schon erwähnt) die Flusen aus dem Kondenstrockner in verschließbaren Kunststoffbeuteln.



    Wer legal erwerben darf...: Kleine Mengen Schwarz- oder Nitropulver.


    Kleinstmengen an Feuerzeugbenzin .... warum sich das Leben schwer machen :)