Survival-"Internet" - robuste freie Vernetzung

  • Weil ichs via Suche noch nirgendwo gefunden habe und es hier noch am besten reinpasst:


    Vielleicht hat der ein oder andere schonmal von Outernet gehört: https://outernet.is/
    Die Idee hinter Outernet ist es, ausgewählte Informationen via Satelitenfunk weltweit empfangbar zu machen.
    Darunter sind Dinge wie
    - wichtige Wikipedia-Artikel
    - global und lokale Nachrichten
    - Katastrophenwarnungen


    Was genau gesendet werden soll entscheidet die Community. Jeder kann teilnehmen.


    Die Technik ist recht robust und es gibt sowohl fertige Geräte zu kaufen, wie auch die Möglichkeit selbst zu bauen.
    Der Haupt-Nachteil: es ist eine Einwegkommunikation, also man kann empfangen, aber nicht senden.
    Es reicht aber, um ggfls. nicht vollkommen von Informationen der Außenwelt abgeschottet zu sein (auch in autoritären Regiemen).


    Gruß,
    Kc

  • Wie wärs mit Sneakernet?
    Ich hab da mal was programmiert, das Nachrichten über den Austausch von Datenträgern, z.B. USB-Sticks oder Speicherkarten, routet.
    D.h. ich "sende" eine Nachricht, indem ich sie auf einen Datenträger schreibe, und die teilnehmenden Knoten speichern und verbreiten die Nachricht so lange, bis sie beim Empfänger angekommen ist.


    Leider kann man das nicht "trainieren", weil es kaum jemanden gibt, der so langsam kommunizieren will, wenn er nicht dazu gezwungen ist :)


    Professionelle Software gibts da leider nur sehr beschränkt, und selbst für die ist einiges an Fachwissen notwendig.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Opa
    Wie darf man sich das vorstellen, wennd das Internet ausgefallen ist?
    Hört sich fast an, als würde ich den USB-Stick per Post verschicken :grinning_squinting_face:

  • Ich will nicht nur stänkern, aber haben wir nicht fast alle die gleiche Literatur im Schrank stehen? Wenn das Internet ausfällt, greifen wir auf unsere Bibliothek zurück. Braucht es da (Zuhause) was in digitaler Form, die Mühsam abgerufen werden muss? Von größeren Datenmengen abgesehen, Kurz(-sprach)nachrichten per Funke weitergeben geht doch auch. -> Netzwerk steht und wird ständig erweitert und getestet (Notfunkübungen)
    Welchen Mehrwert hat es, den Wikipediaartikel, den ich nicht speichern wollte (Datenträger sind billig. Selbst angemalte Zellulose) für großes Geld und technisch äußerst aufwendigen Weg zu erlangen?
    FALLS er überhaupt verfügbar ist. Man ist von einer Community abhängig, die rein zufällig das bereitstellt, was ich benötige.
    Ist das Preppen? :winking_face:
    Opa: Klingt wie ein Job für SharePoint. Eine professionelle Dokumentverwaltung mit Versionierung und allem, was man sich so wünscht.
    Sogar kostenlos und kann auf Tablets (mir ist eines bekannt) funktionieren. Natürlich quälend langsam, da es eine Client-/Serveranwendung ist :)
    In meiner Ausbildung wurde das Intranet darüber bereitgestellt. Ist schon ziemlich mächtig, wenn man weiß was man tut.

  • Zitat von Fabian10;302209

    Opa
    Wie darf man sich das vorstellen, wennd das Internet ausgefallen ist?
    Hört sich fast an, als würde ich den USB-Stick per Post verschicken :grinning_squinting_face:



    So ungefähr.


    Jeder, der teilnimmt, trägt einen oder mehrere Datenträger mit sich rum.
    Wenn zwei sich treffen, werden Daten ausgetauscht (mindestens ein Intelligentes Gerät, z.B. Smartphone, Desktop-PC...) führt das durch.
    So verbreitet sich eine Nachricht auch über den direkten Kontakt hinaus.
    Sobald eine Nachricht angekommen ist, wird sie wieder aus dem Netz gelöscht.


    Selbstverständlich kann man Datenträger auch per Post verschicken.


    Als Datenträger kann auch ein beliebiger public-FTP-Server dienen, um die Sache zu beschleunigen.


    Nick


    (Never underestimate the Bandwith of a truck full of Hard disks driving down the Highway)

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Zitat von Samui;302211

    Ich will nicht nur stänkern, aber haben wir nicht fast alle die gleiche Literatur im Schrank stehen? Wenn das Internet ausfällt, greifen wir auf unsere Bibliothek zurück. Braucht es da (Zuhause) was in digitaler Form, die Mühsam abgerufen werden muss? Von größeren Datenmengen abgesehen, Kurz(-sprach)nachrichten per Funke weitergeben geht doch auch. -> Netzwerk steht und wird ständig erweitert und getestet (Notfunkübungen)
    Welchen Mehrwert hat es, den Wikipediaartikel, den ich nicht speichern wollte (Datenträger sind billig. Selbst angemalte Zellulose) für großes Geld und technisch äußerst aufwendigen Weg zu erlangen?
    FALLS er überhaupt verfügbar ist. Man ist von einer Community abhängig, die rein zufällig das bereitstellt, was ich benötige.
    Ist das Preppen? :winking_face:


    Es ist durchaus preppen, wenn man eine ordentliche IT-Infrastruktur bereitstellen kann. IT ist unglaublich effizient bei z.B. Verwaltungs- oder auch Kommunikationsthemen. Das hat für mich weniger mit Downloads von Videos oder Wikis zu tun.


    Ach so: Sharepoint und professionell in einem Satz? :grosses Lachen:

    I feel a disturbance in the force...

  • Hab meine Ausbildung in nem Microsoft-Schulungscenter gemacht, bin also vorbelastet :) Wenn man SP richtig aufsetzt, geht da echt was :winking_face:
    Sowohl sicher, übersichtlich als auch effizient :)


    Vielleicht denke ich hier einfach nur zu kurzsichtig, dient mir das Internet doch nur zur Informationsbeschaffung und Zeitverschwendung :)
    *Sing* The Internet is for Porn *trälla* :winking_face:


    Akustikkoppler und Amatuerfunk? Vielleicht ist sogar 56k drin :)
    Ich kann mir das nicht in realistischem Ausmaß vorstellen :frowning_face:
    Wie überbrückt man große Distanzen? Die Stärke liegt in der Geschwindigkeit, der Möglichkeit der Volltextsuche, Verschlüsselung und Sortierbarkeit nach Kriterien.
    Fällt der Strom aus, fallen damit auch alle Vorteile flach. Die spannenden Themen können auch in Buchform in einem geordneten Regal abgerufen werden.
    Ich kenne meine Bücher und kann grob sagen, in Welchem ich die gesuchte Information finden könnte. Wenn das gesamte Forum sich nun bei mir einfindet, schicke ich jeden in die Bibliothek, um diese aufzustocken.
    Vieles wird bekannt sein, manches neu, vieles uninteressant. Das braucht aber auch nicht groß verwaltet zu werden. Da reicht n Blatt Papier aus, ohne Strom an einen Computer zu vergeuden..
    Das Verbreiten von Informationen ist digital bedeutend leichter, aber man kann sich auch "vorher" alles Nötige beschaffen.


    Opa:
    Wenn ich eine Nachricht an Dich schicke und treffe unterwegs 10 Personen, kopiere ich die Nachricht auf den Speicher aller 10?
    Diese treffen wiederum 10 Personen, etc. Somit wäre meine Nachricht nach 2 Generationen bereits 101x im Umlauf. Nach einer weiteren Generation trifft Dich jemand und gibt Dir die Nachricht.
    Woher wissen die übrigen 1001 Personen, dass Dich die Nachricht erreichte und sie gelöscht werden kann?
    Oder verstehe ich das gesamte Prinzip falsch?

  • Zitat von Samui;302274


    Opa:
    Wenn ich eine Nachricht an Dich schicke und treffe unterwegs 10 Personen, kopiere ich die Nachricht auf den Speicher aller 10?
    Diese treffen wiederum 10 Personen, etc. Somit wäre meine Nachricht nach 2 Generationen bereits 101x im Umlauf. Nach einer weiteren Generation trifft Dich jemand und gibt Dir die Nachricht.
    Woher wissen die übrigen 1001 Personen, dass Dich die Nachricht erreichte und sie gelöscht werden kann?
    Oder verstehe ich das gesamte Prinzip falsch?


    Ohne weitere Annahmen über die Topologie stimmt das. Jede Nachricht geht an alle. Aber man kann verschiedene Routing-Strategien einbauen, die das verbessern.
    Nach dem gleichen Prinzip hat das Newsnet funktioniert.
    Das Löschen habe ich realisiert über signierte "ich habs erhalten"-Nachrichten. Die breiten sich dann schneller aus, als die Last-Nachrichten.
    Beim Newsnet hatten Nachrichten einfach eine Lebensdauer, nach der sie gelöscht wurden.
    Wen das mehr interessiert kann nach folgenden Schlagworten suchen:
    UUCP, Google Sneakernet, Gossip-Protokoll
    Man kann die ganzen "alten" Techniken benutzen, die mit nicht dauernd stehenden Leitungen funktioniert haben.




    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem